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Einsatz von Anwendungssystemen WS 2013/14 Prof. Dr. Herrad Schmidt

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Präsentation zum Thema: "Einsatz von Anwendungssystemen WS 2013/14 Prof. Dr. Herrad Schmidt"—  Präsentation transkript:

1 Einsatz von Anwendungssystemen WS 2013/14 Prof. Dr. Herrad Schmidt
Kapitel 8 8 Zwischen- und überbetriebliche Systeme 8.1 Electronic Data Interchange (EDI) 8.2 Supply Chain Management (SCM)

2 8.1 Electronic Data Interchange (EDI)
EDI bezeichnet den Austausch von fest strukturierten Geschäfts- daten zwischen Anwendungssystemen von Unternehmen auf der Basis eines bekannten Formats. Elektronisch ausgetauscht werden vor allem zeitkritische Transaktionsdaten mit standardisiertem Aufbau, hoher Frequenz und großem Volumen, z.B. Bestellungen, Rechnungen,… EDI setzt operative, organisatorische und technische Absprachen zwischen den Marktpartnern voraus. Da die Systeme der Marktpartner intern mit unterschiedlichen Datenformaten arbeiten, ist ein einheitliches Austauschformat nötig. Es gibt unterschiedliche EDI-Formate und Normen. Als internationaler Standard hat sich EDIFACT (Electronic Data Interchange for Administration Commerce and Transport) durchgesetzt. Die Standardisierung bezieht sich auf die Datenstruktur.

3 Die Daten werden als Nachricht mit Segmenten übermittelt, die wiederum aus verschiedenen Elementen bestehen, die jeweils für bestimmte Datentypen oder Variablen stehen. s.a. UN Economic Commission for Europe: UN/EDIFACT STANDARD DIRECTORIES Quelle:

4 Die Anwendungssysteme der Partner verfügen über EDIFACT-Konverter zur Umwandlung der systeminternen Datenformate in EDIFACT- Nachrichten. Quelle: (existiert nicht mehr)

5 EDIFACT-Nachrichtentypen:
ORDERS (Bestellung) UTILMD (Stammdaten) DELFOR (Lieferabruf) PRICAT (Katalogdaten) RECADV (Wareneingangsmeldung) INVOIC (Rechnung) PAYORD (Zahlungsanweisungen) u.v.m. Es sind eine Reihe von branchenspezifischen Subsets von EDIFACT entstanden. Handel und Konsumgüterindustrie: EANCOM Automobilindustrie: ODETTE Computer- und Elektronikindustrie: EDIFICE Speditionsbranche: EDIFOR etc. Beispiel einer EANCOM-Nachricht Quelle:

6 Beispiel: dm-drogerie
Quelle:

7 Ziele und Nutzen: Vermeidung von Medienbrüchen und wiederholter Datenerfassung Höhere Bestellgenauigkeit durch übereinstimmende Datenbasis Verringerung der Bearbeitungs- und Beschaffungszeiten Verringerung der Eingabe- und Übertragungsfehler Vereinfachte Rechnungsabstimmung Kostenersparnis in der Verwaltung (Papier, Personal,...) Verringerung der Bestände Reduktion der Logistikkosten Verringerung der Rücklieferungen und Reklamationen Verbesserung der Planung und Prognose

8 8.2 Supply Chain Management (SCM)
Mit Supply Chain (Lieferkette) wird das Netzwerk von Erzeugern, Herstellern, Transporteuren, Distributoren, Händlern und Anbietern verstanden, die an der Produktion, dem Verkauf und Lieferung eines Produkts beteiligt sind. Die Lieferkette kann von der Roh- stofferzeugung bis zur Entsorgung reichen. SCM hat die unternehmensübergreifende, prozessorientierte Koordination und Optimierung der Lieferkette zum Inhalt, also die Gesamtoptimierung des Material-, Waren-, Informations- und Wertflusses entlang der gesamten Wertschöpfungskette und damit die Steigerung des Wertes der gesamten Supply Chain. Die Nachfrage nach einem Produkt steuert die Versorgung über die Logistikkette (Pull-Prinzip). Voraussetzung ist ein kooperatives und abgestimmtes Verhalten zwischen den Mitgliedern der Kette.

9 Quelle: http://www. legsource. com/supplier_meeting/supply_chain_mgmt

10 Ansatzpunkt für SCM: Der Peitschenschlageffekt
Quelle: Corsten, D./Gabriel, C.: Supply Chain Management erfolgreich umsetzen. 2. Auflage, Springer 2004 Gründe: Informationsverzögerung Sicherheitsmargen nicht-synchronisierte Bestellperioden

11 SCM deckt sich z.T. mit der Logistik, geht aber weit über diese hinaus, da es zum einen die gesamte Lieferkette betrifft und zum anderen nicht nur die Materialflüsse betrachtet, sondern auch die Informations- und Geldströme. Darüber hinaus beinhaltet SCM auch die Abstimmung der Strategien innerhalb der Produkt- entwicklung. Es handelt sich also im weitesten Sinne um einen Strategieansatz, bezogen auf gemeinsame Planung und Steuerung Prozessmanagement integratives Logistikmanagement (z.B. „just in time“-Lieferung) gemeinsame Kommunikation und Koordination. Dazu bedarf es einer adäquaten IT-Unterstützung.

12 Ziele und Nutzen: Eine Synchronisierung des Bedarfs mit der Versorgung kürzere Durchlaufzeiten Vermeidung von Doppelarbeit Verbesserung der Termintreue und des Lieferservice Integrierte Informationen Abbau der Bestände entlang der Wertschöpfungskette Verbesserung der Kundenorientierung und –zufriedenheit Kostenreduzierung Umsatzsteigerung bedarfsgerechte Produktion Höhere Planungsqualität

13 Supply Chain Operational Reference (SCOR)
Das SCOR-Modell wurde vom Supply-Chain Council entworfen. Es handelt sich um ein Referenzmodell für die SCM-Prozesse Planung, Beschaffung, Herstellung, Lieferung und Rücklieferung: Quelle: Supply-Chain Council, Supply-Chain Operations Reference-model

14 Teilkonzept: Efficient Consumer Response (ECR)
Konzept zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Industrie und Handel: gemeinsame Optimierung der Wertschöpfungs- kette durch distributionsstufenüber- greifende Prozessoptimierung und partnerschaftliche Kooperation zwischen Hersteller und Handelsunternehmen Reduzierung der Kosten und Warenbestände Orientierung an Kunden- bedürfnissen und Verbesserung der Kundenzufriedenheit Wandlung vom Push- zum Pull-Prinzip Neugestaltung der Arbeitsteilung Entwicklung von Standards Quelle:

15 Basisstrategien (1) Category Management (CM)
Category – Warengruppe mit Artikeln, die aus Kundensicht zusammengehören (Prinzip der Bedarfsorientierung) „CM (Warengruppenmanagement) bezeichnet einen permanenten, in Kooperation zwischen Handelsunternehmen und Herstellern zu realisierenden Prozess, in dem Warengruppen durch Category Manager des Handels als strategische Geschäftseinheiten bzw. Profit Center geführt werden, um durch optimale Befriedigung der Kundenwünsche Ergebnisverbesserungen zu erzielen.“ Becker/Uhr/Vering [2000], S. 218 CM gilt als Schlüsselkonzept von ECR im Sinne eines Ordnungsrahmens für die Einzelstrategien Konsequente Kundenorientierung von Sortimenten Verbesserung der Qualität der Sortimentsentscheidung Gewinnung aktueller Informationen für den Hersteller Gemeinsamer strategischer Plan von Händler und Hersteller

16 Basisstrategien (2) Efficient Replenishment (ER)
Logistikorientierte Strategie mit folgenden Umsetzungen: Der Handel gewährt dem Lieferanten Einblick in die Lagerbestände und Abverkaufsdaten Vendor Managed Inventory (VMI) Der Lieferant erhält nicht nur Zugriff auf die Lagerbestands- und Nachfragedaten des Kunden, sondern ist verantwortlich für die Bestandshöhe und die Verfügbarkeit im Lager. Quelle:

17 VMI-Prozess: Der Kunde überträgt täglich die Bestands-, Absatz- bzw. Verbrauchs- und Fehlmengen. Der Lieferant prognostiziert den Absatz und plant daraufhin seine Produktion. Bei Erreichung des Bestellbestands werden auf der Basis der Prognose die Liefermengen bestimmt. Der Lieferant erzeugt eine „Bestellung“ für seine eigene Auftragsbearbeitung und sendet dem Kunden die Bestellbestätigung. Die Ware wird versandt. Der Kunde überprüft den Wareneingang. Fallstudie (1): Senger, E.; Österle, H.: Fallstudie: Vendor Managed Inventory zwischen L’Oréal und „dm-drogerie markt“, Institut für Wirtschaftsinformatik, Universität St. Gallen, St. Gallen,

18 Fallstudie (2): Vorher: Die Partner tauschten Aufträge und Rechnungen über EDI aus und über-nahmen sie über Konverter in ihre ERP-Systeme. Schwachstellen: „L’Oréal konnte erst auf die via EDI über-mittelte Bestellung reagieren. Dies konnte zu Engpässen führen, wenn plötzlich un-gewöhnlich große Mengen angefordert wurden. Daten über Lagerabgänge und Verkäufe bei „dm-drogerie markt“ standen L’Oréal für die Planung von Produktion und Lagerbevorratung nicht zur Verfügung. Bei stichtagsbezogenen Umstellungen des Sortiments bestand die Gefahr von Produktrückläufen. Eine aktive Steuerung eines Sortimentswechsels mit der kontrollierten Ausdünnung von Auslauf-produkten war nur eingeschränkt möglich.“

19 Fallstudie (3): Nachher: „Prozess: „dm-drogerie markt“ übermittelt für das Warenverteilzentrum Meckenheim täglich Lagerbestands- und Lagerabgangsdaten an L’Oréal. Alle zwei Tage führt L’Oréal die Disposition für dm durch und übermittelt das Planungsergebnis anschließend über EDI als „Auftragsbestätigung“ an dm. Die Disposition selbst läuft automatisiert in drei Teilschritten ab: der Bedarfsprognose (Demand Planning), der Bestimmung der notwendigen Lagerauffüllung und deren logistisch optimierte Bereitstellung. Die Zwischenergebnisse nach jedem Teilschritt der maschinellen Berechnungen werden den Dispositionsverantwortlichen präsentiert und könnten bei Bedarf gegebenenfalls manuell korrigiert werden.“

20 Basisstrategien (3) Efficient Promotion (EP)
Strategie der Verkaufsförderung Abstimmung der Aktivitäten der Verkaufsförderung zwischen Hersteller und Handel und deren Anpassung Efficient Product Introduction (EPI) Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Handelsunternehmen bei der Entwicklung und Einführung neuer Produkte Ziel: Kostensenkung, Zeitgewinn, Verringerung der Floprate Efficient Assortment (EA) Von Herstellern und Handelsunternehmen gemeinsam getragene effiziente Gestaltung des Sortiments Regal- und Verkaufsflächenoptimierung Sortimentscontrolling

21 Basistechnologien und Standards
Internationale Lokationsnummerierung (ILN) Nummerungssystem zur eindeutigen Identifizierung von Unternehmen und Unternehmensteilen (Lager, Lieferpunkte) Internationale Artikelnummer (EAN) Efficient Unit Loads (EUL) Einheitliche Gestaltung von Transportverpackungen EDIFACT Quick Response Weitergabe von POS-Daten in der Supply Chain Dispositionssysteme mit Auswertungs-, Prognose- und Nachschub- verfahren, automatisch erstellten Bestellungen und Lieferabruf

22 Supply Chain Management Systeme:
Die Softwarelösungen sollen unter Berücksichtigung der Eigen- ständigkeit der Partner eine hohe Effizienz der Material-, Informa-tions- und Geldflüsse erreichen. Sie zielen auf eine Unterstützung einer Zusammenarbeit der Partner in der gemeinsamen Lieferkette, insbesondere im Bereich der Planung, der Optimierung der Lager- und Transportabwicklung und im E-Commerce. SCM-Systeme müssen sowohl innerbetriebliche Systeme (ERP, Logistik, etc.) als auch unternehmensübergreifende IT-Infrastrukturen miteinander verknüpfen. Außerdem muss der Kunde in die Supply Chain eingebunden werden. Ein SCM-System ermöglicht die Modellierung und Simulation der überbetrieblichen Lieferkette sowie die Planung und Optimierung von Mengen, Terminen und Kapazitäten unter Berücksichtigung vorgegebener Ziele. Es dient dazu ein unternehmensübergreifendes Logistiknetz aufzubauen. Entlang der Logistikkette können die Aktivitäten der Unternehmen abgestimmt, verwaltet und ausgewertet werden.

23 Die Fraunhofer-Institute IML und IPA haben zusammen mit dem Zentrum für Unternehmenswissenschaften (BWI) der ETH Zürich ein herstellerun-abhängiges SCM-Aufgaben- und Referenzmodell (s.u.) entwickelt und in einer Marktstudie auf 23 im europäischen Markt relevanten System-anbieter angewandt (Quelle existiert nicht mehr, s. aber auch SRM = Supplier Relationship Management ATP = Available To Promise CTP = Capable To Promise

24 Typischer Funktionsumfang von SCM-Systemen Quelle: Bretzke: IT-Systeme im Supply Chain Management

25 Advanced Planning Systeme (APS)
Unter dieser Bezeichnung werden am Markt spezielle SCM-Systeme zur Unterstützung aller strategischen, taktischen und operativen Planungsaufgaben der unternehmenseigenen und -übergreifenden Materialflüsse mittels Planungsalgorithmen und Simulationen, z.B. Bedarfsvorhersagen, Einkaufs- und Produktionspläne, angeboten. Sie bieten sowohl Planungssoftware für die Steuerung von Produktionsprozessen als auch Komponenten zum Aufbau eines Logistiknetzes mit unternehmensübergreifendem integrierten Bedarfs- und Kapazitätsmanagements. Sie greifen über Schnittstellen auf die Daten eines ERP-Systems zu und liefern diesem die Ergebnisse der Berechnungen. Das Softwareangebot unter dem Begriff SCM ist höchst heterogen. Der Markt ist intransparent und dynamisch. Es gibt Anbieter spezieller, mehr oder weniger umfassender SCM- Lösungen und ERP-Anbieter, die ihr Produkt um SCM-Module erweitern.

26 Beispiel: SAP SCM Quelle::

27 Einzelne Anbieter (Auswahl ohne Wertung):
SAP jda Microsoft Dynamics AX für SCM


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