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Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen

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Präsentation zum Thema: "Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen"—  Präsentation transkript:

1 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen
Musterseite: Inhaltsangabe111 Zweite Fachtagung „Psychische Belastungen im Beruf“. Schulungsstätte der BG ETEM in Bad Münstereifel, Juni 2011 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen Dipl.-Soz. Michael Ertel; Dr. David Beck; Dr. Gabriele Richter Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Gruppe 3.5 „Psychische Belastungen, Arbeitszeitgestaltung, betriebliches Gesundheitsmanagement“ Nöldnerstraße 40-42, Berlin Internet:

2 Übersicht Rechtliche Grundlagen der Gefährdungsbeurteilung
Umsetzungsstand der Gefährdungsbeurteilung (GB) bei psychischen Belastungen GDA-Koordinierungskreis „Psychische Belastung“ BAuA-Projekt Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen. Entwicklung eines Handbuchs für die betriebliche Praxis (F 2266) Hemmnisse und Erfolgsfaktoren für die Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen Das Nationale Portal Gefährdungsbeurteilung Informations- und Unterstützungsangebote der BAuA 2 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen; Michael Ertel Bad Münstereifel, Juni 2011

3 Rechtliche Grundlagen der Gefährdungsbeurteilung
§ 5 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG): Beurteilung der Arbeitsbedingungen (1) Der Arbeitgeber hat durch eine Beurteilung der für die Beschäftigten mit ihrer Arbeit verbundenen Gefährdungen zu ermitteln, welche Maßnahmen des Arbeitsschutzes erforderlich sind. (…) (3) Eine Gefährdung kann sich insbesondere ergeben durch (…) die Gestaltung von Arbeits- und Fertigungsverfahren, Arbeitsabläufen und Arbeitszeit und deren Zusammenwirken 5. unzureichende Qualifikation und Unterweisung der Beschäftigten. Die Gefährdungsbeurteilung ist „Basis und Hilfe zur Realisierung eines präventiven Arbeitsschutzes im Betrieb“ (Pieper, 2009, S. 133) § 5 ArbSchG ist eine Rahmenvorschrift, bei deren Ausfüllung durch den Arbeitgeber der Betriebsrat mitzubestimmen hat (BAG – 1 ABR 13/03) 3 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen; Michael Ertel Bad Münstereifel, Juni 2011

4 Bedeutsamkeit verschiedener psychosozialer Risiken im Betrieb*
Managementvertreter (n = 1.512) Arbeitnehmervertreter (n = 498) Zeitdruck 67 74 Umgang mit schwierigen Kunden, Patienten, Schülern, etc. 53 51 Lange oder unregelmäßige Arbeitszeiten 27 45 Schlechte Kommunikation zwischen Management und Beschäftigten 26 38 Probleme im Verhältnis zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten 20 32 Arbeitsplatzunsicherheit 22 28 Eine unklare Personalpolitik 11 *„Ja“-Antworten in %; Mehrfachantworten möglich Quelle: europäische Unternehmensbefragung ESENER (www. esener.eu); deutsche Stichprobe 4 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen; Michael Ertel Bad Münstereifel, Juni 2011

5 Umsetzungsstand der Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen
*Ahlers (2010: 341); **Sczesny u.a. (i.E.) PARGEMA/WSI Betriebsrätebefragung 2008/2009 (n = 1.700)* F 1913: Befragung von Inhaber/innen von Kleinbetrieben im Jahr (n = 1.000)** Betriebe mit Betriebsrat und mind. 20 Beschäftigten, die eine GB durchgeführt haben Kleinst- und Kleinbetriebe mit max. 49 Beschäftigten, die eine GB durchgeführt haben insgesamt 56 % „ja“ oder „teilweise“ insgesamt 38 % „ja“ GB einschl. psychischer Belastungen Quellen: *Ahlers, Elke (2010): Arbeit und Gesundheit in schwierigen Zeiten – Ergebnisse der PARGEMA/WSI-Betriebsrätebefragung. S in: Schröder, Lothar & Urban, Hans-Jürgen (Hrsg.): Gute Arbeit. Handlungsfelder für Betriebe, Politik und Gewerkschaften. Ausgabe Frankfurt am Main: Bund-Verlag **Sczesny, Keindorf & Droß (2011): Untersuchung zum Kenntnisstand von Unternehmern und Beschäftigten auf dem Gebiet des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in KMU (F1913). Teil 1 des 2. Zwischenberichtes an die BAuA: Ergebnisse der Befragung von Inhaber(innen)/Geschäftsführer(innen) Weitere Informationen: Die Ergebnisse der PARGEMA/WSI-Betriebsrätebefragung können nur auf Betriebe mit mind. 20 Beschäftigten und mit Betriebsrat verallgemeinert werden. In der obenstehenden Abbildung beziehen sich die Prozentangaben immer auf die Gesamtheit der Befragten. In unterstehender Tabelle beziehen sich die relativen Antworthäufigkeiten auf die Frage nach der Berücksichtigung psychischer Belastung auf die Teilstichprobe der Befragten, die zuvor eine Gefährdungsbeurteilung bestätigten. Frage: Werden in Ihrem Betrieb Gefährdungsbeurteilungen durchgeführt? Antwortverteilung (alle befragten Betriebsräte, n = 1.700): Ja: % Teilsweise: 10% Nein: % ist mir nicht bekannt: 26% Frage: Wurden dabei psychische Belastungen berücksichtigt? Antwortverteilung (nur Betriebsräte, die Durchführung einer GB mit ja oder teilweise bestätigten, n=952): Ja: % Teilsweise: 7% Nein: % ist mir nicht bekannt: 11% Die fachliche Begleitung des Projekts F 1913 liegt bei Ralf Stegmann / Frau Dr. Matschke. Hier dargestellt sind die Anteile an der Gesamtheit der befragten Inhaber(innen). Frage: Wurde eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt? Antwortverteilung (alle Befragten, n = 1.000) Ja: ,8% Ja, einschl. psych. Belastungen: 6,2% nein: ,6% weiß nicht: ,8% weiß nicht, was eine Gefährdungsbeurteilung ist: 3,6% GB einschl. psychischer Belastungen 20 % „ja“ oder „teilweise“ 6 % „ja“ 5 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen; Michael Ertel Bad Münstereifel, Juni 2011

6 Stellenwert psychischer Belastungen bei Beratungstätigkeiten der staatlichen Arbeitsschutzaufsicht
Quelle: Beck et al. 2011 6 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen; Michael Ertel Bad Münstereifel, Juni 2011

7 GDA: Koordinierungskreis „Psychische Belastung“
Mai 2010: Beschluss der NAK August 2010 konstituierende Sitzung Ziel: gemeinsames Grundverständnis zum Thema „Psychische Belastung“ für die Aufsichtspersonen Strategieziel: Verankerung der Fragestellungen zu psychischen Belastungen in der Routinetätigkeit der Aufsichtsdienste Ergebnisse: Konturenpapier Eckpunktepapier (bis Ende 2011) Mitglieder: UVT‘er, Länder, Bund/NAK, BDA, Gewerkschaften (IG Metall, GEW) 7 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen; Michael Ertel Bad Münstereifel, Juni 2011

8 BAuA-Projekt „Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen“ Entwicklung eines Handbuches für die betriebliche Praxis (F 2266) Projektziele: Unterstützung der betrieblichen Akteure, Gefährdungsbeurteilungen bei psychischen Belastungen umzusetzen Entwicklung von Mindestanforderungen an Gefährdungsbeurteilungen bei psychischen Belastungen Wesentliche Inhalte: Beschreibung ausgewählter Analyseinstrumente und Verfahren, die sich in der betrieblichen Praxis bewährt haben Darstellung betrieblicher Erfahrungen und Ableitung von Empfehlungen für Erfolg versprechende Vorgehensweisen bei der Gefährdungsbeurteilung 8 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen; Michael Ertel Bad Münstereifel, Juni 2011

9 Hemmnisse für eine Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen: Ergebnisse der Betriebsrätebefragung (n= 1.700) Warum wurde bis jetzt noch keine ganzheitliche Gefährdungsbeurteilung durchgeführt? Das Thema „Psychische Arbeits- belastungen“ ist schwierig zu handhaben. 89 Kaum einer weiß, wie eine Gefährdungs- beurteilung durchzuführen ist. 69 Das Thema „Gesundheit“ fällt hinter anderen betrieblichen Erfordernissen immer wieder zurück. 64 Unklare Verantwortlichkeiten beim Arbeitgeber. 54 Der Nutzen wird als fraglich angesehen. 43 Kostenargumente des Arbeitgebers 40 20 40 60 80 100 Quelle: WSI-Betriebsrätebefragung 2008/09 Angaben in % 9 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen; Michael Ertel Bad Münstereifel, Juni 2011

10 Hemmnisse für eine Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen: Ergebnisse von Experteninterviews (Projekt F 2266) Fehlender Grundkonsens darüber, was unter psychischen Belastungen zu verstehen und im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung zu beurteilen und zu gestalten ist. Festgefahrene Konfliktstrukturen zwischen Management und betrieblicher Interessenvertretung. Handlungsunsicherheit von betrieblichen Akteuren mangelndes Wissen / unzureichende Qualifikation, Unübersichtlichkeit und z. T. mangelnde Praxistauglichkeit von Handlungs- hilfen, Instrumenten und Verfahrenvorschlägen, Befürchtungen betrieblicher Akteuren vor Veränderungsbedarf als Konsequenz der Gefährdungsbeurteilung. 10 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen; Michael Ertel Bad Münstereifel, Juni 2011

11 Gründe, die den Betrieb dazu veranlassten, sich mit psychosozialen Risiken zu befassen (Angaben in %) 55 20 19 18 10 30 40 50 60 Hohe Abwesenheitsraten Abnehmende Produktivität / Einbußen in der Qualität der Produkte Anforderung von Kunden / Sorge um das Ansehen der Firma Druck durch die Arbeitsschutzaufsicht Anfragen von Beschäftigten / Initiativen der betrieblichen Interessenvertretung Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen 11 22 42 53 * Angaben von Managementvertretern aus deutschen Betrieben (n = 1.510; Mehrfachantworten möglich) Quelle: europäische Unternehmensbefragung ESENER ( deutsche Stichprobe 11 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen; Michael Ertel Bad Münstereifel, Juni 2011

12 Erfolgsfaktoren für eine Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen (I)
Aufarbeitung von betrieblichen Erfahrungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen (BAuA-Projekt F 2193; siehe Langhoff & Satzer 2010): Qualifizierung von Betriebsräten als prozessinitiierende und -forcierende Akteure, Abstimmung der Vorgehensweise zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber (Absicherung durch Betriebsvereinbarungen), pragmatische und auf die betrieblichen Bedingungen zugeschnittene Verfahren und Instrumente, mit Entscheidungsträgern besetzte Steuergruppe, Einbeziehung der Beschäftigten & Start mit Pilotprojekten. 12 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen; Michael Ertel Bad Münstereifel, Juni 2011

13 Erfolgsfaktoren (II): Ergebnisse von Experteninterviews (Projekt F 2266)
GB als einen Verständigungs-, Entwicklungs- und Lernprozess der betrieblichen Akteure angelegen und führen; Grundkonsens aller betrieblichen Akteure, insbesondere aber der betrieblichen Sozialpartner in Bezug auf die Umsetzung der GB; Unternehmensleitung ist bereit, Probleme aufzugreifen und unterstützt den Gefährdungsbeurteilungsprozess; Pilotprojekte sowie niedrigschwelliger Einstieg; Methoden, Instrumente und Verfahren sollten sich an den Voraussetzungen, Handlungsbedingungen und Problemstellungen im Betrieb orientieren; Einbeziehung aller betrieblichen Ebenen und Akteursgruppen (Geschäftsführung, Mitarbeitervertretung, Präventionsfachkräfte, mittleres Management und Beschäftigte); ggf. Heranziehung von externer Unterstützung. 13 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen; Michael Ertel Bad Münstereifel, Juni 2011

14 Nationales Portal Gefährdungsbeurteilung (Partner: BAuA/EU-OSHA/GDA) ( Hauptbereiche Basiswissen, z. B. Was ist eine Gefährdungsbeurteilung?/Meine Verantwortung als Arbeitgeber Handlungswissen, z. B. Datenbank-Handlungshilfen für die Gefährdungsbeurteilung/Beispiele guter Praxis Expertenwissen, z.B. zu Psychischen Faktoren → Art der Gefährdungen und deren Wirkungen, z. B. „ungenügend gestaltete Arbeitsorganisation“/Grenzwerte/Beurteilungskriterien/ Arbeitsschutzmaßnahmen/Vorschriften, Regelwerk/Literatur/Prüffragen Service, z. B. Fragen und Antworten/Gerichtsentscheidungen zum Thema Gefährdungsbeurteilung 14 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen; Michael Ertel Bad Münstereifel, Juni 2011

15 Informations- und Unterstützungsangebote der BAuA zum Thema „Gefährdungsbeurteilung bei psychischer Belastung“ Toolboxversion 1.2 „Instrumente zur Erfassung psychischer Belastungen“ (2010); Systematischer Überblick über 97 Verfahren (bedingungs- und personen-bezogen) zur Erfassung psychischer Belastungen, von denen auch viele für eine Gefährdungsbeurteilung genutzt werden können. Neben der Bestandsaufnahme unterstützt die Toolbox Betriebe/Nutzer bei der Auswahl von Instrumenten. Leitfaden „Integration der psychischen Belastungen in die Gefährdungs-beurteilung“ (5. überarbeite Auflage 12/2010) ( Praxisorientierte Einführung in den Themenbereich psychische Belastungen und Darstellung einer idealtypischen Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung auf der Basis von Erfahrungen aus der betrieblichen Beratung. Ab Ende 2013: Handbuch „Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen“ 15 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen; Michael Ertel Bad Münstereifel, Juni 2011

16 Literaturverzeichnis
Ahlers, Elke: Belastungen am Arbeitsplatz und betrieblicher Gesundheitsschutz vor dem Hintergrund des demo-graphischen Wandels. Ergebnisse der PARGEMA/WSI-Betriebsrätebefragung 208/2009. WSI-Diskussionspapier 175. Düsseldorf: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung, 2011 Beck, David; Richter, Gabriele & Lenhardt, Uwe: Stellenwert des Themas „psychische Belastungen“ in der Aufsichts- und Beratungstätigkeit der Arbeitsschutzbehörden der Länder, in: sicher ist sicher – Arbeitsschutz aktuell , Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Hrsg.): Integration der psychischen Belastungen in die Gefährdungsbeurteilung. Dortmund, Berlin, Dresden: BAuA, 5., überarbeitete Auflage, Dezember 2010 Ertel, Michael; Richter, Gabriele; Beck, David & Morschhäuser, Martina: Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen – Entwicklung eines Handbuches für die betriebliche Praxis, in: sicher ist sicher – Arbeitsschutz aktuell, , Langhoff, Thomas; Satzer, Rolf: Erfahrungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen, in: ARBEIT. Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, 4/2010, Pieper, Ralf: ArbSchR Arbeitsschutzrecht. Arbeitsschutzgesetz, Arbeitssicherheitsgesetz und andere Arbeitsschutzvorschriften. Frankfurt am Main: Bund-Verlag GmbH, 4. erweiterte und überarbeitete Auflage 2009 Richter, Gabriele: Toolbox Version 1.2 Instrumente zur Erfassung psychischer Belastungen. Forschung (Projekt F 1965). Dortmund, Berlin, Dresden: BAuA, 2010 Sczesny, Cordula; Keindorf, Sophie & Droß, Patrick J.: Untersuchung zum Kenntnisstand von Unternehmen und Beschäftigten auf dem Gebiet des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in KMU (Projekt F 1913). Dortmund, Berlin, Dresden: BAuA 2011 (im Erscheinen). 16 Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen; Michael Ertel Bad Münstereifel, Juni 2011


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