Die laparoskopische Fundoplikatio nach Nissen zur Therapie der gastroösophagalen Refluxerkrankung - eine 15-jährige Erfahrung. D. Prassas , F-J. Schumacher.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Rationale Zielsetzung
Advertisements

Navigierte Korrekturosteotomien
Diagnose, Prävention und Therapie des postoperativen Psychosyndroms und des Delirs im Alter , 3. Medizinisch-Psychiatrisches Colloquium, Hildesheim.
Radiotherapie bei der plantaren Fibromatose (Morbus Ledderhose)
Patientenpfade und Patientensicherheit
Universitätsklinikum Essen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Fragestellung: Das Auftreten von Hirnmetastasen ist für die betroffene Patientin.
Studien zur Effektivität Bereich: affektive Störungen Vergleichbare Wirksamkeit von religiöser und nicht religiöser kognitiver Verhaltenstherapie für die.
Ziele der Follow Up Studie 1.Einschätzen der Stabilität des Therapieerfolges über den langen Zeitraum und Vergleich mit der Kontrollgruppe 2.Beschreibung.
Entwicklung eines Scores zur Frühdiagnose der
A three-arm Clinical Trial
Ergebnisse der totalen Aponeurektomie bei 61 Patienten mit Morbus Dupuytren: eine retrospektive klinische Studie. Astrid Högemann 1; Ulrich Wolfhard 2;
Rational Fluid Therapy in Germany
Ergebnisorientierte Orthopädie am Beispiel Hüfttotalprothese
Therapie von Gallensteinen
Kathrin Grummich1, Katrin Jensen2 Christoph M Seiler1 Markus K Diener1
DEPRESSION UND HERZERKRANKUNGEN
Einführung in die klinische Medizin
Journal Club 9. Juni 2008 Dr. med. Hans Muster.
Frauenklinik, Kantonsspital Olten
Klinische Akzeptanzsteigerung der Orthesen
Einschlußkriterien: Herzinsuffizienz NYHA IV für >90(60) Tage
Gastroösophageale Refluxkrankheit
Die perioperative Therapie beginnt beim Hausarzt
Mikrochirurgische Refertilisation
Wirksamkeit von Denosumab auf BMD und Knochenfestigkeit am Radius sowie die Inzidenz von Radiusfrakturen: Ergebnisse der FREEDOM-Studie und der 5-jährigen.
Modifizierte Minimal-invasive Steinbehandlung: Tubeless Mini-PCNL in Rückenlage Stefan Tietze Klinik für Urologie und Andrologie, Klinikum St. Georg gGmbH,
Hintergrund Verlauf und Diskussion Bildgebung OBERSCHWABENKLINIK Patient 1: 13-jähriger Junge. Symptome: Massives Erbrechen, epigastrische Bauchschmerzen.
Ergebnisse des deutschlandweiten Registers für Doppelballonenteroskopie Möschler O[1], May A[2], Müller MK[1], Ell C[2] 1: Marienhospital, Klinik für Innere.
Postoperative Prognose der Trigeminusneuralgie bezugnehmend auf den intraoperativen Befund Fragoza Padilla V, Borghei-Razavi H, Schick U. Neurochirurgische.
Diskussion Im Rahmen der Rehabilitation kam es zu einer signifikanten Mehraktivität der betroffenen oberen Extremität. Dabei hat sich das Bewegungsausmaß.
Neoadjuvante Therapie des Magenkarzinoms Kristoph Jahnke Onkologische Schwerpunktpraxis Brandenburg Charité-Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin.
Volldigitale, dreidimensionale Operationsplanung in der Dysgnathie-Chirurgie M. Neuhaus 1, A. Zeller 1, N.-C. Gellrich 1, M. Rana 1 1 Klinik und Poliklinik.
Home Treatment mit intensiver kognitiver Verhaltenstherapie bei Personen mit persistierenden psychotischen Störungen senkt die Anzahl und Dauer der Rehospitalisierungen.
Jahresbericht der zertifizierten Pankreaskarzinomzentren Kennzahlenauswertung 2016 Auditjahr 2015 / Kennzahlenjahr 2014 FAD-Z001-2 P Pankreaskarzinomzentrum-Ruhr.
Welche Erkrankungen spielen für die Lebenserwartung evtl. eine Rolle? U. Geisthoff und F. Dröge Universitätsklinikum Essen Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde,
Veränderungen und Schmerzen an der Wirbelsäule
Nils Konieczny, Tobias Weissmüller, Dimitrios Pantelis, Jörg C
Vorstellung der Studie
Urologische Klinik und Poliklinik – Universitätsmedizin Mainz
DOAK bei Multimorbidität - Pro
Lingohr P. ,. Prange U. , Plamper A. , Rheinwalt K. P. , Kleimann E. ,
K. Hager, M. Brecht, O. Krause, V. Grosse
Jöllenbeck, T., Schönle, C. Klinik Lindenplatz GmbH
als Maß für die Machbarkeit einer neuen Methode
Das QUIPS Projekt - ein Überblick
M. Neuhaus1, A. Zeller1, N.-C. Gellrich1, M. Rana1
Eigenständige Bewertung der methodischen Gesamtqualität (n=31)
St. Elisabeth Krankenhaus
UAM: Besteht ein Hyperglykämie Risiko bei nicht diabetischen Patienten unter Therapie mit Thiaziden und deren Analoga? Dimitrios Askitis, Johannes Roth,
Senkung der Mortalität durch peri- und postoperative Periduralanästhesie Cand. med. Simon Moormann, Prof. Dr. Dr. G. Brodner, Prof. Dr. Dr. H. Van.
Orale Antikoagulation
Schwangerschaftsverlängerung und Schwangerschaftsdauer
Analyse der Versorgung für Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen
Andreas Probst, Maximilian Bittinger, Helmut Messmann
Statin verringert die Mortalitätsrate bei Schlaganfallpatienten, die eine systemische Thrombolyse erhalten haben Toralf Brüning1,2, Mohamed Al-Khaled2.
P 548 Der Pupillographische Schläfrigkeitstest bei neurologischen Erkrankungen Landwehr R, Endres B, Wittig C, Wössner R, Fink R, Treib J Neurologische.
A naturalistic study of outcomes in a general psychiatry day hospital
Bertrand Coiffier Für die Groupe d’Etude des Lymphomes de l’Adulte
BQS1 Indicators as a Monitoring Tool for Guideline Implementation Using Selected Quality Indicators in the Treatment of Patients with Breast Cancer and.
Kopfschmerz-Responderrate nach 2h
Einfluss des Geschlechts auf das klinische und psychosoziale Ergebnis nach Nierenlebendspende Sarah Estelmann AG Lebendspende, Projektleitung: Frau Prof.
Strahlentherapie gutartiger Gelenkerkrankungen – Klinische Ergebnisse und prognostische Faktoren: eine retrospektive Studie 1 D. Sammour und 1,2U. Teichgräber.
Weiterbildung in den Gesundheitsfachberufen
AAA – Abdominales Aorten Aneurysma –
Vorteile der Autotransfusion
Navigation in der spinalen Chirurgie Christian T
Beginn der Hormontherapie
Rekonstruktion nach Hartmann – Operation: wie und wie oft
10. Fachtagung Bewegungstherapie Bad Schussenried
Indikation zur Wirbelsäulenoperation – gibt’s die noch?
 Präsentation transkript:

Die laparoskopische Fundoplikatio nach Nissen zur Therapie der gastroösophagalen Refluxerkrankung - eine 15-jährige Erfahrung. D. Prassas , F-J. Schumacher Katholisches Klinikum Oberhausen, St. Marien Hospital, Chirurgische Klinik EILNLEITUNG ERGEBNISSE 62,4% (N=103) der Patienten haben heute kein Sodbrennen, 7,6% (N=12) einmal monatlich, 9,7 % (N=16) einmal wochentlich. 27,2% (N=44) der Patienten klagen über Schwierigkeiten beim Aufstoßen und /oder Erbrechen. Die Reoperationsrate nach medianer Follow - Up Zeit von 106 Monaten liegt bei 6,1 % (Ν=10) Die gastroösophagale Refluxkrankheit ist eine der häufigsten benignen Erkrankungen des Magen-Darm Traktes, die einen großen Anteil der Bevölkerung betrifft. Die konservative Therapie ist nicht immer in der Lage, die Refluxbeschwerden vollständig zu kontrollieren. Die Antireflux-Chirurgie stellt eine therapeutische Alternative dar. An der chirurgischen Klinik des Katholischen Klinikums Oberhausen wird als Therapie der GERD (gastroösophageale Refluxerkrankung) die laparoskopische Fundoplikatio angeboten. In dieser Studie sollen die Ergebnisse der Operationen, die von 1997 bis 2012 durchgeführt worden sind, evaluiert und mit dem internationalen Standard verglichen werden. Patientenkollektiv 376 Patienten Geschlecht: 40,4% Mänlich, 59,6% Weiblich Durchschn. Alter bei OP = 52 (SD= 14,1) Durchschn. BMI = 28,5 (SD=4) Durchschn OP Zeit: 69,5 min ( SD=27) Liegedauer = 7,5 Tage (SD=3) Fig. 5 Patientenzufriedenheit mit dem postoperativen Ergebnis während des stationären Aufenthaltes, nach den ersten sechs Monaten postoperativ und heute. FRAGESTELLUNG Wie hoch ist die Inzidenz an postoperativen Refluxsymptomen und an Dysphagie nach Durchführung der Antirefluxoperation? Welche Auswirkung hat die Operation auf die Medikamenteneinnahme der Patienten? Wie hoch ist die intra- und früh-postoperative Komplikationsrate? Wie hoch ist die Rezidivrate? Wie ist der Verlauf der Lebensqualität postoperativ? Fig 1. Intraoperative Komplikationen traten insgesamt bei 2,7% (N=10) der Patienten auf. Fig 2. Frühe postoperative Morbidität (innerhalb von 30 Tage postoperativ) von 6,9% (N=26). METHODEN * Ein Patient mit Fundusperforation, der reoperiert wurde, starb an massiver Blutung der Milzhilus. Er stellt den einzigen Fall einer früh-postoperativen Mortalität dar. (30-Tag – Mortalität = 0,3%). Fig. 6. Postop. Lebensqualität heute Fig. 7 Empfindung der Entscheidung sich operieren zu lassen. Im Zeitraum 1997 bis 2012 wurden 376 Patienten primär - laparoskopish nach Nissen operiert. Patienten mit großen Hiatushernien (Upside-down Stomach) (N=62) und Rezidiven (N=36) wurden ausgeschlossen. Anhand der Patientenakten wurden die Daten über Patientencharakteristika, intra-und perioperative Komplikationen u.s.w. untersucht. Den Patienten wurde ein selbst erstellter Fragebogen zugeschickt mit der Bitte, ihn ausgefüllt zurückzusenden. Der Mittelpunkt des Fragebogens ist die subjektive Beurteilung des Operationserfolges bezüglich der typischen postoperativen Komplikationen der Antireflux-Chirurgie und bezüglich der Reflux-Symptomatik prä- und postoperativ. 165 (44%) auswertbare Fragebögen wurden zurückgeschickt. Mediane Follow-Up Zeit von 106 Monaten ( min = 17, max = 204 ) DISKUSSION In den meisten derzeit verfügbaren Publikationen, liegt der Zeitraum für das Followup maximal bei 120 Monaten (Mittelwert). In unserem Kollektiv liegen die Operationen bis zu 100,8 (Mittelwert) Monaten zurück. [1],[2],[3],[4]. Die laparoskopische Fundoplikatio nach Nissen bietet eine sehr signifikante Reduzierung des Hauptsymptoms Sodbrennen der GERD. Sehr geringe intraoperative Komplikationsrate. Geringe frühe-postoperative Morbidität. Vorübergehende Dysphagie mit 2,7% als häufigste 30-d Komplikation. Das Gas-Bloat Syndrom stellt, mit einer Inzidenz von 27,2%, eine relativ häufige Langzeit Komplikation dar. {13%-38% in Metaanalysen [2]} Relativ geringe Reoperationsrate von 6,1% nach einer medianen Follow Up-Zeit von 108 Monaten [2] 82,4% der Patienten findet heute das postoperative Ergebnis sehr gut bis befriedigend. Die Lebensqualität hat sich bei 74% der Patienten entweder ´viel verbessert´ oder ´verbessert´. 83% der Patienten würden sich erneut operieren lassen. Ergebnisse die mit in der Literatur publizierten Daten vergleichbar sind [2] Die 15-Jahres-Ergebnisse nach laparoskopischer Fundoplikatio nach Nissen erscheinen vielversprechend. Durch die Therapie kann eine Symptomkontrolle sowie eine hohe Verbesserung der Lebensqualität auch im Langzeitverlauf erreicht werden. Fig.3 Veränderung der subjektiven Intensität von zwei typischen GERD- Symptomen. Unterschiede zwischen präoperativen und postoperativen Symptomen waren sehr signifikant für Sodbrennen (p<0,001)und nicht signifikant für Dysphagie (p=0,583) Fig.4 Vergleich der täglichen Antireflux-Medikamenteneinnahme präoperativ und postoperativ (p<0,001) [1] Kellokumpu I et al. Quality of life following laparoscopic Nissen fundoplication: Assessing short-term and long-term outcomes. World J Gastroenterol. Jun 28, 2013; 19(24): 3810–3818 [2] Daavis CS et al. The evolution and long-term results of laparoscopic antireflux surgery for the treatment of gastroesophageal reflux disease. JSLS. 2010 Jul-Sep;14(3):332-41 [3] Pessaux P et al. Laparoscopic antireflux sugery: five-year results and beyond in 1340 patients. Arch Surg. 2005;140:946–95 [4] Kowgill SM et al. Ten-year follow up after laparoscopic Nissen fundoplication for gastroesophageal reflux disease. Am Surg. 2007 Aug;73(8):748-52