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Jugendgewalt & Anti-Aggressivitäts-Training

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Präsentation zum Thema: "Jugendgewalt & Anti-Aggressivitäts-Training"—  Präsentation transkript:

1 Jugendgewalt & Anti-Aggressivitäts-Training
Referat von Roman Barth und Georg Frey

2 Das Phänomen Jugendgewalt
„Gewalt ist die Waffe des Schwachen; Gewaltlosigkeit die der Starken.“ Mahatma Gandhi

3 I. Risikofaktoren Persönlichkeit und Einstellungen Familie
Schule / Ausbildung Gleichaltrige und Lebensstil Nachbarschaft und soziales Umfeld

4 II. Erscheinungsformen
Begriffe: Aggressionen als Auslöser für Gewalt Ärger-Aggression und instrumentelle Aggression Direkte und indirekte Aggression Kollektive Aggression Autoaggression Physische Gewalt Verbale Gewalt Gewalt nach Lebensbereichen und deren Vernetzung Familie Schule Freizeit

5 III. Präventionsmöglichkeiten
1) Förderung individueller Identität (primär) Förderung sozialer Kompetenz (primär) 2) Anreger verändern oder anders bewerten (sekundär) Aggressionshemmungen fördern (sekundär) 3) Alternatives Verhalten lernen (tertiär) Aggressionen abreagieren (tertiär) 4) Mediation

6 Das Anti-Aggressivitäts-Training
„Sie fühlen sich zwischen Rambo und Versager und das macht sie so unberechenbar.“ Jens Weidner über gewalttätige Wiederholungstäter

7 I. Entstehungsgeschichte
„AAT-Vater“: Jens Weidner. Studium der Erziehungswissenschaften mit den Schwerpunkten Kriminologie und Psychologie. Praktikum an der „Glen Mills School“ für Gangschläger in Philadelphia. Abteilungsleiter Jugendanstalt Hameln & Leiter des dort praktizierten Anti-Aggressivitäts-Trainings.

8 II. AH Basel Das Aufnahmeheim Basel ist eine Institution für Jugendliche in Krisensituationen. Keine verurteilten Straftäter als Insassen. Durchführung von Anti-Aggressivitäts-Trainings.

9 III. Zielgruppe des AAT am AH Basel
Gewalttätige Widerholungstäter gegen welche mehrere Anzeigen vorliegen. Diese Jugendlichen haben oft eine so genannte „Gewaltkarriere“ absolviert (Kindheitserfahrungen, Schlägereien, etc.), verüben grundsätzlich „Gruppendelikte“ und stammen grösstenteils aus dem Balkanraum. Die meisten Teilnehmer des AAT werden durch den Jugendanwalt zur ambulanten Behandlung zugewiesen, daneben nehmen aber auch im AH stationierte Jugendliche daran teil (ca.25%), oder das Training ist eine Auflage eines Gerichtsurteils. Die Teilnahme am AAT ist für die meisten betroffenen Jugendlichen die „letzte Chance“ um eine Platzierung in einer Anstalt oder einem Heim zu vermeiden.

10 IV. Teilnahmevoraussetzungen des AH Basel
Zum AAT werden nur Jugendliche zugelassen welche einen Intelligenztest (mind. IQ 70 erforderlich) und einen Aggressivitätstest (Inhalt: 1. spontane Aggressivität; 2. reaktive Aggressivität; 3. Erregbarkeit) absolviert haben und über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Eigenmotivation der Teilnehmer sich zu verändern ist grundsätzlich nicht erforderlich. Alter: zwischen 15 und 18 Jahre alte Täter, mit Jüngeren wird ein „Coolnesstraining“ absolviert. Jugendliche, welche Sexualdelikte begangen haben, depressiv sind oder in der Beschaffungskriminalität feststecken, werden nicht zum AAT zugelassen.

11 V. Trainingsdauer Ein Anti-Aggressivitäts-Training am AH Basel dauert 4 ½ Monate. Es besteht aus einem eintägigen Ausflug, einem dreitägigem Camp und achtzehn weiteren Sitzungen von jeweils 3 Stunden.

12 VI. Zielsetzung Anhebung des Kränkungsniveaus der Täter nach Provokationen. Gelassener und überlegter Umgang mit Provokationen. Die Hemmschwelle der Teilnehmer zur Gewaltausübung soll angehoben werden. Steigerung des Einfühlungsvermögens. Kontrolle der eigenen Aggressionen.

13 VII. Ablauf des Anti-Aggressivitäts-Trainings
Infoabend: - Einführung in das Konzept Anti-Aggressivitäts-Training. - Aufzeigen der Erwartungen an die Teilnehmer und an ihr Auftreten (nüchtern, drogenfrei und gewaltlos). - Abschluss eines Vertrages. 1. Teil: Integrationsphase (4-5 Sitzungen) - Interviews mit jedem Teilnehmer. - Erfassung der Lebensläufe und den darin enthaltenen Täter- und Opferkarrieren. - Erkennen von provozierenden Situationen, welche zu gewalt- tätigen Handlungen geführt haben (wichtige Vorbereitung für den „heissen Stuhl“).

14 2.Teil: Konfrontationsphase I (dreitägiger Ausflug):
- Gruppenzugehörigkeit stärken. - Durchführen des „heissen Stuhls“ bei welchem den Teilnehmern die Grenzen ihrer Selbstkontrolle, ihrer Erregbarkeit und ihrer Aggressivität vermittelt werden sollen. - Provokationen - Konfrontation mit den begangenen Taten. - Hinterfragung der Rechtfertigungen der Täter. 3.Teil: Konfrontationsphase II - Notwehraufklärung durch eine Juristin (1 Sitzung). - Aufzeigen von Verletzungen nach Gewaltdelikten durch eine Ärztin (1 Sitzung). - Opferkommunikation: Schreiben und vortragen eines fiktiven Opferbriefes, jedoch keine direkte Gegenüberstellung mit dem Opfer.

15 4.Teil: Gewaltverringerungsphase (5-6 Sitzungen):
- Durchführung von Rollenspielen in welchen provozierende Situationen aus den jeweiligen Lebensläufen nachgestellt werden. - Eingestehen der Schuld. - Werteveränderung: Friedfertigkeit soll als Souveränität und Stärke begriffen werden und nicht mehr als Feigheit und Schwäche. Abschlussabend: - Abschlussfest für die Teilnehmer. - Ausstellen von Urkunden für die Teilnehmer. Nachbetreuung: - Ex-Teilnehmer können teilweise als Tutoren weiterhin an den Trainings teilnehmen (nur Anführertypen).

16 VII. Behandlungserfolge und Rückfallergebnisse
Durchschnittlich 65% der Absolventen des Anti-Aggressivitäts-Trainings im AH Basel bleiben gewaltfrei. Einerseits ist eine Veränderung beim Jugendlich ausschlaggebend, andererseits braucht der Ex-Teilnehmer auch ein funktionierendes familiäres Umfeld, einen Ausbildungsplatz, evtl. eine Freundin, die Trennung vom alten „Freundeskreis“, etc. um gewaltlos zu bleiben.

17 Frau Denz, Mitarbeiterin des AH Basel
„Mit dem Anti-Aggressivitäts-Training werden gute Ergebnisse erzielt, aber es braucht flankierende Massnahmen. Alleine bringt es fast gar nichts!“ Frau Denz, Mitarbeiterin des AH Basel


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