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Ökologie Warum zählt die Wechselwirkung von Menschen und Umwelt

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Präsentation zum Thema: "Ökologie Warum zählt die Wechselwirkung von Menschen und Umwelt"—  Präsentation transkript:

1 Ökologie Warum zählt die Wechselwirkung von Menschen und Umwelt

2 KULTURÖKOLOGIE

3 Untersuchungsgegenstand der Kulturökologie:
Wechselseitige Abhängigkeit zwischen Kulturen und ihrer natürlichen Umwelt Menschliche Gesellschaften werden als Teile von Ökosystemen betrachtet

4 „Die Ökologie befasst sich als naturwissenschaftliche Disziplin mit den vielfältigen Beziehungen der Tiere und Pflanzen untereinander und zu ihrer unbelebten Umwelt. Die ethnologische Forschungstradition der Kulturökologie (engl. cultural ecology) bezieht den Menschen in die Erörterung dieser Beziehungen mit ein. Sie wird von der Frage geleitet, wie weit menschliche Kultur-und Gesellschaftsformen durch die Art der Auseinandersetzung mit ihrer natürlichen und (belebten und unbelebten) Umwelt geprägt werden und wie weit Kultur und Gesellschaft wiederum auf die natürliche Umwelt zurückwirken.“ Hirschberger: Neues Lexikon der Völkerkunde

5 Die kulturökologische Theorie behauptet, dass Kulturen grundsätzlich immer in Interaktion mit ihrer natürlichen Umwelt stehen! Zunächst ging man von einem deterministischen Zusammenhang aus: Umwelt Kultur Im Verlauf der Theorieentwicklung gelangte man jedoch zu der Auffassung, dass die Umwelt lediglich als Rahmenbedingung bestimmte kulturelle Praktiken einschränkt oder ermöglicht und dass eine Wechselwirkung zwischen Umwelt und Kultur besteht.

6 Zunächst wurde diese Theorie auf bestimmte Kulturtypen angewendet:
Dazu gehörten Wildbeuter, Hirtennomaden und Gesellschaften, die Bodenbau bzw. Ackerbau betreiben  Klassifikation von Gesellschaften nach Art der Interaktion mit ihrem natürlichen Lebensraum! Später bezog man auch andere, nicht-wirtschaftliche Kulturbereiche in die Betrachtung mit ein!

7 Form der Interaktion zwischen Mensch und Umwelt wird von verschiedenen Faktoren beeinflußt, z.B.:
Natürlicher Lebensraum, Klima Vorhandensein bestimmter Rohstoffe Nahrungsangebot Bevölkerungsdichte Soziale Organisation Werte, Normen, etc.

8 Ökologie aus ethnologischer Sicht
Was versteht man unter „Mensch“? Was versteht man unter „Umwelt“? Wie ist die Wechselwirkung zwischen Menschen und Umwelt?

9 Was versteht man unter „Menschen“?
Bio-Bedürfnisse Denkvermögen

10 Was versteht man unter Umwelt
Physische Umwelt Gesellschaftliche Verhältnisse

11 Wechselwirkungen Wirtschaftsweisen Sozialstruktur Physische Umwelt
Wildbeuter Nomaden Hackbauern Sozialstruktur Status Geschlechtsbeziehung Physische Umwelt Wasser Mineralien Fettsäure Vittamin Politische Organisation Ideelle Bereiche Märchen Werte und Normen

12 Entstehung und Schulen der Kulturökologie
Umweltdeterminismus und Possibilismus „Cultural Ecology“ (Julian H.Steward) Kulturmaterialismus und kultureller Adaptionismus Neofunktionalismus und der sog. Individuumvorteil-Ansatz

13 1.1.Umweltdeterminismus Die Anthropogeographie des Friedrich Ratzel

14 Der Geograph Friedrich Ratzel ( ) gilt als Begründer der kulturökologischen Forschungstradition. Er prägte den Begriff der Anthropogeographie (umweltdeterm.Ansatz) erklärt ethnographische Gegebenheiten mittels geographischer Faktoren Unterschiede im Standort (Habitat) sind entscheidend bei der Entstehung untersch. kultureller Systeme Modell der Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen Habitat und Kultur

15 1.2. Possibilismus Clark Wisslers Konzept des „Kulturareals“ Umwelt hat keine aktive, gestaltende Rolle, sondern eine begrenzende nur eine bestimmte Reihe von Sozialformen und Strategien der Subsistenzökonomie sind jeweils möglich

16 Vergleich Umweltdeterminismus - Possibilismus

17 Kritik an den beiden Konzepten (Umweltdeterminismus und Possibilismus)
Formbarkeit der natürlichen Umwelt wird unterschätzt  Mensch ist seiner Umwelt nicht passiv unterworfen, sondern ihr aktiver Gestalter! „Umwelt“ ist niemals eine ausschließlich natürliche Umwelt, sie ist stets von sozialen und kulturellen Faktoren geprägt unterschiedliche kulturelle Ausprägungen innerhalb desselben natürlichen Lebensraums lassen sich damit kaum erklären

18 2. Julian H. Stewards „Cultural Ecology“ (1955)

19 Julian H. Steward versuchte zu erklären, weshalb es an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten zu vergleichbaren Formen der Umweltanpassung und Umweltbeherrschung einer Kultur kommt

20 Seine Theorie: Es gibt in jeder Kultur einen „Kulturkern“, der in direktem Zusammenhang mit der Umweltanpassung der jeweiligen Gesellschaft steht, z.B. spezielle Wirtschaftsformen oder Techniken

21 Stewards Theorie ist evolutionistisch, sie geht von verschiedenen „Entwicklungsstufen“ von Kulturen aus  soziokulturelle Integrationsebenen Stamm, Familie oder Staat Kritik: Wie lässt sich überhaupt feststellen,welche Elemente in einer Gesellschaft zum „Kulturkern“ gehören und wer legt es fest? Und gibt es die von ihm beschriebenen Entwicklungsstufen überhaupt?

22 3. Kulturmaterialismus und kultureller Adaptionismus
Bekanntester Vertreter des Kulturmaterialismus: Marvin Harris - vertritt techno-ökologischen und techno-ökonomischen Determinismus  direkter Zusammenhang zw. Arbeitstechniken und Sozialformen Kultureller Adaptionismus: orientiert sich stark an biologischen Konzepten, Umweltanpassung menschl. Populationen steht im Vordergrund! Kulturwandel = Anpassungsprozeß im Sinn der natürlichen Auslese, Werte und Normen z.B. als adaptive Konsequenzen der Populationskontrolle

23 „Systems-Ecology“ (Neofunktionalismus) und Individuumvorteil-Ansatz
Funktionalistischer Ansatz: betont den Aspekt des Gruppenvorteils => Individuen verhalten sich nützlich für das System (=Gruppe, Gesellschaft), auch wenn es dem einzelnen schadet Gesellschaftliche Mechanismen wie z.B. Sanktionen sorgen dafür, dass sich das Individuum dem System „unterordnet“ Individuumvorteil-Ansatz: Individuum im Mittelpunkt  versucht grundsätzlich, von eigenen Handlungen zu profitieren

24 Ethnographisches Beispiel: Roy Rappaports Fallstudie über die Tsembaga (PNG)

25 Roy Rappaport ( ) Anhänger des Neofunktionalismus führte mehrjährige Feldforschung bei den Tsembaga in Papua-Neuguines durch (60er-Jahre) verbindet Prinzipien der Natur-und Geisteswissenschaften und sieht in der Ethnologie eine Synthese beider Wissenschaftsbereiche möchte Beziehungen zwischen „subjektiver“ (Werte, Normen) und „objektiver“ (unbelebte Natur) Domäne erforschen

26 Rappaport unterscheidet zwischen:
kognitiven Modellen (cognized models) = „description of a people‘s knowledge of their environment and of their beliefs concerning it“ emisch operationalen Modellen (operational models) = „describes the same ecological system in accordance with the assumptions and methods of the objective sciences, in particular the science of ecology“ etisch

27 Tsembaga: Gruppe von Feldbauern und Schweinehaltern in Papua-Neuguinea (Madang-Region). Es kommt regelmäßig zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit anderen Volksgruppen bzw. Nachbarstämmen, die aber immer besonderen rituellen Bestimmungen unterworfen sind

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29 Rappaport behauptet, dass in der Kultur der Tsembaga eine Verflechtung zwischen der Bevölkerungsgröße, der Tragfähigkeit des Bodens, der Größe der Schweineherden (Schweine als Wertobjekte und Prestigetiere), Krieg und Ritual besteht. Eine wichtige Rolle bei der Regulation spielt dabei das sog. Schweineschlachtfest (kaiko).

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32 Rappaport behauptet, dass das von ihm beobachtete System zyklisch in Krisen gerät und danach immer wieder zu einem Gleichgewichtspunkt zurückfindet!

33 Kritik: 1. Rappaport hat einen Teil seiner Daten quantitativ erhoben (Bevölkerung, Herdengröße, landwirtschaftliche Erträge), anderes belegt er qualitativ. Diese Daten sind teilweise grob und unvollständig, zum Beispiel hat er den Zeitverlauf lediglich extrapoliert, weil er keine echten Verlaufsdaten besaß Sicher ist auch, dass das System nicht auf die einfache Weise funktioniert hat, wie Rappaport vermutet hat (Zyklus, Gleichgewicht). Menschliche Gesellschaften lassen sich nicht genau „vermessen“, sie sind nicht statisch, sondern einer Dynamik unterworfen, die Rappaport nicht berücksichtigt hat!

34 Tim Ingold Biographie Zentrale Frage Unterschiedliche Theorieansätze
Seine Ansichten

35 Biographie Akademischer Werdegang Feldforschungsgebiet
Geboren 1976     PhD. in Social Anthropology from the University of Cambridge Feldforschungsgebiet Finland, Lapland, Nordeuropa. Theoritische Schwerpunkte:       Ökologische Ansatz in Ethnologie und Psychologie.        Menschen-Tier Beziehung.        Evolutionstheorie in Ethnologie, Biologie und Geschichte.

36 Zentrale Frage Warum sollten Menschen aus unterschiedlich kulturellen Hintergründen die Welt unterschiedlich wahrnehmen? (Why should people from different cultural backgrounds perceive the worlds in different ways?)

37 Unterschiedliche Theorieansätze
Social Anthropology Cultural Anthropology Cognitive Anthropology

38 Social Anthropology Theorie von Durkheim
Zweiphasische Wahrnehmung „Sense data“ von Individum, kurzlebig und bedeutungslos. Organisation der Daten des Individums in eine kollektive, dauerhafte Repräsentation. Emile Durkheim ( )

39 Cultural Anthropology Theorie von Clifford Geertz
Kultur ist ein System der symbolischen Bedeutungen, das für eine Gemeinschaft hinsichtlich der Zeit und Generationen relativ stabil bleibt. Die Kultur formt das „raw material“ der menschlichen Erfahrung und diktiert die Richtung des menschlichen Gefühls und Verhaltens.

40 Cognitive Anthropology
Kultur als ein mentales phänomen und ein mentales Repräsentation.(Goodenough) Kulturelles Modell– „Learned internalised patterns of thought and feeling“(Strauss)

41 Theorie von Tim Ingold Mensch muss als Organismus in der Umwelt integriert betrachtet werden. Mensch ist gleichzeitig sowohl ein soziales als auch ein ökologisches Wesen.

42 Ausgangspunkt Kritik am Cartesischen Dualismus
Dualismus von Körperlichem und Geistigem „Außer dem ungeschaffenen und vollendeten Sein Gottes gibt es in der Welt die zwei völlig getrennten Reiche von ausgedehnten Körpern und reinem Denken.“ René Descartes

43 Frage zur Dichotomie Nature / Culture Mind / Body Objekt / Subjekt
Art / Technik Animal / Person Culture/ Behavior Production/Collection

44 Kultur - Natur Ingolds These:
Menschliches Verhalten ist nicht ausschließlich kulturell geprägt, sondern muss in seiner biologischen Umwelt integriert betrachtet werden  die Grundlage für die Klassifikation der kulturellen und biologischen Verhalten ist nicht vertretbar.

45 Beispiel 1 Jäger- Sammler Gruppe
Sprachliche Metapher Wald als Nahrungslager Vertrauensbeziehung zwischen Jäger und Beute

46 Beispiel 2. Taoismus Was bedeutet „ Tao“ (道)

47 Yin und Yang (阴阳)

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56 Mind – Body World perceptural input Mind behavioural output
Environment self Body The western Model The Ojibwa Model

57 Kritik: Kognitive Prozesse spielen bei Ingold nur eine untergeordnete Rolle  Mind = kulturelles Konstrukt Inwieweit sind „Mind“ und „Body“ wirklich untrennbar?


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