Für eine Rente mit Niveau! Lebensstandardsichernd und armutsfest! Matthias W. Birkwald (MdB) Rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. 31. August.

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 Präsentation transkript:

Für eine Rente mit Niveau! Lebensstandardsichernd und armutsfest! Matthias W. Birkwald (MdB) Rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. 31. August 2016, Kiel Gewerkschaftliche Seniorenarbeitskreise Generationenvertrag erneuern! Altersarmut verhindern!

Sechs wichtige Fragen 1.Wege zurück (und nach vorne) zu einer lebensstandardsichernden, umlagefinanzierten Rentenversicherung. 2.Lebensstandardniveau im Alter – wie definieren, welche Größenordnung? 3.Welche Instrumente/Regelungen zur Verhinderung von Altersarmut müssen geschaffen werden? 4.Welche konkreten Schritte zur Erwerbstätigenversicherung sind denkbar? 5.Wie kann die Finanzkraft der gesetzlichen Rentenversicherung nachhaltig gestärkt werden? 6.Wie kann ein geordneter Rückbau der staatlich geförderten privaten Vorsorgewege geregelt werden? 2 Matthias W. Birkwald, MdBwww.matthias-w-birkwald.de

Fragen 1 und 2 Wege zurück (und nach vorne) zu einer lebensstandardsichernden, umlagefinanzierten Rentenversicherung. Lebensstandardniveau im Alter – wie definieren, welche Größenordnung?  Zurück zu einem Rentenniveau von 53 Prozent! = „Sicherungsniveau vor Steuern“ 3 Matthias W. Birkwald, MdBwww.matthias-w-birkwald.de

Zurück zu einem Rentenniveau von 53 Prozent! 4 Jahr Beitragssatz zur GRV Bruttostandard- rente Sicherungs- niveau vor Steuern Riester-Rente für Rentenzugang Gesamt- versorgung (2 + 4) Versorgungs- niveau vor Steuern einschließlich Riester-Rente in %in Euro mtl.in %in Euro mtl. in % , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,844,3?? Quelle: Rentenversicherungsbericht 2015, S. 40 Matthias W. Birkwald, MdBwww.matthias-w-birkwald.de

Kosten des LINKEN Rentenkonzepts 5

Was bringt das LINKE Rentenkonzept? 6 BundesregierungLINKE Renten- niveau Rente nach 45 Jahren (brutto) Rente nach 45 Jahren (netto) Renten- niveau Rente nach 45 Jahren (brutto) Rente nach 45 Jahren (netto) mehr brutto mehr netto (-11%) ,91.370, , , ,36145,89129, ,61.516, , , ,80172,04153, ,61.823, , , ,95343,51305,72

Frage 3 Welche Instrumente/Regelungen zur Verhinderung von Altersarmut müssen geschaffen werden?  Die Rente erst ab 67 abschaffen. Stattdessen: Nach 40 Beitragsjahren ab 60 Jahren abschlagsfrei in Rente.  Solidarausgleich: Zeiten niedriger Löhne, der Erwerbslosigkeit, der Kindererziehung (sogenannte ‚Mütterrente‘) und Pflege müssen deutlich besser abgesichert werden, damit sie nicht zu Armutsrenten führen.  Die Angleichung der Ostrenten an das Westniveau!  Einkommens- und vermögensgeprüfte Solidarische Mindestrente: Niemand soll im Alter von weniger als Euro netto leben müssen! 7 Matthias W. Birkwald, MdBwww.matthias-w-birkwald.de

Altersarmut Matthias W. Birkwald, MdBwww.matthias-w-birkwald.de8 Sinkende oder zu geringe Renten Durchschnittlicher Rentenzahlbetrag in Euro beim Rentenbeginn Langjährig Versicherte (35 Beitragsjahre) / Alle ,9 % Frauen ,7 %* Männer ,9 % Grundsicherungsbedarf : 790 € brutto Um die Preissteigerungen seit 2000 auszugleichen hätte 2015 eine durchschnittliche Rente für langjährig Versicherte 1.339,90 Euro statt 848 Euro betragen müssen! Wertverlust: 491,90 Euro. *Sondereffekt: Mütterrente und Auslaufen der Rente für Frauen

Altersarmut Grundsicherung: Seit 2003 Anstieg der Betroffenenzahl um 108 Prozent von auf (Dezember 2015). Quote der Nicht-Inanspruchnahme: Prozent! Dunkelziffer nach Irene Becker: 1,6 Millionen! Zwei Drittel der Betroffenen sind Frauen Grundsicherungsniveau für ab 65-Jährige mit 790 € ( ) deutlich unterhalb der Armutsrisikogrenzen von 987 € (EU-SILC 2014), 1063 € (EVS 2008), 917 € (Mikrozensus 2014) 17,4 Prozent aller Menschen ab 65 Jahren gelten als arm. In absoluten Zahlen: 1,2 Millionen Männer und 1,7 Millionen Frauen, also 2,9 Millionen Menschen. (EU-SILC: < 987 €: 2014) 9 Immer mehr Altersrentner*innen sind auf Grundsicherung im Alter angewiesen  Grundsicherung schützt nicht vor Armut! Matthias W. Birkwald, MdBwww.matthias-w-birkwald.de

Fragen 4 und 5  Welche konkreten Schritte zur Erwerbstätigenversicherung sind denkbar?  Beamt*innen, Politiker*innen oder andere Berufsgruppen sind bisher meist in anderen Versicherungssystemen abgesichert. Rund zwei Drittel der Selbstständigen fehlt jeglicher Schutz für die Risiken Alter, Erwerbsminderung und Tod. Wie kann die Finanzkraft der gesetzlichen Rentenversicherung nachhaltig gestärkt werden?  Finanzierung: Produktivität nicht unterschätzen!  Arbeitgeber wieder paritätisch beteiligen! Siehe Österreich!  Gute Arbeit! Gute Löhne! Leiharbeit, Minijobs, Befristungen eindämmen! Gesetzlicher Mindestlohn: 12 Euro! 10 Matthias W. Birkwald, MdBwww.matthias-w-birkwald.de

11 Matthias W. Birkwald, MdBwww.matthias-w-birkwald.de

12 Matthias W. Birkwald, MdBwww.matthias-w-birkwald.de seit 1988!!!

Es geht auch anders: Österreich Studie (Hans-Böckler-Stiftung): Das österreichische Alterssicherungssystem ist dem deutschen überlegen. Die Altersversorgung konzentriert sich nach wie vor weitgehend auf die umlagefinanzierte Gesetzliche Rentenversicherung (GRV) mit 22,8 Prozent Beitragssatz durchgehend seit Selbstständige, Beamt*innen und Politiker*innen sind einbezogen. In Deutschland wurden die GRV-Leistungen dagegen reduziert, um den Beitrag niedrig zu halten. Die geringeren Leistungen sollten durch private Vorsorge (Riester) kompensiert werden. Zahlbetrag („netto vor Steuern“): Altersrenten von langjährig Versicherten (Zugang 2013). 13Matthias W. Birkwald, MdBwww.matthias-w-birkwald.de DeutschlandÖsterreichDifferenz Männer1.050 € € 770 € Frauen590 €1.220 €630 €

Frage 6 Wie kann ein geordneter Rückbau der staatlich geförderten privaten Vorsorgewege geregelt werden? Antrag Bundestagsfraktion DIE LINKE: Riester-Rente in die gesetzliche Rentenversicherung überführen (BT-Drs. 18/8610)18/8610  Steuerliche Förderung einstellen.  Frei werdende Steuermittel für Leistungsverbesserungen in die gesetzliche Rentenversicherung stecken.  Das bisher angesparte Kapital (Beiträge, staatliche Zuschüsse und Zinsen) kann freiwillig in Anwartschaften der gesetzlichen Rentenversicherung auf einem persönlichen Rentenkonto umgewandelt werden.  Stornokosten begrenzen  Keine Überführungsgebühren. 14 Matthias W. Birkwald, MdBwww.matthias-w-birkwald.de

Vielen Dank!

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