Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

VII. Anatomie – passive Strukturen

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "VII. Anatomie – passive Strukturen"—  Präsentation transkript:

1 VII. Anatomie – passive Strukturen
mit freundlicher Genehmigung der BGN VII. Anatomie – passive Strukturen Was sind „passive“ Strukturen? Unter „passiven“ Strukturen versteht man: Knochen und Gelenke Sehnen und Bänder Bandscheiben Diese Strukturen können sich nicht selbst bewegen. Sie werden mit Hilfe „aktiver“ Strukturen (den Muskeln) bewegt. Eine Über- oder Fehlbeanspruchung der passiven Strukturen kann zu Verschleiß führen.

2 Wirbelsäule – Lage im Körper
mit freundlicher Genehmigung der BGN Wirbelsäule – Lage im Körper Ursprünglich (embryonal) wird die menschliche Wirbelsäule mit Wirbeln angelegt: 7 Halswirbel 12 Brustwirbel 5 Lendenwirbel, sowie 5 Kreuzbein- und 4-5 Steißbeinwirbel Die Hals-, Brust- und Lendenwirbel sind beweglich. Die Kreuz- und Steißbeinwirbel verschmelzen in der Entwicklung (bis zum 35. bzw Lebensjahr) miteinander und bilden das Kreuz- bzw. Steißbein. Der Querschnitt durch einen Wirbel zeigt in allen Wirbelsäulen-Abschnitten einen ähnlichen Aufbau (Ausnahme Halswirbel). Ein Wirbel besteht aus: Wirbelkörper Wirbelbogen (dadurch ergibt sich der Wirbelkanal) Querfortsätze und Dornfortsatz sowie Wirbelgelenke Frage: Welcher Teil WS ist am beweglichsten/ am stabilsten? TN können dies ausprobieren Unterschiede im Aufbau sind funktionell bedingt: HWS: Stellung der Gelenkflächen ermöglicht hohe Beweglichkeit LWS: stabile Wirbelkörper nehmen hohe Druckbelastung auf

3 Wirbelsäule – „Doppel-S-Form“
mit freundlicher Genehmigung der BGN Wirbelsäule – „Doppel-S-Form“ Welche Funktionen hat die WS? Stabilisieren des Körpers Bewegung ermöglichen Schutz des Rückenmarks Dämpfung bzw. Abfedern von Stößen (Doppel-S-Form) Die sog. physiologische Wirbelsäulenform entspricht einer doppelt S-förmigen Kurve mit zwei Krümmungen nach vorne (Lordosen) im Bereich der HWS und LWS und zwei Krümmungen nach hinten (Kyphosen) im Bereich der BWS und des Steißbeins. Es gibt eine große individuelle Varianz der WS-Formen. Abweichungen führen nicht zwangsläufig zu Beschwerden: Rundrücken Hohlkreuz Flachrücken Die physiologischen Krümmungen bewirken - in Zusammenarbeit mit den Bandscheiben, den Bandstrukturen und der Wirbelsäulen-Muskulatur - eine Abfederung von Stößen, die sonst ungehindert das Gehirn oder das Rückenmark schädigen könnten.

4 Wirbelsäule – Rückenmark und Nerven
mit freundlicher Genehmigung der BGN Wirbelsäule – Rückenmark und Nerven Rückenmark Bandscheibe Nervenbahn Welche Funktion haben Rückenmark und Nerven? Das Rückenmark ist ein Teil des zentralen Nervensystems (ZNS) der Wirbeltiere. Es verläuft im sogenannten Wirbelkanal vom Gehirn aus bis in den unteren Rücken. Der Wirbelkanal schützt es dabei vor äußeren Einwirkungen. Im Rückenmark verlaufen viele gebündelte Nervenbahnen, die entweder „Meldungen“ vom Gehirn in die Peripherie oder umgekehrt leiten. Dadurch wird der Körper „gesteuert“. Zwischen den Wirbeln treten seitlich Nervenbahnen aus, die verschiedene Bereiche des Körpers versorgen. Werden Nervenbahnen geschädigt, dann treten Schmerzen und ggf. Störungen der Steuerung (Motorik oder Sensibilität) auf. Je nach Lokalisation der Schädigung sind unterschiedliche Bereiche (z. B. Arme/Beine, Rumpf) und Funktionen des Körpers (Motorik=Lähmung, Sensibilität=Taubheit, Kribbeln) betroffen (s. a. Bandscheibenvorfall/-vorwölbung)

5 Bandstrukturen der Wirbelsäule
mit freundlicher Genehmigung der BGN Bandstrukturen der Wirbelsäule vorderes Längsband Längsband der Dornfortsätze hinteres Längsband gelbes Band Band zw. Dornfortsätzen Welche Funktion haben Bänder? Die Bänder verklammern die Wirbelsäule und tragen auch wesentlich zur Elastizität bei. Sie sind mit den knöchernen Strukturen und teilweise mit den Bandscheiben (hinteres Längsband) verwachsen. Sie stabilisieren die Wirbelsäule in allen Richtungen und verhindern ein Überschreiten des natürlichen Bewegungsausmaßes. Das vordere und hintere Längsband werden bei Streckung (nach hinten) bzw. Beugung (nach vorne) gedehnt. Da sie teilweise mit den Bandscheiben verwachsen sind, verhindern sie ein Verrutschen der Bandscheiben. Verlieren die Bandscheibe an Volumen und Höhe, lockern sich die Bänder und es besteht die Gefahr einer Instabilität, d. h. die natürliche Beweglichkeit des Segments wird überschritten. Dadurch kann es zu Verschleißerscheinungen kommen (s. a. Pathologie; Instabilität im Wirbelsegment). Werden die Bänder durch extreme Körperhaltungen (z. B. bei Sport oder Arbeit) wiederholt oder dauerhaft überdehnt, indem das natürliche Bewegungsausmaß überschritten wird, kann es ebenfalls zu Instabilitäten kommen. Übungsvorschlag: „Handmodell“ (oder an einem anatomischen WS-Modell zeigen)

6 Bandscheibe - Aufbau Faserring Gallertkern
mit freundlicher Genehmigung der BGN Bandscheibe - Aufbau Gallertkern Faserring Wie ist die Bandscheibe aufgebaut? Die Bandscheibe besteht aus einem konzentrischen zwiebelschalen-förmig aufgebauten Ring aus kollagenen Fasern (Knorpelfaserring), der einen zentral gelegenen Gallertkern umhüllt. Der Kern hat einen hohen Wassergehalt. Im Bereich der Lendenwirbelsäule macht der Kern % der gesamten Bandscheibe aus. Welche Funktion hat die Bandscheibe? Die Bandscheibe hat die Funktion eines Puffers („Wasserkissen“), um vertikal auftretende Stöße abzudämpfen, Druck-, Zug-, Scher- und Dehnungskräfte aufzunehmen und gleichmäßig auf die gesamte Fläche zu verteilen. Des weiteren ermöglicht sie Beweglichkeit (s. a. Bewegungssegment).

7 Bandscheibe - Ernährung
mit freundlicher Genehmigung der BGN Bandscheibe - Ernährung Nährstoffversorgung der Bandscheibe Nur in den ersten Lebensjahren wird die Bandscheibe über Blutgefäße versorgt. Mit fortschreitendem Alter bilden sich diese zurück. Die Ernährung erfolgt dann ausschließlich durch Diffusionsvorgänge. Durch ständigen Wechsel zwischen Be- und Entlastung wird ein Pump- bzw. Saugmechanismus in Gang gesetzt, bei dem Flüssigkeit und Nährstoffe - ähnlich wie bei einem Schwamm - in die Bandscheibe diffundieren bzw. wieder austreten. Mit ca. 20 Jahren beginnt die Alterung des menschlichen Körpers, einschließlich der Bandscheiben. Der Zellaufbau funktioniert dann nicht mehr ausreichend, um den Zellabbau zu kompensieren. Dadurch kommt es zu einem schlechteren bzw. verringerten Aufbau der Bandscheibenstruktur. Infolge dessen treten der Verlust von Flüssigkeit, Volumen und Elastizität auf sowie die Entstehung von Spalten und Rissen. Um einem vorzeitigen Verschleiß vorzubeugen, ist eine regelmäßige u. abwechslungsreiche Bewegung der Wirbelsäule (im Sinne der Be-/Entlastung) wichtig. Bewegungsmangel oder einseitige Überlastungen der Bandscheiben führen zu einem relativen Stillstand des Stoffwechsels und zu einer beschleunigten Alterung der Bandscheibe. Wichtig: Die Ernährung der Bandscheibe benötigt einen Wechsel aus Be- und Entlastung. Beim Liegen sollte auf eine geeignete (mittelharte) Matratze geachtet werden, welche die natürliche Form der WS (Doppel-S) in der bevorzugten Schlafhaltung unterstützt. Beim Gehen auf weichem Untergrund (bzw. mit gut gedämpften Schuhen) wird der Pump-Saug-Mechanismus angekurbelt. Nährstoffversorgung der Bandscheibe Nur in den ersten Lebensjahren wird die Bandscheibe über Blutgefäße versorgt. Mit fortschreitendem Alter bilden sich diese zurück. Die Ernährung erfolgt dann ausschließlich durch Diffusionsvorgänge. Durch ständigen Wechsel zwischen Be- und Entlastung wird ein Pump- bzw. Saugmechanismus in Gang gesetzt, bei dem Flüssigkeit und Nährstoffe - ähnlich wie bei einem Schwamm - in die Bandscheibe diffundieren bzw. wieder austreten. Mit ca. 20 Jahren beginnt die Alterung des menschlichen Körpers, einschließlich der Bandscheiben. Der Zellaufbau funktioniert dann nicht mehr ausreichend, um den Zellabbau zu kompensieren. Dadurch kommt es zu einem schlechteren bzw. verringerten Aufbau der Bandscheibenstruktur. Infolge dessen treten der Verlust von Flüssigkeit, Volumen und Elastizität auf sowie die Entstehung von Spalten und Rissen. Um einem vorzeitigen Verschleiß vorzubeugen, ist eine regelmäßige u. abwechslungsreiche Bewegung der Wirbelsäule (im Sinne der Be- /Entlastung) wichtig. Bewegungsmangel oder einseitige Überlastungen der Bandscheiben führen zu einem relativen Stillstand des Stoffwechsels und zu einer beschleunigten Alterung der Bandscheibe. Wichtig: Die Ernährung der Bandscheibe benötigt einen Wechsel aus Be- und Entlastung. Beim Liegen sollte auf eine geeignete (mittelharte) Matratze geachtet werden, welche die natürliche Form der WS (Doppel-S) in der bevorzugten Schlafhaltung unterstützt. Beim Gehen auf weichem Untergrund (bzw. mit gut gedämpften Schuhen) wird der Pump-Saug-Mechanismus angekurbelt. Zu diesem Thema gibt es auf der homepage der BGN eine Animation zum Download: Wechsel von Be- und Entlastung Schwamm-Prinzip

8 Bandscheibe - Druckbelastung im Alltag
mit freundlicher Genehmigung der BGN Bandscheibe - Druckbelastung im Alltag Druck in der unteren LWS Bei welchen Körperhaltungen nimmt die Bandscheibe Flüssigkeit auf? im Liegen, z. B. Stufenlagerung (häufig optimale Haltung bei akuten Beschwerden), Liegen mit angewinkelten Beinen oder mit leicht aufgerichtetem Oberkörper Bei welchen Körperhaltungen gibt die Bandscheibe Flüssigkeit ab? Stehen Heben und Tragen (abhängig von Last und Körperhaltung) Sitzen (abhängig von Körperhaltung); im Sitzen ist die natürliche Lordose im LWS-Bereich abgeschwächt bzw. aufgehoben, wodurch sich die Druckbelastung im unteren LWS-Bereich erhöht. Den Flüssigkeitsverlust kann man nachvollziehen, wenn man seine Körpergröße morgens und abends misst: Differenz ca. 2 cm. Da der Zellaufbau der Bandscheibe und damit ihre Wasseraufnahmefähigkeit mit zunehmenden Alter abnimmt (siehe: Nährstoffversorgung der Bandscheibe), wird man im Laufe der Jahre insgesamt kleiner. Dargestellt sind die Druckbelastungen in der unteren LWS.

9 VIII. Anatomie – aktive Strukturen
mit freundlicher Genehmigung der BGN VIII. Anatomie – aktive Strukturen Im Gegensatz zu den „passiven“ Strukturen der WS (Bänder, Knochen) sind Muskeln „aktive“ Strukturen, die Bewegung und eine aufrechte Körperhaltung ermöglichen. Sie können bis ins hohe Alter trainiert werden.

10 Muskulatur - Rückenmuskeln
mit freundlicher Genehmigung der BGN Muskulatur - Rückenmuskeln kurz und tief Welche Rückenmuskeln kennen Sie und welche Funktion haben diese? Man unterscheidet zwischen oberflächlichen, langen und tiefliegenden, kurzen Rückenmuskeln: Oberflächliche lange Rückenmuskeln Sie reichen vom Becken bis zum Kopf. Sie dienen der Aufrichtung der Körpers (großer Muskel - große Bewegung). Sie können relativ leicht trainiert werden. Tiefe kurze Rückenmuskulatur Diese Muskeln setzen direkt an einzelnen Wirbeln an. Sie verspannen jeweils 1 bis 3 Segmente, d. h. 2 bis 4 Wirbel miteinander und stabilisieren das Segment. Kleiner Muskel – Stabilisierung; d. h. besondere Bedeutung für die Stabilisierung der WS. Sie haben einen wichtigen Anteil bei Fehlhaltungen. Ihr Aufbau erfordert ein spezielles Training unter Anleitung (z. B. ultraschallgestützte Kontrolle der Aktivierung des Mm. Multifidus = kurze u. tiefe Rückenmuskeln). lang

11 Muskulatur - Bauchmuskeln
mit freundlicher Genehmigung der BGN Muskulatur - Bauchmuskeln äußere und innere schräge quere Welche Bauchmuskeln kennen Sie und welche Funktion haben sie? Die Bauchmuskeln wirken teils unterstützend, teils als Gegenspieler zu den Rückenmuskeln. Je nach Faserverlauf (Richtung) haben die Bauchmuskeln unterschiedliche Funktionen: Die gerade Bauchmuskulatur beugt den Rumpf nach vorn. Sie ist somit Gegenspieler der langen Rückenstrecker. Die schrägen Bauchmuskeln drehen und neigen den Rumpf und arbeiten dabei mit den Rückenmuskeln zusammen. Die quere Bauchmuskulatur umspannt in Zusammenhang mit bindegewebigen Strukturen (Faszien) den Rumpf wie ein Korsett und stabilisiert bei Anspannung die Wirbelsäule. Die Körperhaltung beruht immer auf einem Zusammenwirken von Schwerkraft und Muskelspannung, wobei Rücken- und Bauchmuskulatur eine wesentliche Rolle spielen. gerade

12 „Muskelkorsett“ der Wirbelsäule
mit freundlicher Genehmigung der BGN „Muskelkorsett“ der Wirbelsäule schräge und quere Bauchmuskeln gerade Bauchmuskeln Gemeinsam stabilisieren und bewegen Rücken- und Bauchmuskeln dank ihrer Anatomie und Funktionsweise den Rumpf. Insbesondere der Einsatz der tiefen Rücken- und Bauchmuskulatur ist bei der Stabilisierung der WS wichtig. Dies kann erlernt und trainiert werden. Hinweis: sehniger Übergang der Bauchmuskeln in Nähe der Querfortsätze: Anspannung der schrägen und vor allem queren Bauchmuskeln „stützt“ die Wirbelsäule („Korsett“). Anspannung der Rückenmuskeln stabilisiert die Wirbelsäule, indem sie seitlich Druck ausübt und dadurch (vor allem axiale) Druckkräfte aufnimmt. Ist die Funktion eines Muskels gestört, gerät das Gleichgewicht aus den Fugen. viereckiger Lendenmuskel großer Lendenmuskel Rückenstrecker

13 Muskel - Aufbau und Arbeitsweise
mit freundlicher Genehmigung der BGN Muskel - Aufbau und Arbeitsweise Übergang zu Sehne Arterie Vene Wie ist ein Muskel aufgebaut? Ein Muskel setzt sich aus vielen einzelnen Fasern zusammen, die gemeinsam Faserbündel bilden. Muskelfasern können sich zusammenziehen (kontrahieren) und gedehnt werden. Beide Eigenschaften ermöglichen zusammen eine Bewegung und Körperhaltung. Wie wird der Muskel ernährt? Zwischen den Fasern verlaufen Blutgefäße, die die Muskeln über Arterien mit Nährstoffen (z. B. Sauerstoff und Zucker) versorgen und über Venen Abfallstoffe abtransportieren. Kann die Blutzufuhr den Stoffwechsel nicht ausreichend gewährleisten, ermüdet die Muskulatur. Dies ist der Fall, wenn über längere Zeit statisch oder sehr schwer (dynamisch) gearbeitet wird. Bei statischer Arbeit (Haltearbeit) wird durch die ständige Muskelanspannung die Blutzufuhr „abgedrückt“; es entsteht ein sogenannter „Ischämieschmerz“. Bei sehr schwerer dynamischer Muskelarbeit (Bewegung, z. B. Heben) reicht trotz guter Durchblutung die zugeführte Menge an Energie nicht aus, um den hohen Bedarf zu decken; der Muskel ermüdet.  Übungsvorschlag: Übung: statisch/dynamische Muskelarbeit Muskelfaser Faserbündel Dynamische Arbeit: Muskelversorgung ist möglich Statische Arbeit: Versorgung eingeschränkt

14 Muskulatur - Abschwächung und Verkürzung
mit freundlicher Genehmigung der BGN Muskulatur - Abschwächung und Verkürzung abgeschwächt verkürzt Muskeln, die nicht physiologisch genutzt werden, werden schwächer (Muskelabschwächung) oder kürzer (Muskelverkürzung). Bestimmte Muskeln neigen eher zur Abschwächung und müssen daher gezielt gekräftigt werden. Andere neigen eher zur Verkürzung und müssen gedehnt werden. Frage (bevor die Legende eingeblendet wird!): „Was glauben Sie, neigen die gelb eingefärbten Muskeln zur Verkürzung oder zur Abschwächung?“ Nur bei einem optimalen Zusammenspiel der Muskulatur kann das Stütz-/ Bewegungssystem reibungslos funktionieren. Ansonsten entstehen sogenannte Dysbalancen, die langfristig zu einer Haltungsschwäche und Fehlhaltung führen. Frage an Teilnehmer: Was denken Sie, welche Verkürzungen bzw. Abschwächungen typischerweise bei einem 1) Fußballspieler und 2) Büromenschen auftreten? 1) Fußballspieler: läuft, schießt und springt, was eine starke Bein- und Hüftbeugemuskulatur aber relativ schwache Gesäßmuskulatur zur Folge hat. Die dadurch entstandenen Verkürzungen im Bereich der Beinvorderseite und Hüftbeugers würden zu einer „vorgeneigten“ Haltung führen, wenn diese nicht durch eine Hyperlordisierung der LWS ausgeglichen wird. Die Hyperlordosierung geht in der Regel mit einer abgeschwächten Bauchmuskulatur einher. Das Ergebnis ist eine zu starke, unphysiologische Hohlkreuzstellung der LWS bei gleichzeitig abgeschwächter Bauchmuskulatur. Daher ist ein fußballspezifisches Ausgleichstraining wichtig. -> wie müsste das aussehen? (Denkaufgabe für Teilnehmer) 2) Büroarbeit: Sitzen vorm Bildschirm mit krummen Rücken, beiden Armen in Vorhalte und Kopf im Nacken/Kinn nach vorne geschoben, wodurch die Brust- und Nackenmuskulatur verkürzt und obere Rückenmuskulatur und Schulterblattmuskulatur abschwächen. -> wie könnten Ausgleichsübungen aussehen? Wie würde eine bessere Haltung aussehen? (Denkaufgabe für Teilnehmer)

15 IX. Pathologie mit freundlicher Genehmigung der BGN
Es werden sowohl natürliche degenerative Veränderungen als auch Veränderungen durch Fehlbeanspruchung dargestellt. Oft lassen sich die Ursachen für pathologische Zustände nicht klar trennen.

16 Fehlhaltungen mit freundlicher Genehmigung der BGN
Beispiele für typische Fehlhaltungen im Alltag mit Aufhebung der physiologischen Doppel-S-Form: passives Stehen: Hohlkreuzstellung vorgeneigtes Stehen mit Rundrücken Heben mit krummen Rücken und durchgedrückten Knien passives Sitzen mit Rundrücken und Fehlstellung HWS

17 Folgen einer schlechten Haltung
mit freundlicher Genehmigung der BGN Folgen einer schlechten Haltung schlechte, passive Haltung Fehlbeanspruchung der Muskulatur u./o. vermehrte, einseitige Druckbelastung der Bandscheiben dauerhafte oder wiederholte Fehlbelastung der passiven Strukturen (z. B. vermehrte Zugbelastung auf Bändern und Wirbelgelenken) Fehlbeanspruchung des Stütz-/Bewegungssystems Unsere Körperhaltung entwickelt und verändert sich durch verschiedene Einflüsse. Hierzu zählen genetische Faktoren aber auch häufig Lebensbedingungen und Umwelteinflüsse. Zu wenig Bewegung, ungünstiges und langes Sitzen/Stehen und einseitige Belastungen führen zu einer Fehlbeanspruchung des Stütz-/Bewegungssystems. Die Folge: Muskulatur schwächt ab oder verkürzt, passive Strukturen (Bänder, Bandscheiben und Wirbelgelenke) werden überlastet. Eine schlechte Haltung wird zur Haltungsschwäche und manifestiert sich in einer Fehlhaltung, was zu einer Fehlbeanspruchung und Schmerzen führen kann. Personen mit ungünstigen genetischen Voraussetzungen (Prädisposition) müssen daher gezielter vorbeugen und an ihrer Haltung „arbeiten“. Übungsvorschlag: - Kartenabfrage: Ursachen und Folgen schlechter Körperhaltung

18 Muskeln – Fehlbeanspruchung
mit freundlicher Genehmigung der BGN Muskeln – Fehlbeanspruchung Ursachen Haltungsfehler, statische u./o. einseitige Beanspruchung Folgen Verspannung, Hartspann/Myogelose, Triggerpunkt Behandlung durchblutungsfördernde Maßnahmen, z. B. Bewegung, Wärme/Kälte, Massage, Elektrotherapie Vorbeugung aktive Haltungskorrektur, Ausgleichs-/Dehnübungen, moderates Krafttraining Abfrage: „Hatten Sie schon mal Verspannungen?“, „Wenn ja, wo?“, „Was können Sie dagegen tun?“ Muskuläre Verspannungen treten auf, wenn der Muskel überlastet und nicht ausreichend durchblutet wird. Dies geschieht z. B. bei Fehlhaltungen u./o. wenn man über längere Zeit in gleichbleibender Haltung arbeitet. Insbesondere die Schulter-Nacken-Muskulatur und der untere Rücken sind davon betroffen. Verspannungen lösen sich i. d. R. wenn der verursachende Faktor wegfällt. Hartspann oder Myogelosen sind hartnäckiger und bedürfen u. U. einer gezielten Therapie. Die Muskulatur ist dann so stark verspannt, dass auch die Funktionalität (i. d. R. schmerzhaft) eingeschränkt ist. Teilweise können die Schmerzen in weitere Körperregionen ausstrahlen, insbesondere, wenn an den sog. Triggerpunkten Druck ausgeübt wird. Der Betroffene nimmt häufig eine Schonhaltung ein, wodurch die Problematik nur noch verstärkt wird. Eine Behandlung hat zum Ziel, den Muskeltonus, d. h. die dauerhafte Anspannung im Muskel, zu reduzieren. In Akutphasen kann dies durch passive, durchblutungsfördernde Maßnahmen, wie Wärme-/Kälteanwendungen, Elektrotherapie oder Massagen erfolgen. Sobald als möglich sollte man den Muskel zusätzlich aktiv durch Bewegung lockern. Zur Vorbeugung empfiehlt es sich auf eine physiologische Haltung zu achten, regelmäßig Ausgleichsübungen und ein moderates Krafttraining durchzuführen.

19 mittleres Erwachsenenalter
mit freundlicher Genehmigung der BGN Bandscheibendegeneration Wenn Bandscheiben degenerieren - ein Prozess, der bei den meisten Menschen bereits mit ca. 20 Jahren beginnt - verändert sich das Gewebe. Die Wasseraufnahmefähigkeit der Bandscheibe wird geringer; sie „trocknet aus“. Dadurch verringern sich das Volumen (und die Höhe), die Elastizität und damit die Puffereigenschaften der Bandscheibe. Es kann zu Einrissen/Spaltbildungen im Faserring kommen, die bis zum Bandscheibenkern vordringen (sog. Diskose); der Kern kann sich dadurch verlagern und ggf. austreten (s. a. -> Bandscheibenvorwölbung/-vorfall). Im mittleren Erwachsenenalter treten die meisten bandscheibenbedingten Beschwerden auf, da in dieser Phase das physiologische Gleichgewicht in den Bewegungssegmenten aus den Fugen gerät. Der Körper reagiert kompensatorisch und versucht sich auf die veränderten Bedingungen einzustellen, z. B. indem er an den Wirbelkörpern Randzacken oder sogar Spangen bildet (sog. Spondylose bzw. Spondylosis deformans), die das Segment stabilisieren. Im hohen Erwachsenenalter sind die Umbauprozesse abgeschlossen und es kehrt wieder Ruhe ein im Bewegungssegment; jedoch auf Kosten der Funktionalität (Beweglichkeit). Eine vorzeitige Degeneration kann durch besondere Belastungen oder erbliche Faktoren bedingt sein. Die genauen Ursachen sind häufig unklar. Jugend mittleres Erwachsenenalter hohes Alter

20 Bandscheibenvorfall - Entstehung
mit freundlicher Genehmigung der BGN Bandscheibenvorfall - Entstehung Wie entsteht eine Bandscheibenvorwölbung bzw. -vorfall? Zu einem Bandscheibenvorfall können unterschiedliche Faktoren beitragen. Der Faserring kann aufgrund degenerativer Prozesse, Fehlbelastungen u./o. erblicher Disposition spröde werden und einreißen (s. a. BS-Degeneration). Bei Fehlbelastung (z. B. starke Beugung oder Drehung unter Last) kann der Faserring nicht mehr elastisch nachgeben, er reißt weiter ein und Teile des Kerns verlagern sich in die Risse. Bei weiterer Druckerhöhung kann sich ein Teil des Gallertkerns vorwölben und auf umliegende Strukturen (Bänder, Nervenbahnen) drücken (=Bandscheibenvorwölbung). Eine Vorwölbung kann sich zurückverlagern oder verschlimmern! Ein Teil des Kerns kann den Faserring durchbrechen und „vorfallen“ (=Bandscheibenvorfall). Dann wird vermehrt Druck auf die umliegenden Strukturen ausgeübt; der ausgetretene Kern kann häufig nicht mehr zurück. Je nach Lokalisation und Ausprägung des Bandscheibenvorfalls (s. a. nächste Folie) können Bänder und Nervenbahnen gequetscht und dauerhaft geschädigt werden. Ausstrahlende Schmerzen in Arme oder Beine, sensible und/oder motorische Störungen sind die Folge. Man versucht zunächst den Bandscheibenvorfall konservativ zu behandeln. Je nach Schwere empfiehlt es sich, moderat in Bewegung zu bleiben und sich leicht zu belasten oder auch eine kurzzeitige (Bett)Ruhe. Zusammen mit unterstützenden Medikamenten soll der Körper sich selbst helfen. In einigen Fällen muss der Vorfall jedoch operativ beseitigt werden, um bleibende Folgeschäden zu vermeiden (s. a. Therapie-Folien). Beachte: nicht jede Vorwölbung/Vorfall muss schmerzhaft sein! Jedoch ist beim Vorfall die Funktion der Bandscheibe irreversibel geschädigt, was in benachbarten Segmenten zu einer kompensatorischen Überlastung führen kann!

21 Bandscheibenvorwölbung/-vorfall - möglicher Auslöser -
mit freundlicher Genehmigung der BGN Beim Hexenschuss handelt es sich um einen zunächst segmental akut einsetzenden, meist stechenden Kreuzschmerz, der oft mit Zwangshaltung, Bewegungssperre und Hartspann einhergeht. Mögliche Ursachen: Bandscheibenvorwölbung/-vorfall mit Druck auf Nervenbahnen Kompression, Zerrung oder Blockierung der Wirbelgelenke Muskelverspannung Ausgelöst durch: schnelle Drehbewegungen der Wirbelsäule (z.B. beim Aufstehen oder nach einem Sturz), falsche Haltung und fehlende muskuläre Stabilisierung beim Bücken oder Anheben von schweren Gegenständen, Kälte oder Zugluft im Lendenwirbelbereich (reflektorische Muskelverspannung) Begleitende Faktoren sind: vorgeschädigte Bandscheiben u./o. Wirbelgelenke, schwache Muskulatur.

22 Bandscheibenvorwölbung/-vorfall - typische Lokalisationen -
mit freundlicher Genehmigung der BGN HWS: ca. 36 % LWS: ca. 62 % BWS: ca. 2 % Warum und wo kommt es zu den häufigsten Bandscheibenschäden? Die physiologische Doppel-S-Form der WS hat, aus biomechanischer/ statischer Sicht gesehen, zwei Schwachstellen: im Bereich der LWS- und HWS-Lordose. Die beiden untersten Bandscheiben, d.h. zwischen dem 4. und 5. Lendenwirbel und dem 5. Lendenwirbel und Kreuzbein tragen das meiste Gewicht. Hier ist auch die Beweglichkeit in Beugung und Streckung am größten. Deshalb nutzen sich diese beiden Bandscheiben am schnellsten ab und es kommt dort am häufigsten zu Bandscheibenschäden. Zwischen dem 4. und 6. Halswirbel treten ebenfalls relativ häufig Schädigungen auf. Dies hängt u. a. mit chronischen Fehlhaltungen des Kopfes (Überstrecken, „Schildkrötenhals“, z. B. bei Büro- oder Bandarbeit) zusammen. Untersuchungen zeigen eine Prävalenz von Bandscheibenvorwölbungen und -vorfällen von insgesamt: Halswirbelsäule ca. 36 % Brustwirbelsäule ca. 2 % Lendenwirbelsäule ca. 62 %

23 Bandscheibenvorwölbung/-vorfall - Formen -
mit freundlicher Genehmigung der BGN a) b) c) d) Welche Arten von Vorwölbungen und Vorfällen gibt es? Entstehung/Auslöser: s. a. vorherige Folien Je nach Vorschädigung und Art der Belastung können Vorwölbungen und Vorfälle an verschiedenen Stellen und in verschiedenen Formen entstehen. a) Vorwölbung (der Bandscheibenkern befindet sich noch innerhalb des Faserrings). Er drückt auf das (i. d. R. hintere) Längsband b) nicht sequestrierter (nicht abgesonderter) Vorfall mit Durchtrennung des Längsbandes; man unterschiedet außerdem zwischen: pendelndem, eingeklemmtem, fixiertem Vorfall c) sequestrierter (abgesonderter) Vorfall mit Druck auf das Längsband d) massiver Vorfall mit Überdehnung des Längsbandes Vorwölbungen und Vorfälle können auch symptomfrei ablaufen. Wenn jedoch Teile des Gallertkerns auf Nervenbahnen drücken, sind Schmerzen, sensible u./o. motorische Ausfälle die Folge. Die davon betroffene Körperregion (z. B. Arme oder Beine; rechts oder links) lässt Rückschlüsse auf die Lokalisation der Vorwölbung/ des Vorfalls zu. Behandlung: s. a. vorherige Folie und Therapieteil

24 Arthrose der Wirbelgelenke und Randwucherungen
mit freundlicher Genehmigung der BGN Wie an anderen Gelenken auch, kann an den Wirbelgelenken eine Arthrose auftreten. Deren Ursachen können sowohl exogen (äußerlich) als auch endogen (innerlich) bedingt sein und sich gegenseitig verstärken (z. B. traumatische Einwirkungen/Verletzungen oder Fehlbeanspruchungen, altersbedingter Knorpelabbau, Entzündungen, angeborene Krankheiten/Störungen). Die Folge ist eine irreversible Schädigung des Gelenkknorpels. Eine Arthrose im Bereich der Wirbelgelenke (Spondylarthrose) führt häufig zum Beschwerdebild des Facettensyndroms, bei dem aufgrund der Irritationen von Kapseln, Bändern und umliegender Nerven bei bestimmten Körperhaltungen/Belastungen aber auch in Ruhe Schmerzen auftreten können. Bei einer fortschreitenden Arthrose tritt ein natürlicher Reparaturmechanismus in Kraft, bei dem der Körper durch die Bildung von Randwucherungen an den Gelenkflächen (sog. Spondylarthrosis deformans) eine Versteifung der Gelenke herbeiführt. Die Wirbelsäule verliert dadurch zwar an Beweglichkeit, jedoch werden die überlasteten und schmerzhaften Strukturen entlastet und die Schmerzen lassen nach.

25 Verformungen/ Missbildungen der WS: Morbus Bechterew
Der Morbus Bechterew (ankylosierende Spondylitis) ist eine rheumatische Entzündung überwiegend der Wirbelsäule und des Kreuzbein-Darmbeingelenkes. Es können aber auch Gliedmaßengelenke sowie innere Organe von den entzündlichen Veränderungen betroffen sein. Die Betroffenen bemerken als typisches Symptom einen als "entzündlich" beschriebenen Rückenschmerz: er ist vor allem durch Schmerzen in Ruhe, auch nachts, gekennzeichnet. Durch Bewegung bessern sich die Symptome. Weitere Merkmale dieser Erkrankung sind Morgensteifigkeit, die über 30 Minuten andauert, Gesäßschmerzen, Einschränkung der Brustkorbdehnung (z. B. bei Atmung) und Regenbogenhautentzündung. Die Erkrankung kann entweder schubweise mit unterschiedlich langen Phasen ohne Beschwerden oder chronisch fortschreitend verlaufen. Die Wirbelkörper, die kleinen Wirbelgelenke, Bandscheiben und Bänder können von den Entzündungsvorgängen betroffen sein. Die Zwischenwirbelgelenke verlieren dadurch ihre Beweglichkeit, die Wirbelsegmente können versteifen und verknöchern. Dieser Prozess verursacht Schmerzen und schränkt die Beweglichkeit der Wirbelsäule ein („Bambuswirbelsäule“). Bei Fortschreiten kann eine Krümmung (Kyphose) der Brustwirbelsäule und eine Überstreckung des Halses entstehen.   mit freundlicher Genehmigung der BGN

26 Verformungen/ Missbildungen der WS: Osteoporose
mit freundlicher Genehmigung der BGN Die Osteoporose ist eine relativ häufige Erkrankung des Knochens im Alter, die ihn für Brüche (Frakturen) anfälliger macht. Die auch als Knochenschwund bezeichnete Krankheit ist gekennzeichnet durch eine Verminderung der Knochenmasse und Verschlechterung der Mikroarchitektur des Knochengewebes, d. h. die Knochendichte nimmt ab, wodurch das Frakturrisiko steigt. Die erhöhte Frakturanfälligkeit betrifft insbesondere die Wirbelsäule, kann aber auch das übrige Skelett betreffen (z. B. Oberschenkelhalsbruch, Handgelenksbruch). Im Bereich der Wirbelsäule kann es durch Einbrüche der Wirbelkörperdeckenplatten zur Bildung von Keil- und Fischwirbeln kommen, die eine veränderte Statik der Wirbelsäule nach sich ziehen. Die häufigste Form ist die sogenannte postmenopausale (Typ I) Osteoporose, die zwischen dem 51. und 75. Lj. infolge des Ausfalls der Ovarfunktion auftritt. Etwa 30% aller Frauen erkranken nach der Menopause an Osteoporose. Die postmenopausale Form geht stufenlos in die senile (Typ II) Osteoporose über, welche den normalen Alterungsprozess repräsentiert. Neben der Hormonumstellung während bzw. nach den Wechseljahren, beeinflussen Kalzium-, Vitamin D-Mangel und geringe körperliche Beanspruchung den Erkrankungsverlauf negativ.


Herunterladen ppt "VII. Anatomie – passive Strukturen"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen