Resilienzförderung bei vulnerablen Kleinkindern Chancen der Frühpädagogik Manfred Pretis office@sinn-evaluation.at Öffentliche Berufungsvorlesungen für.

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Resilienzförderung bei vulnerablen Kleinkindern Chancen der Frühpädagogik Manfred Pretis office@sinn-evaluation.at Öffentliche Berufungsvorlesungen für den Lehrstuhl „Frühkindpädagogik“ 14.7.2009 Graz .

Ausgangspunkt „Vulnerable Kinder“ und deren Familien Vulnerabilität (Verletzlichkeit) bezeichnet die vererbte oder erworbene Disposition, assoziiert mit einem erhöhten Risiko, eine Erkrankung/Störung zu entwickeln, potentiell durch Vulnerabilitätsmarker (z.b. Risikofaktoren) anzeigbar (Zubin/Spring 1977). Die Frage der zugrundeliegenden Wirkweise erscheint jedoch offen (Garmezy, 1984), vieles spricht für ein Kompensations- oder Schutzmodell (Sturzbacher 2005) Vulnerabilität kindbezogen Stressoren Umweltbezo-gen Schutz-prozesse, Ressourcen Resilienz Petermann&Schmidt2006

Ein Paradigmenwechsel in der Förderung von vulnerablen Kleinkindern? Ausgangspunkt: Befunde, dass trotz ungünstiger Entwicklungsbedingungen ein Teil von Kindern positive Entwicklungsverläufe nehmen (Kauai-Studie: Werner 1993; Mannheimer „Risikostudie“ (Laucht et al. 1999); Bielefelder Invulnerabilitätsstudie (Lösel&Bender 1994) Auseinandersetzung mit jenen Prozessen, die dazu beitragen, gesund zu bleiben (=Salutogenese, Antonovsky 1987). Resilienz verstanden als qualitativ anderer, weil protektiver Zugang zur Förderung. Kinder somit verstanden als „aktive Handlungs- und förderungsfähige“ Wesen im Sinne einer stärkenden Pädagogik

Das Konzept der Resilienz Unter Resilienz werden Prozesse verstanden, die die Fähigkeit eines Individuums oder von Systemen erhöhen, erfolgreich mit Anforderungen im Angesicht von bedeutsamen Risiken oder vorhandenen Belastungen umzugehen (Rutter 1985) Resilienz (…) als eine psychische Widerstandsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken (Wustmann 2004) Resilienz als bereichsspezifische Ressourcen, die durch die Interaktion mit der Umwelt erworben worden sind. D.h. die Fähigkeit, erlernte Mechanismen trotz schwieriger Umstände zu aktivieren. Dies ermöglicht eine relativ gesunde Entwicklung auch unter belastenden risikoreichen Bedingungen (nach Petermann & Schmidt 2006)

Strukturmerkmale des Konstrukts „Resilienz“ Resilienz bezeichnet nicht einfach das Fehlen/der Ausschluss von wenig veränderbaren Risikofaktoren, sondern inkludiert Erwerbbarkeit von Kompetenzen (Opp 1999) im Sinne psychischer Robustheit (Peterman & Schmidt 2009), d.h. dies schließt den Erwerb oder Erhalt altersangemessener Fähigkeiten ein Relativität (d.h. nicht absolute „Invulnerabilität“, sondern Zeit- bzw. Situationsvariabilität) Präsenz signifikanter Bedrohungen und deren erfolgreicher Bewältigung (Griebel 2007) Veränderbarkeit durch pädagogische Interventionen

Kindzentrierte Prozesse Evidenzbasierte Merkmale resilienter Kinder (am Beispiel von vulnerablen Kindern psychisch kranker Eltern – in Auswahl) Kindzentrierte Prozesse Gute Entwicklungspara-meter (Dunst et. al. 1989), gute kognitive Fertigkeiten (Masten&Powell 2003) Selbstwirksamkeit (Schwarzer 1993) Aktives Einfordern von Hilfe (Ahmann & Bond 1992) einfaches Temperament“ (Rende et. al. 1993) Familienzentrierte Sichere Bindung (Egeland et al. 1993) Positive Partnerschaft (Carro et al. 1993) Strukturen (Werner 1999) Kleine Familiengröße (Werner 1993) Berufstätigkeit (Sieverding 1995) Schulbildung der Mutter Psychische Gesundheit der Mutter (Esser&Schmidt 1990) Umweltzentrierte Außerfamiliäre Unterstützung (Vorhandensein eines Freundes) Teilnahme an sozialen Aktivitäten (Lanners & Mombaerts 2000) Leistungen Religiosität/ SOC (Antonovsky 1979)

Effekte im Zusammenhang mit dem Konstrukt „Resilienz“ Beobachtbarer Puffereffekt in bezug auf das Vorhandensein signifikanter Risiken (trotz großer methodischer Heterogeneität der Studien) 1/3 von Hochrisikokindern erscheint im Erwachsenenalter als durchaus psychisch gesund und „funktionstüchtig“ (z.B. Werner, 1993 Kauai-Studie) Resiliente Menschen unterscheiden sich trotz Vorhandenseins massiver biopsychosozialer Risiken nicht von unbelasteten Kontrollgruppen (Arbeitslosenrate, Gesundheitsstatus etc., Festinger 1983) Eine „Abmilderung“ von Risikofaktoren durch Resilienzmerkmale ist möglich (Lösel & Bender 1994) Kind- und Umweltbezogene Merkmale sind in der Lage, Risiken „abzufedern“ (Laucht et al 1999) Aufgeklärte Varianz durch Risikofaktoren jedoch höher als durch Resilienzfaktoren (Sturzbacher 2005)

Resilienzförderung als Modeerscheinung oder als Chance für die Frühkindpädagogik? Gefahr der Popularität und Modeerscheinung (mit der Gefahr, eine „sozial akzeptierte pädagogische Leerformel“ zu werden (Pretis 1998) Gefahr des „Etikettenschwindels: Resilienz als Kehrseite des Risikos (vor allem relevant in bezug auf Förderprogramme: vorhandene Ressourcen stärken oder Risiken kompensieren) Divergierende Operationalisierungen, unklare Konstruktvalidität und Wirkmechanismen, heterogene methodische Herangehensweisen, trotzdem relativ homogene Ergebnisse Resilienz ersetzt nicht Intervention oder rechtfertigt deren Absenz (Do-it-your-self-Philosophie) Bislang geringe Spezifität des Konstruktes (Risiko wofür/Schutz wogegen?) Frage der Abgrenzung zu anderen Konstrukten (Selbstwirksamkeit, Optimismus, SOC…) Verortung des Konzepts „Resilienz“ in frühen Förderprogrammen?

1. Phase und Ausgangspunkt früher Förderung: Kompensation von Risiko (ab 70er Jahre im dt. Sprachraum) Frühe pädagogische kompensatorische Förderprogramme (z.B. Head Start Programme) Vulnerabilität meist indiziert durch Risikofaktoren Gekennzeichnet durch hohen Förderoptimismus In den USA vorerst fokussiert auf Hochrisikogruppen sozialer Benachteiligung (risk by association) In Europa vorerst fokussiert auf Kinder mit Behinderung Konzept der Plastizität und Kompensationsfähigkeit, „ExpertInnenmodell“ Generelle Entwicklungsförderungseffekte beobachtbar, aber auch „Fade-out“ (Effekt-Größen verringern sich, Brooks-Gunn (2003)

2. Phase: Die Entdeckung der „Umwelt“ (80er Jahre) „Ökologische Wende“ in der pädagogischen Förderlandschaft (Bronfenbrenner 1981 (dt) Gekennzeichnet durch hohe Transferansprüche (im natürlichen Kontext des Kindes). Die Bedeutung der „Eltern“ in der Förderung wird hervorgehoben (Shonkoff & Meisel (2000). „Sinnvolles“ Handeln anstatt symptomorientierter Therapie Erste evidenzbasierte Einschränkungen langfristig präventiver Effekte Eltern wird Trainings/Übungs/Transferverantwortung übergeben im Sinne von Ko-TherapeutInnenmodellen.

3. Phase „Die Entdeckung der Ressourcen“ (90er Jahre) Abkehr von defizitorientierten Ansätzen (Ressourcenorientierung, Empowerment..) Ausweitung des Vulnerabilitätsbegriffes: Kompetenz- und Ressourcenförderung bei beeinträchtigen Gruppen (Kindern mit Behinderung, von Behinderung bedroht oder im Kontext sozialer Benachteiligung) Förderoptimismus macht Förderrealismus Platz (Schlack, 1989). Statistische Effektgrößen) sind jedoch generell gering (Dunst et al. 1989) Gefahr von reinen Haltungsmodellen (Pretis 1998) mit kaum praxisleitenden Leerformeln (Guralnick 2005 in Pretis 2006 ) Die Eltern als „ErziehungspartnerInnen“ (In Deutschland ab 1983, siehe „Brief einer Mutter, Holthaus 1983) Fehlende Evidenzbasierung und Gefahr von „Omnibusprogrammen“

4. Phase: 2nd Generation Research – maßgeschneiderte Ansätze? (ab 1997) Wissenschaftlicher Konsensus, dass frühe Förderprogramme präventiv wirken In bezug auf Effektivitäts- und Effizienzsteigerung Hinwendung zu differenzierenden Fragestellungen: Welches Programm wirkt wie für welche Zielgruppe? (Guralnick 1997) „Resilienz“ erscheint im Bereich der Kindheitspädagogik noch weitgehend unbekannt (z.B. als Möglichkeit einer besseren Passung zwischen Kind/Elternbedürfnissen und Programmmöglichkeiten) Wenig verfügbare – auf Resilienz zielende Förderprogramme (wenigstens im dt. Sprachraum: „Faustlos“ Schick & Cierpka 2004, „Starke Eltern – Starke Kinder Honkanen-Schoberth 2001, „Freiheit in Grenzen“ Schneewind 2009). Einige Programme im englischen Sprachraum Empirische Datenlage in bezug auf Effekte resilienzspezifischer Förderprogramme sehr “dünn“ (LeBuffe, 2002), da dynamische Aspekte in der Forschung bislang kaum Berücksichtigung fanden Die zunehmende theoretische Hinwendung der Pädagogik, Psychologie – neuerdings auch der Psychiatrie- klafft mit Lehre und praktischem Implementierungstransfer auseinander

Phase 5 (?): Resilienz als zukünftiges„Wunderkonstrukt“ der Kindheitspädagogik? Heurismus „positiven“ pädagogischen Handelns (Feuser 2008) Vor überzogenen Heilserwartungen ist jedoch zu warnen, auch in bezug auf die dem Konstrukt zugeschriebene „Veränderungspotenz“ Der Blick pädagogisch-professioneller Handlungsfähigkeit oder auch von Handlungsaufträgen wird in Richtung Selbstgestaltungsfähigkeit (des Kindes/der Familie) gelenkt Die Hinwendung zu maßgeschneiderten Interventionsprogrammen entspricht der Forderung nach verstärktem Effizienz- und Effektivitätsmonitoring Die Hinwendung zur Resilienz ermöglicht evidenzbasierte Zugänge mit der gleichzeitigen Notwendigkeit von Spezifizierungen Resilienz fokussiert auf Veränderbarkeit und besitzt dadurch – hypothetisch – zukünfig über ein höheres Präventionspotential als reine Risikokompensation Resilienzförderprogramme (Kinder stärken) sind aufgrund ihrer positiven Konnotation leichter implementierbar als „Risikoverminderungsprogramme“

Rahmenbedingungen für zukünftige reslienzorientierte Förderprogramme Erzieherische Herausforderungen am Beginn des 21. Jahrhunderts erscheinen komplexer und widersprüchlicher Bei Kleinkindern lässt sich höhere Vulnerabilität beobachten (20-27% vulnerable Kinder (Laucht et al, 2000; Maybery et al 2006) Frühkindheit wird vermehrt bildungs- und sozialpolitisch als Potenzial gesehen (Sprachstandserhebung, Gratiskindergartenjahr..) Hoher ökonomischer Kostendruck erfordert die Hinwendung zu effektiven und effizienten Programmen, mit größtmöglicher Ausnutzung vorhandener Potenziale Maßgeschneiderte (evidenzbasierte) Resilienzförderprogramme können (auch als marktwirtschaftliches Angebot) vermehrt in der Lage sein, diese Anforderungen abzdecken.

Ein Beispiel aus der Praxis (Pretis & Dimova 2004, 2008) Privatwirtschaftliches Angebot einer resilienzorientierten Analyse. Ziel: Erhöhung der Passgenauigkeit von Angeboten mit möglicher Steigerung der Effizienz (in Zusammenarbeit mit Jugendämtern) Abschätzung evidenzbasierter Ressourcen/Belastungen bei Kindern im Kontext psychischer Verletzlichkeit der Eltern Eingesetzte Methoden: evidenzbasierte Verfahren – wenn möglich und vorhanden (FB, Tests, Video…) Darstellungsmodus: Resilienzlandkarte Produkt: maßgeschneidete Interventionspläne in Netzwerkkooperation Evaluation erarbeiteter Strategien EU-Kofinazierung qualitätssteigernder Maßnahmen (www.ebiff.org, www.precious.at)

Familien-zentriert kind-zentriert umwelt-zentriert Heuristische Resilienz-Landkarte von Sarah (interdisz. Einschätzung) Pretis/Dimova 2004 Evidenzbasierte (entwicklungsaufgabenspezifische Rsilienzbereiche) Familien-zentriert Entwicklung/ Gesundheit Attachment kind-zentriert Struktur In Familie Selbst- wirksamkeit Partnerschaft Planbarkeit Optimismus Posivite Events Peers und Community Andere gesunde Bezugspersonen Soziale Kompetenz umwelt-zentriert Spiritualität, SOC Klinische Einschätzung Angenommener Bereich bedrohter Resilienz Klinische Operationalisierung 0=fehlende Resilienz 1=bedrohte Resilienz 2=ausreichend/kompensatorische Resilienz  

Universitäre Erfordernisse an resilienzorientierte Programme Als Forschungsperspektive Empirische syntheseorientierte Operationalisierung Fokus auf Varianzklärung (Vermeidung der Konfusion von Variablen) Fokus auf dynamische Theorien Berücksichtigung der Ambiguität von Resilienzfaktoren (z.B. Selbstwert, Sturzbacher 2005) Aus Lehrperspektive: Vermittlung notwendigen evidenzbasierten Bedingungs- und Veränderungswissen für Studierende in der Frühkindpädagogik Implemetierungswissen (Schnittstelle Universität – Bildungswesen – freier Markt) Vermittlung von Management und Projektwissen (z.B. Über Spin offs) „Übersetzungswissen“ (von Forschungsergebnissen in die praktsiche Umsetzung) „Bewertungswissen“ in bezug auf Effektivität und Effizienz von Programmen Aus Transferperspektive Entwicklung maßgeschneiderter Programme (abgestimmt auf die Bedürfnisse und Ressourcen der Familien)

Danke für ihre Aufmerksamkeit Mit dem gemeinsamen Ziel, das Konzept der Resilienz intersubjektiv beobachtbar und erlebbar zu machen Danke für ihre Aufmerksamkeit

Literatur Antonovsky, A. (1987): Unravelling the mystery of health: How people manage stress and stay well. Jossey-Bass, San Francisco Brooks-Gunn, J. (2003) Do you believe in magic? What can we expect from early childhood intervention programs. Social Policy Report, 27.1, 3-14 Bronfenbrenner, U. (1981): Die Ökologie der menschlichen Entwicklung. Natürliche und geplante Experimente. Clett-Kotta, Stuttgart Dunst, C. J.; Snyder, S. W.; Mankinen, M. (1989). Efficacy of early intervention. In: M. C. Wang; M.C. Reynolds, Walberg (eds.), Handbook of special education. Vol 3, 259-294. Oxford: Pergamon Festinger, T. (1983) No one ever asked us. A postscipt to foster care. New York: Columbia University Press Feuser, G. (2008) Der positive Blick auf das Kind im inklusiven Ansatz. Vortrag im Rahmen der pädagogischen Fortbildung, 4.9.2008 Graz Garmezy, N., Masten, A.S., Tellegen, A. (1984) The study of stress and competence in children: A building block for developmental psychopathology. Child Development, 55, 97–111 Griebel, W. (2007) Psychische Widerstandskraft bei Kindern fördern – Forschung und Praxis. Vortrag im Rahmen des Fachtages „Resilienz – Was macht Kinder stark?, Ludwigsburg24.11.2007 Gurlanick Guralnick, M.J. (1997). Second generation research in the field of early intervention. In M.J. Guralnick (Ed.), The effectiveness of early intervention (pp. 3-22). Baltimore: Brookes Holthaus, H. (1983). Brief einer Mutter. In: O. Speck; A. Warnke (Hrsg,), Frühförderung mit den Eltern, 21-24 München. Reinhardt Honkanen-Schoberth, P. (2003) Starke Kinder brauchen starke Eltern – Der Elternkurs des Deutschen Kinderschutzbundes Stuttgart: Urania Verlag Laucht, M., Esser, G., Schmidt, M.H. (2000) Längsschnittforschung zur Entwicklungsepidemiologie psychischer Störungen: Zielsetzung, Konzeption und zentrale Befunde der Mannheimer Risikokinderstudie.Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie,29, 246-262 Laucht M., Esser G. & Schmidt M.H. (1999). 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