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Katrin Maier und Sarah Krems
Vertiefung Allgemeine Psychologie: Wissenspsychologie, SS 2010 Alles und Kontrolle? Motivation und selbstreguliertes Lernen Katrin Maier und Sarah Krems
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Selbstreguliertes Lernen
Ist eine Form des Lernens, bei der die Person in Abhängigkeit von der Art ihrer Lernmotivation selbstbestimmt eine oder mehrere Steuerungsmaßnahmen ergreift und den Fortgang des Lernprozesses selbst überwacht. (Schiefele & Pekrun, 1996).
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Individuelle Lernmotivation
Abhängig von: Leistungsmotivation Interesse Intrinsische Motivation
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Frühere Befunde Hoch leistungsmotivierte Lerner verwenden mehr Zeit auf Lernaktivitäten und führen diese häufiger und regelmäßiger aus (Ludwig, 1982).
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Frühere Befunde Interesse bewirkt eine Intensivierung des Lernaufwands (Schiefele, Wild & Winteler, 1995).
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Frühere Befunde Intrinsische Motivation geht mit dem Einsatz tiefer gehender Lernstrategien einher, extrinsische Lernmotivation ist dagegen mit oberflächlichem Lerneinsatz assoziiert (Schiefele & Schreier, 1994).
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Voraussetzungen für selbstreguliertes Lernen
Metakognitive Prozesse (Planen, Ziele setzen) Motivationale Prozesse (Interesse, Anstrengungsbereitschaft, Ausdauer) Behaviorale Prozesse (Lernstrategien: geeignete Umgebung…) (Schiefele & Pekrun, 1996).
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Studie Soric, I., & Palekcic, M. (2009). The role of student‘s interests in self – regulated learning: The relationship between student‘s interests, learning strategies and causal attributions. European Journal of Psychology of Education, 24,
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Stichprobe 176 StudentenInnen der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zadar Alter: M: 21.8 Jahre 89.8% weiblich
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Methode Note der letzten Prüfung Fragebogen zum Studieninteresse
Inventar zur Erfassung von Lernstrategien im Studium Kausale Attributionsskala
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Ergebnisse Interesse korreliert signifikant mit dem Gebrauch von Lernstrategien (r=.37) Für die Erreichung guter Noten waren sowohl die Organisation des Lernstoffes sowie das Zeitmanagement entscheidend.
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The role of motivation in promoting and sustaining self-regulated learning
von Paul R. Pintrich
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The role of motivation in promoting and sustaining self-regulated learning
Was ist selbstreguliertes Lernen? definiert als ● Strategien, die Schüler/Studenten verwenden, um ihre Kognition/Kenntnis zu regulieren ● der Gebrauch von Ressourcen Management Strategien, um das Lernen zu kontrollieren
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The role of motivation in promoting and sustaining self-regulated learning
Wie können verschiedene Motivationsüberzeugungen unterschiedliche Aspekte des selbstregulierten Lernens fördern und aufrecht erhalten? Ein Modell des selbstregulierten Lernens kurz skizzieren 3 grundlegende Motivationsüberzeugungen, die mit dem Modell zusammenhängen, vorstellen
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The role of motivation in promoting and sustaining self-regulated learning
Es gibt verschiedene Modelle zum selbstregulierten Lernen Die meisten nehmen aber an, dass ein wichtiger Teil des selbstregulierten Lernens die Verwendung von kognitiven und metakognitiven Strategien zur Kontrolle und Regulierung des Lernens ist.
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The role of motivation in promoting and sustaining self-regulated learning
3 grundlegende Kategorien im Modell: ● kognitive Lernstrategien ● selbstregulierende Strategien, um die Kognition zu kontrollieren ● Ressourcenverwaltungsstrategien
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Kognitive Lernstrategien: Wiederholung Elaboration Organisationsstrategien
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1. Wiederholungsstrategien – Was ist das? Rezitieren von Elementen, die man lernen muss Beim Lesen eines Textes mitsprechen Einen Text in einer passiven, unreflektierten Weise unterstreichen
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1. Wiederholungsstrategien – Wozu? Helfen wichtige Information aus einer Liste oder aus einem Text zu beachten und auszuwählen und diese Information im Arbeitsgedächtnis Aufrecht zu erhalten
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2. Elaborationsstrategien – Was ist das? Lernmaterial umformulieren oder zusammenfassen, Analogien bilden, den Lernstoff jemand Anderes erklären, Fragen stellen und beantworten
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2. Elaborationsstrategien → führen zu tieferer Verarbeitung (als Wiederholungsstrategien)
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3. Organisationsstrategien: führen ebenfalls zu tieferer Verarbeitung Beispiele: den Hauptgedanken eines Textes herausfiltern, Text oder Lernmaterial kurz skizzieren
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selbstregulierende Strategien ● Planungsstrategien ● Kontrollstrategien ● Regulationsstrategien hängen konzeptuell und (zumindest in den Daten dieser Studien) auch empirisch hoch miteinander zusammen
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● Planungsstrategien: Beispiele: sich Ziele fürs Lernen setzen, einen Text vorm Durchlesen überfliegen, Fragen generieren bevor man einen Text durchliest
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● Planungsstrategien: scheinen der lernenden Person zu helfen, den Einsatz ihrer kognitiven Strategien zu planen und scheinen relevante Aspekte des Vorwissens zu aktivieren oder zu primen und erleichtern somit das Organisieren und Verstehen des Stoffes
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● Kontrollstrategien: Sehr wichtiger Aspekt des selbstregulierten Lernens Warum? Um sich selbst zu regulieren muss man ein Zahl/ein Kriterium haben, mit dem man Vergleiche machen kann, um den Kontrollprozess zu lenken.
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● Kontrollstrategien: Beispiele: die Aufmerksamkeit beim Lesen eines Textes oder Anhören einer Vorlesung im Auge behalten; sich selbst mittels Fragen über einen gelesenen Text testen, um das Verständnis zu kontrollieren;
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● Kontrollstrategien: Beispiele: Kontrollieren, ob man auch alles in der Vorlesung versteht Warnen die lernenden Person, wenn einmal die Aufmerksamkeit oder das Verständnis ausfällt.
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wenn dies nämlich der Fall ist ● Regulationsstrategien: Bringen das Verhalten wieder zurück auf den Weg zum Ziel Beispiele: Man beginnt langsamer zu lesen, wenn man mit schwierigerer Textstelle konfrontiert wird
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● Regulationsstrategien: Weiteres Beispiel: Während einer Prüfung Fragen auslassen und diese später bearbeiten All diese Strategien scheinen das Lernen zu verbessern, indem sie den lernenden Personen helfen, ihr Lernverhalten zu korrigieren.
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Ressourcenverwaltungsstrategien: Letzte Komponente des Modells von Lernen und Selbstregulierungsstrategien Strategien wie z.B. das Verwalten und Kontrollieren der eigenen Zeit, Leistung und Lernumgebung
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Ressourcenverwaltungsstrategien: Helfen der lernenden Person, sich an die Umgebung anzupassen und andererseits auch die Umgebung den eigenen Zielen und Bedürfnissen anzupassen.
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Motivationsüberzeugungen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen Task value beliefs (Überzeugungen über die Wichtigkeit, das Interesse an und der Wert einer Aufgabe) Zielorientierungen
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Untersuchung - Fragen Wie hängen die Motivationsüberzeugungen zusammen? Verwendung von Selbstregulationsstrategien Wie helfen die verschiedenen Motivationsüberzeugungen selbstreguliertes Lernen zu fördern, aufrecht zu erhalten oder zu erleichtern?
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Untersuchung – Stichprobe Insgesamt ca SchülerInnen von middle schools (5. bis 8. Schulstufe) und über 3000 Studierende aus mehreren Studien
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Untersuchung – Material Motivated Strategies for Learning Questionnaire (MSLQ, Pintrich, 1993) misst die Motivation der SchülerInnen und StudentInnen und selbstreguliertes Lernen in Klassenkontexten Selbstbeschreibung
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Untersuchung – Material Zusätzlich Leistungen bei Prüfungen, schriftlichen Arbeiten und die Endnote des jeweiligen Kurses erhoben
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Untersuchung – Methode Um die Zusammenhänge zwischen Motivation und Selbstregulierung zu messen Korrelationen bzw. Regressionen gerechnet
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Untersuchung – Ergebnisse Selbstwirksamkeitsüberzeugungen Sehr positive Zusammenhänge zwischen Selbstwirksamkeit und selbstreguliertem Lernen für die middle school- und für die Studierendenstichprobe
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Untersuchung – Ergebnisse Selbstwirksamkeitsüberzeugungen Zusätzlich positiver Zusammenhang zwischen Selbstwirksamkeit und selbstregulierende Strategien Und starker Zusammenhang zwischen Selbstwirksamkeit und akademischer Leistung
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Untersuchung – Ergebnisse Task value beliefs Positive Korrelation zwischen task value beliefs und der Verwendung kognitiver Strategien Zusätzlich Korrelation zwischen task value und Leistung (aber nicht so stark wie für Leistung und Selbstwirksamkeit)
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Untersuchung – Ergebnisse Zielorientierung Insgesamt 3 Formen unterschieden: Mastery Goal Orientierung Extrinsische Orientierung Relativefähigkeitsorientierung
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Untersuchung – Ergebnisse Zielorientierung Mastery Goal Orientierung hängt stark positiv mit der Verwendung von kognitiven Strategien als auch mit der Verwendung von selbstregulierenden Strategien zusammen und scheint zusätzlich irgendwie mit der aktuellen Kurs-/Klassenleistung zusammenzuhängen.
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Untersuchung – Ergebnisse Zielorientierung Extrinsische Zielorientierung hängt als einzige Motivationsvariable negativ mit selbstregulierten Lernen und Leistung zusammen (wobei es bei der Studierendenstichprobe auch positive Zusammenhänge gab).
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Untersuchung – Ergebnisse Zielorientierung Relative Fähigkeitsorientierung hängt positiv mit der Verwendung von kognitiven und selbstregulierenden Strategien und mit der Leistung zusammen Entgegen der Erwartungen gemäß der normativen Zieltheorie!
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Conclusio Gewisse Formen von Motivationsüberzeugungen helfen selbstreguliertes zu fördern und aufrechtzuerhalten. Selbstreguliertes Lernen ist weder leicht noch passiert es automatisch.
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Conclusio Die Verwendung unterschiedlicher kognitiver und selbstregulierender Strategien erfordert viel mehr Engagement (Zeit, Aufwand) als das normale Level an studentischem Engagement.
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Erweiterungs- und Forschungsideen: Längsschnittstudien Andere Unterrichtskonzepte (Waldorfpädagogik,..) Nicht nur auf schulischen Kontext → Arbeitswelt
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Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!!
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