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Veröffentlicht von:Marko Kes Geändert vor über 10 Jahren
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Reformbedarf in der frühkindlichen Erziehung, Bildung und Betreuung
Defizite erkennen – Chancen nutzen Ilse Wehrmann Diplom-Sozialpädagogin Abteilungsleiterin der Bremischen Evangelischen Kirche
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Gesellschaftlicher Wandel
sinkende Kinderzahlen Zuwanderung Arbeitslosigkeit alternde Gesellschaft
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Rahmenbedingungen des kindlichen Aufwachsens
Diskontinuitäten in familiären Konstellationen mediale Durchdringung der Gesellschaft Internationalisierung der Lebenswelt zunehmende Kinderarmut
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Zuständigkeitswirrwarr und Trägerlabyrinth
Bund – Länder – Kommunen konkurrierende Kompetenz: öffentliche Fürsorge öffentliche und freie Träger Umsetzung des Bundesrechts verschiedene Zuständigkeiten für den Elementarbereich auf Länderebene (Bildungs-/Sozialministerien) Kommunen Umsetzung der bundes- und landesgesetzlichen Vorgaben Träger öffentliche Träger (Kommunen) freie Träger (konfessionelle, AWO, DRK, DPW u.a.) Umsetzung in die Praxis
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Bund: nur 0,4 % des BIP für Elementarbereich
Finanzierung Bund: nur 0,4 % des BIP für Elementarbereich 2002: 10,95 Mrd. € Länder – Kommunen – Träger - Eltern Länder und Kommunen: 75 – 80 % Eltern: ca 14 % Träger: Rest Divergenz zwischen öffentlicher/privater Finanzierung Elementarbereich 2000: 38 % private vs. 62 % öffentliche Ausgaben Tertiärbereich 2000: 9 % private vs. 91 % öffentliche Ausgaben (siehe Grafik)
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Privater Finanzierungsanteil von Kindergärten und Hochschulen 2002
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1. Defizit: Angebotsstruktur und Versorgungslage
vielfältige Angebotsstruktur (auf den ersten Blick) Angebote für Kinder von 3 – 6 Jahren: Platz-Kind-Relation im Westen: 88 % (ca. 25 % Ganztagsbetreuung) Platz-Kind-Relation im Osten: 105 % (Ganztagsbetreuung als Regelfall) Angebote für Kinder unter 3 Jahren: Platz-Kind-Relation im Westen: 2,7 % !!! Platz-Kind-Relation im Osten: 37 % (mit stark abnehmender Tendenz) Hortbereich Platz-Kind-Relation im Westen: 5 % Platz-Kind-Relation im Osten: 37 %
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2. Defizit: Qualifikation der Fachkräfte
Akademikerfreie Zone: nur 3,3 % aller Fachkräfte mit Fachhochschul- bzw. Hochschulabschluss (vgl. Grafik) (Akademikerquote Jugendarbeit: 42,5 %, Jugendämter/Behörden: 51,6 %) keine Durchdringung zu anderen Berufen (Grundschullehrer) geringe Verknüpfung von Ausbildung und Forschung schlechte Mobilitätschancen Erzieherinnendomäne (5,4 % Männer im Westen, 3,6 % im Osten) schlechte Rahmenbedingungen (Bezahlung, Image)
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2. Defizit: Qualifikation der Fachkräfte: Akademikeranteil Ost/West
freigestelltes Leitungspersonal pädagogisch tätiges Personal Summe Gesamt Akad. BRD insgesamt 19.658 15,8 2,6 3,3 West BL 12.223 18,5 2,9 3,8 Ost LB 3.131 4,9 59.014 1,2 62.145 1,4
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3. Defizit strukturelle Rahmenbedingungen
Betreuungsschlüssel (BRD: 24 Kinder / Fachkraft) Gruppengröße Qualität und Niveau der Ausbildung der Fachkräfte Stabilität der Betreuung Gesundheit und Sicherheit Raumgestaltung Strukturierung des Betreuungsablaufs
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3. Defizit strukturelle Rahmenbedingungen: Betreuungsschlüssel
EU-Empfehlungen für den Betreuungsschlüssel:
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4. Defizit Implementierung von Bildungsplänen
Der Boden für die Implementierung von Bildungsplänen nicht bereitet; Gründe: zu unterschiedliche Rahmenbedingungen kein bundesweit verbindlicher Orientierungsrahmen keine unabhängige, bundesweit zuständige Instanz für die Qualitätskontrolle politische Ignoranz (Existenz von Bildungsplänen in manchen Bildungsministerien unbekannt) Abhängigkeit von Wohlwollen der Träger
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5. Defizit elterliche Erziehungskompetenz
Folgen gesellschaftlicher Veränderungen für Familien: innerfamiliäre Risiken gesellschaftliche Risiken moralische Orientierungsprobleme erzieherische Unsicherheiten
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Empfehlungen (übergeordnet)
höchste politische Priorität für Elementarbereich Zehn-Jahres-Marshall-Plan für den Elementarbereich nationale Rahmenvorgaben (Bundes-Rahmenbildungsplan) trägerübergreifende runde Tische
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Empfehlungen (inhaltlich)
Umfassende Verbesserung der frühkindlichen Förderung Ausbau der Kitas auf westeuropäisches Niveau Entwicklung gemeinsamer Bildungs-/Erziehungsstandards Steigerung der pädagogischen Qualität frühe Integration von Kindern mit besonderem Betreuungsbedarf Realisierung von Bildungs- und Erziehungspartnerschaften Eltern- und kinderfreundliche Organisation der Einrichtungen Investition in die Professionalisierung der Fachkräfte Veränderung der staatlichen Steuerung optimaler Einsatz knapper Mittel
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