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Träger politischer Ideen: Soziale Bewegungen (Kapitel 3)

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Präsentation zum Thema: "Träger politischer Ideen: Soziale Bewegungen (Kapitel 3)"—  Präsentation transkript:

1 Träger politischer Ideen: Soziale Bewegungen (Kapitel 3)
Was sind (neue) soziale Bewegungen? Erklärungsansätze zur Entstehung von sozialen Bewegungen Soziale Bewegungen in der Schweiz

2 1968 – Protest, Revolte, Kulturrevolution

3 Anti-AKW-Bewegung Gösgen

4

5 Friedensbewegung

6 1980

7 Was sind Soziale Bewegungen?
Kein neues Phänomen Ab 1970er Jahre: „Neue SB“ als Sammelbegriff für Anti-AKW-, Friedens-, Frauen- und weitere Alternativbewegungen Aktuell: Antiglobalisierungsbewegung, AUNS nicht kontrollierter, kollektiver Prozess der Abwendung von vorherrschenden gesellschaftlichen Werten, Normen oder Zwecken

8 Unterschied zu Parteien
weniger organisiert in Programmatik, Zwecken und Mitteln weniger spezifisch auf das institutionelle Politiksystem ausgerichtet (z.B. nicht verhandelbare Prinzipien). Konfliktform: Bewegungen: Entweder-oder-Konflikte; Parteien: Mehr-oder-Weniger-Konflikte Perspektive: Bewegungen: Kurz- oder langfristige Perspektive; Parteien: Mittelfristige Perspektive

9 Organisationssoziologische Unterschiede zu Parteien
niedriger Grad an funktionaler Differenzierung hoher interner Konformitätsdruck, der z.T. Gewohnheiten und Sprache der Mitglieder beeinflusst (Symbole) Mitglieder haben hohe emotionale Bindungen.

10 Bewegungen als Sozialsysteme
Segmentär konstituierte Sozialsysteme Steuerung als Mischverhältnis von Zentralisierten Elementen: Charismatische Führungspersonen, die als anerkannte Repräsentanten der gemeinsamen Zielsetzungen fungieren. Halbzentralisierten Elementen: Abgrenzung vom gesellschaftlichen Umfeld als solidarische Ingroup, horizontaler Konformitätsdruck Dezentralisierten Elementen: freiwillige "Gefolgschaft" jedes Mitglieds aufgrund innerer Motivation.

11 Stabilität von Bewegungen
Labilität der "inneren Motivation" und Unzuverlässigkeit des Führungscharismas haben zur Folge, dass Bewegungen wenig langfristige Überlebenschancen besitzen (Geser 1983: 203).

12 Erklärungsansätze für die Entstehung von sozialen Bewegungen
Sozialpsychologische Ansätze Strukturfunktionalistische Ansätze Konflikttheorien Ressourcen-Mobilisierungsansatz

13 Sozialpsychologische Ansätze:
Konzept der relativen Deprivation: Divergenz Erwartungen - Realität Die autoritäre Persönlichkeit: Bewunderung von Autoritäten und Neigung, sich zu unterwerfen Theorie der Statusinkonsistenz: Engagement aufgrund Inkonsistenz von Bildung/Beruf und Einkommen

14 Weitere Ansätze: Strukturfunktionalistische Ansätze: sozialer Wandel führt zu Desorganisation und unkonventionellem Handeln (individuell: Kriminalität; kollektiv: soziale Bewegungen) Konflikttheorien: Bewegungen entstehen aufgrund grundlegender gesellschaftlicher Konflikte

15 Übersicht über die verschiedenen Ansätze:

16 Ressourcen-Mobilisierungsansatz
Unterschiede zu anderen Ansätzen Am Anfang eines Mobilisierungsprozesses stehen nicht Unzufriedenheit und soziale Desintegration. Schwergewicht liegt bei der sozialen Organisiertheit als zentrale Voraussetzung für kollektive Aktionen. Die Verfügbarkeit von Ressourcen, welche für eine erfolgreiche Mobilisierung notwendig sind, wird thematisiert.

17 Mobilisierungsmodell von Tilly (1978)
Mobilisierungsmodell im engeren Sinn, welches die mobilisierende Bevölkerungsgruppe betrachtet Ein Modell im erweiterten Sinn, welches auch die Interaktionspartner berücksichtigt.

18 „Engeres Modell“ (mobilisierende Gruppe)
Interessen: Äusserungen der untersuchten Bevölkerung oder aus der Analyse ihrer sozialen Position (subjektive vs. objektive Interessen). Organisation: stabilisiert Handlungsbereitschaft durch die Herausbildung einer kollektiven Identität und Akkumulation von Ressourcen. Sicherung einer minimalen zeitlichen Beständigkeit Mobilisierung: Prozess, bei dem eine Gruppe von einer passiven Ansammlung von Individuen zu einem aktiven Teilnehmer an politischen Entscheidungen wird

19 „erweitertes Modell“ (Einbezug Interaktionspartner)
Repression/Begünstigung: Aktion eines anderen Akteurs, welche die Kosten für eine erfolgreiche Mobilisierung erhöht oder senkt Macht: Ausmass, in welchem sie sich gegen die Interessen eines konfliktiven Akteurs durchzusetzen vermag. Chancen/Bedrohung: Verletzlichkeit der Regierung (z.B. kurz vor Wahlen) bzw. vorherrschende Meinung gegenüber der mobilisierenden Gruppe (z.B. Kalter Krieg) verstanden

20 Schwachstellen des RM-Modells:
Schnittstellen: Übergang von einem latenten zu einem manifesten Potential. Warum entsteht die Bereitschaft, sich zu organisieren und kollektiv zu handeln? Übergang von manifestem Potential zu einer handlungsfähigen Bewegung. Wie bildet sich eine minimale Organisationsstruktur heraus? Wie steht es um das Ressourcenproblem und die Stabilisierung der Handlungsbereitschaft einer Organisation? Kontext: Wie reagieren die anderen Akteure auf der politischen Bühne? Die Stellung einer Bewegung im politischen System sollte berücksichtigt werden.

21 Das erweiterte RM-Modell (Kriesi)

22 Political Opportunity Structure (POS)
Weiterentwicklung des Ressourcen-Mobilisierungs-Ansatzes: politisches System und Entstehung/Erfolg sozialer Bewegungen POS: „openness of a political system to challenges addressed by social movements“ Beispiel: Vergleich kantonaler politischer Systeme: Jugendbewegung in Genf und Zürich (Kriesi/Wiesler 1996)

23 Verhältnis zwischen Parteien und Bewegungen (Kriesi 1986)
das Stufenmodell: Bewegung als historische Vorstufe der Partei das Schöpfquell-Modell: Bewegung als funktionales Komplement einer Partei (POCH; Alternativbewegung aus Sicht der Partei) das Avantgarde-Modell: Partei ist der Bewegung übergeordnet (SAP; leninistisches Organisationsprinzip) das Sprachrohr-Modell: Partei ist ein Instrument der Bewegung (POCH; Partei aus Sicht der Alternativbewegung)

24 Verhältnis Partei - Bewegung
AUNS und SVP Unterschiedliche Analyse möglich: Schöpfquell-Modell: AUNS als funktionales Komplement der SVP Sprachrohr-Modell: SVP als Instrument der AUNS

25 Soziale Bewegungen in der Schweiz
Bewegungen waren auch in der Schweiz Grundlage für Herausbildung und Gestaltung der politischen Institutionen und die "Institutionalisierung" der politischen Akteure

26 Bundesverfassung 1848 Radikal-demokratische Bewegung in den 1830er und 1840er Jahren Verfassungsbewegung Aargauer Klosterstreit (Vorübergehende Aufhebung der Klöster 1841) Freischarenzüge und Sonderbundskrieg

27 Partialrevision der Bundesverfassung 1874 (Einführung Referendum)
Verfassungskämpfe im Kontext des Kulturkampfes zwischen der demokratischen Bewegung und des damals bewegungsförmigen politischen Katholizismus der 1860er und 1870er Jahre

28 Teilintegration des politischen Katholizismus gegen die neue Opposition
Arbeiterbewegung, die sich in den 1880er und 1890er Jahren stabilisierte und radikalisierte.

29 Krise der 1930er Jahre: Bewegungsflut
Frontenbewegung Jungbauernbewegung Landesring Richtlinienbewegung (Ausgehend von SGB für den wirtschaftlichen Wiederaufbau die (liberale) "Sammlung der Mitte"

30 Nachkriegszeit "linkssozialistische Sammlungsbewegung 'PdA'" mit Ausnahme der "Ungarnbewegung" und vereinzelten "Naturschutzbewegungen" eher bewegungsfrei.

31 1960er und 1970er Jahre: Hochkonjunktur
"Nationale Aktion" und "Schwarzenbach-Republikaner" auf der rechten Seite "Neue Linke", "Frauen-", "Umwelt-", "Drittwelt-" und "AKW-Bewegung" auf der linken Seite

32 1980er Jahre "Jugendbewegung", welche in die "Bewegung der urbanen Autonomen" mündete Bewegungen im Rahmen der Asylrechtsdebatte Armeefrage (GSoA)

33 Ende 1980er/1990er Jahre: Integrationsfragen
"Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz (AUNS)" "Pro Europa-Bewegung" 

34 Heute: Globalisierung/Migration
Antiglobalisierungsbewegung AUNS Sans-Papiers

35 Blogs?

36 Folgerungen Keine Universaltheorie für Entstehung sozialer Bewegungen
Kein Antagonismus Parteien – Bewegungen konstitutive Funktion Inhaltliche Input-Funktion (politische Ideen) Überleben der Bewegung abhängig von Organisation, Integration, Aktualität und Originalität der Zielsetzungen


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