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Individueller Stand der Entwicklung Erweiterter Lesebegriff

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Präsentation zum Thema: "Individueller Stand der Entwicklung Erweiterter Lesebegriff"—  Präsentation transkript:

1 Individueller Stand der Entwicklung Erweiterter Lesebegriff
„Du wirst lesen lernen…“ Bliss-Symbole Individueller Stand der Entwicklung Erweiterter Lesebegriff Alle Kinder lernen lesen… dem kann zugestimmt werden wenn, eine Lehrerin erkennt, auf welcher Stufe, auf welche Art und Weise ein Kind Unterstützung braucht… und wenn eine Lehrerin einen offenen, einen erweiterten Lesebegriff hat, wie wir ihn aus der Geistigbehindertenpädagogik kennen, um die Leseleistung eines jeden Kindes auf seiner Stufe zu erkennen und zu schätzen. Das ist nicht leicht.

2 Inklusiver Unterricht: Herausforderung für die Schule für alle
Alle Kinder lernen lesen…?! Die Kunst des Lehrens Ich nehme deswegen immer wieder gern die Worte Comenius, der formuliert hat, Didaktik (also wie man unterrichtet) sei die große Kunst des Lehrens. Es ist eine Kunst. Und auf diese möchte ich im folgenden Schritt (2) blicken.

3 Johan Amos COMENIUS (1628):
Didaktik als die große Kunst, alle Kinder alles zu lehren. Das Lied „Alle Kinder lernen lesen“ erinnert an eine Aussage von Comenius die sehr ähnlich klingt. Es ist eine sehr alte, in der Pädagogik und Didaktik oft zitierte des sozusagen ersten Didaktikers Johan Amos Comenius vor mehr als 300, fast 400 Jahren Zu dessen Zeit Schule so aussah Die Aussage verschärft und für heute aktualisiert nach Georg Feuser – da klingt es deutlicher nach einer Forderung. Bezogen auf die Frage des lesen lernens heißt das: Jedes Kind hat ein Recht darauf, dass ihm Schriftsprache vermittelt werden, dass es mit Buchstaben und arbeitet, dass es Leseprozesse übt… unabhägig davon, ob ich als Lehrerin einschätzen kann, wie weit das Kind z.B. einen Text versteht. Die Entwicklungslogische Didaktik ist eine mögliche Orientierung dafür, wie mit Kindern unterschiedlicher Begabungen gemeinsam an einem Thema gearbeitet werden kann – Feuser beschreibt das als lernen am Gemeinsamen Gegenstand. Ist es möglich, Schriftspracherwerb als einen gemeinsamen Gegenstand zu betrachten, an dem Lernend, auch sehr verschiedene, gemeinsam lernen, auch wenn sie sich auf unterschiedlichen Stufen befinden? Georg Feuser: „Egal, wie ein Kind beschaffen ist, es hat das Recht, alles Wichtige über die Welt zu erfahren, weil es in dieser Welt lebt. “ (1998)

4 Didaktik als Kunst des Lehrens –Orientierungen:
Entwicklungslogische Didaktik/ Georg Feuser Anspruchsvolle Bildungsinhalte/ Wolfgang Lamers Inklusiver Sachunterricht/ Simone Seitz Kooperatives Lernen/ Norm und Kathy Green Elementardidaktik: Entdeckendes Lernen, Reggio-Pädagogik Dialogisches Lernen/ Urs Ruf, Peter Gallin Konstruktivistische Didaktik/ Kersten Reich u.a. Kategoriale Bildung/ Wolfgang Klafki Ich möchte einige weitere Orientierungsmöglichkeiten nennen, die sowohl in der Allgemeinen Didaktik, als auch in der Sonderpädagogischen Didaktik zu finden sind und die in einer inklusiven Didaktik zusammenfinden können, die eine solche „inklusive Didaktik“ gestalten können. Denn es geht nicht darum eine neue Inklusive Didaktik zu erfinden, sondern zu schauen, auf welcher Grundlage, auf welchem Fundament bestehende Konzeptionen so eingesetzt angewendet werden können, dass sie ein nicht ausgrenzendes, nicht aussonderndes gemeinsames Lernen aller Kinder in einer Schule, in einem Klassenraum ermöglichen. In einer kürzlich erschienenen Publikation „Inklusive Schule“ von Pius Thoma und Cornelia Rehle wird eine inklusive, entwicklungsorientierte Didaktik noch einmal bestimmt als Gestaltung von Lernen im Sinne des Strebens nach der nächsten Stufe der Entwicklung ( so wie Feuser es in Anlehnung an Wygotzki beschreibt) und als Gestaltung von Ler- und Kooperationsformen in Gruppen, so wie Hans Wocken es in einem Text 1998 vorschlägt (2). Mit seinem Text „Goethe und Matisse für Menschen mit einer schweren Behinderung“ fordert Wolfgang Lamers gegen die Reduzierung von Bildung auf lebenspraktische Inhalte eine dialektische Verschränkung von formaler und materialer Bildung und er beschreibt – auch in Zusammenarbeit mit Norbert Heinen – eine Elementarisierung von Inhalten wie z.B. Goethes Werther (3). Mit ihrer Konzeption des inklusiven Sachunterrichts beschreibt Simone Seitz im Jahr 2005 (erstmals) eine didaktische Konzeption, die sich „inklusiv“ nennt. In dem Buch „Zeit für inklusiven Sachunterricht“ beschreibt sie ein Verständnis von Zeit, das durch den Einbezug höchst unterschiedlicher Perspektiven lebt und den Zeitbegriff weit/ erlebnisorientiert… werden lässt (4). Die Gesamtschule Holweide gibt ein Beispiel dafür, wie im Gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kinder mit Methoden des Kooperativen Lernens gearbeitet wird. Das kooperative Lernen hat sich auch in meiner Erfahrung in der Schulentwicklung gerade dort bewährt, wo Partizipation realisiert werden sollte, d.h. wo in einem demokratischen Prozess Schulentwicklung in Zusammenarbeit aller beteiligten Gruppen (Schüler/innen, Eltern, Mitarbeiter/innen) Bildung/ Schule gestaltet wird. In dem partizipativen/ kooperativen Ansatz liegt die Möglichkeit des Einbezugs unterschiedlichster Perspektiven und auch der Berücksichtigung persönlicher Zugänge, des Schöpfens aus denselben (5). Ich möchte die Elementardidaktik mitdenken, eine Disziplin, die sich als didaktische gerade erst konstituiert: Im Zuge der Aufwertung der Phase der frühkindlichen Bildung und der damit verbundenen Entwicklung von Bildungsplänen für 0-10-jährige Kinder in allen Bundesländern und darin beschriebenen Bildungsbereichen, im Zusammenhang mit der gewünschten Akademisierung von Fachkräften für Einrichtungen der Frühpädagogik stellt sich zunehmend auch die Frage nach einer Elementardidaktik. Impulse, nach denen in diesem Bereich schon lange gearbeitet wird, können für die Schulpädagogik wegweisend sein und sind längst noch nicht genug beachtet worden. So z.B. die Reggio-Pädagogik, die seit langem als nicht aussondernde Pädagogik Vorbild ist, die aus der Selbsttätigkeit und dem Potential von kleinen Kindern schöpft und deren Fähigkeit z.B. zum Philosophieren erkennt und nutzt (Kinder haben 100 Sprachen!). Die Entdeckung der Frühen Jahre, so heißt ein in diesem Jahr von Reinhard Kahl herausgegebener Film, der zeigt, wie Einrichtungen frühkindlicher Bildung das Potential von Kindern (von kleinen, teilweise unter Drei) schätzen, nutzen, ihren Entdeckergeist, die Neugier… Ganz im Unterschied zu der Vorstellung, der Kindergarten und damit der Bereich der Frühpädagogik müsste der Schule zuarbeiten, sich an Schulpädagogik und schulischer Didaktik orientieren, möchte ich hier dazu auffordern, einmal nach den Anregungen zu schauen, die wir als Lehrer/innen aus diesem Bereich der frühkindlichen Bildung bekommen können. Viele Beispiele zeigen ein solches Zutrauen in die Lernfähigkeit von Kindern und eine Fähigkeit zur Besinnung auf elementare Bestandteile, auf Wesenskerne von Inhalten. Die z.B. den von Lamers geforderten Umgang mit anspruchsvollen Bildungsinhalten oder die von Seitz beschrieben Rückführung auf einen Wesenskern bereits umsetzen (6). Als eine weitere Methode, die aus der Allgemeinen Pädagogik kommt, möchte ich das Lernen mit Reisetagebüchern nach den Schweizer Kollegen Ruf/ Gallin hier einbeziehen. In dem persönlich bestimmten Zugang als Ausgangspunkt liegt die Möglichkeit, individuelle Ausgangslagen zu erkennen, zu berücksichtigen, zu schätzen… und daraus ein Ganzes zu gestalten (7). Die konstruktivistische Didaktik (z.B. nach Kersten Reich) lebt von der Überzeugung, dass individuelle …. Die Welt gestalten… (8) „Last but not least“ schließlich nenne ich Wolfgang Klafki, der in seiner kritisch-konstruktiven Didaktik vieles von dem hier beschriebenen längst zugrunde gelegt hat und auf den sich einige der genannten Konzeptionen beziehen (Feuser, Lamers). Er erscheint hier ganz unten, weil ich ihm damit auch die Position einer Grundlage, eines Fundamentes geben will, dass ich im folgenden beschreiben möchte (8):

5 Doppelseitige Erschließung (Klafki)
Formale Bildung/ Bedürfnisse und Fähigkeiten Materiale Bildung/ Inhalte Doppelseitige Erschließung (Klafki) Subjektseite Objektseite Lernende/r Lernprozess Selbstbildung (Lern-)Gegenstand, Inhalt, Dinge Weltgestaltung Lernen im Erleben von Heterogenität bedeutet Vervielfältigung der Perspektiven auf den Inhalt Erleben vielfältiger unterschiedlicher Gestaltungs- und Ausdrucksmöglichkeiten Um das Erkennen von Heterogenität zu unterstützen: Ausdrucksfähigkeit üben, unterstützen, um unterschiedliche Gestaltungen von Welt und Wirklichkeit mitzuerleben und aufzunehmen, Dokumentation von Gelerntem… Im Beispiel des Schriftspracherwerbs wurde das deutlich: Den Körper verlängern, nicht anders können als Schreiben, sich auszudrücken… Gestaltungsweisen dokumentieren, Kinder auffordern dazu in Tagebüchern, Zeitungen, Aufführungen usw. In einer Schule für allen, in der alle alles lernen sollen und können, um andere an spezifischer Weltgestaltung teilhaben zu lassen, ist es wesentlich, dass individuelle Lernprozesse sichtbar werden, dass Selbstbildung erkennbar ist… dass darin auch erkennbar wird, wie unterschiedliche Selbstbildung sein kann und wie davon wiederum die Gestaltung auch der materialen Inhalte und damit der Welt geprägt ist. Es scheint fast um ein Spiel zwischen Objekt- und Subjektseite zu gehen, in der die Welt immer wieder neu geschaffen wird. Ich glaube, dass es die Freude an der Vielfalt fördert. Klafkis doppekseitige erschließung ist damit grundlegend ebenso wie Comenius‘ Anspruch „allen alles“ und das „allumfassend“ – und das ist bis hierher sicher noch einmal deutlich geworden – dieses Spiel zu gestalten, das ist und bleibt eine Kunst. Ein anspruchsvolle Aufgabe, eine schöne, spannende, immer wieder sich neu zeigende Aufgabe, immer wieder Überraschungen… Allen alles allumfassend (Comenius)

6 Inklusiver Unterricht: Herausforderung für die Schule für alle
Alle Kinder lernen lesen…?! Die Kunst des Lehrens Einfach und vielseitig Ich möchte im nächsten Punkt meinen Beitrag vorstellen: Ich schlage, angeregt durch die vorgestellten Impulse, aber auch durch andere – z.B. aus der Reformpädagogik, aus dem internationalen Diskurs – vor, das „Einfache“ und die „Vielseitigkeit“ eines Lerninhaltes zu suchen. Ich möchte das mit Bildern und Beispielen verdeutlichen und kann mir vorstellen, dass der Vortrag jetzt wieder interessant wird auch für diejenigen, denen es vielleicht gelungen ist, in meinem letzten Schritt, der sich vor allem an Lehrer/innen richtete, ein wenig „lehrerzentriert“ war, abzuschalten… Es wird jetzt wieder ein wenig lebendiger, einfacher und vielseitiger:

7 Wie viele Seiten hat ein Ding?
So viele, wie wir Blicke darauf werfen. (Ulla Hahn) Was ist wichtig – das kann für jeden einzelnen etwas anderes sein. Für Lehrer/innen gilt es, genau das herauszufinden, zuzulasssen, so wie Mr. Falker es für Trisha erkannt hat. Ulla Hahn lässt in einem Buch das Mädchen X. ihren Großvater fragen… und der antwortet: So viele, wie wir Blicke darauf werfen.“ Und das herauszufinden, wie viele unterschiedliche Blicke, Zugänge, Wege… möglich sind, das ist das eigentlich Interessante, denn nur das lässt uns die Welt als ganzes erkennen, die Dinge als Vollständiges wahr-nehmen.

8 Was sehen Sie hier? Alle drei nacheinander.
Was haben diese Bilder gemeinsam und was unterscheidet sie? Alle sind von einem Menschen gemalt. Was meinen Sie, welches er zuerst gemalt hat? (umgekehrte Reihenfolge, bzw. jetzt Lesereihenfolge.)

9 Pablo Picasso -Picasso hat all dies – 11 – Stiere gemalt, und zwar in ca. 2 Monaten. Was glauben Sie, welchen hat er zuerst gemalt?

10 Picasso hat diese Bilder in 2 Monaten gemalt
Picasso hat diese Bilder in 2 Monaten gemalt. Faszinierend ist, dass er vom scheinbar Komplizierten zum Einfachen voranschreitet und dass er sich wie auf einem Weg dabei zu bewegen scheint, ein Spiel damit, auf welche Weisen er den Torro sehen kann – ein Spiel mit dem Torro, das er in vielen weiteren Werken betrieben hat. Ein Prozess, denn der Stier ist nicht in einem Augenblick ganz erfasst, sondern in Bewegung – der Blick auf den Gegenstand verändert sich, auch für ein und denselben Betrachter (Ciompi?) Das geschieht auch in einem Bildungsprozess. Des weiteren ist faszinierend, dass in allen 11 Bildern derselbe Torro zu erkennen ist und dass auf dem Weg vom Komplexen zum Einfachen ein Kern erkennbar zu werden scheint. Das ist es, was ich bei der didaktischen Auffächerung suche – vergleichbar mit der Elementarisierung (Heinen, Lamers), das Gemeinsame in den verschiedenen Variationen und Sichtweisen, um darin zum Elementaren, zum Kern vorzudringen. In der Arbeit mit geistig behinderten und schwer behinderten Kindern wird oft gefragt, was ein anspruchsvoller Bildungsinhalt diesen bedeuten könnte und ich möchte darauf 2fach antworten: 1. hat jeder Mensch, so wie Georg es formuliert, egal wie er beschaffen ist, das Recht, alles über diese Welt zu erfahren, weil er in dieser Welt lebt – das gehört zu meinem Verständnis von Bildung mit der Auffächerung möchte ich antworten: Vielleicht eröffnet sich in der Begegnung eines schwerbehinderten Menschen mit einem Bildungsinhalt gerade eine weitere Dimension, eine neue Seite, eine zusätzliche Perspektive, die zum immer weitergehenden Erfassen des Gegenstandes führt – und hoffentlich der Kern, das Wesen, das Unverwechselbare sich herauskristallisieren lässt.

11 einFach folded ... und aufgeFächert … and unfolded A Fan
In Anerkennung der Vielfalt und Dynamik von Perspektiven kann ein (Lern)-Gegenstand sich in seiner Vielseitigkeit entfalten. Das Bild des Fächers in zusammengefalteter Form – einfach – und auseinandergefaltet – aufgefächert – symbolisiert die mögliche Ausdifferenzierung eines Lerngegenstandes. In geschlossener Form verdichtet, entfaltet er sich in der Öffnung und zeigt seine zuvor nicht sichtbaren Facetten. mancher Gegenstand bei erster Betrachtung einseitig und gewinnt an Dimensionen, wenn mehrere Blicke auf ihn fallen. Er beinhaltet Vielseitigkeit, die jedoch erst sichtbar wird in der Auffächerung. Einfach meint auch die Einfachheit und Ursprünglichkeit, auf die sich ein Lerngegenstand zurückführen lässt: Zurückführung auf Grundstrukturen und elementare Bestandteile. A Fan

12 Didaktische Auffächerung
Der Vorschlag: Didaktische Auffächerung, dargestellt am Bild des Fächers: Didaktische Auffächerung


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