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Mediennutzung I - Phänomenologie

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Präsentation zum Thema: "Mediennutzung I - Phänomenologie"—  Präsentation transkript:

1 Mediennutzung I - Phänomenologie
Was wird wie oft und von wem genutzt? „Während die Deutschen im Jahre 1980 noch etwa 309 Minuten täglich mit den Medien verbrachten, waren es 20 Jahre später schon 502 Minuten.“ (Peter Vorderer, S. 545, in: Mangold u.a. (Hg). 2004) Wenn wir von 16 Stunden (960 Minuten) Wachzeit pro Tag ausgehen, sind das 52%! Ein quantitativer Beleg für die „Mediengesellschaft“.- Medien als zumindest quantitativ wichtige Sozialisationsinstanz. Zunahme im genannten Zeitraum v.a. durch Computernutzung Medienpsychologie – Prof. Dr. Konrad Weller

2 Mediennutzung I - Phänomenologie
Kinder und Jugendliche: Zu einzelnen Medien noch mehr: Hier erstmal im Überblick und sehr allgemein auf Kinder und Jugendliche bezogen: Fernsehen und Musik „flächendeckend“ Jungen am Computer (Spiele – Internet sind Mädchen auch dabei) Gelesen wird vergleichsweise wenig: Mädchen zu 50% Bücher, Jungen nur ein Drittel Das Kino hier ganz unten rangiert ist Klar: es ging um tägliche oder mehrfache Nutzung pro Woche ... Das kann sich ja keiner leisten Medienpsychologie – Prof. Dr. Konrad Weller

3 Mediennutzung I - Phänomenologie
Was wird wie oft/ wie lange und von wem genutzt? Fernsehen: Der durchschnittliche tägliche Fernsehkonsum des über 14jährigen Westdeutschen lag 1985 bei 147 min, 2001 bei 200 min. Eine weitere Steigerung wird nicht angenommen...?? Kinder von drei bis 13: 98min. Ossis: 226, Wessis: 200. weitere Differenzierungen ... Beschränkung auf die Medien und quantitative Zahlen – innerhalb der Medien sind natürlich noch die speziellen Sendungen/ Genre wichtig. Allgemeine Angebotszunahme hat zum Anstieg der Nutzung geführt. (von 5 Programmen auf terrestrischem Weg um 1980 zu durchschnittlich 38 Kabelprogrammen) (S. 469 – Ländervergleiche)Italiener, Briten gucken mehr, Österreicher, Dänen, Schweizer weniger ...?? Studentische Arbeitsgruppe: Fernsehnutzung differenziert (z.B. nach sozialer Schicht, Arbeitslose ... Wer sieht was – Sparten, Geschlechtsunterschiede, Altersunterschiede, aber auch: wie sehen die, aus, die gar nicht fernsehen, ab wann werden Kinder vor den Fernseher gesetzt ...) Medienpsychologie – Prof. Dr. Konrad Weller

4 Mediennutzung I - Phänomenologie
Tägliche Fernsehnutzung 2002 (in Minuten): Interessant: die permanente Zunahme mit dem Lebensalter. Für Kinder liegen noch weitere Differenzierungen vor: 3-5jährige = 76 min 10-13jährige = 111 min Quelle: AGF/GFK - Internet Medienpsychologie – Prof. Dr. Konrad Weller

5 Mediennutzung I - Phänomenologie
Was wird wie oft und von wem genutzt? Radio: ist mit durchschnittlich 203 Minuten täglich meistgenutztes Medium. Jugendliche zwischen 14 und 19 hören mit 127 Minuten am wenigsten, Erwachsene zwischen 30 und 39 mit 239 Minuten am meisten. Radio ist Medium der Erwachsenen, Jugendliche hören zwar mehr Musik, aber v.a. von „Tonträgern“. Zum Radio: Meistgenutztes Medium – Fernsehen war im Durchschnitt 200 min – also ziemlich gleichauf, allerdings mit Zielgruppenspezifika. In Dt. ca. 260 Sender Musik interessiert M.psychologie wenig, ist z.T. was für M.pädagogik, auch Radio wird kaum untersucht. Musikrezeption allg. jugendtypisch Nutzung von Cds steigt von Jahren an, dann Plateau bis 25, dann allmählicher Rückgang. Nutzung siehe vorn... Für Arbeitsgruppe: was gibt es für Musik-Genre und entsprechende Subkulturen Kindheit: Hörspiele... Medienpsychologie – Prof. Dr. Konrad Weller

6 Mediennutzung I - Phänomenologie
Was wird wie oft und von wem genutzt? Printmedien: Kinderzeitschriften erreichen 11% der 8-bis 14jährigen Jugendzeitschriften erreichen ca. 60% der 14- bis 21jährigen 70% der 14-19jährigen lesen regionale Tageszeitungen. Hier fehlt noch alles: Im Lehrbuchkapitel geht es mehr um literaturwissenschaftl. Erörterungen zur Psychologie des Lesens ... Wie steht es um die Nutzung verschiedener Produkte? Deutschland – Leseland?? Bücher/ Literatur??? Erwachsene: Wer liest (noch) Tages-, Wochenzeitungen? Kinderbücher Jugendmedien: Bravo u.a. Geschlechtstypische Nutzung Aufklärungs-, und Ratgeberliteratur ... Neue Trends: Audio-Bücher?! Die Daten der Folie aus: Sander/ Vollbrecht: Kinder und Jugendliche im Medienzeitalter. Opladen 1987 (viel zu alt) Zur Wirkung von Printmedien ggf. mit Blick auf BRAVO Medienpsychologie – Prof. Dr. Konrad Weller

7 Mediennutzung I - Phänomenologie
Internet: Daten für 2003: 38 Mio Bürger online = 52% der Bevölkerung ab 10 J. (2002 = 46%). Dänemark/ Schweden je 70%, Italien = 29%, Griechenland:16%. Insgesamt mehr Männer als Frauen (56% : 47%), hier aber v.a. ältere, unter den Jugendlichen haben Mädchen Nase vorn (wie gesagt Internet, nicht Computer). Insb. Ebay nimmt zu Ausstattung Haushalte mit Computer: 1998: 40%, 2003 = 60%. Interneterfahrung: 16% der 6-7jährigen 24% der 8-9jährigen 33% der 10-11jährigen 37% der 12-13jährigen (1999) Einstiegsalter: 10 Jahre Schon im Jugendalter wird große Mehrheit erreicht. Dazu auch nächste Folie Medienpsychologie – Prof. Dr. Konrad Weller

8 Mediennutzung I - Phänomenologie
Internet: Eindeutig der Kohorteneffekt: je jünger, desto größer der Anstieg. Wir werden später noch von der sog. „Wissenskluft-Hypothese“ hören, in der beschrieben wird, das Medien von verschiedenen Rezipientengruppen sehr unterschiedlich genutzt werden. Während es meist um Bildungsunterschiede geht, gilt in Bezug auf neue Medien v.a. der Altersunterschied. Das die Jugend hier im Vorteil ist, hängt auch mit der Funktion der Schule zusammen (dritthäufigste Nutzung durch Jugendliche nach zu Hause und bei Freunden). Schule kompensiert Bildungsunterschiede hinsichtlich Computernutzung. (Computerzugang zu Hause: Gynmasiasten: 68%, Hauptschüler: 36%, Realschüler: 50%). Zentrale Frage ist: Wofür wird Computer, neben der Nutzung des Internet (mit7% Nutzungshäufigkeit an 7. Stelle) – also offline - genutzt? Medienpsychologie – Prof. Dr. Konrad Weller

9 Mediennutzung I - Phänomenologie
Computernutzung: Daten der Grafik fassen grob die „Schüler“, d.h. Kinder und Jugendliche im Alter von 6 –19Jahren zusammen. Computerspiele dominieren (über 50% der Nutzung) Radio/ Musikhören häufig parallel zu Textverarbeitung u.a. Etwa jeder 5. Bundesbürger spielt gelegentlich am Computer. 2001wurden 73 Mio Spiele verkauft. 60% der 6-13jährigen nutzen in Freizeit Computer. 6-7jährige: 34%, 12-13jägrige: 80% Spielen ist Jungendomäne: nur 20% der Mädchen, aber 61% der Jungen spielen!! Aber Computernutzung an sich ist keine Jungendomäne. Medienpsychologie – Prof. Dr. Konrad Weller

10 Mediennutzung I - Phänomenologie
Computernutzung: ?????????? Medienpsychologie – Prof. Dr. Konrad Weller

11 Mediennutzung I - Phänomenologie
Computerspiele: Wie kommts zu diesem Geschlechtsunterschied?? Was ist das Tolle an Computerspielen? Medienpsychologie – Prof. Dr. Konrad Weller

12 Mediennutzung II - Nutzungsmotive
Warum werden Medien genutzt? Z.B. Fernsehnutzung durch Jugendliche: Gewohnheit/ Zeitvertreib Sozialkontakt Anregung (sensation seeking) Entspannung Information Eskapismus (Realitätsflucht) Empirische Untersuchungen zur Fernsehnutzung (Studie von 1979): Gewohnheit ... Langeweile vertreiben ... Sozialkontakt sehr wichtig, da Jugendliche viel gemeinsam sehen und metakommunzieren – gilt auch zunehmend für online-Angebote – also das nutzen, sehen hören, was „in“ ist, worüber man spricht. Anregung: auch: sensation seeking (Erlebnissuche) Erregung und Entspannung im Wechselspiel Nutzungsmotive korrelieren mit bestimmten psychischen und sozialen Merkmalen. Bestimmte Motive führen zu unterschiedlicher Nutzung und Präferenz... für Vielseher wird eher der Zeitvertreib die Rolle spielen, für gezielte, selektive Seher das Info-Motiv Neuere Untersuchungen beschäftigen sich v.a. mit der Motivation zum Computerspiel Medienpsychologie – Prof. Dr. Konrad Weller

13 Mediennutzung II - Nutzungsmotive
Warum werden Medien genutzt? „Das zentrale motivationale Element des Computerspiels ist der Wunsch der Spieler, Erfolg zu haben. Der Spielerfolg ist unmittelbar gekoppelt mit der Kontrolle des Spiels. Die allen Spiele gemeinsame Leistungsanforderung besteht darin, das Spiel kontrollieren zu können. Bildschirmspiele vermitteln das Gefühl von Macht und Kontrolle in einer miniaturisierten, auf wenige Grundelemente reduzierten Welt.“ (Jürgen Fritz) Es geht also erstens um Kontrolle und zweitens auch darum, dass die Spielwelt einfacher, überschaubarer und verstehbarer als das komplexe reale Leben ist. Und die Erschaffung einer solchen Welt gelingt den Geräten auf Grund der wachsenden technischen Möglichkeiten in immer perfekterer Weise. Diese technische Perfektion wiederum erleichtert es, sich der Illusion hingeben zu können, mittels des Computers in andere Welten einzutauchen. „Warum sind Macht, Kontrolle und Herrschaft wesentliche Motive, die von Bildschirmspielen angesprochen werden? Kinder, Jugendliche und Erwachsene benötigen ein derartiges Angebot für ihre Lebenssituation. Eine der wichtigsten Thematiken überhaupt für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ist die Auseinandersetzung mit Macht und Kontrolle und der Wunsch, anstelle des permanent erlebten Kontrollverlustes das eigene Leben selbst zu bestimmen. Von daher suchen sehr viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ihre Bewährung in der 'Welt am Draht'.“ Warum ist es für Kinder und Jugendliche so erstrebenswert, Macht und Kontrolle auszuüben? Sie erfahren sich eben in hohem Maße durch Schule, Elternhaus und andere Umstände als fremdbestimmt. Diese Fremdbestimmtheit weicht im Computerspiel der Autonomie und Handlungsfreiheit. Dazu kommt, dass das elektronische alter Ego in der Regel erwachsen ist, sich nicht um Noten und Lehrstellen zu kümmern braucht, meist gut aussieht, übermenschliche Fähigkeiten sein eigen nennt und in allen Aspekten einfach cool ist. All dies erhöht den Reiz des Sprungs in die Computerwelt. Natürlich handelt es sich bei Computerspielen nur um die Illusion von Freiheit... zitiert aus: Frank Weinreich „Computerspiele zwischen Faszination und Gewalt“ im Internet unter Medienpsychologie\computerspiele Aus realer Ohnmacht phantasierte Allmacht – hier wird das Fluchtmotiv brillant bedient Medienpsychologie – Prof. Dr. Konrad Weller

14 Mediennutzung II - Nutzungsmotive
Was steht hinter den Motiven? Mehr oder weniger bewusste Bedürfnisse: Bedürfnis nach Affiliation (sozialer Kontakt, soziale Unterstützung) Bedürfnis nach Identitätsentwicklung und Selbstrepräsentation ( Theorie sozialer Vergleichsprozesse) Produktive vs. konsumtive Bedürfnisse Ausführungen zu Computerspielen zeigen: Motive wollen gedeutet werden - Hinter Motiven stehen bewusste und unbewusste Bedürfnisse: Literatur ist da nicht sehr ergiebig: aus dem Mangold-Lehrbuch (s. 52 ff): -    Bedürfnis nach Affiliation (sozialer Kontakt, soziale Unterstützung): Herstellung und Aufrechterhaltung zwischenmenschlichen Kontakts, ggf. Ersatz für reale Interaktionen insb. neue Kommik.medien geben Unterstützung (Kommik von Randgr.) -        Bedürfnis nach Identitätsentwicklung und Selbstrepräsentation o. Selbstbestätigung (Mediennutzung, Besitz techn. Ausstattung etc. sind Spiegel der Persönlichkeit ... oder auch Nichtbesitz: „Wir haben keinen Fernseher.“ steht für sehr „alternativ, intellektuell etc.“) Sozialer Vergleich (Festinger 1954) – sozialer Vgl. als zentrales Motiv der Mediennutzung (Generierung der Identität) – mit wem vergleiche ich mich: Bezugsgruppen, die durch Medien repräsentiert werden. Einstellungsbildung (komparative und normative Fkt.) – wäre dann ein Orientierungsmotiv ... Insgesamt scheinen diese beiden Motive etwas dünn für Nutzung ... wo bleibt z.B. Neugier, ... Wichtige Frage der Bewertung von Nutzung: was ist dominant, die regressive Flucht/Konsumkomponente oder die produktive-sozialintegrative Neugier – Hinweis auf Osterkamp Medienpsychologie – Prof. Dr. Konrad Weller

15 Mediennutzung III - Nutzungsmodi
Auf welche Art und Weise erfolgt Nutzung? Drei-Phasen Modell Primär- und Sekundärtätigkeit Prä-kommunikative Phase Kommunikative Phase Post-kommunikative Phase Auswahl Rezeption Aneignung Nachbereitung Wichtig: sozialer Kontakt: drei-Stufen-Modell der Nutzung (führt zur Wirkung – postkomm. Phase ...) Prä- und Postkommunikation Auswahl der Rezeption Metakommunikation – mitreden können etc...... Musik/ Radiohören als Sekundärtätigkeit (beim Autofahren, Hausarbeit) Medienpsychologie – Prof. Dr. Konrad Weller

16 Mediennutzung IV - Konzepte
Theoretische Antworten auf die Frage: Warum werden Medien genutzt? Der „Uses-and-gratification“-Ansatz Selective Exposure-Ansatz Mood-Management-Theorie Affective-Disposition-Theorie Tages- und Wochenstrukturierung (der Gewohnheitsansatz) Irgendwie bringt die ganze Nutzungsforschung wenig: einerseits gibt es ein Angebot und andererseits gibt es Menschen mit Nutzungsinteressen ... (deren sie sich mehr oder weniger bewusst sind). Das wird dann „Use-and-gratification“-Ansatz genannt. Bedürfnisse – Erwartungen/Motive – Zuwendungs-/Wahlmuster – Gratifikation (Befriedigung dieser Muster) (s.S. 473 Lehrbuch) Die Befunde evt später: div. Untersuchungen: z.B. Frauen haben nach Menstruation meiste Lust auf erotische Filme (S.474) - ansonsten: gelangweilte wählen aufregende Filme, gestresste beruhigende ... also es wird das gewählt, was den Erregungspegel wieder normalisiert. „Use-and-gratification“-Ansatz geht von bewusster Nutzung aus. andere Ansätze sehen mehr unbewusste Regulation: Selective Exposure-Ansatz (Zillmann & Bryant/ selektive Auswahl) geht davon aus, dass zwar die Entscheidung, ob überhaupt ferngesehen wird bewusst ist, alles weitere aber spontan erfolgt (was mich fesselt wird geschaut, was mich langweilt, wird weggezappt) Mood-Management-Theorie: Optimierung der Gemütszustände (s.o. die erotischen Filme)- Stimmungsregulation auch zentrales Motiv des Musikhörens, Aktivierung, Entspannung, Affective-Disposition-Theorie beschäftigt sich mit dem Erleben während der Rezeption:Empathische Anteilnahme, Schadenfreude...Hoffnungen, Ängste um Medienpersonen, Unterhaltungserleben... M.E. ist Gewohnheit/ Routine/ Nutzungsmuster ein unterschätzter Faktor (die soap, die Nachrichten, die Bundesliga ...) Medienpsychologie – Prof. Dr. Konrad Weller


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