Professionelle Systemverwaltung Jochen Kellner SerCon GmbH.

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 Präsentation transkript:

Professionelle Systemverwaltung Jochen Kellner SerCon GmbH

Inhalt ● Was ist professionelle Systemverwaltung? ● Keep it simple ● Change Management ● Nachvollziehbarkeit ● Planung ● Benutzer und Gruppenverwaltung ● Verhält sich das System “normal”? ● Die Spezies Anwender und Manager

Was ist professionelle Systemverwaltung? ● Effektiv ● Effizient ● Preiswert ● Unsichtbar ● Zielorientiert ● Zukunftsorientiert ● Permanent hinterfragt

Keep it simple ● Prinzip der geringsten Überraschung ● Jemand mit Grundwissen soll in der Lage sein das System zu verstehen und zu betreuen ● Auch Externe sollen sich schnell zurecht finden können ● Aber: Automatisieren, was geht ● Stabil ist wichtiger als schnell oder Features ● Dokumentation ist nützlich – aber auch fertige Handbücher

Change Management ● Wer hat was wann geändert? ● Komplexe, teuere Tools, aufwändige Prozesse ● Besser: KISS ● Beispiel: ChangeLog Jochen ● * /etc/network/interfaces: Automatische Erkennung von native/colinux ● Einfach, schnell, zuverlässig, soziale Kontrolle

Nachvollziehbarkeit ● Versionsverwaltung (CVS, SVN etc.) ● ChangeLog ● Dokumentation (als Ergänzung zum ChangeLog, z.B. Webserver, Wiki etc.) ● Über Änderungen mit Anwendern, Managern und Kollegen reden ● Änderungen planen und ankündigen ● Testen und nicht probieren/wursteln

Planung ● Was ist das Ziel? ● Was sind die möglichen Wege dahin? ● Welche Nebenwirkungen/Risiken sind damit verbunden? ● Gibt es Möglichkeiten diese zu minimieren oder nutzen? ● Lohnt sich die Änderung? Ist sie notwendig? ● Fahrplan auf einem Testsystem entwickeln und überprüfen ● Wie lange wird die Aktion benötigen? Reserve und Fallback einkalkulieren! ● Für Anwender sichtbare Änderungen ankündigen ● Support für verwirrte Anwender verfügbar machen

Benutzer und Gruppen ● Benutzer und Anmeldedaten -> LDAP? ● Jeder Benutzer hat seine eigene Gruppe „meine Rolle als ich selbst“ ● Gemeinsam genutzte Dateien als „in meiner Eigenschaft als Systemverwalter, Programmierer, Anwender etc. ● Standard umask 002, so dass Dateien immer schreibbar für Gruppe ist ● chmod g+s für Gruppenverzeichnisse

Benutzer und Gruppen die traditionelle Variante $ umask 022 $ id uid=1000(jochen) gid=100(users) Gruppen=110(projekta) $ cd /home/projekte/projekta $ newgrp projekta $ id uid=1000(jochen) gid=110(projekta) Gruppen=100(users) $ umask 002

Benutzer und Gruppen User Private Groups $ umask 002 $ id uid=1000(jochen) gid=1000(jochen) Gruppen=110(projekta) Von mir angelegte Dateien sind NUR von mir selbst zu ändern Aber z.B. ssh erkennt das bei ¨/.ssh nicht korrekt -> manuell ändern

Benutzer und Gruppen User Private Groups (2) $ cd /home/projekte/projekta $ touch new_file $ ls -ld. new_file drwxrwsr-x 2 jochen projekta..../ -rw-rw-r-- 1 jochen projekta... new_file Neu angelegte Dateien gehören durch „chmod g+s“ des Verzeichnisses automatisch der richtigen Gruppe. Kopierte Dateien müssen evtl. manuell korrigiert werden Alle Projekt-Mitglieder können alle Dateien ändern.

Verhält sich das System “normal”? ● Baselining ● Präventive, dauerhafte Überwachung und Aufzeichnung von Systemparametern ● Regelmäßige Analyse auf Trends und Abweichungen ● Wie empfinden Anwender den Umgang mit dem System? ● Ändert sich das Umfeld? Kommen Anwender, Anwendungen oder Daten hinzu? ● Grundlage für Planung ● Tools: nagios, RRDtools, cacti, mrtg etc.

nagios ● Überwachung von Rechnern und Diensten ● Grafische Darstellung von Netzen ● Alarmierung per Mail/SMS etc. ● Statistiken ● ● ●

cacti ● Frontend to RRDtool Speicherbedarf ist statisch (abhängig nur von der Anzahl der überwacchten Werte). ● Auslesen der Daten von Rechnern und Netzwerk-Geräten ● Grafische Aufbereitung (z.B. zur Trendanalyse ● ●

Die Spezies Anwender ● „EDV könnte so schön sein, wenn es keine Anwender gäbe“ ● Unsere Anwender verdienen durch ihre Arbeit/Produkte das Geld, um uns zu bezahlen ● IT ist Mittel zum Erreichen der Ziele; und Anwender haben andere Ziele als wir? ● Aber welche Ziele haben Anwender eigentlich? ● Gegenseitiges Verständnis entwickeln und hegen

Die Spezies Anwender (2) ● Regelmäßige, formlose Treffen ● Regelmäßig, dass man Trends erkennen kann ● Regelmäßig, dass sich Vertrauen entwickeln kann ● Formlos um die Hemmschwelle zu senken ● Keine Monster-Meetings, sondern „Management by Walking around“ oder herumlungern am Kaffee-Automat oder in der Raucher-Ecke.

Die Spezies Anwender (3) ● Anforderungen der Anwender haben meistens einen Grund ● Die meisten Anforderungen sind legitim ● Aber: Oft genug können Anwender die Konsequenzen ihres Handelns nicht erkennen (scan16.jpg mit 16GB...) ● Aber: Man muss auch die Erwartungshaltung managen: Was ist möglich und sinnvoll, und was nicht? ● Anwender/Manager können mit Kosten/Nutzen-Analyse etwas anfangen ● Anwender wollen informiert sein

Die Spezies Manager ● Manager mögen keine Überraschungen (aber Planung und Vorwarnung) ● Manager haben keinen Daumen (sei kurz, aber präzise) ● Manager geben ungern Geld aus ● Manager sind gierig ● Meetings mit Managern müssen gut vorbereitet sein: Was will ich erreichen? Wie komme ich zu meinem Ziel? ● Ziele rechtzeitig kommunizieren ● Nicht unnötig viele technische Details

Fazit ● Tue Gutes und rede darüber ● Wisse, wovon Du redest ● Planung und Vorbereitung ist besser als Chaos und Spontaneität ● Automatisiere ● System-Wartung will vorbereitet sein (Waschzettel, Skripte) ● Vergiß nie die Interaktion mit Anwendern/Kunden/Managern/Kollegen

Fragen und Anmerkungen ● Eigene Erfahrungen? ● Eigene Ideen?