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Veröffentlicht von:Walburg Kater Geändert vor über 11 Jahren
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„Sonderpädagogische Förderung heute“ 55 (2010), 3, S. 252-270.
Reimer Kornmann Inklusiv orientierte Unterrichtsgestaltung und Aufgaben der Pädagogischen Diagnostik Eine ausführliche Fassung des Vortrags mit detaillierten Beschreibungen und Analysen der im Vortrag nur knapp skizzierten und hier gar nicht wiedergegebenen Unterrichtseinheit ist gerade publiziert worden in der Zeitschrift „Sonderpädagogische Förderung heute“ 55 (2010), 3, S
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Inklusiv orientierte Unterrichtsgestaltung und Aufgaben der Pädagogischen Diagnostik Gliederung
Unterrichtsbeispiel „Unsere Klasse im Laufe der ersten Schulwochen“ zur Verdeutlichung von Kriterien inklusiver Unterrichtsgestaltung Überlegungen: Welche diagnostischen Fragestellungen können dazu beitragen, dass die Kriterien inklusiver Unterrichtspraxis auch tatsächlich erfüllt werden? Wichtiger Grundsatz: Subsidiäre Funktion der Diagnostik, Primat haben Überlegungen zur Gestaltung des Unterrichts und des Schullebens
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Inklusiv orientierte Unterrichtsgestaltung und Aufgaben der Pädagogischen Diagnostik
Unterrichtsbeispiel „Unsere Klasse im Laufe der ersten Schulwochen“ zur Verdeutlichung von Kriterien inklusiver Unterrichtsgestaltung n
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Alle Kinder werden in gleicher Weise in die Aktivitäten einbezogen
Inklusiv orientierte Unterrichtsgestaltung und Aufgaben der Pädagogischen Diagnostik Kriterien inklusiven Unterrichts (I) Jedes Kind erfährt positive Beachtung als Individuum und als Mitglied der Klassengemeinschaft Alle Kinder werden in gleicher Weise in die Aktivitäten einbezogen Das allgemeine Wohlbefinden wird durch gut vorhersehbare Regelungen und Ordnungen (Wochentage!) gefördert Verhaltensweisen werden unterstützt, die gemeinsames Lernen in der Gruppe erleichtern Den Kindern wird Interesse an ihrer Biografie signalisiert Vermieden werden Situationen, in denen sich bestimmte Kinder als überlegen erweisen
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Inklusiv orientierte Unterrichtsgestaltung und Aufgaben der Pädagogischen Diagnostik Kriterien inklusiven Unterrichts (II) Rückmeldungen werden so formuliert, dass die Kinder sie als Anreize und Entwicklungsimpulse auffassen können Allen Kindern werden Anforderungen gestellt, die ihrem Lern- und Entwicklungsniveau entsprechen Kinder mit gering ausgeprägtem Selbstwertgefühl und niedrigem Leistungsniveau können sich an anderen Kindern orientieren Es werden aktiv-entdeckende Lernformen bevorzugt (Spracherfahrungsansatz, Konzept Mathe 2000), die breiten Raum für individualisierende Lernanforderungen lassen
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Bedingungen des Gelingens:
Inklusiv orientierte Unterrichtsgestaltung und Aufgaben der Pädagogischen Diagnostik Gelingensbedingungen und Diagnostik Bedingungen des Gelingens: Gute Abstimmung des Unterrichtskonzepts auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen Angemessene Umsetzung des Konzepts Aufgaben für die Diagnostik Ermittlung der individuellen Lernvoraussetzungen Beobachtung und Analyse der konkreten Umsetzung
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Vorrang hat die Planung von Unterrichtseinheiten mit
Inklusiv orientierte Unterrichtsgestaltung und Aufgaben der Pädagogischen Diagnostik Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen (I) Grundprinzip: Vorrang hat die Planung von Unterrichtseinheiten mit inklusiven Wirkungen Pädagogisch wichtige Inhalte bleiben nicht deswegen unberücksichtigt, weil sie für bestimmte Kinder ungeeignet erscheinen Unterrichtseinheiten sind gezielt zu modifizieren, wenn sie sich auch an Kinder mit Einschränkungen ihrer Sinnestüchtigkeit und Bewegungsmöglichkeiten, Störungen der Sprachentwicklung, erheblichen Rückständen der geistigen Entwicklung oder gravierenden Verhaltensauffälligkeiten, usw. richten
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Inklusiv orientierte Unterrichtsgestaltung und Aufgaben der Pädagogischen Diagnostik Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen (II) Um aus der Perspektive solcher Kinder planen zu können, denen sich die Themen und Inhalte nicht auf den üblichen Lernwegen erschließen, sind Informationen über die individuellen Lernvoraussetzungen notwendig Geeignete Informationen können Personen bieten, die die betreffenden Kinder gut kennen und daher angeben können, bei welchen Anforderungen oder in welchen Situationen sich Probleme ergeben könnten und welche Modifikationen des Konzepts sie für angemessen halten In besonders problematischen Fällen muss auf die Unterstützung durch ein sonderpädagogisches Beratungszentrum zurückgegriffen werden, in welchem die verschiedenen sonderpädagogischen Fachrichtungen vertreten sind
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Inklusiv orientierte Unterrichtsgestaltung und Aufgaben der Pädagogischen Diagnostik Beobachtung und Analyse der Umsetzung Ansatzpunkte bieten drei aufeinander bezogene Komponenten des Unterrichtsgeschehens: Impulse an die Lernenden (Lernangebote, Anforderungen, Aufgaben, Aufforderungen, Fragen) sowie implizite Erwartungen und Anforderungen – ergeben sich direkt aus den Planungen, daher gut zu objektivieren Tätigkeiten der Lernenden, die in einem direkten Bezug zu den Impulsen und Anforderungen stehen – sehr gut objektivierbar, wenn es sich um konkrete Tätigkeiten handelt, teilweise nur indirekt (z. B. aus „klinischen Interviews“) erschließbar, wenn Denkhandlungen gefordert sind Konsequenzen (Folgen) der Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit den Impulsen oder Anforderungen stehen
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Beispiele für Fragen, die die Qualität der Impulse betreffen:
Inklusiv orientierte Unterrichtsgestaltung und Aufgaben der Pädagogischen Diagnostik Fragestellungen (I) Beispiele für Fragen, die die Qualität der Impulse betreffen: Knüpfen die Inhalte an den Erfahrungen der Kinder an und entsprechen sie ihren Lernbedürfnissen? Liegt das Niveau der Lernanforderungen in der Zone der nächsten Entwicklung? Wird den Kindern genügend Orientierung bei ihren Lerntätigkeiten geboten? Erhalten die Kinder genügend Freiraum, für eigene Erkundungen und Überlegungen? Sehen die Lernangebote kooperative Arbeitsformen vor? Werden auch Möglichkeiten selbstständigen Lernens geboten? Welche entwicklungsförderlichen Anregungen versprechen die Impulse?
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Beispiele für Fragen, die die Tätigkeiten betreffen:
Inklusiv orientierte Unterrichtsgestaltung und Aufgaben der Pädagogischen Diagnostik Fragestellungen (II) Beispiele für Fragen, die die Tätigkeiten betreffen: Wie gehen die Kinder mit den Impulsen um? Zu welchen Ergebnissen kommen die Kinder?
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Beispiele für Fragen, die die Konsequenzen betreffen:
Inklusiv orientierte Unterrichtsgestaltung und Aufgaben der Pädagogischen Diagnostik Fragestellungen (III) Beispiele für Fragen, die die Konsequenzen betreffen: In welcher Form und Häufigkeit erhalten die Kinder Rückmeldungen? Beziehen sich die Rückmeldungen sowohl auf Vorgehensweisen als auch auf Ergebnisse? Welche Hilfen werden angeboten, wenn Kinder Probleme haben? Lassen Inhalte und Formen der Rückmeldungen entwicklungsförderliche Wirkungen erwarten? Bieten Form und Inhalte der Rückmeldungen den Kindern ermutigende Perspektiven? Fördern die Rückmeldungen die Fähigkeit zur realistischen Selbsteinschätzung der Kinder? Erfahren die Kinder auch weitere Konsequenzen, die von den Rückmeldungen durch die Lehrperson unabhängig sind?
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Weitere Arbeiten des Verfassers zum Thema
Kornmann, R. (2010): Beispielhaftes – Inklusion in der täglichen Unterrichtspraxis. Grundschule 12, Kornmann, R. (im Druck): Unterricht mit Bedacht gestalten – ein Beitrag zur Zertifizierung schulischer Inklusion. Gemeinsam leben 19
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