Methoden der empirischen Sozialforschung II

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 Präsentation transkript:

Methoden der empirischen Sozialforschung II 20/04/2010 Was ist qualitative Forschung? - Die Qualität qualitativer Forschung - Dipl.-Soz. Susanne Amira Kühn FB 1: Methoden der empirischen Sozialforschung II

Was sind Gütekriterien? Kriterien, anhand derer die Qualität sozialwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden können soll. In der quantitativen Forschung für den Bereich der Messung. In der qualitativen Forschung sind zusätzliche neue Kriterien entwickelt worden. Dipl.-Soz. Susanne Amira Kühn FB 1: Methoden der empirischen Sozialforschung II

Gütekriterien in der quantitativen Forschung Validität (Gültigkeit): Validität von Messungen bezeichnet die Eigenschaft, tatsächlich das zu messen, was gemessen werden soll Reliabilität: Bei wiederholter Messung sollen die Instrumente unter gleichen Bedingungen das gleiche Ergebnis erzielen. Objektivität (Sachlichkeit): Verzicht auf subjektive Elemente bzw. den Versuch der größtmöglichen Ausschaltung subjektiver Einflüsse. Dipl.-Soz. Susanne Amira Kühn FB 1: Methoden der empirischen Sozialforschung II

Gütekriterien in der qualitativen Forschung Kernkriterien zur Gewährleistung eines eigenen Profils für die qualitative Forschung (nach Flick et. al. 2007) Intersubjektive Nachvollziehbarkeit Indikation des Forschungsprozesses Empirische Verankerung Limitation Kohärenz Relevanz Reflektierte Subjektivität Dipl.-Soz. Susanne Amira Kühn FB 1: Methoden der empirischen Sozialforschung II

1. Intersubjektive Nachvollziehbarkeit Kein Anspruch auf intersubjektive Überprüfbarkeit möglich (im Gegensatz zu quantitativen Verfahren!) Herstellung intersubjektiver Nachvollziehbarkeit auf drei Wegen Dokumentation des Forschungsprozesses Interpretation in Gruppen Anwendung kodifizierter Verfahren Dipl.-Soz. Susanne Amira Kühn FB 1: Methoden der empirischen Sozialforschung II

2. Indikation des Forschungsprozesses Indikation: Gegenstandsangemessenheit des gesamten Forschungsprozesses. Sie umfasst: Angemessenheit der Erhebungs- und Auswertungsmethoden Beachtung des „richtigen Zugangs“ (Ist der qualitative Zugang angemessen?) Genauigkeit der Transkription Wahl der Samplingstrategie Frage nach der Passung von Methode und Auswertung Dipl.-Soz. Susanne Amira Kühn FB 1: Methoden der empirischen Sozialforschung II

3. Empirische Verankerung Die Bildung und Prüfung von Theorien/Hypothesen sollte empirisch verankert und begründet sein! (empirisch meint in den Daten der Untersuchung enthalten) Theoriebildung soll Möglichkeit für Entdeckung neuer Phänomene gewährleisten Dipl.-Soz. Susanne Amira Kühn FB 1: Methoden der empirischen Sozialforschung II

4. Limitation – „testing the limits“ Prüfung der Grenzen des Geltungsbereichs Geltungsbereich ist hier gemeint als Verallgemeinerbarkeit der im Forschungsprozess entwickelten Theorien. Dipl.-Soz. Susanne Amira Kühn FB 1: Methoden der empirischen Sozialforschung II

5. Kohärenz Eine Theorie, die im Forschungsprozess entwickelt wurde, sollte in sich konsistent sein. Wurden Widersprüche in Daten und Interpretationen bearbeitet? Dipl.-Soz. Susanne Amira Kühn FB 1: Methoden der empirischen Sozialforschung II

6. Relevanz Relevanz meint die Beurteilung einer Theorie nach ihren pragmatischen Nutzen! Welchen Beitrag leistet die entwickelte Theorie? Sind die Ergebnisse verallgemeinerbar? Dipl.-Soz. Susanne Amira Kühn FB 1: Methoden der empirischen Sozialforschung II

7. Reflektierte Subjektivität Kriterium dient der Prüfung, inwiefern der Forscher als Subjekt methodisch reflektiert in die Theoriebildung einbezogen wird. Werden persönliche Vorannahmen reflektiert? Dipl.-Soz. Susanne Amira Kühn FB 1: Methoden der empirischen Sozialforschung II

Weiterführende Literatur: Flick, Uwe; von Kardorff, Ernst; Steinke, Ines (Hg.) (2007): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. 5. Auflage, Rowohlt Taschenbuchverlag, Reinbek bei Hamburg Przyborski, Aglaja; Wohlrab-Sahr, Monika (2009): Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München Dipl.-Soz. Susanne Amira Kühn FB 1: Methoden der empirischen Sozialforschung II