Wesen, Definition Beschreibung und Erklärung der Motorik über Fähigkeiten und Fertigkeiten Fähigkeiten und Fertigkeiten sind überdauernde Persönlichkeitseigenschaften.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Landessportbund Berlin e. V.
Advertisements

H - A - M - L - E - T Handlungsmuster von Lehrerinnen und Lehrern beim Einsatz neuer Medien im Unterricht der Fächer Deutsch, Mathematik und Informatik.
Was ist Testtheorie?.
Projektumfeld Gesellschaftliche Strömungen Strukturen/ Gliederung
Arbeits- und Präsentationstechniken 1 Teil A: Wissenschaftstheoretische Grundlagen Prof. Dr. Richard Roth WS 2011/2012 APT 1 Prof. Dr. Richard Roth.
Bewegungswissenschaft
Bewegungswissenschaft
Bewegungswissenschaft
Bewegungswissenschaft
Aufbautraining C-Junioren
Ziele Fußballspezifisches Aufbautraining D-Junioren
Grundlagen, zentrale Begriffe & Einführung in die Faktorenanalyse
„Wissenschaftliches Arbeiten“ Was soll denn das sein?
Patrick Rössler Methoden der Datenerhebung und -auswertung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft (G21) 1.
Institutionelle Infrastruktur und allgemeine Charakteristika von Sozialstatistiken II Die Zuverlässigkeit retrospektiv erhobener Lebensverlaufsdaten Analysen.
Grundbegriffe von Piagets Theorie
Definition: Anlage - Umwelt
Methoden der Entwicklungspsychologie
2. Die grundlegenden Strömungen
VL Trainingswissenschaft 8. Koordination/Technik
VL Trainingswissenschaft 4. Ausdauer
VL Bewegungswissenschaft 1. Begriffe, Betrachtungsweisen
VL Diagnostische Kompetenz (Bewegungslehre 2) 4
VL Trainingswissenschaft 4. Ausdauer
VL Bewegungswissenschaft 10. Motor Learning: Feedback
Sportwissenschaftliche Forschungsmethoden SS
Sportwissenschaftliche Forschungsmethoden Altenberger / Lames SS 2003 Motorische Tests, Gütekriterien.
VL Bewegungswissenschaft 1. Begriffe, Betrachtungsweisen
VL Trainingswissenschaft 8. Koordination/Technik
VL Bewegungswissenschaft 3. Die differenzielle Betrachtungsweise
Bedeutung der Modellbildung
VL Diagnostische Kompetenz (Bewegungslehre 2) 3
VL Diagnostische Kompetenz (Bewegungslehre 2) 4. Sportmotorische Tests, Leistungsfähigkeit.
VL Trainingswissenschaft 9. Taktik 1,2,3, wer hat den Ball?
Seminar Sport und Gesundheit I
VL Trainingswissenschaft 9. Taktik 1,2,3, wer hat den Ball?
VL Trainingswissenschaft 4. Ausdauer
Sportmotorische Tests
Bedeutung der Modellbildung
VL Bewegungswissenschaft 5. Die differentielle Betrachtungsweise
Sportwissenschaftliche Forschungsmethoden Altenberger / Lames, SS Qualitative vs. quantitative Forschungsmethoden.
Sportmotorische Tests
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 1
VL Trainingswissenschaft 4. Ausdauer
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 6. Koordination und Technik
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 8
VL Trainingswissenschaft 4. Ausdauer
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 9. Wahrnehmung
Diagnostische Statistik
VL Diagnostische Kompetenz (Bewegungslehre 2) 3. Korrelation und Gütekriterien.
VL Trainingswissenschaft 9. Taktik 1,2,3, wer hat den Ball?
VL Bewegungswissenschaft 5. Die Differentielle Betrachtungsweise
VL Bewegungswissenschaft 1. Begriffe, Betrachtungsweisen
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 2
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 3. Ausdauer
Kernlehrmittel Jugend+Sport
Das Sportmotorische Konzept
DAS SPORTMOTORISCHE KONZEPT
Kernlehrmittel Jugend + Sport
Theorie psychometrischer Tests, IV
Sport LK am Städt. Gymnasium Kamen
Motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten
Motorischer Test.
SPORTMOTORISCHES KONZEPT
Empirische Sozialforschung am Beispiel der Limburger Nordstadt
Kernlehrmittel Jugend+Sport
Gegenstand der Psychologie
Ziele /Aufgaben der Psychologie
Sport LK am Städt. Gymnasium Kamen 1. Inhalte Praxis 2. Inhalte Theorie 3. Benotung und Abiturprüfung Städtisches Gymnasium Kamen Fachkonferenz Sport.
Die klassischen Methoden der historisch-vergleichenden Forschung Universität Zürich Soziologisches Institut Seminar: Methoden des internationalen Vergleichs.
 Präsentation transkript:

VL Bewegungswissenschaft 5. Die empirisch-analytische Betrachtungsweise

Wesen, Definition Beschreibung und Erklärung der Motorik über Fähigkeiten und Fertigkeiten Fähigkeiten und Fertigkeiten sind überdauernde Persönlichkeitseigenschaften Anlehnung an Theorien und Methoden der Psychologie Verwissenschaftlichung der Bewegungslehre

Entstehung, heutiger Stand Erste Darstellung: Willimczik/Roth, 1983 Neubestimmung: Roth/Willimczik, 1999 Konsequente Orientierung an Differentieller Psychologie Bereich Motorische Tests früher zu eigenständig gesehen Kritische Aspekte (s.u.) heute bewußter!

Differentielle Psychologie D.P. erforscht Art und Ausmaß individueller Unterschiede Intelligenz- und Persönlichkeitsforschung Motorik bisher dort vernachlässigt Fragen Welche Merkmale beschreiben Differenzen? Wie viele, wie ermittelt?

Fähigkeiten + Fertigkeiten

Differentielle Motorik-Merkmale Allgemeine, individuum-übergreifende Merkmale Nicht direkt beobachtbar, sondern Verhaltensdispositionen, Persönlichkeitseigenschaften Querschnittliche Konsistenz d.h. bei ähnlichem Kontext ähnliches Verhalten + längsschnittliche Stabilität d.h. überdauernde Merkmale

Definition Fähigkeiten Motorische Fähigkeiten Niveau der Steuerungs- und Funktions-prozesse, die bewegungsübergreifend von Bedeutung sind. Voraussetzungen für Bewegungsklassen Binnengliederung (Breite, Generalität)

Definition Fertigkeiten Motorische Fertigkeiten Niveau der Steuerungs- und Funktions-prozesse, die bei der Realisierung einer spezifischen Bewegung zugrunde liegen. Jede Bewegung ist also eine Fertigkeit Geschlossene vs. offene Fertigkeiten: Ausführung exakt vorgeschrieben vs. Variierend Allgemeinheitsgrad

Kontinuum Fäh- Fertigkeiten Fähigkeiten Fertigkeiten Kontinuum Bewegungsgebunden-bewegungsübergreifend Hangsprung-Weitsprung-Sprungkraft-Kraft-Kondition

Motorische Fertigkeiten

1:1 – Beziehung Fertigkeiten/strukturelle Bewegungsformen !? Fertigkeiten, Wesen 1:1 – Beziehung Fertigkeiten/strukturelle Bewegungsformen !? Frage nach Klassifizierung, Systematik Viele sportartspezifische Angebote!

Klassifikation mot. Fertigkeiten !

Elementare motorische Fertigkeiten Gehen, laufen, hüpfen, springen, heben, tragen, ziehen, schieben, klettern, ... „Mindestbestandteile“ der Fertigkeitsausstattung Aneignung im Kleinkind-, Vorschul- oder Grundschulalter Alter des ersten Auftretens Qualitative Differenzen

Sportmotorische Fertigkeiten Sportartspezifisch: Fosbury, Straddle, Tauchwälzer, Hay-Technik, Schersprung Sportartspezifische Systematiken (s. dort) Erfassung: Beherrschen vs. Nicht-Beherrschen Qualitative Ausführungsmerkmale Quantitative Ausführungs- und Ergebnismerkmale

Motorische Fähigkeiten

Basis- und spezielle Fähigkeiten Basisfähigkeiten: Dimensionen der menschlichen Motorik Bös/Mechling, 1983 wenige, einfache und unabhängige Merkmale Spezielle Fähigkeiten Ausdifferenzierung, komplexe Fähigkeiten

Wie ermittelt man Fähigkeiten? Fähigkeiten sind sowohl Korrelate körperlicher Gegebenheiten bei der Bewegungsproduktion als auch Gemeinsamkeiten einer Reihe von beobachtbaren Verhaltensweisen Bindeglieder zwischen beobachtbarem Verhalten und seinen Erklärungen

Stellung in der Motorik Physiologie, Anatomie Bewegungs- steuerung Deduktion Motorische Fähigkeiten Motorische Tests Sportliche Bewegungen Induktion

Induktive Fähigkeitsbestimmung Phänomen klären, abgrenzen Typische Verhaltensweisen benennen Verhaltensraum mit Sportmotorischen Tests abdecken Fähigkeitsstruktur mit Faktorenanalyse aufdecken

Daten: k Tests von n Probanden (n>4k) Faktorenanalyse Daten: k Tests von n Probanden (n>4k) k-dimensionaler Fähigkeitsraum Neuordnung dieses Raumes so, dass Reihenfolge der „wichtigsten“ Komponenten (Faktoren) entsteht Entscheidung für Zahl der Faktoren Benennung der Faktoren Neuer Fähigkeitsraum

Deduktiv (z.B. Substrate) Beispiel: Aus Energiebereitstellungsmechanismen werden Ausdauerfähigkeiten deduziert: Anaerob-alaktazid (CP) Anaerob-laktazid Aerob-glykolytisch Aerob-lipolytisch

Konditionelle Koordinative (energetische) (informationelle) Das Fähigkeitssystem Konditionelle (energetische) Fähigkeiten Koordinative (informationelle) Ausdauer Beweg- lichkeit Schnellig- keit Kraft Koordinative Fähigkeiten i.e.S.

Praxis: Erfassung der Motorik

Gütekriterien: Objektivität, Reliabilität und Validität Motorische Tests Sportmotorische Tests sind Bewegungsaufgaben, deren Realisation auf den Ausprägungsgrad von zugrundeliegenden motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten schließen läßt. Gütekriterien: Objektivität, Reliabilität und Validität Elementartest, Komplextest Einzeltest, Testbatterie

KTK (Körper-Koordinationstest für Kinder) Schilling & Kiphard, 1974 Motorische Tests Beispiele: KTK (Körper-Koordinationstest für Kinder) Schilling & Kiphard, 1974 Basic Fitness Test (Fleishman, 1964) Fetz-Test (Fetz, 1982) Nebengütekriterien: Standardisierung Ökonomie Normierung

Prozentränge, Perzentile: Normierung z-Transformation: Lineartransformationen z = (x-m)/s; Z = 100+10*z Effekt: dimensionslose Einordnung Prozentränge, Perzentile: Flächen unter der Verteilungskurve

AAHPER-Youth-Fitness-Test Beispiel Z-Werte AAHPER-Youth-Fitness-Test

Beispiel Prozentrangnorm AAHPER-Youth-Fitness-Test

Bilanz: empirisch-analytisch Merkmale: Allgemeine Aussagen, keine individuellen Annahme genereller Fähigkeiten Systeme der Motorik Erklärung und Prognose sportl. Leistungen Kritik: Im Spitzenbereich fragwürdig Expertise-Ansatz, Spezifitäts-Ansatz Mehrdeutigkeiten, Methoden-Probleme Umfang gel. enttäuschend! Grenzen bekannt, Erwartungen realistisch formulieren!