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30 Stundenwoche für Europa!
Kann Arbeitszeitverkürzung die Arbeitslosigkeit beseitigen?
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Versuch einer Beweisführung zu folgenden Fragen
Gibt es einen gesetzmäßigen Zusammenhang zwischen Wachstum und Beschäftigung? Zu allen Zeiten? In allen Ländern? Trotz Globalisierung? Bitte auf die Folie klicken. Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Die heutige Situation in Deutschland
Arbeitsvolumen war in der Bundesrepublik 1960 und 2005 mit rund 56 Mrd. Stunden identisch Das Erwerbspersonenpotential stieg jedoch seit 1960 von rund 30 Mio. auf 45 Mio. Personen Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Thema Arbeitslosigkeit
Einschließlich Stiller Reserve bewegen sich in Deutschland die Arbeitslosenzahlen seit 1993 relativ konstant um die 6 Millionen. 2005 waren laut IAB 7,03 Mio. Personen unterbeschäftigt. Die Arbeitsplatzlücke liegt bei ca. 11 Mio. Vollzeitarbeitsplätzen Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Entwicklung der Haushaltszahl seit 1960
Die Bevölkerung der Bundesrepublik ist um 46% gewachsen Die Zahl der Haushalte hat sich von 19 Mio. auf 39 Millionen fast verdoppelt. Die Anzahl der Erwerbstätigen in Vollzeit stieg nur geringfügig von 25,7 Mio. auf 27,6 Mio. Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Eine volkswirtschaftliche Lehrmeinung
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„Wachstum ist in der Regel mit einer Zunahme der Arbeitsproduktivität verbunden. In diesem Fall muss die Zunahme des Inlandsproduktes die Wachstumsrate der Arbeitsproduktivität übersteigen, damit es zu einer Mehrnachfrage nach Arbeit kommt.“ Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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„Und hohe Arbeitsproduktivität ist die Basis für die Erhöhung des materiellen Lebensstandards oder für die Verlängerung der Freizeit, also Verkürzung der Arbeitszeit, Verlängerung des Urlaubs oder Herabsetzung des Rentenalters“ „Grundlagen und Probleme der Volkswirtschaft“ 17. Auflage von Baßeler/Heinrich/Utecht 2002! Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Schafft Wachstum Arbeit?
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Unterschiede BRD - USA In den USA schaffte Wachstum seit 1970 fast 65 Mio. Arbeitsplätze, da das BIP schneller stieg als die AP Im verarbeitenden Gewerbe hat die BRD (25%) mehr Beschäftigte als die USA (10%) Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Wunsch und Wirklichkeit von Wachstum
„Das verarbeitende Gewerbe hat mit seinen 5,9 Mio. Beschäftigten im Jahr 2006 den Gesamtumsatz um 6,5% erhöht. Das führte trotzdem zur Entlassung von Mitarbeitern (-0,6% der Beschäftigten).“ (Pressemitteilung des Bundesamtes für Statistik vom ) Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Beeindruckend stetiger Kurvenverlauf
Zwischen 1960 und 1990 sank die Jahresarbeitszeit um ca. 200 Stunden pro Dekade Entsprechend sank die durchschnittliche Wochenarbeitszeit aller Erwerbstätigen von 44,5h im Jahr 1960 auf 31,5h im Jahr 2000 Damit sank die Wochenarbeitszeit durchschnittlich um 3,2h in der Dekade Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Anpassung der Jahresarbeitszeit an das Arbeitsvolumen
Statt tariflicher Arbeitszeitverkürzung dominiert die Teilzeitarbeit (11,53 Mio. in 2006 mit einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 14,29h). Dadurch betrug 2006 die durchschnittliche Arbeitszeit aller beschäftigten Arbeitnehmer 30,31h. (Quelle: Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der BA). Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Geschichte der Arbeitszeitverkürzung
Erfolge Niederlagen
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Historische Erfolge der Arbeitszeitverkürzung
Seit 1890 ist die damals übliche 70h Woche ist in den nächsten 100 Jahren durch Arbeitskämpfe fast halbiert worden! Das Washingtoner Abkommen von 1919 beinhaltete die Einführung des 8h Tages In den 60iger Jahren wurde in Deutschland die 5 Tage- und 40 Stundenwoche eingeführt – trotz relativer Vollbeschäftigung! Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Historische Niederlagen der Arbeitszeitverkürzung
1923 wurde die Aufhebung des Achtstundentages beschlossen 2002 verlor die IG Metall den Kampf um die Einführung der 35h Woche in Ostdeutschland Die Arbeitszeitverlängerung wurde in beiden Fällen trotz hoher Massenarbeitslosigkeit angestrebt Voraussetzung war die Schwäche der Tarifpartei der Arbeitnehmer Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Globalisierung und Beschäftigung
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Wirkung der Globalisierung auf die Beschäftigung I
Bis Ende 2005 hat das „European Restructuring Monitor“ die meisten Verlagerungen in Großbritannien gezählt (18412) Die Zahl für Deutschland lag bei 4148 Arbeitsplätzen Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Wirkung der Globalisierung auf die Beschäftigung II
2533 europäischen Konzernen wurden durch die ILO untersucht weniger als fünf Prozent der abgebauten Arbeitsplätze wurden in Billiglohnländer verlagert im Dienstleistungssektor wurden sogar nur zwei Prozent der verlorenen Jobs verlagert Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Ländervergleich 2000/1970 I Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Ländervergleich 2000/1970 II Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Arbeitsmarktpolitik im internationalen Vergleich
Angelsächsisches Modell Kontinentales Modell Skandinavisches Modell
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Angelsächsisches Modell (USA, GB, AUS, Neuseeland)
Dominierende politische Strömung: Liberalismus Niedrige Abgabenquote „Working poor“ im DL-Sektor Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Kontinentales Modell (BRD, Frankreich, Italien, Belgien, NL)
Dominierende politische Strömung: Christdemokratie Mittlere Abgabenquote Finanzierung von Transferleistungen statt öffentliche Beschäftigung Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Skandinavisches Modell (Schweden, Dänemark, FL, N)
Dominierende politische Strömung: Sozialdemokratie Hohe Abgabenquote und großer öffentlicher Sektor Finanzierung durch höhere Steuern und geringere Sozialabgaben Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Internationaler Vergleich der Arbeitslosenraten
Annahme: 70% der jährigen arbeiten in Vollzeit und weitere 10% in Teilzeit Hierzu wird das vorhandene tatsächliche Arbeitsvolumen ins Verhältnis gesetzt. Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Ursachen der Entwicklung
Entwicklung der Produktionsverhältnisse Kapitalverwertungsinteressen Kein konkurrierendes Wirtschaftsmodell
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Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft
Wir befinden uns in einer Übergangsphase, die mit Zukunftsängsten verbunden ist, wie sie schon vom Übergang der Agrar- zur Industriegesellschaft bekannt sind. Es kommt zur Abwertung der traditionellen (industriellen) Arbeitsplätze in großer Zahl, also auch zur Abwertung zahlreicher individueller Erwerbsbiografien. Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Kapitalverwertungsinteressen
Die Kapitalverwertungsinteressen verlangen eine Verbilligung der Arbeit Das ist über ein Minimum an Arbeitslosigkeit von 5% erreichbar Die Schwächung der Tarifpartei der Arbeitnehmer ist über deren Spaltung erreichbar Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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30 Stundenwoche für Europa ist erreichbar!
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Schlussfolgerung Der Arbeitsmarkt besteht aus Angebot und Nachfrage Nur über Arbeitszeitverkürzung führt der selbst erarbeitete Produktivitätsfortschritt nicht zum Überfluss der Ware Arbeitskraft am Arbeitsmarkt Relative Vollbeschäftigung ist erstrangig Verhandlungssache der Tarifparteien Jörg Melz und Lars Niggemeyer
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Das gilt auch in Zeiten der Globalisierung!
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Danke für die Aufmerksamkeit!
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