Depressionen bei Kindern und Jugendlichen

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Depressionen bei Kindern und Jugendlichen
 Präsentation transkript:

Depressionen bei Kindern und Jugendlichen Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern

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Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern Definition Depression ist eine weit verbreitete psychische Störung, die durch Traurigkeit, Interesselosigkeit und Verlust an Genussfähigkeit, Schuldgefühle und geringes Selbstwertgefühl, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwächen gekennzeichnet sein kann. (WHO) Es gibt unterschiedliche Ausprägungen in Schwere (leicht, mittelgradig, schwer) und Verlauf (einmalig, wiederkehrend, dauerhaft). Die fettgedruckten Symptome sind die Leitsymptome über alle Definitionen hinweg. Nach ICD 10 (internationale Klassifikation von Krankheiten) wird unterschieden: F32 depressive Episoden (leicht, mittelgradig, schwer) F33 rezidivierende (wiederkehrende) depressive Störung F34 dauerhafte Instabilität von Stimmung und Antrieb Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern

Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern Symptome Gedanken Gefühle „Ich bin nichts wert.“ „Es hat alles keinen Sinn.“ „Ich bin niedergeschlagen.“ „Ich habe zu nichts Lust.“ „Ich bin wütend.“ Verhalten Körper „Ich mag nicht aufstehen.“ „Ich mag niemanden sehen.“ „Ich habe Bauchschmerzen.“ „Ich muss ständig weinen.“ Gedanken: selbstwertvermindernde Gedanken, niedriger Selbstwert, Selbstabwertung, generalisierte Sinnlosigkeit Gefühle: Traurigkeit, Wut, Aggression, Gereiztheit Verhalten: Antriebslosigkeit, Lähmung Körper: Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, diffuse Schmerzen, niedergedrückte Haltung, leise Stimme Jungen reagieren häufiger mit externalisierendem Verhalten (Gereiztheit, Aggression), Mädchen eher mit internalisierendem Verhalten (Rückzug, Kopf- und Bauchschmerzen) Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern

Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern Statistische Daten Häufigkeit depressiver Erkrankungen Im Kindesalter: 2 % Im Jugendalter: 5-10 % Im Erwachsenenalter: 20 % Verteilung nach Geschlecht Bis zum 10. Lebensjahr: Mädchen/Jungen 1 : 1 Bei Jugendlichen: Mädchen/Jungen 2-3 : 1 Bei Erwachsenen: Frauen/Männer 2 : 1 Braun-Scharm, 2017 Häufigkeit depressiver Erkrankungen zu eine bestimmten Zeitpunkt erhoben Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern

Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern Abgrenzung Trauer Emotionaler Zustand, z. B. Niedergeschlagenheit oder heftige emotionale Reaktion wie Schmerz, Traurigkeit und Wut Prozess bei der Bewältigung von Trennung, Krankheit, Sterben und Tod Traurigkeit als Symptom der Depression Übergang in eine Depression möglich Angst Emotionale Reaktion auf eine reale oder fiktive Gefahr Entwicklungsgeschichtliche Schutzfunktion Hohe Auftretenswahrscheinlichkeit zusammen mit Depression Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern

Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern Erklärungsmodell Neben der klassischen Depressionstheorien liegen heute immer mehr Versuche vor, das Wechselspiel verschiedener biopsychosozialer Faktoren bei der Entstehung einer Depression im Kindes- und Jugendalter in Erklärungsmodelle zusammenzufassen. Im Sinne eines Vulnerabilitäts-Stress-Modells kann für viele Fälle davon ausgegangen werden, dass dispositionelle Faktoren und Temperamentsmerkmale sowie ungünstige Bindungs- und Erziehungserfahrungen du die unzureichende Befriedigung von Grundbedürfnissen in früher Kindheit zu einer erhöhten psychischen Verletzbarkeit führen. Diese Vulnerabilität kann sich auf unterschiedlichen Ebenen herausbilden, etwa in Form mangelnder Emotionsregulation bzw. negativer Affektivität, erhöhter Stressreaktivität, dysfunktionaler kognitiver Muster oder fehlender sozialer Kompetenz und Problemlösefertigkeiten. Auf dem Boden dieser Vulnerabilität können besondere Herausforderungen des Jugendalters (z. B. körperliche und soziale Veränderungen der Pubertät) und vor allem belastende Lebensereignisse und Stress, insbesondere im zwischenmenschlichen Bereich (z .B. elterliche Scheidung, Trennungen und Streit), oder auch andere Belastungen (eine eigene Erkrankung, schulische Misserfolge, gehäufte Umzüge) eine Depression letztendlich auslösen. Im Sinne eine Teufelskreises verstärken sich dann depressive Verstimmung und ungünstige Verhaltens- und Erlebensmuster; ebenso begünstigen die depressiven Symptome wiederum zusätzliche Belastungen und Stress (etwa in Form zwischenmenschlicher Probleme und schulischer Schwierigkeiten etc.). Ergänzung zur Abbildung: Vulnerabilität: z. B. Schwierigkeiten, Gefühle zu regulieren; negative Grundstimmung; einseitige, verzerrte gedankliche Bewertungsmuster; mangelnde, soziale Kompetenzen; höhere Stressempfindlichkeit; Rückzugstendenzen Entwicklungseinflüsse: z. B. Pubertät, körperliche Veränderungen, Bedürfnis nach engeren Freundschaften, Fähigkeit zu mehr Selbstreflexion, mehr Rollenanforderungen Gesellschaftliche Einflüsse: z. B. Medien, Leistungsdruck, Vielfalt von Wertvorstellungen und Lebensentwürfen, erschwerte Orientierung (F. Petermann: Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie, 7. Auflage) Petermann, 2013 Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern

Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern Risikofaktoren Biologische Faktoren, z. B. Alter (steigt im Jugendalter an) Weibliches Geschlecht Kognitiv-emotionale Faktoren, z. B. Ungünstige gedankliche Verarbeitungs- und Bewertungsmuster Verzerrt negatives Bild von sich, anderen und der Zukunft Familiäre Faktoren und Eltern-Kind-Interaktion, z. B. Geringe Bindungsqualität zwischen Eltern und Kind Verlusterlebnisse und psychische Erkrankungen in der Familie Soziale Kontakte und Beziehungen zu Gleichaltrigen, z. B. Geringe soziale Kompetenz Weniger enge Beziehungen zu Gleichaltrigen Kritische Lebensereignisse und Stress, z. B. Schulische Überforderung (Cyber-)Mobbing Der Entstehung einer depressiven Störung bei Kindern und Jugendlichen können im Einzelfall ganz unterschiedliche Risiken und Entwicklungswege zugrunde liegen. Es wird von einem komplexen Zusammenspiel der Faktoren ausgegangen. Folgende Faktoren können das Auftreten und die Aufrechterhaltung einer Depression begünstigen: Biologische Faktoren: Alter (steigendes Risiko im Jugendalter), weibliches Geschlecht, Hormonelle Veränderungen und Pubertät, Anomalien im Hirnstoffwechsel, cerebrale Auffälligkeiten, erhöhte biologische Stressempfindlichkeit, genetische Übertragung von einem depressiv erkrankten Elternteil Kognitiv-emotionale Faktoren: ungünstige gedankliche Verarbeitungs- und Bewertungsmuster (selektiv negative Wahrnehmung und Informationsverarbeitung, einseitige Ursachenzuschreibung…), verzerrt negatives Bild von sich, anderen und der Zukunft, ungünstige Emotionsregulation beziehungsweise negative Affektivität, mangelnde Problemlösefertigkeiten Familiäre Faktoren und Eltern-Kind-Interaktion: geringe Bindungsqualität zwischen Eltern und Kind (z. B. geringe emotionale Verfügbarkeit und Unterstützung, mangelnde Fürsorge, wenig Kommunikation, geringe Empathie, Ablehnung, Feindseligkeit, Vernachlässigung und Strafe), Trennungen und Verlusterlebnisse etwa durch den Tod eines Familienmitglieds oder die elterliche Scheidung, Affektive oder andere psychische Erkrankungen eines Elternteils, weitere familiäre Belastungen wie Ehe- und Erziehungsstreitigkeiten, Armut, Mussbrauch oder Misshandlung Soziale Kontakte und Beziehungen zu Gleichaltrigen: geringe soziale Kompetenz, weniger enge Beziehungen und Kontakte zu Gleichaltrigen, Ablehnung und Isolation, Belastende Erfahrungen im Freundeskreis (wie z. B. Streit, Trennung, Tod, Krankheit) Kritische Lebensereignisse und Stress: neben Belastungen in der Familie oder der Gleichaltrigengruppe auch weitere stressvolle Ereignisse und Erfahrungen (z. B. schulische Überforderung oder schulischer Misserfolg, körperliche Krankheiten, Krankenhausaufenthalte, Umzüge, Armut) (F. Petermann: Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie, 7. Auflage) Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern

Vorgehensweise bei Verdacht auf Depression Lehrkraft erhält im Gespräch mit Schülerin/Schüler erste Hinweise auf eine mögliche Depression. Lehrkraft wendet sich an die Schulpsychologin/den Schulpsychologen. Schulpsychologin/Schulpsychologe führt Gespräch(e), ggf. (gemeinsam) mit Lehrkraft, Schülerin/Schüler und Eltern. Schulpsychologin/Schulpsychologe bespricht mit Eltern und Schülerin/Schüler weiteres Vorgehen, z. B. Kontaktaufnahme mit: Hausarzt bzw. Kinderarzt Kinder- u. Jugendlichen-Psychotherapeut Facharzt für Kinder- u. Jugendlichen-Psychiatrie und -Psychotherapie Bei akuter Suizidalität Kinder- und Jugendpsychiatrie (Notfallnummer) Bei Hausarzt bzw. Kinderarzt Screening z.B. CHILD-S oder DesTeen möglich Dringlichkeitshinweis durch Hausarzt bzw. Kinderarzt in Überweisung möglich Mit wem Kontaktaufnahme angebahnt wird, hängt von örtlichen Gegebenheiten und vorherigen Kontakten der Familie ab (Vielleicht besteht bereits Kontakt mit einem Facharzt) Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern

Gespräch(e) mit Betroffenen Beachten Sie das Setting: Zeit und Ruhe für ungeteilte Aufmerksamkeit. Bauen Sie Kontakt und Vertrauen auf. Beschreiben Sie Verhaltensbeobachtungen ohne Bewertung: „Mir ist aufgefallen, dass du dich in der Pause von deinen Freunden zurückziehst.“ Stellen Sie offene Fragen: „Wie geht es dir?“ Sprechen Sie in „Ich-Botschaften“: „ Ich mache mir Sorgen um dich.“ Stellen Sie Kontakt zu (professionellen) Unterstützern her. Gehen Sie nicht zu sehr in die Tiefe – das ist Aufgabe von Therapeuten und Fachärzten. Jeder muss überlegen, ob die Formulierungsbeispiele passend sind: für die jeweilige Situation für die/den jeweilige(n) Sprecherin Wenn ich mir nicht wirklich Sorgen mache, kann ich das auch nicht sagen! Es geht um Authenzität! In abgeschwächter Form könnte man sagen … Ich bin besorgt, dass …. Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern

Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern Dos und Don´ts Das ist hilfreich: Bitte nicht: Vermindern Sie das Anspruchsdenken bei den Betroffenen. Verharmlosen Sie nicht: „Das wird schon wieder.“ „Reiß dich zusammen.“ Zeigen Sie die Mitteltöne des Lebens auf. (weg vom Schwarz-Weiß- Denken) Verfallen Sie nicht in übertriebenen Aktionismus und/oder Panik. Bleiben Sie ruhig und vermitteln Sie Hoffnung, dass es Hilfe gibt. Versprechen Sie nichts: „Ich spreche mit niemanden darüber.“ Machen Sie vorsichtig Mut, Hilfe anzunehmen. Geben Sie kein vorschnelles Urteil ab. Übernehmen Sie klare Führung für die nächsten Schritte. Schlagen Sie keine vorschnellen Lösungen vor. Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern

Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern Diagnose und Therapie Multimodale Diagnostik Anamnese und Exploration, z. B. Informationen zu psychosozialen Belastungen, familiären Beziehungsstörungen Psychometrische Diagnostik, z. B. störungsspezifische Tests und Fragebögen Körperliche Untersuchung zum Ausschluss körperlicher Erkrankungen Multimodale Therapie Therapeutische Maßnahmen, z. B. Psychoedukation, Aktivierung, Beeinflussung negativer Gedanken, Schulung sozialer Fähigkeiten, Strategien zur Problemlösung Medikamentöse Therapie Flankierende Maßnahmen, z. B. Elternarbeit, Einbezug des schulischen Umfelds Multimodale Diagnostik Anamnese und Exploration (Informationen zu psychosozialen Belastungen, familiären Beziehungsstörungen, …) Psychometrische Diagnostik Störungsspezifische Tests und Fragebögen (DIKJ, ...) Störungsübergreifende Verfahren (DISYPS-III, ...) Körperliche Untersuchung (Ausschluss körperlicher Erkrankungen, …) Multimodale Therapie Verhaltenstherapeutische Maßnahmen: Psychoedukation (Aufklärung über das Störungsbild, ...), Aktivierung (Strukturierung des Tagesablaufs, …), kognitive Umstrukturierung (Abbau belastender Kognitionen, …), soziale Problemlösetechniken (Verbesserung sozialer Fertigkeiten, …), etc. Medikamentöse Therapie: SSRI, etc. Flankierende Maßnahmen: Einbezug der Eltern (Erarbeitung eines gemeinsamen Störungskonzeptes, …), Einbezug des schulischen Umfelds (Hilfe beim Übergang von einer stationären Therapie in den Schulalltag, …), etc. Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern

Fazit „Wir brauchen in unseren Schulen eine Kultur des Hinschauens.“ Josef Kraus Ehemaliger Präsident des deutschen Lehrerverbandes Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern

Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern Bitte stör mich Bitte stör mich! Und wenn mein Schweigen zu laut wird, dann hör mich. Ich brauch jemanden zum Gedanken umtopfen und Gärten bunt träumen, zum Hand halten und Arm drücken. Bitte stör mich und bleibe. Vielleicht wird aus Enge dann Weite und aus Falltüren Brücken und aus Elefanten wieder Mücken. Komm, um meine Gedankenschiffe zu versenken. Komm und störe. Bitte sei leise, so laut, dass ich mich selbst wieder höre. Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern

Regionale Unterstützung (je nach Region zu ergänzen !) … Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern

Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern Quellenangaben Definition Depression (Folie 4): http://www.euro.who.int/de/health-topics/noncommunicable-diseases/mental-health/news/news/2012/10/depression-in-europe/depression-definition Erklärungsmodell und Risikofaktoren (Folien 8 und 9): F. Petermann (Hrsg.): Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie, 7. Auflage, Hogrefe Verlag, Göttingen, 2013. Statistische Daten (Folie 6): H. Braun-Scharm: Vortrag „Depression im Kinder- und Jugendalter“, Bezirkskrankenhaus Lohr, 2017. Aufruf (Folie 15): https://www.youtube.com/watch?v=ETzclSAClrc Fotos : https://de.freeimages.com/search/depression (Folie 3) http://www.pexels.com (Folie 5) Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern

Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern Literaturhinweise Haider, Harald: Psychische Probleme von Kindern und Jugendlichen. Wahrnehmen –verstehen – helfen. Linz, 2008. Groen, Gunter et. al.: Ratgeber. Traurigkeit, Rückzug, Depression. Informationen für Betroffene, Eltern und Erzieher. Hogrefe Verlag. Göttingen, 2012. F. Petermann (Hrsg): Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie. 7. Auflage. Hogrefe Verlag. Göttingen, 2013. Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern