Kontraktur

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 Präsentation transkript:

Kontraktur

Was wird zu kurz? Muskeln Sehnen Bänder Gelenkkapsel Nerven

1. Muskulatur mit Sehnen Ein Mensch hat mehr als 650 Muskeln, davon allein über 50 im Gesicht

Fascie

3.Nerv

4.Bänder

5. Gelenkkapsel

Die Gelenkkapsel hängt unter der Achsel schlaff herab, wenn der Arm neben dem Körper hängt, darum binden sich dann Falten, die verkleben.

Brainstorming Ziele???? Erkennungszeichen????

Nehmen Sie ein leeres Blatt und versuchen es.. Ziele?? Erkennungszeichen?

Lösung folgt hier…

Ziele Funktionen der Gelenke erhalten Anatomisch normale Stellung soll erhalten werden Schmerzlinderung Physiologische Bewegungsabläufe sollen erhalten bleiben, das erspart Zug am Bewohner und Kraftaufwand bei der PK

Woran erkennt man Kontrakturen? Bewegungseinschränkung erkennbarer Widerstand bei Bewegungen Schmerz bei Bewegung pathologische Haltung des betroffenen Gelenks Bewegungsvermeidungen → verringertes Bewegungsmuster komplette Versteifung einzelner Gelenke (z.B. Spitzfuß)

Einteilung nach Art des geschädigten Gewebes Haut: dermatogene Kontraktur Sehnen & Muskeln: tendomyogene Kontraktur Gelenke: arthrogene Kontraktur Nerven: neurogene Kontraktur Schmerzbedingt: Schonhaltungsbedingte Kontraktur Durchblutung: ischämische Kontraktur (z.B. Volkmann-Kontraktur)

Typen nach Ursachen A.Kontrakturen bei Immobilität und Bettlägerigkeit werden dadurch verursacht, dass sich die Muskeln verkürzen, da die Dehnungsbewegungen bei normaler Mobilität fehlen. B.Kontrakturen bei einer Erkrankung des Nervensystems können entstehen bei: Spastischen Lähmungen Gehirn- oder Rückenmarkerkrankungen Zerebralen Durchblutungsstörungen Multipler Sklerose

C.Kontrakturen bei einer Schonhaltung entstehen dadurch, dass Betroffene mit chronischen Schmerzen sich eine Haltung aneignen, bei der sie keine Schmerzen empfinden. D.Kontrakturen bei großflächigen Narben entstehen durch schwere Verbrennungen oder Verätzungen in Gelenknähe. Bei unzureichender Narbenverheilung kann es zu Schrumpfungsprozessen und Bewegungseinschränkungen kommen. E.Kontrakturen bei Pflege- und Behandlungsfehlern werden verursacht durch unzureichende Mobilisation, falsche Lagerung oder unprofessionell durchgeführte passive Bewegungsübungen bei Lähmung oder Immobilität.

Wer hat denn ein Risiko, eine Kontraktur zu bekommen? Bitte erst selber denken!! Lösung nächste Folie

Risiko!!!! Pflegebedürftige mit degenerativen oder entzündlichen Gelenkerkrankungen, z. B. Gicht, Rheuma, Arthrose Pflegebedürftige mit Verbrennungen im Bereich des Gelenks Pflegebedürftige mit Apoplex, Querschnittslähmung, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose Pflegebedürftige, die aufgrund von Schmerzen eine Schonhaltung einnehmen Pflegebedürftige mit Frakturen, Schienen, Gipsverbänden bettlägerige, bewusstlose und / oder langzeitbeatmete Pflegebedürftige fixierte sowie sehr weich gelagerte Pflegebedürftige

Learning app alle Pflegemaßnahmen bei Kontraktur

Bewegung Aktiv   Passiv

Prophylaxe Primär durch aktives Bewegen des BW selbst Sekundär durch unterstütztes Bewegen durch die PK Oder falls keine Aktivität des BW, passives Bewegen durch die Pflegekraft

Das Wichtigste ist…. Es gibt nur einen Weg, die Länge und damit die Beweglichkeit eines Muskels zu erhalten: DEHNUNG DEHNUNG

Dehnung optimal nur für Fortgeschrittene a. Gelenk an des Bewegungsende bringen b. isometrisch anspannen gegen Widerstand c. entspannen und passiv an das neue Bewegungsende bringen d. Gegen Widerstand den Antoagonisten anspannen

Und…. Selber machen Dehnen Sie Ihren Hüftbeuger wie beschrieben

Beweglichkeit a. Flexibilität ist die endgradige Bewegung eines Gelenkes durch einen anderen b. Mobilität ist das endgradige Bewegen durch eigene Kraft, Cave: niemals das Eigengewicht eines Armes, Beines.. Unterschätzen

Prophylaktische Maßnahmen sind möglichst Bewegung. Entweder aktiv, auch durch gezielte Anleitung. Förderung der Eigenbewegung und ständiger Positionswechsel (Stuhl, Sessel, Bett, Couch) Nur sekundär nach Plan abwechselnde Lagerungen: Lagerungsarten Beachte: jede Art der Lagerung führt langfristig zu einer Kontraktur! Wirksam zur Vorbeugung ist der Lagewechsel und Bewegung. Ziel: akzeptable Position, die leicht eigene Bewegungen zuläßt.

Aktive Übungen: Sie werden vom Betroffenen selbstständig ausgeführt, gegebenenfalls benötigt er eine Aufforderung und Anleitung zur Durchführung. Aktiv-assistierte Übungen: Sie werden vom Betroffenen selbst ausgeführt, wobei er eine Unterstützung durch die Pflegekraft erfährt, die ihm zum Beispiel die Schwere der Extremität abnimmt oder hilft, einen vollständigen Bewegungsausschlag zu erreichen. Passive Übungen: Sie werden vollständig von der Pflegekraft ausgeführt, zum Beispiel bei bewusstlosen, gelähmten oder stark geschwächten Menschen. Resistive Übungen: Hierbei handelt es sich um Übungen gegen einen Widerstand, zum Beispiel gegen die Muskelkraft der Pflegekraft. Bei diesen Übungen wird neben der Gelenkbeweglichkeit auch eine Zunahme der Muskelkraft angestrebt. Isometrische Übungen: Bei diesen Übungen bleibt der Muskel in der Länge gleich, es ändert sich der Muskeltonus = Anspannungsübungen. Das heißt, bei diesen Übungen wird nicht die Gelenkbeweglichkeit trainiert, sondern die Muskelkraft. Sie werden durchgeführt, wenn eine Extremität nicht bewegt werden darf, zum Beispiel nach einer Fraktur, bei Gelenkerkrankungen oder bei bewegungsabhängigen Schmerzen.

Der Bewegungsausschlag (Bewegungsamplitude, Bewegungsradius) eines Gelenks wird ganz ausgenutzt. Auch das lässt sich wieder sehr einfach am eigenen Gelenk feststellen. Hier gibt es aber Einschränkungen. Senioren haben häufig altersbedingt nicht mehr dieselbe Bewegungsamplitude wie ein junger Mensch. Auch bei bestehenden Kontrakturen ist nur noch ein eingeschränkter Bewegungsausschlag möglich. Pflegende bewegen Gelenke nicht gewaltsam und über die Schmerzgrenze hinaus.

Praktisch

Lagerungshilfsmittel Kissen Komfortlagerungssystem Rollen Keilen Schienen Fußstütze Reifenbahre gegen das Gewicht der Decke= Bettbahnhof

Aber….. Diese Lagerungshilfsmittel sollen jedoch, um Druckstellen zu vermeiden, sachgemäß angewandt werden. Daher gilt: regelmäßige Umlagerung der Extremitäten in einem individuell ermitteltem Lagerungsabstand (Expertenstandard Dekubitusprophylaxe)

Mobilisation Die wichtigste Prophylaxe ist die Mobilisation und Bewegung (s. u.). frühzeitige postoperative Mobilisation Krankengymnastik (Bewegungsübungen) durch Krankengymnasten und alle Pflegekräfte. Diese kann unterschieden werden in: Passiv (Pflegeperson bewegt den Patienten) Assistiv (Pflegeperson assistiert dem Patienten) Aktiv (Patient arbeitet selbständig) Resistiv (Patient muss einen Widerstand überwinden = Gegendruck) weitere Physiotherapie: Massagen zur Durchblutungsförderung und zur Lösung von Muskelverspannungen

Die gefährdete Person ist, wenn möglich, über die Art und Gründe der Bewegungsübungen zu informieren. Das Pflegepersonal muss Ängste abbauen und eventuell auftretende Komplikationen rechtzeitig erkennen und verhindern. Darüber hinaus sollte der Patient zur aktiven Mitarbeit ermuntert werden. Schmerzen können in Absprache mit dem behandelnden Arzt durch Schmerzmittel, lokale Wärme oder Kälte verringert werden. Die Schmerz- Linderung ist besonders wichtig zur Erhaltung der Motivation und Mitarbeit des Patienten

Bewegung Unterscheidung von aktiver (selbst ausgeführter), passiver Bewegung (durch Dritte), assistiv (mit Unterstützung) und resistiv (gegen Widerstand) Eine Meinung dazu: Bewegungsübungen gehören nicht unmittelbar in den Aufgabenbereich der Krankenpflege, sondern in den Bereich der Physiotherapie. In Abstimmung mit der Physiotherapie können einfache Bewegungsübungen mit Hilfe des Pflegepersonals durchgeführt werden. Andere Meinung dazu: Bewegungsübungen gehören in den Aufgabenbereich der Pflege, da es sich um ein Selbstpflegedefizit im Bereich der ATL handelt. Zu diskutieren und zu erforschen sind jedenfalls die wirksamen Formen (Frequenz, Intensität). Relativ häufig finden ineffektive Übungsmaßnahmen statt. 5 mal ein Körperteil täglich 2 x kurz angehoben und abgelegt, wird eine Kontraktur nicht verhindern. z. B. Lösung: Die Regel sollte sein: 4 x tgl. an jedem betroffenen Gelenk 10 komplette Bewegungsabläufe.

Kontraindikation Starke Fehlstellungen Schmerzen Fieber Emesis (Erbrechen) Diarrhoe

Die Dokumentation Die Beschreibung eines Risikos findet primär in der Informationssammlung statt. Ein akutes Risiko (Gefährdungsstufe II) oder bestehende Kontrakturen (Gefährdungsstufe III) sollten vorzugsweise in der Spezifischen Planung dokumentiert werden. Reine Prophylaxemaßnahmen (Gefährdungsstufe I) können in der Alltäglichen Planung beschrieben werden. Der Bewegungsplan 3037 kann zur Dokumentation von Bewegungen im Rahmen einer Kontrakturenprophylaxe genutzt werden.

Prophylaxemaßnahmen können innerhalb von Handlungskomplexen oder einzeln im Leistungsnachweis mit Handzeichen dokumentiert werden. Beurteilung der Ergebnisse Ergebnisse werden regelmäßig evaluiert, je höher der Gefährdungsgrad desto häufiger die Evaluation. Pflege- oder Arztvisiten können ebenfalls zur Evaluation genutzt werden.

Assesment

Krankheitsbilder Arthrose Spastik Allg. Schwäche