Besteuerung der Hochschulen im Steuersystem Deutschlands

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Besteuerung der Hochschulen im Steuersystem Deutschlands Prof. Dr. iur. Roman Seer Ordinarius am Lehrstuhl für Steuerrecht der Ruhr-Universität Bochum

Inhalt/Gliederung Steuertatbestände (KSt/GewSt/USt/GrSt) Steuerliche Sphären einer Hochschule Begriff des BgA und Abgrenzung Beziehung zwischen Hochschule und BgA Steuerfolgen eines BgA

Körperschaftsteuer – Übersicht Persönliche Steuerpflicht Persönliche/sachl. Steuerbefreiung Sachliche Steuerpflicht § 1 I Nr. 6, § 4 KStG: KöR mit ihren Betrieben gewerblicher Art (BgA) Keine Steuerpflicht für: - Hoheitsbetriebe (§ 4 V 1 KStG) - Vermögensverwaltung § 5 I Nr. 9 KStG: gemeinnützige BgA („Zweckbetrieb“) nach §§ 51 – 68 AO, insbes. §§ 65 ff. AO sachliche: § 5 I Nr. 23 KStG n.F.: Auftragsforschung öffentlich-rechtlicher Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen Bemessungsgrundlage Gewinn (objektives Nettoprinzip) Gewinnermittlung Einnahmen-Überschuss-Rechnung Oder u.U. Bilanzierungspflicht

Gewerbesteuer – Übersicht Persönliche Steuerpflicht Persönliche/sachl. Steuerbefreiung Sachliche Steuerpflicht § 5 I GewStG: KöR als Unternehmer mit ihren BgA. Gewerbebetrieb kraft Tätigkeit, § 2 I GewStDV i.V. mit § 15 II EStG  Gewinnerzielungs-absicht und Teilnahme am allg. wirtschaftlichen Verkehr erforderlich. § 3 Nr. 6 GewStG: gemeinnützige BgA („Zweckbetrieb“) nach §§ 51 – 68 AO, insbes. §§ 65 ff. AO § 3 Nr. 30 GewStG n.F.. § 5 I Nr. 23 KStG n.F.: Auftragsforschung öffentlich-rechtlicher Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen Bemessungsgrundlage Gewerbeertrag, § 6 GewStG = Gewinn nach KStG, § 7 ff. GewStG

Umsatzsteuer – Übersicht Persönliche Steuerpflicht Steuerbefreiung Sachliche Steuerpflicht § 2 III UStG i.V. mit § 1 I Nr. 6, § 4 KStG: KöR als Unternehmer mit ihren BgA Europarechtskonforme Erweiterung nach § 4 I 6. EG-RL: auch Vermögensverwaltung Sachliche: z.B: § 4 Nr. 12a UStG – Vermietung/Verpachtung von Grundstücken Persönlich-sachliche: z.B. § 4 Nr. 16a UStG –„von juristischen Personen des öffentlichen Rechts betriebene Krankenhäuser“ gestrichen: § 4 Nr. 21a UStG Bemessungsgrundlage Entgelt aus Leistungsaustausch -Regelsteuersatz: 16 % -ermäßigter Steuersatz: 7 % (z.B: § 12 II Nr. 8a UStG) Vorsteuerabzug wenn Leistung nicht steuerfrei oder Option (§ 9 UStG) ausgeübt wurde

Grundsteuer – Übersicht Persönliche Steuerpflicht Persönliche Steuerbefreiung Sachliche Steuerpflicht § 10 I GrStG: KöR als wirtschaftliche Eigentümerin von Grundstücken (vgl. § 39 AO) Nutzung zum „öffentlichen Dienst/Gebrauch“ (§ 3 I Nr. 1GrStG) oder für gemeinnützige Zwecke (§ 3 I Nr. 3a GrStG), wenn BgA-Nutzung geringer als 50 %, § 3 III, 8 II GrStG Ggf. sonstige Steuerbefreiungen nach § 4 GrStG Bemessungsgrundlage Einheitswert des Grundbesitzes, § 13 ff. GrStG

Steuerliche Sphären einer Hochschule Hoheitsbetrieb Vermögensverwaltung BgA Hoheitsbetrieb Vermögensverwaltung Betriebe gewerblicher Art (BgA) Steuerpflichtige Betriebe Steuerfreie, gemeinnützige Zweckbetriebe

Steuerliche Sphären einer Hochschule Hoheitsbetrieb Vermögensverwaltung BgA KSt USt GewSt GrSt Nicht steuerbar Steuerfrei Steuerbar und steuerpflichtig

Steuerliche Sphären einer Hochschule Hoheitsbetrieb Vermögensverwaltung BgA KSt GewSt GrSt USt Nicht steuerbar Steuerfrei Steuerbar und steuerpflichtig

Steuerliche Sphären einer Hochschule Hoheitsbetrieb Vermögensverwaltung BgA Gemeinnütziger Zweckbetrieb Nicht gemeinnützig KSt GewSt GrSt USt Nicht steuerbar Steuerfrei Steuerbar und steuerpflichtig

Steuerliche Sphären einer Hochschule Hoheitsbetrieb Vermögensverwaltung BgA Gemeinnütziger Zweckbetrieb Nicht gemeinnützig GrSt KSt GewSt USt Nicht steuerbar Steuerfrei Steuerbar und steuerpflichtig

Begriff des BgA Legaldefinition, § 4 I S. 1 KStG: Nachhaltige wirtschaftliche Tätigkeit zur Erzielung von Einnahmen Einrichtung Wirtschaftlich herausgehoben innerhalb der Gesamtbetätigung der juristischen Person des öffentlichen Rechts Nicht erforderlich: Gewinnerzielungsabsicht!

Nachhaltige wirtschaftliche Tätigkeit Auf Wiederholung angelegt Darf nicht hoheitlich sein, d.h. Tätigkeit darf sich von einer solchen eines privatwirtschaftlichen Unternehmens nicht wesentlich unterscheiden.

Zur Erzielung von Einnahmen Alle Einnahmen i.S.v. § 8 Abs.1 EStG: alle Güter in Geld oder Geldeswert. Leistung steht eine Gegenleistung gegenüber.

Einrichtung Nach Rechtsprechung: „Inbegriff fortdauernder wirtschaftlicher Verrichtungen, die unter einem einheitlichen Willen auf ein bestimmtes sachliches Ziel gerichtet sind und dadurch in sich wirtschaftlich zusammen hängen und eine funktionelle Einheit bilden. Auf organisatorische Verselbständigung wird im Einzelfall verzichtet.“  wirtschaftliche Selbständigkeit maßgeblich!

Einrichtung Nach Finanzverwaltung: ab Jahresumsatz von 130.000 EUR wird Einrichtung indiziert; keine gesonderte Begründung erforderlich (Abschnitt 6 IV S. 2 KStR 2004)

Wirtschaftlich herausgehoben Nach Rechtsprechung: „Verhältnis der Einnahmen aus der wirtschaftlichen Betätigung zu den Gesamteinnahmen des entsprechenden Verwaltungsbereichs maßgebend“ im Ergebnis aber entscheidend: Wettbewerbsrelevanz der Betätigung

Wirtschaftlich herausgehoben Nach Finanzverwaltung: bei einem Jahresumsatz von über 30.678 EUR wird die wirtschaftliche Heraushebung indiziert. Unterhalb dieser Grenze entscheidet die konkrete Wettbewerbslage (Abschnitt 6 V S. 1,4 KStR 2004)

Begriff des BgA Negativabgrenzung: Keine Land- und Forstwirtschaft (§ 4 I S. 1 KStG) Kein Hoheitsbetrieb (§ 4 V S. 1 KStG) Keine Vermögensverwaltung (nicht ausdrücklich genannt)

Hoheitsbetrieb Ausübung öffentlicher Gewalt: Tätigkeit der Körperschaft ist ihr „eigentümlich und vorbehalten“ Wettbewerbslage mit privatrechtlichen Unternehmen besteht grundsätzlich nicht Wettbewerbsrelevante Tätigkeiten dürfen allenfalls „Nebentätigkeiten“ darstellen (Überwiegenheitsregel)

Hoheitsbetrieb Maßgeblich: Nicht entscheidend: Wahrung der Wettbewerbsneutralität potentielles Wettbewerbsverhältnis ausreichend Nicht entscheidend: Gesetzliche Zuweisung Art der Gegenleistung (Gebühr oder Beitrag) Bestehen einer Benutzungssatzung

Vermögensverwaltung Abgrenzung: Entspr. Anwendung § 14 S.3 AO Anwendung der Grds. über die Abgrenzung der einkommensteuerlichen Einkunftsarten, §15 Abs.2, §§ 20 und 21 EStG.

Vermögensverwaltung Vermögensverwaltung ist Fruchtziehung = Nutzung aus zu erhaltender Substanz Gewerbliche Tätigkeit bei Umschichtung von Vermögenswerten = Verwertung Vermögensverwaltung (+), wenn sich die Betätigung noch als Nutzung von Vermögen im Sinne einer Fruchtziehung aus zu erhaltenden Substanzwerten darstellt und die Ausnutzung substanzieller Vermögenswerte durch Umschichtung nicht entscheidend in den Vordergrund tritt. Gewerbliche Betätigung muss nach st. Rspr. den Rahmen privater Vermögensverwaltung überschreiten – maßgeblich hierfür ist „das Gesamtbild der Verhältnisse und die Verkehrsanschauung“ – im Zweifelsfall kommt es darauf an, ob die Tätigkeit dem Bild entspricht, das nach der Verkehrsanschauung einen Gewerbebetrieb ausmacht und einer Vermögensverwaltung („Halter“) fremd ist. Maßgeblich ist das Gesamtbild der Verhältnisse und die Verkehrsanschauung

Vermögensverwaltung (Vermietung) Vermietung von Räumlichkeiten, Stell-/ Anschlagflächen, Einräumen von Rechten ist grds. Vermögensverwaltung BgA, wenn unüblich hoher Verwaltungsaufwand oder unübliche Nebenleistung oder Summe der vermieteten Sachen und Rechte selbst BgA darstellt „Vermietung und Verpachtung eines BgA“: Die Summe von Sachen und Rechten, die verpachtet wird, stellte einen BgA dar, wenn sie von der Körperschaft des öffentlichen Rechts selbst geführt würde. Entscheidend ist somit die Mitverpachtung von Betriebsinventar, das die Führung eines BgA gestattet.

Vermögensverwaltung (Kapitaleinkünfte) Beteiligung an Kapitalgesellschaften ist grds. Vermögensverwaltung BgA wenn KöR entscheidenden Einfluss auf Geschäftsführung hat (direkte/indirekte Leitungsfunktion) erfordert mehr als bloße Mehrheitsbeteiligung, Überwachung der Geschäftsführung, Möglichkeit der Einflussnahme „Vermietung und Verpachtung eines BgA“: Die Summe von Sachen und Rechten, die verpachtet wird, stellte einen BgA dar, wenn sie von der Körperschaft des öffentlichen Rechts selbst geführt würde. Entscheidend ist somit die Mitverpachtung von Betriebsinventar, das die Führung eines BgA gestattet.

Vergleich Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb § 14 S. 3 AO Betrieb gewerblicher Art § 4 KStG Selbständige, nachhaltige (wirtschaftliche) Tätigkeit Zur Erzielung von Einnahmen Keine Vermögensverwaltung Keine LuF Wirtschaftlich herausgehobene Einrichtung

Der gemeinnützige Zweckbetrieb Ein BgA, der die Merkmale der §§ 65-68 AO erfüllt: Satzung Erfüllen steuerbegünstigter Zwecke, die nur durch solchen Geschäftsbetrieb zu erreichen („unentbehrlicher Hilfsbetrieb“), und Geschäftsbetrieb tritt nicht in größerem Umfang (nicht mehr als unvermeidbar) in Wettbewerb. Nachfolgend einzelne besondere Beispiele: § 66 AO: Wohlfahrtspflege – planmäßige, zum Wohle der Allgemeinheit und nicht des Erwerbs wegen ausgeübte Sorge für notleidende oder gefährdete Mitmenschen, Abs.2 S.1. § 67 AO: Krankenhäuser § 67a AO: sportliche Veranstaltungen – (+), wenn Summe der Einnahmen 30.678 EUR nicht übersteigen, Abs.1 S.1. § 68 Nr. 1-9 AO: einzelne Zweckbetriebe.

Der gemeinnützige Zweckbetrieb Anforderungen an Satzung, §§ 59, 60 AO Genaue Umschreibung der steuerbegünstigten Satzungszwecke, §§ 52 – 54 AO ausschließliche und unmittelbare Zweckverfolgung, §§ 56, 57 AO Tatsächliche Geschäftsführung muss Satzungsbestimmungen entsprechen!

Der gemeinnützige Zweckbetrieb Steuerbegünstigte Zwecke sind: Förderung gemeinnütziger (§ 52 AO), mildtätiger (§ 53 AO), kirchlicher (§ 54 AO) Zwecke Einrichtungen der Wohlfahrtspflege (§ 66 AO), Krankenhäuser (§ 67 AO), sportliche Veranstaltungen (§ 67a AO) Einzelne Zweckbetriebe kraft Gesetzes (§ 68 AO)

Fiktive Leistungsbeziehungen Körperschaft des öffentlichen Rechts Personalgestellung Beteiligung/Einlagen Vermietung (Überlassung) von Wirtschaftsgütern Betrieb gewerblicher Art Entgelt (Miete/Pacht) Gewinnausschüttung Kostenersatz Körperschaft des öffentlichen Rechts

Steuerfolgen – Ebene des BgA GewSt und GrSt mindern den Gewinn als Bemessungsgrundlage der KSt. USt und KSt (Voraus-/Abschlusszahlungen) beeinflussen Gewinn nicht. Einheitliche Tarifbelastung: 25% KSt

Steuerfolgen – Ebene der KöR BgA mit eigener Rechtspersönlichkeit: Leistungen des BgA an die Trägerkörperschaft: dort Einnahme aus Kapitalvermögen KöR beschränkt kst-pflichtig, § 20 I Nr. 10 a EStG i.V. mit § 2 II KStG: 10 % KapESt-Abzug, Abgeltungsprinzip; Definitivnachbelastung auf Anteilseignerebene:

Steuerfolgen – Ebene der KöR BgA ohne eigene Rechtspersönlichkeit: Ausschüttungsfiktion: Gewinn dort Einnahme aus Kapitalvermögen KöR beschränkt kst-pflichtig, § 20 I Nr. 10 b EStG i.V. mit § 2 II KStG 10 % KapESt-Abzug, Abgeltungsprinzip; Definitivnachbelastung auf Anteilseignerebene

Steuerfolgen - Zusammenfassung BgA mit eigener Rechtspersönlichkeit BgA: 25 % KSt KöR: 10 % KapESt (x 75 %) Steuerbelastung 32,5 % BgA ohne eigene Rechtspersönlichkeit BgA 25 % KSt KöR 10 % KapESt (x 100 %) Steuerbelastung 35 %