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Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 1 Das Grundproblem des Kapitalismus und seine Lösung Erhard Glötzl 10.6.2010 Denkfabrik.

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1 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 1 Das Grundproblem des Kapitalismus und seine Lösung Erhard Glötzl 10.6.2010 Denkfabrik Univ. Doz. Mag. Dipl. Ing.Karl-Kautsky-Weg 26 Dr. Erhard Glötzl A – 4040 Linz + 43 676 4075014 erhard.gloetzl@gmail.com http://sites.google.com/site/gloetzlerhard/ erhard.gloetzl@gmail.com

2 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 2 Normen von Wirtschaftssystemen Ein Wirtschaftssystem ist durch die gesellschaftlichen Normen geprägt, wie Entscheidungen über Güterproduktion und Güterverteilung zustande kommen normale Hierarchie der Normen: 1.Ziele 2.Werte (=einzuhaltende Randbedingungen) 3.Methoden

3 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 3 Normen des Kapitalismus Umkehrung der Normenhierarchie! 1.Methode: -Markt als Mechanismus zur Effizienzsteigerung -Wettbewerb mit der Messgröße: Kapitaleinkommen -Machtverhältnisse: Kapital > Arbeit 2.Werte: -Private Kapitalanbieter (Eigenkapital, Fremdkapital) -Private Arbeitsanbieter (Lohnabhängige) -Freiheit?? (für wen?) -Solidarität?? -Gleichheit?? -Gerechtigkeit?? 3.Ziele: -Maximierung der Kapitaleinkommen -Folge Maximierung der Produktion Verteilungsproblem ungelöst

4 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 4 Grundproblem des Kapitalismus Die kapitalistischen Normen orientieren sich ausschließlich an der Güterproduktion Keine Normen für die Güterverteilung Das Verteilungsproblem kann aber durch die unsichtbare Hand des Marktes nicht gelöst werden

5 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 5 Hochkulturen Um Wohlstand für alle zu schaffen, muss das Produktionsproblem und das Verteilungsproblem gelöst werden Hochkulturen entstehen wenn Produktionsproblem gelöst Hochkulturen gehen unter wenn Verteilungsproblem nicht gelöst Kapitalismus (Markt) hat Produktionsproblem gelöst Kapitalismus hat Verteilungsproblem nicht gelöst Marxismus hat versucht das Verteilungsproblem zu lösen ohne das Produktionsproblem gelöst zu haben

6 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 6 Wettbewerb über Kapitaleinkommen und die Folgen Positiv: –Anreiz für Eigeninitiative, Risikobereitschaft, Leistungsbereitschaft –Guter Mechanismus zur Effizienzsteigerung –Hohe Wirtschaftsdynamik Negativ: –Positive Rückkopplung durch Kapitaleinkommen –Verteilungsproblem (zunehmende Ungleichheit) –Wiederkehrende Zusammenbruchskrisen (Finanz, Wirtschaft, Gesellschaft, Krieg) –Naturausbeutung

7 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 7 Sozialdemokratische Werthaltung Verteilungsfrage hat in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen einen verschiedenen Stellenwert Nicht-Markt-Bereiche –Gleicher Zugang für Alle: Bildung Gesundheit usw. –Andere Effizienzmechanismen als Wettbewerb über Kapitaleinkommen sind notwendig Marktbereiche –Güterproduktion –Wettbewerb über Kapitaleinkommen als Effizienzmechanismus akzeptiert –Das Verteilungsproblem muss aber über staatliche Eingriffe gesteuert werden

8 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 8 Sozialdarwinistische Werthaltung Wettbewerb (über Kapitaleinkommen) wird als einziger Effizienzmechanismus akzeptiert Sieg des Stärkeren über den Schwächeren wird als natürlich und gut betrachtet (Grundmechanismus der Evolution) –Ohne Krise kein Fortschritt, Krieg ist der Vater aller Dinge, schöpferische Zerstörung –Krisen sind daher notwendig und gut –Wirtschaftskriege sind gerechtfertigt (Köhler!) Menschliches Leid ist dabei ein zu akzeptierender Kollateralschaden

9 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 9 Macht und Krise im Kapitalismus Schulden- Krise ZinsenSchuldnerFremdkapital Gläubiger Banken Finanz-Sektor Produktions- Überkapazitäts- Krise GewinnArbeitnehmerEigenkapital Arbeitgeber Real-Sektor KriseKapital- einkommen OhnmachtMacht

10 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 10 Beispiele für die Ohnmacht der Schuldner Summe aller SchuldnerSumme aller Gläubiger EntwicklungsländerIndustrienationen USAChina GriechenlandDeutschland SchuldnerGläubiger

11 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 11 Das Fundamentalparadoxon der Geldwirtschaft Die Ohnmacht der Schuldner: Die Gesamtheit der durch Zinseszins entstandenen Schulden kann (ohne Änderung der Kassenhaltungen und ohne Abschreibung von uneinbringlichen Forderungen der Gläubiger im Konkursfall und ohne Eingriffe des Staates ), nur in dem Ausmaß abgebaut werden, in dem die Gesamtheit der Gläubiger bereit ist, ihre durch Zinseszins entstandenen Guthaben abzubauen und damit Waren oder Dienstleistungen der Schuldner zu kaufen. Das Interesse der Gläubiger am Wachstum der Guthaben ist im Durchschnitt aber größer als ihr Interesse an Konsum oder Investition in Eigenkapital, daher gilt Der 2. Hauptsatz der Volkswirtschaftslehre: In einer geschlossenen Volkswirtschaft wachsen die Summe aller Guthaben und die Summe aller Schulden ohne Staatseingriffe (!) annähernd exponentiell. Sie können nur durch unerwünschte Ausnahmezustände wie Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Hyperinflation, Währungsreform oder Krieg abgebaut werden.

12 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 12 Instabilität dynamischer Systeme / Kapitalismus Hauptursache Positive RückkopplungenKapitaleinkommen exponentielles Wachstum Gezielte Maßnahmen zur Stabilisierung: Negative RückkopplungenKapitalsteuern DämpfungselementeRegulierungen

13 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 13 Systemtechnische Krisenursache Positive Rückkopplungen führen ohne Stabilisierungsmaßnahmen in jedem System zu exponentiellem Wachstum und Selbstzerstörung Ein (Wirtschafts-) System mit positiven Rückkopplungen (Kapitaleinkommen) kann nur durch negative Rückkopplungen (Kapitalsteuern) und Dämpfungselemente (Regulierungen) stabilisiert werden

14 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 14 Historische Lösungsansätze zur Beschränkung der Folgen übermäßiger Kapitaleinkommen u.a. nur TeillösungenMonetative, Taxos, Freiwirtschaft Alternative Konzepte Exponentielles Wachstum nicht durchhaltbar Neoliberalismus Deregulierung WachstumsbeschränkungZunftwesen Kapitalregulierung Fehlender Belohnung von Eigeninitiative Marxismus Kapitalverbot Nicht funktionierender Kreditwirtschaft Judentum, Christentum, Islam Zinsverbot Untauglich wegenIdeologieHistorische Lösungsansätze

15 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 15 Möglichkeiten des Abbaus von Schulden und Überproduktion durch negative Rückkopplungen WirtschaftskriseFinanzkrise krisenhaft Konkurs Schuldenerlass Währungsaufwertung Währungsabwertung diskontinuierlich Umverteilung von Gewinnen (=Investition) zu Arbeitseinkommen (=Konsum) Finanzkapitalbesteuerung Inflation Staatl. Geldschöpfung kontinuierlich ProduktionsüberkapazitätSchulden

16 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 16 Kapitalsteuern Kapitalvermögen (Finanz-, Real-) Kapitalvermögenszuwachs Kapitaleinkommen (Gewinne, Zinsen) Kapitaltransaktionen (Tobin) Kapitalsteuern sind in der Höhe notwendig, dass die Summe der Kapitaleinkommen nicht rascher wächst als das BIP

17 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 17 Regulierungen/Dämpfungselemente Finanzsektor –Banken 3-stufiges Bankensystem, verschärfter Glass-Steagall-Act Vergesellschaftung der Geschäftsbanken (d.h. neues Geschäftsmodell reduziert auf Kernfunktionen ZEF, Kontrolle) Neue Eigenkapitalvorschriften (antizyklisch) Vergütung und Haftung des Bankmanagements Bankeninsolvenzrecht –Aufhebung des Bankgeheimnisses –Finanzprodukte (Zulassung, Kontrolle, Sicherheit und Haftung wie bei Realprodukten, keine Derivate höheren Grades) –Öffentliche europäische Ratingagenturen –Neue Bilanzierungsvorschriften –Finanzmärkte (kein OTC) –Finanztransaktionssteuer –Finanzverkehr (geregelt, überwacht, keine Steueroasen) –Geldpolitik (z.B. Aktivmindestreserve, Geldschöpfung durch den Staat?) –Neues Bretton Woods (Keynes-Plan 1944) Realsektor –Arbeitsmarkt Mindestlöhne Soziale Standards –Gütermarkt Produktstandards Produkthaftung Bereiche die dem Marktmechanismus teilweise entzogen werden –Stärkung des öffentlichen Bereichs Bereiche die dem Marktmechanismus vollständig entzogen werden –Bildung –Gesundheit

18 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 18 Wege aus der Krise Ohne geordneten Schuldenabbau ist kein Weg aus der Krise möglich Geordnete Konkursverfahren für Banken Umschuldungen vergrößern das Problem und verschieben es nur in die Zukunft

19 Copyright Erhard GlötzlGrundproblem des Kapitalismus, 10.6.2010 19 Wege in eine stabile Zukunft Prinzip: Um materiellen Wohlstand und Stabilität für alle zu schaffen und um immer wiederkehrende Zusammenbruchskrisen und damit verbundenes menschliches Leid zu vermeiden, braucht ein kapitalistisch organisierter Produktionsprozess sowohl strikte Regeln als auch eine permanente Umverteilung von Kapitaleinkommen zu Arbeitseinkommen und zwar in der Höhe, dass die Summe der Kapitaleinkommen nicht rascher wächst als das BIP. Die international harmonisierte Durchsetzung dieses Prinzips ist die größte politische Herausforderung für das 21. Jahrhundert (vergleichbar mit der Durchsetzung des Sozialstaates und der Demokratie im 20. Jahrhundert) Es ist für alle und letztlich auch für die Besitzer von Kapitalvermögen von größerem Vorteil, wenn Geld und Kapital reguliert und besteuert wird, als dass es in einer gesellschaftlichen Katastrophe vernichtet wird. Denn wer aus der Geschichte nicht lernt, muss sie wiederholen.


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