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 Präsentation transkript:

Patientinnen und Methoden: Maternale PKU: Mögliche Parameter für ein positives Outcome der Kinder – retrospektive Analyse Anna Fekete1, Nina-Katharina Walleczek1, Dorothea Möslinger1, Vassiliki Konstantopoulou1, Marion Herle1 1 Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Wien, Österreich Einleitung: Bei von Phenylketonurie (PKU) betroffenen Frauen besteht die Gefahr einer maternalen PKU im Falle einer Schwangerschaft. Es handelt sich dabei um eine Embryofetopathie, welche durch toxisch erhöhte Blutphenylalaninwerte verursacht wird. Dies bedeutet nicht, dass die Kinder selbst von der Erkrankung betroffen sein müssen. Als Folgen einer maternalen PKU wurden ein niedriges Geburtsgewicht, Gedeihstörung, Mikrozephalie, mentale Retardierung, Dysmelie, Gesichtsdysmorphie und angeborene Herzfehler beschrieben. Durch Einhaltung einer streng eiweißarmen Diät und der Einnahme einer phenylalanfreien Aminosäurenmischung (im Idealfall bereits vor Eintritt einer Schwangerschaft) können die Blutphenylalaninspiegel gesenkt und somit das Auftreten kindlicher Schäden verhindert werden. Ziel unserer Studie war eine retrospektive Analyse der Schwangerschaften von PKU-Patientinnen, die in der Univ. Kinderklinik Wien betreut wurden, sowie des Outcomes der Kinder. Diät-Einstellung in der Schwangerschaft Entwicklung (Testalter 1-3 Jahre) altersent-sprechend grenzwertig altersent-sprechend nicht gut (Phe <6mg/dl) 75% n=9 25% n=3 0% schlecht (Phe >6mg/dl) n=1 Gesamt 62,5% n=10 18,8% Entwicklung der Kinder, p= 0,004 Diät-Einstellung in der Schwangerschaft n= Mittelwert IQ (Testalter 6 J.) gut (Phe <6mg/dl) 5 102 schlecht (Phe >6mg/dl) 4 94 Patientinnen und Methoden: Gut eingestellte (Mittelwert der Phe-Spiegel in allen 3 Trimestern < 6mg/dl) und schlecht eingestellte Schwangerschaften von Frauen mit PKU, die von 1989 bis 2009 während ihrer Schwangerschaft im Stoffwechselzentrum Wien betreut wurden, wurden hinsichtlich des kindliches Geburtsgewichts und -länge, Kopfumfanges und Entwicklungs- oder Intelligenztestergebnisses des Kindes und IQ der Mutter verglichen (insg. 32 Kinder). Zusätzlich interessierte die Frage nach einer Änderung der Phenylalanintoleranz je nach PKU-Form während der Schwangerschaft. IQ der Kinder, p= 0,004 PKU-Form der Mutter Entwicklung (Testalter 1-3 Jahre) altersent-sprechend grenz-wertig altersent-sprechend nicht altersent-sprechend HPA/MHP 100% (n=4) 0% Milde/ moderate PKU (n=2) Klassische PKU 40% 30% (n=3) Mittelwert IQ (Testalter: 6 Jahre) 108 (n=3) 94 (n=6) Ergebnisse: Bei diätetisch schlecht eingestellten Schwangerschaften wurden im Vergleich zu gut eingestellten folgende Unterschiede festgestellt : geringeres Geburtsgewicht und geringerer Kopfumfang des Kindes schlechtere Ergebnisse bei den Entwicklungstests im Alter von 1 und 3 Jahren schlechtere Ergebnisse beim Intelligenztest im Alter von 6 Jahren niedrigerer IQ der Kindesmutter höherer Schweregrad der mütterlichen PKU (klassisch, mild) Bei einem früheren durchschnittlichen Diätbeginn (bereits vor der Schwangerschaft) erreichten die Kinder ebenfalls bessere Ergebnisse bei den Entwicklungstests. Während der gesamten Schwangerschaft stieg die mittlere Phenylalanintoleranz um 145%. Die Steigerung der Toleranz war jedoch vom Schweregrad der PKU abhängig. p= 0,026 p= 0,129 PKU-Form (Schweregrad) der Mutter und Entwicklung der Kinder Phenylalanintoleranz mg/Tag n=4 n=2 n=12 Diät- Einstellung Parameter Anzahl Mittlerer Perzentilen-wert gut (Phe <6mg/dl) Gewicht* n=23 4,13 Länge n=22 3,50 Kopfumfang# n=19 4,00 schlecht (Phe >6mg/dl) n=9 2,22 2,89 n=8 2,50 Perzentile 1= <3. 2= 3.-10. 3= 10.-25. 4= 25.-50. 5= 50.-75. 6= 75.-90. 7= 90.-97. 8= >97. Phenylalanintoleranz in Abhängigkeit von der Form der mütterlichen PKU im Vergleich zu Beginn und Ende der Schwangerschaft Okay bei Hunger Kann ich essen, aber nicht zuviel! Stopp! Wenig bis gar nicht! Obst, eiweißarme Gemüsesorten, Salat, eiweißarme Speziallebensmittel (z.B. Brot), Öl, Butter, Zucker Kartoffeln, eiweißreichere Gemüsesorten, fettreiche Milchprodukte (Obers, Rahm), Reis Fleisch, Wurst, Fisch, Milchprodukte und Käse, Eier, Hülsenfrüchte, normale Getreideprodukte Zusammenhang Diäteinstellung und Geb.gewicht, Geb.länge, Kopfumfang, *p= 0,001, #p=0,04 Ampeltabelle: Lebensmittelauswahl bei PKU Schlussfolgerung: Erwartungsgemäß bestätigten unsere Daten die Resultate vorangegangener Studien. Eine optimale Diäteinstellung (Phe < 6 mg/dl) und eine damit verbundene engmaschige diätologische Betreuung über den gesamten Schwangerschaftszeitraum ist unabdingbar für eine altersentsprechende (kognitive) Entwicklung der Kinder. Literatur: Koch, R., Hanley, W., Levy, H., Matalon, K., Matalon, R., Rouse, B., . . . de la Cruz, F. (2003). The Maternal Phenylketonuria International Study: 1984-2002. Pediatrics, 112 (6 Pt 2), 1523-1529.