Schnelligkeitstraining

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 Präsentation transkript:

Schnelligkeitstraining Referat von Isabella Eichhorn am 19.12.2016 Q12/1 Sport-Additum

Gliederung Was ist Schnelligkeit? Bedeutung der Schnelligkeit Anatomisch-physiologische Grundlagen Arten der Schnelligkeit 4.1 Kognitive Schnelligkeit 4.2 Motorische Schnelligkeit Trainingsmethoden 5.1 Kognitive Faktoren 5.2 Motorische Schnelligkeit 5.3 Reaktion und Startbeschleunigung 5.4 Frequenzschnelligkeit 5.5 Schnelligkeitsausdauer

Gliederung Risiken und Gefahren Schnelligkeitstraining im Altersgang 7.1 Kinder- und Jugendalter 7.2 Junges, mittleres und hohes Erwachsenenalter Quellen

Was ist Schnelligkeit? = motorische Fähigkeit, in kürzester Zeit Informationen zu verarbeiten bzw. auf Reize zu reagieren und Bewegungen unter Ausschluss von Ermüdung und bei minimalem äußeren Widerstand in kürzester Zeit auszuführen = Ausführung einer Bewegung in minimaler Zeit

Bedeutung der Schnelligkeit außergewöhnlich vielfältiger Fähigkeitskomplex verschiedene Sportarten unterschiedliche Weise wichtige Rolle auch bei azyklischen und zyklischen Bewegungen kognitive Teilkomponenten sehr wichtig für Spielsport- und Kampfsportarten motorische Hauptbeanspruchungsform wichtig: kognitive Prozesse, maximale Willenskraft, Funktionalität des Nerv-Muskel-Systems

Anatomisch-physiologische Grundlagen anlage-, entwicklungs- und lernbedingte Einflussgrößen (z.B. Alter, Geschlecht, Talent,…) neuronale Größen (z.B. intra- und intermuskuläre Koordination, Koaktivierung, Vorinnervation,…) tendomuskuläre Größen (z.B. Viskosität, Muskelfasertypen, Kontraktionsgeschwindigkeit,…) sensorisch-kognitive, psychische Einflussgrößen (z.B. Konzentration, Motivation, mentale Stärke,…)

Anatomisch-physiologische Grundlagen Art der Muskulatur: „geborene Sprinter“ hoher Anteil an FT-Fasern (ca. 90%) Muskelfaserzusammensetzung entscheidend Kraft der Muskulatur: basiert auf Ausgangsniveau an Koordinations- und Kraftvermögen Verbesserung spezieller Kraft = Erhöhung der Bewegungsschnelligkeit Zunahme des Querschnitts mehr Bindungen pro Zeiteinheit für Ineinandergleiten von Aktin und Myosin höhere Kontraktionsgeschwindigkeit

Anatomisch-physiologische Grundlagen Biochemie der Muskulatur: Höhe und Art der Energievorräte in Arbeitsmuskulatur und deren Mobilisationsgeschwindigkeiten sehr wichtig azyklische Bewegungen: intrazelluläre ATP-Speicher Kurzstrecken: reichen ATP und KP aus (höchste Flussrate) Langstrecken: anaerobe Glykolyse mit Laktatproduktion durch spezielles Training können energiereiche Phosphate vermehrt werden Achtung!: jede Geschwindigkeit zeigt individuelles Innervationsmuster und damit auch spezielle Biochemie

Anatomisch-physiologische Grundlagen Neuromuskuläre Steuerungsprozesse: hohe Bewegungsfrequenz, schneller Wechsel zwischen Erregung & Hemmung, Regulation des Nerv-Muskel-Systems, optimaler Krafteinsatz = Erreichen eines kräftigen Antritts intra- und intermuskuläre Koordination verbessern Zusammenspiel von Agonisten und Antagonisten, erhöhen Zahl der aktivierten motorischen Einheiten und heben Beschleunigungskraft der Muskulatur an Nervenleitungsgeschwindigkeit: mit guten Schnelligkeits- und Schnellkraftleistungen verbunden korreliert mit zugehörigen Neuronen und Myelinscheiden

Anatomisch-physiologische Grundlagen Elastizität & Entspannungsfähigkeit der Muskeln: wenn unzureichend ausgebildet Verringerung der Bewegungsamplitude + Verschlechterung koordinativen Zusammenspiels Erwärmungszustand der Muskulatur: wichtig für hohe Frequenz und Kraft innere Reibung nimmt ab und Elastizität nimmt zu Leitungsgeschwindigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit wird erhöht RGT-Regel greift

Anatomisch-physiologische Grundlagen Ermüdung: Ausgeprägte Abnahme der Energiespeicher und Übersäuerung der Muskulatur Zahl der innervierten motorischen Einheiten nimmt ab Geschlecht und Alter: unterschiedlich hormonelle Ausgangspositionen je älter, desto schneller nimmt Schnelligkeit ab Tappingfrequenz

Arten der Schnelligkeit Handlungsschnelligkeit Aktionsschnelligkeit Bewegungsschnelligkeit Reaktionsschnelligkeit Entscheidungsschnelligkeit Antizipationsschnelligkeit Wahrnehmungsschnelligkeit

Arten der Schnelligkeit Kognitive Schnelligkeit: dazu gehören: Wahrnehmungs-, Antizipations- und Entscheidungsschnelligkeit Reaktionsschnelligkeit = Schnittstelle von kognitiver und motorischer Schnelligkeit Handlungsschnelligkeit oft in Spiel- und Zweikampfsportarten wichtig Motorische Schnelligkeit: azyklische und zyklische Schnelligkeit = elementare Eigenschaften weist hohe Komplexität auf

Wiederholungsmethode Intensive Intervallmethode Trainingsmethoden Wiederholungsmethode Intensive Intervallmethode sehr geeignet gewählte Strecke wird oft wiederholt vollständige Erholung hohe Intensität -> geringe Wiederholungszahl aufgrund vollständiger Erholung kehren alle Leistungsparameter wieder in Ausgangslage zurück (Atmungs-, Herz-/Kreislauf- und Stoffwechselsystem) Hypertrophie der FT-Fasern hohe Schnelligkeit, Kraft und Schnellkraft gezielte Vermehrung der muskulären Energiespeicher nur ergänzend zur Schnelligkeitsausdauer kumulative Ermüdung zur Steigerung der intramuskulären Glykogenspeicher wird ausgenutzt

Trainingsmethoden Kognitive Schnelligkeitsfaktoren: wichtig für „kleine Spiele“ und Spielsportarten Schulung des „fünffachen Blicks“ schnelle räumlich-zeitliche Orientierung mit entsprechendem Anschlussverhalten Motorische Schnelligkeit: vor allem durch Kraft und Koordination determiniert wichtig: variables Übungsprogramm benutzen um frühzeitiger Stagnation aus neuromuskulärer Sicht entgegen zu wirken Reaktion und Startbeschleunigung: Reaktionsgeschwindigkeit wird mit Beschleunigungsvermögen trainiert Bsp.: Starts aus unterschiedlichen Lagen, nach Sprüngen usw…

Trainingsmethoden Frequenzschnelligkeit: Schnelligkeitsausdauer: Koordinationsschulung im Vordergrund variable Gestaltung der Übungen wieder sehr wichtig Bsp.: Dribbling, Skipping, Bergab- und Bergaufläufe, usw… Schnelligkeitsausdauer: sehr wichtig für Sprinter! sollte nicht öfter als einmal pro Woche trainiert werden, um keine Verschlechterung der Antritts- und Frequenzschnelligkeit hervorzurufen Bsp.: „Overdistance-Läufe“, Tempowechselläufe, usw…

Risiken und Gefahren nicht zu unterschätzendes Verletzungsrisiko bei unzureichender Leistungsvorbereitung wegen maximalen psychophysischem Einsatz für Normalpersonen ab 30 Jahren Kontraindikation Gefährdungspotential für HKS kognitive Faktoren sollten aber lebensbegleitend sein !

Schnelligkeitstraining im Altersgang Kinder- & Jugendalter: zwischen 8 und 16 Jahren hohe Plastizität der Großhirnrinde, gesamtes Nervensystem und besondere hormonelle und muskuläre Gegebenheiten ermöglichen umfassende und effiziente Ausbildung der Schnelligkeitsfähigkeiten Frequenz und Geschwindigkeit von Bewegungen haben höchsten Entwicklungsschub im frühen Schulkindalter Entwicklung der azyklischen und zyklischen Schnelligkeit stagniert im späten Schulkindalter Pubertät: tiefgreifende psychophysische Veränderungen Schnelligkeitseigenschaften werden beeinflusst große Zuwachsraten an Kraft = hohe Gewinne an Schnelligkeit

Schnelligkeitstraining im Altersgang junges, mittleres und hohes Erwachsenenalter: zyklische motorische Schnelligkeit ist Privileg der jungen Erwachsenen Methoden und Inhalte unterscheiden sich nur durch größere Intensitäten und insgesamt höheren Trainingsbelastungen azyklische motorische Schnelligkeit dient Sturzprophylaxe und –vermeidung = von vitaler Bedeutung, wegen schneller Orientierung und adäquate, kognitiv-motorische Lösungen Alltagsleben (z.B. Straßenverkehr) Sturz- und Unfallprophylaxe

Quellen Abb.1: Teilsysteme bzw. Einflussgrößen zur Ausprägung motorischer Schnelligkeit. www.tennisfragen.de/wordpress/wp-content/uploads/2011/10/Piper-Einflussgrößen-auf-Schnelligkeit-nach-Grosser.jpg (Stand: 17.12.2016). Abb.2: Fußballseminar (Hrsg.): Koordinationsleiter. www.fussballseminar.de/wp-content/uploads/2013/04/34/_Jack-1.jpg (Stand: 17.12.2016). Abb.3: fcenergie.de (Hrsg.): Alles wird GURT. www.fcenergie.de/sites/default/files/styles/news_kopfbild/public/media/news/2013_14/teaser_training_06_09.jpg?itok=08dN3bau (Stand: 17.12.2016). Peters, Wolfram: Abitur-Training Sport, Trainingslehre und Sport und Gesundheit, 1. Auflage, 1998. Weineck, Anka / Weineck, Jürgen: Leistungskurs Sport, Sportbiologische und trainingswissenschaftliche Grundlagen, 8. Auflage, Waldkirchen 2010.