Empirische Sozialforschung am Beispiel der Limburger Nordstadt

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 Präsentation transkript:

Empirische Sozialforschung am Beispiel der Limburger Nordstadt Anwendung und Ergebnisse quantitativer Forschungsmethoden in der Untersuchung eines konkreten Wohngebiets  

Vokabeln: empirisch = [griechisch-lateinisch], erfahrungsgemäß; aus der Erfahrung/Beobachtung (erwachsen). empirische Sozialforschung = systematische, methodenorientierte Erhebung und Interpretation von Daten über Gegebenheiten und Vorgänge im soziokulturellen Bereich. Überprüfung von Theorien und Annahmen über soziale Zusammenhänge. Frage: Was heißt eigentlich ‚sozial‘?

Vokabeln: Quantitative Methoden = erfassen größere Mengen von messbaren und vergleichbaren Daten (z.B. aufgrund von standardisierten Fragebögen), Auswertung mit Mitteln der Statistik möglich Beispiel: Meinungsumfragen, Wahlprognosen Qualitative Methoden = gehen vom Einzelnen aus und untersuchen subjektive Faktoren (z.B durch Leitfaden-Interviews). Beispiel: Einzelfallanalysen, teilnehmende Beobachtung Voraussetzung für quantitative Methoden: Über den Untersuchungsgegenstand müssen Informationen vorliegen. Man muss wissen, nach welchen Aspekten was man fragen kann und wie man fragen muss. Es hat wenig Sinn normalverdienende Bevölkerungsgruppen nach der Größe ihrer Segeljacht zu befragen. Qualitative Methoden sind dagegen sehr gut geeignet, um Erkenntnisse über ein weitgehend unbekanntes Forschungsgebiet zu gewinnen. Wenn eine Bevölkerungsgruppe untersucht werden soll, über die wenig bekannt ist, kann man durch teilnehmende Beobachtung und/oder mittels offener Interviews wichtige Informationen gewinnen. Beispiel: eine Alien landet in der Wiesbadener Fußgängerzone, um etwas über die Spezies Mensch zu erfahren. Das Alien (Krx) kennt weder Regen noch Regenschirme und beachtet sie daher nicht. Krx beobachtet, dass die Menschen, die schnell laufen, verkniffene Gesichtszüge haben, während die langsam Laufenden entspannt und gelassen wirken. Die Schlussfolgerung aus dieser Beobachtung könnte lauten: Ein verkniffener Gesichtsausdruck bei Menschen dazu führen, dass sie schnell laufen. Erst, wenn Krx ein paar der Schnellläufer fragt, wird er erfahren, dass sie ihren Regenschirm vergessen haben und nicht nass werden wollen. Verkniffenheit und Schnelllauf verursachen sich nicht gegenseitig – sie haben eine gemeinsame Ursache. Wenn Krx nicht gefragt hätte, hätte er trotz richtiger Anwendung einer Methode der empirischen Sozialforschung, ein ‚falsches‘ Ergebnis erhalten. Also: Augen auf bei der Methoden-Wahl!

grundlegende Fragestellung: Wie kann vielfältige soziale Wirklichkeit mit den Mitteln der empirischen Sozialforschung erfasst und wiedergegeben werden? - Welche Aspekte werden abgebildet? - Welche Aspekte werden weggelassen? - Welche Aspekte lassen sich berechnen? Zahlen überzeugen, jeden Tag werden Studien veröffentlich die zur Vermehrung des Wissens über die Welt beitragen, oder auch nicht. 11. Oktober 2008, aus: www.welt.de, Leon Scherfig : Sexisten verdienen mehr. Die Frau gehört hinter den Herd und nach Hause zu den Kindern, das Geldverdienen sollte man den Männern überlassen. Wer jetzt zustimmend genickt hat, der hat gute Chancen auf ein hohes Gehalt. Denn eine Studie hat ergeben: Sexisten verdienen mehr als Kollegen mit einem moderneren Rollenbild. […] Das zumindest schreiben Wissenschaftler der „University of Florida“ in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „Journal of Applied Psychology“. […] Der Forschungsbericht basiert auf einer Studie, für die über 12 Tausend Personen im Zeitraum zwischen 1979 und 2005 befragt wurden. - na, dann wird’s wohl stimmen, oder?

Themen der Lehrveranstaltung: Das Vorgehen empirischer Sozialforschung und die Fallstricke der Statistik. Entwicklung von Fragestellung und Forschungskonzept. Verhältnis zwischen Theorie und Empirie. Ermittlung von Daten, Fakten, Informationen.

Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden. Variable und Ausprägungen bestimmen. Skalen und Häufigkeiten. Fragebogen entwickeln und vergleichen. Die Bedeutung des Zufalls und sein Ausschluss. Der Verlauf einer Befragung und die Verwandlung in Datensätze.

10) Die Datentabelle und die Mittelwerte. 11) Die Kreuztabelle und ihre grafische Darstellung. 12) Vier-Felder-Tabelle, Korrelation und Kausalität. 13) Zufall? Der Chi²-Test. 14) Aussagekraft der Stichprobe.

Warum am Beispiel Limburg-Nord? Ein konkreter Ausschnitt der sozialen Realität, mit dem die Soziale Arbeit in der Regel befasst ist. Die zugrunde liegende Untersuchung ist abgeschlossen, zur Auswertung könnten Ihre Anregungen noch beitragen. Die Daten sind bereits erfasst.

Warum am Beispiel Limburg-Nord? In diesem Quartier gibt es seit 30 Jahren Erfahrungen mit Gemeinwesenarbeit. Im Quartier spiegeln sich die allgemeinen gesellschaftlichen Prozesse wieder, - die im Laufe der Zeit die Lebensbedingungen und Lebensweisen verändert haben.