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Vorlesung Bildungspsychologie I WS 2008/09 PD Dr. Haci-Halil Uslucan

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Präsentation zum Thema: "Vorlesung Bildungspsychologie I WS 2008/09 PD Dr. Haci-Halil Uslucan"—  Präsentation transkript:

1 Vorlesung Bildungspsychologie I WS 2008/09 PD Dr. Haci-Halil Uslucan
Herzlich Willkommen

2 Vorlesung Bildungspsychologie I WS 2008/09 PD Dr. Haci-Halil Uslucan
Überblick: Vorlesungsinhalte Samstag: : Rolle der Gleichaltrigen und Rolle des Fernsehens: Peer-und Mediensozialisation Werte und Wertentwicklung von jungen Erwachsenen Entwicklung und Förderung moralischer Bildung Kognitive Fähigkeiten, Bildung und Weisheit im Alter

3 I. Fernsehkonsum Wie lange haben Sie in den letzten Tagen ferngeschaut? Welche Sendungen?

4 I. Fernsehkonsum Durchschnittlicher täglicher Fernsehkonsum in min. nach Alter: Deutschland 1998: (Feierabend & Klingler, 1999): 3 – 5 J.: 136 6 – 9 J.: 156 10 – 13 J.: 178 - ca. 10 % mehr als 3 h - ostdeutsche Kinder deutl. länger - Jungen länger

5 I. Fernsehkonsum Durchschnittlicher täglicher Fernsehkonsum in min. im Jahre 2006 212 Minuten, Verweildauer: 299 Minuten Auch 2006: Personen ab 50 Jahre und Ostdeutsche sahen überdurchschnittlich viel fern.

6 II. Entwicklungs- und bildungspsychologische Aspekte
Vorschulalter - keine vollständige Wiedergabe einer Fernseh-Geschichte möglich: Kinder leben in unmittelbarer Gegenwart; Schwierigkeiten, Handlungssequenzen zu verbinden - meist kein tieferes Verständnis der Bedeutung von Geschichten - markante Figuren beeindrucken → Faszination von Zeichentrick - Unterscheidung Fiktion u. Realität schwer: was real aussieht, wird für real gehalten → alles außer Zeichentrick = real

7 - eigene Interpretationen u. Schlussfolgerungen
7- bis 12-Jährige - Verbindung von Ereignisabläufen u. Handlungssequenzen; - eigene Interpretationen u. Schlussfolgerungen - Inhalt oft nur auf Basis von Vorwissen und nicht so stark auf der des Gesehenen rekonstruierbar (Palmer & MacNeil, 1991) - regelmäßig z.B. „Sesamstraße“ → „Fernseh-Lesefähigkeit“ → Fernsehen kann Wissen u. kognitive Fertigkeiten vermitteln (Salomon, 1984)

8 10- bis 12-Jährige - Begreifen allgemeiner Gesetze u. abstraktes Denken; - Aufstellen u. Überprüfen von Hypothesen - Loslösung des Denkens vom konkreten Objekt u. gleichzeitiges Beachten mehrerer Aspekte eines Ereignisses → Fokussierung auf Wesentliches + angemessenes Verständnis von TV-Geschichten + Unterscheidung von Realität u. Fiktion an inhaltlichen und formalen Merkmalen - förderbar durch häufiges Fernsehen (Salomon, 1984)

9 III. Wirkungen von Fernsehen

10 III. Wirkungen von Fernsehen
- Bewegung: - zieht Aufmerksamkeit auf sich - hilft Kindern, sich an die Handlung einer Geschichte zu erinnern - hilft, Veränderungsvorgänge zu verstehen, dynamische Prozesse zu veranschaulichen - hilft bei Vermittlung körperlicher Fähigkeiten - Anwendung z.B. bei Buchverfilmungen, Dokumentarfilmen, Ausbildung, Sport

11 III. Wirkungen von Fernsehen
- räumliche Informationen: - unterstützende Funktion des Fernsehens bei der Entwicklung räumlicher Fähigkeiten - Fernsehen kann räumliche Verhältnisse vorführen, die das Kind noch nicht aus verbaler Information rekonstruieren kann - Vermittlung einer visuell-räumlichen Fähigkeit in einer frühen Lebensphase

12 Kindgerechte Fernsehgestaltung
- Sesamstraße: - Neues mit bereits Bekanntem in Verbindung bringen - Wiederholungen: - halten zur aktiven Beteiligung an Umwandlung des Fernsehens von einem passiven, zu einem aktiven Medium

13 Fernsehen & soziale Wirklichkeit
- Fernsehen beeinflusst die Vorstellungen der Kinder über die soziale Wirklichkeit: - stereotype Ansichten über soziale Muster können bestärkt werden - Fernsehen kann solche Stereotype aber auch bewusst aufbrechen - Kinder können so ihr Bild von gesellschaftlichen Gruppen erweitern - Diskussionen im Unterricht steigern den pädagogischen Einfluss des Fernsehens

14 Fernsehen als Möglichkeit zur Überwindung von Bildungsnachteilen
- Bsp.: Fernsehen und Erziehung im Niger: - Fernsehen als primäres Unterrichtsmittel, um Kindern schulisches Wissen nahe zu bringen - „Téléniger“ vermittelte den Stoff der ersten 5 Klassen und lehrte die offizielle Schulsprache Französisch keine ausgebildeten Lehrer, hohe aktive Schülerbeteiligung, enge Bindung an die Schule

15 Fernsehen als Möglichkeit zur Überwindung von Bildungsnachteilen
- „Sesam-Straße“: - benachteiligte Gruppen lernen tatsächlich das, was vorgeführt wird - lernen um so mehr, je mehr sie sehen - benachteiligte Kinder können aufschließen, wenn sie mit Erwachsenem über das Programm reden können - regelmäßiges Sehen: besseres abstraktes Denken und Verallgemeinern, besseres Rekonstruieren von Ereignisabfolgen

16 Fernsehen als Möglichkeit zur Überwindung von Bildungsnachteilen
bessere soziale Kompetenzen (Konfliktlösungen, in andere hineinversetzen) ABER: - keine Überbrückung der Kluft zwischen benachteiligten u privilegierten Kindern im Vorschulalter - Kinder aus Mittel- u. Oberschicht profitierten stärker - nicht Fernsehen im Allgemeinen, eher kindgerecht gestaltete Sendungen haben fördernde Wirkung

17 Fernsehen als Möglichkeit zur Überwindung von Bildungsnachteilen
- Eltern wichtig - fördert Fähigkeiten, wenn es intellektuell anregende Umgebung herstellt/ergänzt - hemmt Fähigkeiten, wenn es solch eine Umgebung ersetzt

18 Differenziertes Fernsehkonsum
Kinder nutzen Pogramme selektiv; Vorlieben für Action, Cartoons, Boulevard - 90 % des Gewaltkonsums über die Privatsender - Fernsehnutzungsmuster: Zapping - je später ferngesehen wird, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass ein Erwachsener dabei ist - bis ca Uhr treffen Kinder alleine die Entscheidung, welches Programm sie sehen

19 Fernsehen & soziale Wirklichkeit
- Kultivierungsthese: - Fernsehsendungen schaffen eine eigene soziale Realität, die auf die Sozialisation Einfluss nehmen kann (Salomon, 1984) Vielseher haben ein anderes Bild von der Welt als Wenigseher; Sie „bilden“ sich anders; Habitusentwicklung über Fernsehen -

20 Fernsehen & Familie - Fernsehen = familiäre Aktivität - Eltern wichtig, um: - Hintergrundwissen als Interpretationshilfe zu geben → Unterscheidung Fiktion u. Realität - bei Beurteilung der Angemessenheit zu beraten u. vor Negativem zu schützen - zum Erwerb neuen Wissens zu motivieren vs.: vielsehende Kinder haben oft vielsehende Eltern, die ihr Sehverhalten wenig kontrollieren (van Evra. 1990)

21 Familiäre Bedingungen hohen Fernsehkonsums
- vielsehende Eltern - Konsum steigt mit Anzahl der Geschwister - je höher der Konsum, umso niedriger der Bildungsstatus - geringe Anpassungsfähigkeit des Familiensystems an Veränderungen* - oberflächliche Kommunikation* - stark steuernder Erziehungsstil* (Hurrelmann, 1989)

22 Familiäre Bedingungen hohen Fernsehkonsums
-Erklärungswert bleibt auch bei Kontrolle für Schicht - starre Rollen- u. Autoritätsstrukturen: Vermutung: Fernsehen zur Verschleierung von Anpassungsproblemen: räumliche Nähe und Gemeinsamkeit durch Zuwendung zu gleichen Inhalten: erschwert/macht Kommunikation überflüssig → Fernsehen als mögliches Symptom und Verstärker von problematischen Familienverhältnissen

23 Förderung von Medienkompetenz
1) Sendungen aussuchen u. helfen, kritisch u. wählerisch zu werden 2) direkte Erfahrungen vermitteln → Trennung Fiktion – Realität 3) kommentieren, diskutieren u. Wichtigstes hervorheben → Behalten u. Lernen 4) vor dem 6. Lebensjahr nicht alleine schauen lassen (Schutz), danach sukzessive lockern 5) TV nicht als Babysitter

24 Förderung von Medienkompetenz
6) Zeit beschränken u. andere Medien u. Erfahrungswelten bieten 7) Kombination von Medien: - Lesen u. Radio → Vorstellungsfähigkeit - Fernsehen → nonverbale Kommunikationsfähigkeiten 8) Vorbildfunktion 9) Kontrolle des Konsums mit schrittweiser Verantwortungsübergabe

25 Und nicht vergessen:

26 Es gibt auch ein Leben Neben, Außerhalb und Nach dem Fernsehen!

27 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit


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