Universität Augsburg HS, WS 07/08 Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät 8./9. Feb. Extraordinariat für Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
IT-Projektmanagement
Advertisements

IT-Projektmanagement
Arbeit, Leistung und Interessenhandeln
Lions - Quest Vortrag anlässlich …….. TT. MM. JJ.
D. ZAMANTILI NAYIR – 8. SEMESTER
Wie kann betriebliche Gesundheitsförderung einen Beitrag zur Modernisierung des Öffentlichen Dienstes leisten? von Senatsdirektor Dr. Volker Bonorden Senat.
Veränderte Führungs- leitbilder Früher: dem Menschen mit fachlicher Qua- lifikation und Fähigkeiten wie Durchsetzungsver- mögen oder Eigenschaften wie.
Informationsmanagement an Hochschulen
Christiane Erdmann Ulrich Heisig Helmut Spitzley Gute Arbeit – aber wie? Fachtagung an der Universität Oldenburg Fachtagung Gute Arbeit – aber.
Projektmanagement.
„Erfolgsfaktoren für Bildungsmanagement und Wissensmanagement“
Teamwork Teamarbeit, Gruppenarbeit
Forschungen zu Kosten und Finanzierung
Waldemar Bauer & Claudia Koring
Zusammenfassung Risiken sind Bestandteil jeder Projektarbeit
Silke Fritz Prof. Dr. Kh. Sonntag
Teamphasen Technische Universität München Überfachlich Grundlagen: Sich und andere führen Sandra Roth.
Markus Rittenbruch Helge Kahler Eva Hüttenhain
Der „virtuell cube“ : Die drei Bewegungen
Methode Coaching Lehrstuhl für Wirtschafts- und Organisationspsychologie Prof. Dr. W. Bungard Dipl.-Kffr. Susanne Steimer
Fritz Gempel Personalmonitoring Sozialwissenschaftliche Methoden zur Unterstützung der Personalentwicklung.
Veränderung von Arbeit und Organisation
Körper und Wissen – Embodied Knowledge 3. Geist und Natur – Lebendiges und Unbelebtes Universität Augsburg HS, SS 2007 Philosophisch-Sozialwissenschaftliche.
Unternehmensorganisation –Dezentralisierung und Vermarktlichung“
0 I NSTITUT FÜR ANGEWANDTE I NNOVATIONSFORSCHUNG Bad Segeberg, 17. Februar 2006 Können Lehrkräfte ökonomische Grundbildung vermitteln ? Prof. Dr. Bernd.
Abteilungsstrategie 706 Fokussierung Diversifizierung
Lean Production Dede Syaehumishbah
ProExcellence - Module
Dr.Joachim Mönkediek Förderinitiative der Deutschen Forschungsgemeinschaft Leistungszentren für Forschungsinformation Themenbereich I :
Dr. Ella Scherp und Dr. Günther Vedder
Strategische Personalentwicklung (PEP).
26. Passauer Arbeitsrechtssymposion „Vielfalt in der Einheit“
Definitionen Personalwesen: Pflege und Verwaltung des Personals und das dazugehörende Fach Personalwirtschaft:
Kompaktlabor 2004 von Matthias Weiland
Die Betriebliche Gesundheitsförderung umfaßt
Die Verankerung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit
„Optimiertes Prozessmanagement in der Logistik“
Eidgenössisches Departement des Innern EDI Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG Geschlechtergleichstellung als Querschnittsaufgabe im.
Mobile Arbeitsformen: Telearbeit und Desksharing
Anja Brun 23. November 2006 Arbeit in der Informationsgesellschaft Einige Überlegungen aus einer (fast schon) ungewohnten Perspektive Text von Andrea Baukrowitz.
co: Implementierer GmbH
Phase 3 LEAN-SOLL Konzept-Entwicklung Phase 3 Gruppenarbeit
Quo vadis in der elektronischen Beschaffung
Olaf Geramanis und Urs Kaegi
Möglichkeiten und Grenzen von Teamarbeit
, Stuttgart Gewidmet Frau Ursula Kress Evang. Oberkirchenrat Stuttgart
Phase 3 LEAN-SOLL Konzept-Entwicklung
GFWW 12. Technologietag IHK Potsdam, 04./ Wir begrüßen die Teilnehmer des 12. Technologietages „Innovative KMU - Chance der deutschen Wirtschaft“
Referentin: Sofia Michaela Klonovsky
Was ist ein Team?.
Teamarbeit/Teambuilding
Organisation.
Qualitätsmanagement nach ISO 9001:2000 in der Zahnarztpraxis
Zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Fachhochschule Gelsenkirchen in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum Auf attraktiven Arbeitsplätzen intelligenter.
Schweizer Kolloquium zum Thema Jobsharing, PANEL E
Der Industriekonzern Atlas Copco ist mit seinen Produkten und Dienstleistungen in den Branchen Kompressoren- und Drucklufttechnik, Bau und Bergbau sowie.
Hierarchie und Autorität
Personalentwicklung-Nachwuchsfindung und Umgang mit älteren Mitarbeitenden in Kinder- und Jugendunterkünften Personalentwicklung, Nachwuchsfindung, ältere.
WP/StB Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann
Kommunikation - Die Macht von Bildern in Unternehmen
Führen und führen lassen
Organisation im Betrieb
© zze Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung Freiwilligendienste in der Schule Fachtag “Freiwilligendienste im Sport bewegen Schule” Frankfurt,
Teamarbeit: Der Prozess des Zusammenarbeitens, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen:
Mentoring Dr. Nadja Tschirner
DHBW MOSBACH – CAMPUS BAD MERGENTHEIM
Individualisierung und Subjektivierung der Arbeit Timo Nagl, Dominic Schikor, Tobias Böh 22. Juni 2010.
- Digitale Strategien & Digitaler Stresstest - Chancen und Risiken für das Unternehmen 4.0 Audit Challenge Fachkonferenzserie 2015 © 2015 Audit Research.
P rof. Dr. G. Günter Voß Institut für Soziologie - Industrie- und Techniksoziologie Institut Arbeit und Gesellschaft.
 Präsentation transkript:

Universität Augsburg HS, WS 07/08 Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät 8./9. Feb. Extraordinariat für Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt Dozent: Prof. Dr. Fritz Böhle Referentinen: Katrin Elsner, Beata Lutz Subjektivierung von Arbeit – Umbrüche in der Arbeits- und Unternehmensorganisation

III. 3. Qualifizierte Angestellte und Führungskräfte III Veränderung von Funktion und Position Management Management Meister Meister

Veränderung bei der Organisationsform Tayloristische Organisationsform: exzessive Arbeitsteilung, zentralistische Kompetenzen Veränderungen der Marktumwelt dynamisch, diskontinuierlich und komplex dynamisch, diskontinuierlich und komplex Flexibilität, Innovationsfähigkeit und Kundenorientierung

Lean-Management Konsequente Entbürokratisierung Straffung von Weisungs- und Entscheidungswegen es kommt zu flacheren Hierarchien, Kompetenzen der Mitarbeiter werden erhöht es kommt zu flacheren Hierarchien, Kompetenzen der Mitarbeiter werden erhöht

Lean Management Netzwerkorganisation hierarchiearme Sekundärstrukturen Projektarbeit Projektmanagement = Bündelung von Ressourcen zur effektiveren Bewältigung von Sonderaufgaben Projektleiter: Führung der Projektgruppe, Vertretung und Koordination nach außen Mitarbeiter sollen sich als Intrapreneur (Unternehmer im Unternehmen) sehen Zentrale Steuerung durch Selbststeuerung ersetzen

Führungskräfte als Dienstleister Größeres Vertrauen in selbstorganisierende Kräfte der Mitarbeiter Empowerment (Kompetenzen nach unten verlagern) Vorgesetzte wird als Coach oder als Moderator angesehen Unterstützung der Mitarbeiter bei ihrer Aufgabenerfüllung, Dienstleistung für relativ autonome Teams und Mitarbeiter

Kompetenz-Verantwortungs- Dilemma einerseits bei Aufgaben unterstützen, andererseits traditionelle Führungsfunktion ausüben Kommt auf Verhaltensgeschick der Führungskräfte an Führungskräfte werden an hoch gesteckten Geschäftszielen gemessen Druck, der auf Mitarbeiter übertragen wird

Auswirkungen Umfang, Qualität, Kosten, Termine viel stärker begründungspflichtig Mehr Druck für Führungskräfte sich mit Wettbewerbern zu vergleichen Kaskadeneffekt: Unter hohem Erfolgsdruck kann Führungskraft, die mehr Verantwortung und Kompetenzen erhält, nur überleben, wenn sie diese nach unten weitergibt Führungskräfte werden von Vorstand genau wie Mitarbeiter behandelt, härterer Ton, Unsicherheiten Unzufriedenheiten auf Führungsebene Unzufriedenheiten auf Führungsebene

Probleme verschärfte interne Arbeitsmarktkonkurrenz neue Kooperationserfordernisse z.B. mit externen Dienstleistern Struktureller Egoismus des Intrapreneurs Überforderungsphänomene Spannungsfeld zwischen Familie und Beruf (Verlust einer Lebenssphäre)

Die Funktion der Meister im tayloristischen Industriebetrieb Steuerungs- und Organisationsaufgaben, die sich grundsätzlich oder bis auf weiteres nicht objektivieren oder versachlichen zuverlässigen Produktionsablauf Aufgaben und Funktionen sind für die technisch-organisatorischen Ablaufs erforderlich

Umstrukturierungsbewegung in der Industrie qualitativ veränderten Marktverhältnisse Flexibilitätsanforderungen Betriebs- und arbeitsorganisatorische Dezentralisierung als Leitlinie der Rationalisierung

betriebsorganisatorische Dezentralisierung Neuaufteilung funktionaler Zuständigkeit und Kompetenzen innerhalb der Hierarchie Verlagerung bislang zentralisierter ökonomischer Entscheidungskompetenz und Verantwortlichkeit zielt auf kleinere Einheiten ab

Die neue Rolle und Funktion der Meister Coach, Moderator Er soll die Gruppe motivieren und Gruppenprozesse moderieren Unterstützung und Anregung der Arbeitsgruppen Dokumentations- und Betriebswesen nimmt zu (Zertifizierungs-, Genehmigungs- und Sicherheitsbürokratie) shop-floor-Manager Meister als zentrale betriebliche Figur des mittleren und unteren Managements Die betriebliche Dezentralisierung soll in den Vordergrund stehen Als der Vermittler zwischen den Leitungsebenen in der Produktion und der Arbeiterschaft Führung- oder Ausführungsverantwortung, Bereichsautonomie

Die neue Rolle und Funktion der Meister Die neue Rolle und Funktion der Meister Modernisierung der traditionellen Meisterposition Dynamisierung der Optimierungsfunktion Suche nach dauerhaften Verbesserungs- und Effektivierungsmöglichkeiten des Produktionsprozesses Kooperation mit ausgewählten Produktionsexperten (Meisterkollegen, Vorarbeiter) Abschaffung des Meisters Die wachsende Zahl von Absolventen einer Meisterausbildung Die Chancen sind auf eine Meisterposition befördert zu werden verschlechtern sich zunehmende Besetzung von Meisterpositionen durch Techniker und Ingenieure

Was bedeutet das für die Rolle des Meisters? Technische Qualifikationsanforderung Sozialkommunikative Kompetenz Führungsstil Kostendenken und unternehmerischer Grundeinstellung mehr Autorität und Präsenz Alle diese Fähigkeiten sollen sich gegenseitig ergänzen

Fazit Die Funktionen und Positionen haben sich sowohl im oberen als auch unterem Management gewandelt Mehr Verantwortung und Druck / oft Überforderung Mehr Kompetenzen an Führungskraft und Mitarbeiter Führungskraft als Coach / Moderator Führungskraft braucht mehr personale Autorität und Präsenz

Literaturliste: Deutschmann, Ch./ Faust, M./; Jauch, P./ Notz, P. (1995): Veränderungen der Rolle des Managements im Prozeß reflexiver Modernisierung. In: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 24, Heft 6, S Faust, M.; Jauch, P. (1994): Mittlere und untere Vorgesetzte in der Industrie. Opfer der schlanken Produktion. In: Industrielle Beziehungen, Jg. 1, Heft 2, S Faust, M./ Jauch, P./ Deutschmann, Ch. (1998): Reorganisation des Managements. Mythos und Realität des Intrapreneurs. In: Industrielle Beziehungen, 5. Jg., Heft 1. S Nerdinger, F.W./Rosenstiel, L.v. (1996): Führung und Personalwirtschaft bei dezentralen Kompetenzen. In: Lutz, B.: Produzieren im 21. Jahrhundert. Herausforderung für die deutsche Industrie. Frankfurt/ New York (Campus) Fuchs-Fraunhofen, P./ Hennings, K. (Hrsg.) (1997): Die Zukunft des Meisers in modernen Arbeits- und Produktionskonzepten, Band I. München/ Mering. (Zusammenfassung von Band II) Fuchs-Fraunhofen, P./ Hennings, K. (Hrsg.) (1997): Die Zukunft des Meisers in modernen Arbeits- und Produktionskonzepten, Band II. München/ Mering, insbes. Beiträge von Jaudas, Drexel und Behrens/Hardwig/Kädtler.