Deutsch als Tertiärsprache in Taiwan - unter besonderer Berücksichtigung des Chinesischen als L1 und des Englischen als erster Fremdsprache Chen, Yinghui.

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 Präsentation transkript:

Deutsch als Tertiärsprache in Taiwan - unter besonderer Berücksichtigung des Chinesischen als L1 und des Englischen als erster Fremdsprache Chen, Yinghui

Inhalt Ergebnisse aus der Dissertation Umsetzung in der Sprachlehrpraxis Weiterführende Forschung Übungen im Internet Diskussion

Inhalt der Dissertation 1.Hypothesen 2.Schwerpunkte der Untersuchung 3.Forschungsdesign und Analytische Verfahren 4.Datentypen 5.Ergebnisse und Diskussionen 6.Zusammenfassung und didaktische Implikationen

Begriffe Tertiärsprache Falsche Freunde Sprachbewusstheit Transfer

Tertiärsprache und Forschungshintergrund 1: L1 ___________ L2 2: L1 L2 _____ L3 3: L1 L2 L3 L4 ... Ln

Merkmale der Lerner einer Tertiärsprache erwachsener kognitiv reifer und können analytisch bearbeiten vorhandene Sprachwissen und Weltwissen alte Lerngewohnheiten und Lernstrategien

Falsche Freunde Englisch Deutsch become bekommen war war die die will will an an

Sprachbewusstheit

Transfer in den Lernprozessen nach Seliker (1972) „language transfer“ „transfer-of-training“ „strategies of second-language learning“ „strategies of second-language communication“ „overgeneralization of TL linguistic material“

Hypothese Hypothese 1: Je häufiger der Zugriff auf L1/ L2, desto mehr L1/ L2-Wissen kann beim L3-Erwerb transferiert werden. Hypothese 2: Je höher der Sprachbewusstheitsgrad der Studenten, desto mehr positiver Transfer und weniger Interferenzen werden festgestellt. Hypothese 3: Je höher der Kompetenzgrad in L2, desto mehr L2 sprachbezogenes Wissen kann beim L3-Erwerb einfließen. Hypothese 4: „Lernökonomie“ bedingt durch L2-Wissen

Deutsch als Tertiärsprache in Taiwan Rolle der L1 und L2 Transfer- erscheinungen Sprach- bewusstheit Unterrichts- beobachtung Lehrerinterview Fragebogen Textproduktion Deutsch als Tertiärsprache in Taiwan Unterrichtsbeobachtung – Lehrerinterview – Fragebogen – Textproduktion

Datentypen Forschungsinstrumente Gesamtzahl Erläuterungen Unterrichtsbeobachtung 12 Stunden 3 Konversationskurse 3 Aufsatzkurse Lehrerinterview 5 Fragebogen 139 Textproduktion 72 15 vom spontanen und freien Schreiben 37 von Hausaufgaben 20 während der Prüfung

Rolle der L1 und L2 Lehrer Lerner Lehrerperspektive - Vergleichssprache - Erklärungssprache - Hilfestellungen - Überprüfung - Nicht-didaktische Funktionen - Aussprachebildung - Nicht-didaktisch / Auflockerung Lerner - kommunikative Strategien - Verstehensgrundlage - Nicht-strategische Funktionen - kommunikative Strategie - Angeberei

Input-Semantik

Zugriff auf L1

Output:Syntax

beim Output und auf der syntaktischen Ebene

Zugriff auf L2

Unterstützung beim L3-Lernen

Phonetik: Akzent

Transfererscheinungen in den Textproduktionen 15 Aufsätze „Spontanes Schreiben“ 94 Sätze Einflussquelle Gesamtzahl Positiver Transfer Interferenzen L1 8 2 sem. 4 sem. 2 syn. L2 18 1 sem. 1 syn. 15 syn. L3 2 L3 auf L2 4 4 syn.

Sprachbewusstheit Methoden - Fehlerkorrekturen - Sprachkontraste Lehrerperspektive Methoden - Fehlerkorrekturen - Sprachkontraste - Fremdwörterverweise - Witze Auswirkungen - Aufmerksames Lernen - Erleichterung des Vokabellernens - Erinnerungen an Unterrichtsszene - Fehlervermeidung

Sprachbewusstheit Lernerperspektive 1.Sprachvergleich L1 vs. L3 2.Semantischer und Orthographischer Sprachvergleich L2 vs. L3 3.Syntaktischer Sprachvergleich L2 vs. L3 (1) Tempus (2) Konjunktiv (3) Passiv (4) Wortstellung (5) Präpositionen (6) Aussprache (7) Satzstruktur (8) Rechtschreibregeln (9) Kommaregeln (10) Personalpronomen (11) Relativpronomen (12) Artikel (13) Konjunktionen

Zusammenhangsanalyse Pearsons Korrelationskoeffizient Kendalls Tau-b 1. Noten in L2 und in L3 0,331 2. Englischkenntnisse und Deutschkenntnisse 0,468 ------------------------------------------------------------------------ 3. Lernzeit und Deutschkenntnisse 0,252 4. Lernzeit und Noten in Deutsch 0,201

didaktische Implikationen Zusammenfassung und didaktische Implikationen Beim Deutschlehren - L1 wurde bis zu 50% verwendet. - L2 spielt eine marginale Rolle. - Keine interlinguale sprachliche Bewusstmachung kam von der Lehrerseite aus. Beim Deutschlernen-beim Input - L1 wird sehr häufig zugegriffen. - L2 wird häufig verglichen. - beim Output - L1 hat weniger Einflüsse als L2. - mehr semantische Interferenzen aus L1 und mehr syntaktische Interferenzen aus L2. - Zusammenfassung - Die Studenten verfügen über L2-Grammatikwissen und kennen L1-Grammatik kaum. - Die Studenten lernen Deutsch mit höherem Bewusstheitsgrad als ihre Lehrer glauben.

didaktische Implikationen Zusammenfassung und didaktische Implikationen Zusammenhang der Faktoren 1.Die Englischsprachkenntnisse sind für die taiwanesischen Studenten kein entscheidender Faktor beim Deutschlernen. 2.Trotz des Fleißes wird keine bessere Leistung erzielt. Didaktische Implikationen 1.Erkenntnisse über Englischsprachkenntnisse der Studenten 2.Vermittlungen besserer Lernstrategien 3.Gespräche über alte und schlechte Lerngewohnheiten mit den Studenten 4.Mehr Beachtung auf die mangelnde Lernmotivation