Wissenschaftstheorie Teil 2 Wissenschaft als situierte und historische Praxis. Verstrickung von Wissenschaft und "Wirklichkeit" Proseminar Transdisziplinäre Entwicklungsforschung II Global Political Economy Raphael Daum
Objektivität/Subjektivität beruht auf strikter Trennung von Subjekt und Objekt (Wahrnehmung) blendet aktive Konstitution von Subjekt und Objekt aus Subjektivität Erkenntnis ist strikt subjektiv Relativismus: Postulierung vieler Wahrheiten
Problemfelder Verhältnis Subjekt/Objekt Verstehen vs. Erklären Gesetzmäßigkeiten vs. Kontingenz Verhältnis Struktur/Handlung zirkuläre vs. kausale Logik Problemfelder
Problemfelder Subjektivität und Erkenntnis: Bedingtheit und Abhängigkeit von Erkenntnis Auswahl ist nicht neutral (ontologische Position der Forschenden, theoretisches Grundverständnis, persönliche Erfahrungen und Vorlieben, etc.)
Paradigmen in der Wissenschaft Kritik am Selbstverständnis der Wissenschaft Gibt es stetigen Fortschritt in der Wissenschaft? Ist die Entwicklung von Wissenschaft von Gesetzen der Logik geleitet? Kontinuität und Brüche in der Wissenschaft Hegemonie/Paradigma wirkt normativ und korrigierend auf Forschungspraxis
Produktionsbedingungen von Wissenschaft Macht, Ohnmacht, Moden, Prestige und Karriere Positionierung und Verstrickung des erkennenden Subjekts Zugang zu Ressourcen Welche Denkrichtung vertritt die Ansicht, dass Erkenntnis neutral sein kann? Und wieso/aufgrund welcher Annahme? Fehlannahme: Eine neutrale Beobachtung wird in einen größeren Zusammenhang einfach additiv eingefügt. Es passiert eine Kontextualisierung, eine Interpretation. Beispiel: Beobachtung: Arbeitslosigkeit steigt. Sofort entsteht ein Assoziationshaufen von vorhandenem Wissen, das dem Ereignis Sinn verleiht und es vernünftig in unsere Interpretation der Welt eingliedert.
Wissenschaft und Legitimation ausschließliche Sachbezogenheit und Wertfreiheit von Theorie Kontextunabhängigkeit von Erkenntnis Gesellschaftliche Bedeutung und Verwendung von Wissenschaft Legitimation: ethische, normative, objektivistische oder instrumentelle Fundierung Wenn wir vorher gesagt haben, dass Theorie als eine Form von institutionalisierter Reflexion verstanden werken kann, dann stellt sich auch die Frage nach den Bedingungen und Auswirkungen dieser Instititutionalisierung. Auswirkungen auf Fragestellung, Methode, Themenwahl, Sozialisation der ES. Geschichte der Institution, Machtverhältnisse, Habitus, etc.
Forschungshaltung Vorannahmen klären Vorurteile bewusst machen Perspektivität ausweisen Erkenntnisinteresse klar und eindeutig formulieren
Forschungshaltung »nicht im Dienst einer schon vorhandenen Realität« forschen [Horkheimer 1968:165]