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Verwendete Medikamente

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Präsentation zum Thema: "Verwendete Medikamente"—  Präsentation transkript:

1 Verwendete Medikamente
Rettungsdienst in den Bereichen Rheinhessen & Bad Kreuznach: schnell – kompetent - mitmenschlich SOP - Standardarbeitsanweisung Rettungsdienstbereiche Rheinhessen & Bad Kreuznach Version 1.3 Gültig ab Verwendete Medikamente

2 Grundsätze 1 Ausbildung zum Rettungsassistenten und individuelle Eignung zur Anwendung Absolvierung entsprechender Fort- und Ausbildungsveranstaltungen einhergehende Lernkontrolle mindestens jährliche Fortbildung in der „Medikamentenkunde“ Verpflichtung der Hilfsorganisationen, die Mitarbeiter entsprechend zu schulen Auswahl der Medikamente, Indikationsstellung und Supervision obliegt dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst. Medikamentengabe stets nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, d.h. weniger invasive Maßnahmen nicht bzw. nicht ausreichend wirken. Dokumentation der Medikamentengaben auf dem Einsatzprotokoll Kopie des Einsatzprotokolls an den Ärztlichen Leiter Rettungsdienst Die Gabe von Notfallmedikamenten setzt grundsätzlich die Ausbildung zum Rettungsassistenten, sowie zusätzlich die individuelle Eignung zur Anwendung voraus. Letztere ist obligat an die Absolvierung entsprechender Fort- und Ausbildungsveranstaltungen und eine damit einhergehende Lernkontrolle gebunden. Die Fortbildung in der „Medikamentenkunde“ ist mindestens jährlich zu wiederholen. Die Hilfsorganisationen sind verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass ihre Mitarbeiter die entsprechenden Fortbildungen absolvieren. Die Auswahl der Medikamente, sowie der Indikationen, bei welchen die Medikamente eingesetzt werden, sowie die Supervision obliegt dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst. Die Gabe von Medikamenten hat stets dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu folgen, d.h. Verabreichung nur, wenn weniger invasive Maßnahmen nicht bzw. nicht ausreichend wirken. Alle Medikamentengaben sind auf dem Einsatzprotokoll zu dokumentieren. Eine Kopie des Einsatzprotokolls ist an den Ärztlichen Leiter Rettungsdienst weiterzuleiten.

3 Grundsätze 2 Anamneseerhebung vor der Gabe eines Notfallmedikaments (wenn möglich) Information des Patienten: - über die beabsichtigte Medikamentengabe (sofern möglich) - dass der Anwender kein Arzt ist - für die Maßnahme ausgebildet und zur Anwendung berechtigt ist - die Medikation im konkreten Fall gemäß SOP indiziert ist - mögliche typische Nebenwirkungen Diese Aufklärung soll in ihrer Zielsetzung den Patienten auch beruhigen Die Aufklärung ist im Einsatzprotokoll zu vermerken. Wenn ein einwilligungsfähiger Patient in die Medikamentengabe nicht einwilligt, ist diese zu unterlassen!

4 Notfallmedikamente Grundsätze 3
Der Rettungsassistent hat sich vor der Medikamentengabe persönlich zu überzeugen, dass folgende Bedingungen erfüllt sind: Das Medikament ist dringend indiziert (= Abwehr von Lebensgefahr oder schweren gesundheitlichen Schäden) Weniger invasive Maßnahmen reichen nicht aus Ärztliche Hilfe ist nicht oder nicht rasch genug verfügbar Korrekte Darreichungsform, Dosierung, Applikationsweg, sowie ggf. Verdünnung Sicherer venöser Zugang besteht (Ausnahme: rektale Gabe, bukkale Gabe, sowie Inhalationstherapie bei Kindern) Notwendige Vorsichtsmaßnahmen zum Erkennen und ggf. Therapieren von NW sind getroffen (Monitoring etc.)

5 Notfallmedikamente Grundsätze 4
Die Medikamentengabe ist in folgenden Situationen zu unterbrechen bzw. beenden: Starker Schmerz bei der Injektion (Lagekontrolle, Spülen mit Basislösung !) Blutdruckanstieg oder -abfall um mehr als mm Hg (Ausnahme: zuvor Schock) Herzfrequenzanstieg oder -abfall um mehr als / min. (Ausnahme: zuvor hochgradige Bradykardie oder -tachykardie) Auftreten von Angina pectoris Abfall der Atemfrequenz auf weniger als 10 / min. (Erwachsene) bzw. < 20 / min (Sgl. + KK) Sichtliche Einschränkung der Atembewegungen oder Atemwegsverlegung Auftreten von Atemnot Deutliche Abnahme der Vigilanz Deutliche Zunahme der Erregung oder Auftreten eines Krampfanfalls (Erbrechen) Zeichen der Anaphylaxie (starker Juckreiz, Hautrötung, Quaddelbildung etc.) die o.g. NW sind im Protokoll zu vermerken + dem (Not- bzw. Klinik-) Arzt mitzuteilen

6 frei gegebene Medikamente RD RH&BK
NaCl 0,9 %, Jonosteril ®) Glucose 40 % (verschiedene Hersteller) Salbutamol (Sultanol® und Sultanol forte®) Inhalationskonzentrat Fenoterol + Ipratropium (Berodual N Dosieraerosol®) [Ipratropium (Atrovent Fertiginhalat ®)] Cave: noch nicht in Mainz Methylprednisolon (Urbason®) Prednison (Rectodelt®) Atropinsulfat (verschiedene Hersteller) SOP folgt Adrenalin (Suprarenin®) Nitroglycerin (Nitrolingual-Spray®) SOP folgt Furosemid / Lasix® SOP folgt Diazepam (Diazepam Desitin rectal Tube®) Lorazepam (Tavor expidet®)

7 Medikamente Abkürzungen
NW: - Nebenwirkungen KI: Kontraindikationen / Gegenanzeigen WW: - Wechselwirkungen VM: Vorsichtsmaßnahmen

8 Medikamente Erläuterungen
Zu jedem Medikament sind 2 Folien aufgeführt: 1. Folie: Überblick über Darreichungsform, Indikation, Wirkungen 2. Folie: Dosierung, Wirkungseintritt, Wirkdauer, NW, KI, VM Die Info-Blätter sind elektronisch oder ausgedruckt auf allen Rettungswachen vorzuhalten Auf den KTW wird nur ein Teil der aufgeführten Medikamente mitgeführt ! Auf evtl. kurzfristige Änderungen der Handelsnamen ist zu achten ! Bei Präparaten, die in verschiedenen Konzentrationen bzw. Mengen vorliegen, ist auf die Verwendung der korrekten Darreichungsform besonders zu achten !

9 Medikamente NaCl 1 Darreichungsform: 500 ml Flaschen
Substanzgruppe: Vollelektrolytlösung Indikation: Offenhalten eines venösen Zugangs; Basislösung; Volumensubstitution Wirkungsweise: Auffüllen des Extrazellulärraums (= intravasaler + interstitieller Raum) Effekte: - Blutdrucksteigerung (bei intravasalem Volumenmangel) (bei größeren - Steigerung der Diurese Volumina) - bei schwerer Dehydratation u. U. Besserung der Vigilanz Dosierung: Zum Offenhalten: langsam tropfend Dehydratation: 10 ml / kg KG „im Schuss“; bei schwerer Dehydratation und langem Transport ggf. wiederholen Volumenmangelschock: 10 ml / kg KG als Druckinfusion, ggf. wiederholen

10 Medikamente NaCl 2 NW: - Hypernatriämie bei größeren Volumina
KI: Hypokaliämie oder Hypernatriämie (dann Vollelektrolytlösung verwenden) VM: Lageüberprüfung der Verweilkanüle

11 Medikamente Vollelektrolytlösung 1
Darreichungsform: 500 ml Flaschen Substanzgruppe: Vollelektrolytlösung Indikation: Offenhalten eines venösen Zugangs; Basislösung; Volumensubstitution Wirkungsweise: Auffüllen des Extrazellulärraums (= intravasaler + interstitieller Raum) Effekte: - Blutdrucksteigerung (bei intravasalem Volumenmangel) (bei größeren - Steigerung der Diurese Volumina) - bei schwerer Dehydratation u. U. Besserung der Vigilanz Dosierung: Zum Offenhalten: langsam tropfend Dehydratation: 10 ml / kg KG „im Schuss“; bei schwerer Dehydratation und langem Transport ggf. wiederholen Volumenmangelschock: 10 ml / kg KG als Druckinfusion, ggf. wiederholen

12 Medikamente Vollelektrolytlösung 2
Wirkungseintritt: iv sofort Wirkungsdauer: nach ca. 20 – 30 min. wird ca. 2/3 des verabreichten Volumens in den interstitiellen Raum umverteilt. Damit ist nur noch ca. 1/3 des ursprünglichen Volumeneffektes möglich. Bei Blutungen oder fortgesetzten Verlusten aus dem interstitiellen Raum ist der Effekt u. U. deutlich geringer NW: Druckinfusion: Gefahr der Luftembolie - Hypervolämie KI: Hyperkaliämie (dann NaCl 0,9 % verwenden) VM: Lageüberprüfung der Verweilkanüle - Überprüfung der Infusionsleitung auf mögliche Lufteinschlüsse - Druckinfusion ständig überwachen ! - Patient klinisch auf Zeichen der Überwässerung überwachen (besonders bei Alte, Herz- und Niereninsuffiziente)

13 Medikamente Glukose 40% 1 Darreichungsform: 10 ml Plastik- oder Glasampullen oder Durchstechflaschen Substanzgruppe: Glucosekonzentrat Indikation: Schwere = symptomatische Hypoglykämie Wirkungsweise: direkte Erhöhung des intravasalen Glucosegehalts Effekte: Anstieg des Blut- und Gewebsglucosegehalts (speziell zerebral) Dosierung: Erwachsene: initial 20 ml = 8 g iv + 8g in die Infusion bei Nichtansprechen i.v. Gabe wiederholen bzw. nach BZ-Kontrolle als Infusionszusatz Dosierung: Kind: initial 0,1 g / kg KG Wirkungseintritt: iv 1-2 Minuten Wirkungsdauer: Glucose wird rasch dem Konzentrationsgefälle folgend in Organe umverteilt. Nach Minuten fällt der BZ-Spiegel meist wieder ab. Die Wirkungsdauer hängt auch wesentlich von der Ursache der Hypoglykämie ab (Insulinspiegel, Wirkspiegel von Antidiabetika, etc.)

14 Medikamente Glukose 40% 2 NW: - Hyperglykämie - Injektionsschmerz
- Phlebitis - Gewebsschäden bei versehentlich paravenöser oder intraarterieller Injektion ! KI: Normo- oder Hyperglykämie - Unsicherheit über die Kanülenlage VM: Lageüberprüfung der Verweilkanüle - BZ-Kontrolle nach 10 – 15 min.

15 Medikamente Salbutamol 1
Darreichungsform: 1,5 mg Fertiginhalat (Sultanol) 2,5 mg Fertiginhalat (Sultanol forte) Substanzgruppe: ß2-Sympathomimetikum Indikation: Asthma bronchiale / Bronchospasmus, Exazerbierte COPD; spast. Bronchitis Wirkung: Stimulierung der ß2- Rezeptoren Effekte - Erniedrigung des Bronchialtonus - Erhöhung der Herzfrequenz (positiv chronotrop) - Erniedrigung des Gefäßtonus (bevorzugt arteriell) - Steigerung der Erregungsbildung am Herzen (positiv bathmotrop) - Steigerung der Aktivität des Flimmerepithels - Erhöhung der spontanen Muskelaktivität (Zittern !) - Umverteilung von Kalium aus den Gefäßen in die Zellen

16 Medikamente Salbutamol 2
Dosierung: Säuglinge und Kinder: 0,5 mg = 2 Tropfen/Lebensjahr über Inhalator (in 3 ml NaCl 0,9 %) Erwachsene: 1,25 mg bis 2,5 mg = Tropfen über Inhalator (in 3 ml NaCl 0,9 %) Wirkungseintritt: inhalativ: Wirkungseintritt innerhalb von Sekunden - Minuten Wirkungsdauer: variabel, 2 – 4 Stunden, evtl. 6 Stunden NW: - Tachykardie (häufig) oder Arrhythmie (selten) - Zittern, Erregungszustand - Übelkeit, Erbrechen, Schwindel - Schwitzen - Hypokaliämie KI: bekannte Hypokaliämie - Erwachsene: Vorsicht bei Tachykardie > 140, und KI: Tachykardie (in etwa > 140 / min.) und Rhythmusstörung oder Kreislaufinstabilität - EKG- und Blutdruckmonitoring - Abbruch bei Anstieg der Herzfrequenz um > /min., Arrhythmie oder AP - Beschwerden

17 [Medikamente Ipatroprium 1]
Darreichungsform: Atrovent Fertiginhalat: 500 µg / 2 ml Substanzgruppe: Anticholinergikum Indikation: schweres Asthma / Bronchospasmus, COPD, zusammen mit Salbutamol Wirkungsweise: Blockade sogenannter muskarinerger Azetylcholinrezeptoren damit kann u. U. eine verstärkte Wirkung erzielt werden; es resultieren je nach Zielorgan unterschiedliche Effekte: Effekte Erniedrigung des Bronchialtonus - Erhöhung der Herzfrequenz (positiv chronotrop)

18 [Medikamente Ipatroprium 2]
Dosierung: Erwachsene: 1 Einzeldosis Wirkungseintritt: inhalativ: innerhalb von Sekunden - Minuten Wirkungsdauer: variabel, 2 – 4 Stunden, evtl. 6 Stunden NW: Tachykardie (selten) oder Arrhythmie (sehr selten) - Mundtrockenheit - Husten, paradoxer Bronchospausmus (selten) - Harnverhalt - Verminderung des Sehvermögens in die Nähe; (selten) - Anstieg des Augeninnendrucks (sehr selten) - Allergische Reaktionen (sehr selten) KI: Glaukom (- neigung) und bekannte Blasenentleerungsstörung VM: Pulsoxymetrie - EKG- und Blutdruckmonitoring - Abbruch bei Anstieg der Herzfrequenz um > /min, Arrhythmie oder AP - Beschwerden

19 [Medikamente Fenetorol + Ipatroprium 1]
Darreichungsform: Berodual N Dosieraerosol: je Sprühstoß: F: 0.05 mg; I: 0,02 mg Substanzgruppe: ß2-Sympathomimetikum + Anticholinergikum Indikation: schweres Asthma / Bronchospasmus, COPD Wirkungsweise: Erhöhung der Konzentration von c-AMP in der Zelle + Blockade sog. muskarinerger Azetylcholinrezeptoren damit kann u. U. eine verstärkte Wirkung erzielt werden; es resultieren je nach Zielorgan unterschiedliche Effekte: Effekte - Erniedrigung des Bronchialtonus - Erhöhung der Herzfrequenz (positiv chronotrop) - Erniedrigung des Gefäßtonus (bevorzugt arteriell) - Steigerung der Erregungsbildung am Herzen (positiv bathmotrop) - Steigerung der Aktivität des Flimmerepithels - Erhöhung der spontanen Muskelaktivität (Zittern !) - Umverteilung von Kalium aus den Gefäßen in die Zellen

20 [Medikamente Fenetorol + Ipatroprium 2]
Dosierung: Erwachsene: initial 1 Hub, ggf. nach 5 und 10 min. wiederholen Wirkungseintritt: inhalativ: innerhalb von Sekunden - Minuten Wirkungsdauer: variabel, 2 – 4 Stunden, evtl. 6 Stunden Abschwächung der Wirkung bei Langzeitgebrauch möglich (Toleranzeffekt, sog. down-regulation von ß-Rezeptoren) NW: - Tachykardie (häufig) oder Arrhythmie (selten) - Zittern, Erregungszustand - Übelkeit, Erbrechen, Schwindel - Schwitzen - Hypokaliämie KI: bekannte Hypokaliämie Tachykardie > / min. - Rhythmusstörung mit Kreislaufinstabilität VM: - Pulsoxymetrie/EKG- und Blutdruckmonitoring - Abbruch bei Anstieg der Herzfrequenz um > /min., Arrhythmie oder AP- Beschwerden

21 SOP Methylprednisolon 1
Darreichungsform: 250 mg Ampulle Trockensubstanz Substanzgruppe: künstliches Kortikosteroid Indikation: schweres Asthma, COPD, Anaphylaxie, nach Versagen der Standardmaßn. Wirkungsweise: Unspezifische Membranstabilisierung (Frühwirkung) Hemmung der Proteinbiosynthese in der Zelle (Spätwirkung) Erhöhung der Ansprechbarkeit von Katecholaminen Effekte: - indirekt Bronchialerweiterung - Minderung von Ödemen - indirekt Blutdruckstabilisierung (bei Anapylaxie und ggf. Sepsis) - Hemmung von Entzündungsvorgängen - Immunsupression (Unterdrückung der Infektionsabwehr)

22 SOP Methylprednisolon 2
Dosierung: Erwachsene: 250 mg iv Wirkungseintritt: iv: Früheffekt: innerhalb von ca. 15 – 30 Minuten Späteffekte: nach Stunden Wirkungsdauer: Stunden – Tage (z. B. Immunsupression) NW: - Übelkeit (langsame Injektion !) - Hyperglykämie - Anaphylaxie (s. selten) KI: bekannte Anaphylaxie gegen die Substanz VM: - keine spezifischen - BZ-Kontrolle

23 SOP Prednison 1 Darreichungsform: 100 mg Suppositorium
Substanzgruppe: Künstliches Kortikosteroid Indikation: Kindliches Asthma, Pseudo-Croup, Anaphylaxie, > nach Versagen der Standardmaßnahmen Wirkungsweise: Unspezifische Membranstabilisierung (Frühwirkung) Hemmung der Proteinbiosynthese in der Zelle (Spätwirkung) Erhöhung der Ansprechbarkeit von Katecholaminen Effekte: - indirekt Bronchialerweiterung - Minderung von Ödemen - indirekt Blutdruckstabilisierung (bei Anapylaxie und ggf. Sepsis) - Hemmung von Entzündungsvorgängen - Immunsupression (Unterdrückung der Infektionsabwehr)

24 SOP Prednison 2 Dosierung: Säuglinge und Kinder: 100 mg einmalig rektal Wirkungseintritt: rektale Resorption beginnt nach 15 – 30 Minuten + Verzögerung, bis die Membranstabilisierung eintritt = Gesamt: 30 – 60 Minuten Wirkungsdauer: Stunden – Tage (z. B. Immunsupression) NW: - Brennen in der Analregion (selten) KI: akut: keine VM: - akut: keine

25 Medikamente Atropinsulfat 1
Darreichungsform: 0,5 mg Ampullen Substanzgruppe: Anticholinergikum Indikation: - Schwere, symptomatische Bradykardie bzw. Bradyarrhythmie (Schock, Instabilität, Herz-Kreislaufstillstand droht) - Asystolie Wirkungsweise: Blockade sogenannter muskarinerger Azetylcholinrezeptoren hieraus resultieren je nach Zielorgan unterschiedliche Effekte: Effekte - Steigerung der Erregungsbildung am Herzen (positiv bathmotrop) - Erhöhung der Herzfrequenz (positiv chronotrop) aber: bei niedrigen Dosen u. U. paradoxe Bradykardie ! - Erniedrigung des Bronchialtonus - Hemmung der Sekretion von Speichel- und Schweißdrüsen - Hemmung zentralnervöser Prozesse (Verwirrung, Delir möglich) - Erweiterung der Pupille, Minderung der Nahsichtfähigkeit

26 Medikamente Atropinsulfat 2
Dosierung: Erwachsene: (Bradykardie: initial 0,5 mg iv, bei Erfolglosigkeit nach 2-3 min. wiederholen) Asystolie: einmalig 2-3 mg (erst nach Adrenalingabe) Wirkungseintritt: iv. innerhalb von Sekunden Wirkungsdauer: ca Minuten (i. v. Gabe) NW: - Tachykardie und Arrhythmie - Cave: Paradoxe Verstärkung der Bradykardie - Angina pectoris - Sehstörungen - Verwirrtheit - Fieber - Mundtrockenheit - Harnverhalt VM: Engmaschige EKG- und Blutdrucküberwachung - Bei Bradykardie: vor Gabe EKG / Monitorbild ausdrucken !

27 Medikamente Adrenalin 1
Darreichungsform: 1 mg Ampullen Suprarenin Substanzgruppe: körpereigenes Katecholamin Indikation: - Reanimation - Schwere Anaphylaxie, nach Versagen der Volumengabe - Pseudo-croup / Larynxödem - schwerster Asthma-Anfall, nach Versagen der Standardmaßnahmen Wirkungsweise: Steigerung des Sympathikums über αund β - Rezeptoren Effekte: - Steigerung der Erregungsbildung am Herzen (positiv bathmotrop) - Erhöhung der Herzfrequenz (positiv chronotrop) - Erhöhung der Kontraktilität des Herzmuskels (pos. inotrop) - Erhöhung des Gefäßtonus (bevorzugt arteriell) - Erniedrigung des Bronchialtonus - Stabilisierung von Mastzellen (= indirekt antiallergisch) - Umverteilung von Kalium aus den Gefäßen in die Zelle

28 SOP Medikamente Adrenalin 2
Dosierung: CPR: Erwachsene 1 mg iv alle 3 min.; Kind: 0,01 mg / kg KG iv alle 3 min. Anaphylaxie: Erwachsene: 0,1 mg langsam iv, ggf. wiederholen bis max. 0,5 mg (falls kein venöser Zugang möglich: 0,3 – 0,5 mg s.c.) Kinder: 0,005 bis 0,01 mg / kg Larynxödem: 1:10 verdünnt, davon 5 ml inhalieren Kinder: 0,5 mg Erwachsene 1 mg Wirkungseintritt: iv: innerhalb von 30 – 60 Sekunden inh. innerhalb von Minuten/s.c. innerhalb von ca. 30 Minuten Die Dosierung bei Reanimation und bei Kindern ist in etwa gleich, dies entspricht den Herstellerangaben sowie den einschlägigen Lehrbüchern

29 SOP Medikamente Adrenalin 3
Wirkungsdauer: ca Minuten (iv Gabe) NW: - Tachykardie - Arrhythmie - Hypertonie - Angina pectoris - Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen - Gewebsschäden bei versehentlich paravenöser oder intraarterieller Gabe KI: Tachykardie > 130 –140 / min und Arrhythmie oder Kreislaufinstabilität - aktuell erhöhter Blutdruck VM: Überprüfung der Kanülenlage - Engmaschige EKG- und Blutdrucküberwachung

30 Medikamente Nitroglycerin 1
Darreichungsform: Pumpspray, 1 Hub = 0,4 mg Nitrolingual Substanzgruppe: sog. NO-Donator (Stickstoffmonoxid) Indikation: Akutes Koronarsyndrom; kardiales Lungenödem; hypertensiver Notfall > ca. 200 mmHg systolisch Wirkungsweise: Gefäßerweiterung durch Steigerung der NO-Produktion Effekte: vasodilatierend (gefäßerweiternd), > bevorzugt venös und im Lungenkreislauf Überschießende Wirkung bei gleichzeitiger Gabe von Silfadenil und ähnlichen Präparaten (diese bewirken ebenfalls eine Gefäßerweiterung) Umgekehrt ist eine abgeschwächte Wirkung (sog. Nitrattoleranz) bei Langzeiteinnahme oder häufigem Gebrauch möglich

31 Medikamente Nitroglycerin 2
Dosierung: Erwachsene: initial 1 Hub, ggf. nach 3 – 5 min. wiederholen Wirkungseintritt: Substanz wird binnen Minuten aus der Mundschleimhaut resorbiert Wirkungsdauer: ca. 5 – 15 Minuten NW: Hypotonie (relativ häufig, u. U. massiv) - Tachykardie - Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel - Anaphylaxie (s. selten) KI: Einnahme von Viagra / Sildenafil und ähnlichen Präparaten - Rechtsherzinfarkt - Hypovolämie - Hypotonie < 100 –110 mm Hg, bzw. deutlich unter Normalwert des Patienten - Bradykardie, AV-Block - Bewusstseinsstörung - Apoplex VM: sicherer venöser Zugang - EKG- und Blutdrucküberwachung

32 Medikamente Furosemid 1
Darreichungsform: 20 oder 40 mg Ampulle Furosemid (Lasix) Substanzgruppe: Schleifen-Diuretikum Indikation: kardiales Lungenödem, bei Versagen von Sauerstoff- und Nitrogabe Wirkungsweise: Hemmung der Natrium-Rückresorption in der Henleschen Schleife der Nieren. Zusätzlich Freisetzung von Prostaglandinen in Gefäßen Effekte: vasodilatierend (gefäßerweiternd) diuretisch (entwässernd) natriuretisch (= vermehrte Natriumausscheidung) kaliuretisch (= vermehrte Kaliumausscheidung) magnesiuretisch (= vermehrte Ausscheidung von Magnesium)

33 Medikamente Furosemid 2
Dosierung: Erwachsene: (20 –) 40 mg iv Wirkungseintritt: binnen Minuten: Gefäßerweiterung erst danach Steigerung der Diurese Wirkungsdauer: (Diurese) ca. 2-4 Stunden NW: - Blutdruckabfall - Hypokaliämie mit Arrhythmie (s. selten als Frühkomplikation) - Hyponatriämie mit Apathie (s. selten als Frühkomplikation - Anaphylaxie (s. selten) KI: bekannte oder vermutete Hypokaliämie - Hypotonie (= RR < 100 mm Hg systol.) - bekannte Allergie gegen die Substanz - bekannte höhergradige Blasenentleerungsstörung (sofern kein liegender funktionsfähiger Blasenkatheter) VM: - Pulsoxymetrie - EKG- und Blutdruckmonitoring - ggf. Überprüfung des Blasenkatheters

34 Medikamente Diazepam 1 Darreichungsform: 5 mg Diazepam Desitin rectal Tube Substanzgruppe: Benzodiazepin Indikation: Fortbestehender grand-mal-Krampfanfall beim Säugling und Kind Wirkungsweise: Besetzung der sog. GABA-Rezeptoren im Gehirn, damit Dämpfung erregender Impulse Effekte: - antikonvulsiv (krampflösend) - sedierend - anxiolytisch (angstlösend) - leicht muskelrelaxierend - zentral atemdepressiv

35 Medikamente Diazepam 2 Dosierung: Gewicht kg: initial 5 mg, bei Nichtansprechen nach 10 min.wiederholen Gewicht > 15 kg: initial 10 mg Wirkungseintritt: Inhalt der Rektiole wird rasch resorbiert Wirkung tritt innerhalb weniger Minuten ein Wirkungsdauer: sehr variabel; Sedierung evtl. über Stunden NW: - Atemdepression - Muskelerschlaffung - Starke Sedierung - Blutdruckabfall KI: Vorbestehende neuromuskuläre Erkrankungen, z. B. Myasthenia gravis - Alter < 4 Monate VM: - Erfragen, ob Eltern schon eine Rectiole verabreicht hatten ! - Pulsoxymetrie - ggf. Blutdruckkontrolle - ggf. zusätzlich EKG-Monitoring - ggf. Sauerstoffgabe, ggf. assist. Beatmung

36 Medikamente Lorazepam 1
Darreichungsform: 1 mg Tabletten Tavor Expidet Substanzgruppe: Benzodiazepin Indikation: Fortbestehender Status epilepticus bei Jugendlichen + Erwachsenen Wirkungsweise: Besetzung der sog. GABA-Rezeptoren im Gehirn, damit Dämpfung erregender neuronaler Impulse Effekte: - antikonvulsiv (krampflösend) - sedierend - anxiolytisch (angstlösend) - leicht muskelrelaxierend - zentral atemdepressiv

37 Medikamente Lorazepam 2
Dosierung: 2 Tbl. = 2 mg in die Backentasche geben; bei Unwirksamkeit nach min. erneut 1 Tbl. = 1 mg geben Wirkungseintritt: Tablette löst sich in Sekunden auf Wirkung tritt innerhalb weniger Minuten ein Wirkungsdauer: (Sedierung) 2-4 Stunden NW: - Atemdepression (selten) - Herabsetzung des Muskeltonus - Blutdruckabfall (s. selten) KI: Vorbestehende neuromuskuläre Erkrankungen, z. B. Myasthenia gravis - akute Alkoholintoxikation (Verstärkung der Atemdepression) VM: - Pulsoxymetrie, sofern möglich - Blutdruckkontrolle - EKG-Monitoring - Sauerstoffgabe, ggf. assistierte Beatmung


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