Demokratiepädagogik – Demokratische Handlungskompetenz

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 Präsentation transkript:

Demokratiepädagogik – Demokratische Handlungskompetenz Dr. Anna Pukajlo

Ziel der Demokratiepädagogik Ziel demokratiepädagogischen Handelns ist der Erwerb demokratischer Handlungskompetenz. Diese schließt die kognitive Fähigkeit, die ethische Reflexion und die soziale Bereitschaft ein, an demokratischen Gesellschafts - und Lebensformen teilzuhaben und diese in Gemeinschaft mit anderen aktiv zu gestalten. Sie trägt dazu bei, die Demokratie als Regierungsform durch aufgeklärte Urteilsbildung und Entscheidungsfindung zu erhalten und weiter zu entwickeln.“ (Edelstein)

Kompetenz-bereiche demokratischer Handlungs-kompetenz (EOCD, 2005) Interaktive Anwendung von Wissen und Medien Eigenständiges Handeln Interaktion in heterogenen Gruppen

Interaktive Anwendung von Wissen und Medien Für demokratisches Handeln Orientierungs- und Deutungswissen aufbauen Die Schüler*innen … erläutern im Kontext spezifischer Problem- und Handlungssituationen die Bedeutung der Demokratie als Regierungsform, Gesellschaftsform und Lebensform, erklären im Zusammenhang ihrer Lebenssituation ebenso wie im Hinblick auf die Situation spezifischer anderer Personen oder Gruppen die Bedeutung der Menschen- und Bürgerrechte, stellen vor dem Hintergrund spezifischer Situationen und Anliegen geeignete Formen und Wege zur Beteiligung und aktiven Mitgestaltung dar.

Interaktive Anwendung von Wissen und Medien Probleme demokratischen Handelns erkennen und beurteilen Die Schüler*innen … beschreiben für die Demokratie (als Regierungsform, Gesellschaftsform und Lebensform) relevante Probleme und beurteilen diese, identifizieren demokratiebezogene Handlungsnotwendigkeiten und beschreiben Möglichkeiten, wie diese erfüllt werden können, beurteilen Sachverhalte unter Gesichtspunkten der Gerechtigkeit.

Interaktive Anwendung von Wissen und Medien Systematisch handeln und Projekte realisieren Die Schüler*innen … stellen Formen und Wege gemeinsamer Gestaltung von (Demokratie-)Projekten dar, planen und realisieren Partizipationsprojekte, bewerten den Projektprozess im Hinblick auf Erfolg, Probleme und Verbesserungsmöglichkeiten.

Interaktive Anwendung von Wissen und Medien Öffentlichkeit herstellen und Unterstützer akquirieren Die Schüler*innen … erläutern die Bedeutung von Öffentlichkeitsarbeit im Zusammenhang von Demokratie und demokratischem Handeln, stellen in Bezug auf reale (auch außerschulische) Beteiligungsprojekte dar, was potenzielle Zielgruppen und was angemessene Formen von Öffentlichkeitsarbeit sind, recherchieren mögliche Unterstützer für Projekte und beschreiben Strategien, diese anzusprechen und zu akquirieren, präsentieren Anliegen und Ergebnisse mithilfe von ziel- und situationsspezifisch angemessener Medien und Präsentationstechniken.

Eigenständiges Handeln Eigene Interessen, Meinungen und Ziele entwickeln und verteidigen Die Schüler*innen … stellen entsprechend ihrer persönlichen Interessen eigene Lern- und Lebensziele dar und entwickeln Pläne, diese zu realisieren, zeigen sich dazu in der Lage, eigene Ansichten und Positionen auch gegen Gruppendruck der Erwartungen von Autoritäten auf der Basis von Argumenten zu verteidigen.

Eigenständiges Handeln Interessen in demokratische Entscheidungsprozesse einbringen Die Schüler*innen … beschreiben Möglichkeiten und Wege, eigene Interessen und Anliegen in demokratische Prozesse einzubringen, bringen ihre Interessen, Meinungen und Positionen in Diskussions- und Entscheidungsprozesse ein und stellen sie auf der Basis von Argumenten dar.

Eigenständiges Handeln Sich motivieren, Initiative zeigen und Beteiligungsmöglichkeiten nutzen Die Schüler*innen … benennen Faktoren, welche die eigene Motivation zum zivilgesellschaftlichen und politischen Engagement negativ wie positiv beeinflussen, nutzen Möglichkeiten der gesellschaftlichen und politischen Einflussnahme und beteiligen sich aktiv an demokratischen Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen.

Eigenständiges Handeln Eigene Werte, Überzeugungen und Handlungen im größeren Kontext reflektieren Die Schüler*innen … beschreiben und reflektieren verschiedene soziale Erwartungen an die eigene Person, prüfen ihre eigenen demokratischen Überzeugungen und Urteile im Hinblick auf ihre Bedeutung für den eigenen Alltag und ihre Wirkung auf die Lebensumfeld, diskutieren eigene Überzeugungen und Urteile im Zusammenhang demokratischer Werte, reflektieren die Bedeutung und die Reichweite ihres eigenen demokratischen Engagements im Kontext von und für Schule, schulisches Umfeld und Gesellschaft.

Interaktion in heterogenen Gruppen Die Perspektive anderer übernehmen Die Schüler*innen … können in spezifischen Kooperationszusammenhängen ebenso wie in Konfliktsituationen die Sichtweisen ihres Gegenübers benennen und erläutern, beschreiben bei demokratiebezogenen Fragen und Problemen die Perspektiven und Interessen aller Beteiligten und Betroffenen, erläutern die politische Meinung anderer bezogen auf ihren demokratischen Gehalt.

Interaktion in heterogenen Gruppen Normen, Vorstellungen und Ziele demokratisch aushandeln und miteinander kooperieren Die Schüler*innen … hören ihren Diskussionspartnern zu und vergewissern sich durch Nachfragen, ob die jeweiligen Positionen richtig verstanden wurden, wägen im Dialog miteinander unterschiedliche Perspektiven, Sichtweisen gegeneinander ab und schließen demokratieverträgliche Kompromisse, zeigen sich demokratisch entstandenen Vereinbarungen gegenüber loyal.

Interaktion in heterogenen Gruppen Mit Diversität und Differenz konstruktiv umgehen und Konflikte fair lösen Die Schüler*innen … nehmen andere in ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten wahr und sind in der Lage, mit Differenzen und Konflikten zwischen Menschen konstruktiv umzugehen, zeigen sich in konkreten Konfliktsituationen differenten Meinungen gegenüber aufgeschlossen und tolerant, unterscheiden bei Konflikten zwischen Sache und Person, suchen in Konfliktsituationen nach einer Lösung, bei der die Interessen aller Beteiligten in fairer Weise berücksichtigt werden.

Interaktion in heterogenen Gruppen Empathie, Solidarität und Verantwortung gegenüber anderen zeigen Die Schüler*innen … stellen eigene und gemeinsame Handlungsmöglichkeiten dar, Empathie und Solidarität zu Bedürftigen und unterdrückten Menschen ausdrücken zu können, beschreiben und beurteilen Formen gemeinsamer demokratischer Verantwortungsübernahme in ihrer Lebenswelt, zeigen in erforderlichen Situationen Zivilcourage.

Umdenken für Schüler wie Pädagogen für Kinder für Lehrer*innen/ Erzieher*innen Verantwortung Selbständigkeit »Ich«-Stärkung Toleranz Zivilcourage Sich einmischen

Umdenken für Schüler wie Pädagogen für Kinder für Lehrer*innen/ Erzieher*innen Verantwortung übernehmen übergeben Selbständigkeit erlernen ermöglichen »Ich«-Stärkung erfahren befördern Toleranz entwickeln vorleben Zivilcourage aufbauen und zeigen zeigen und würdigen Sich einmischen lernen und praktizieren fordern und akzeptieren

Umdenken für Schüler wie Pädagogen für Kinder für Lehrer*innen/ Erzieher*innen Mitgestaltung Mitbestimmung Mitbeteiligung Mitdenken Mitreden Reale Partizipations- Möglichkeiten

Umdenken für Schüler wie Pädagogen für Kinder für Lehrer*innen/ Erzieher*innen Mitgestaltung Mitbestimmung Mitbeteiligung praktizieren unterstützen, befördern und ermöglichen Mitdenken pflegen verlangen Mitreden können lassen Reale Partizipations- Möglichkeiten ergreifen eröffnen

Literaturverzeichnis Edelstein, W.(2007): Demokratie als Praxis und Demokratie als Wert – Überlegungen zu einer demokratiepädagogisch aktive Schule Himmelmann, G.(2007):Demokratie-Lernen – Eine Aufgabe moderner Schulen Beide Artikel aus: LISUM(Hrsg.)(2007): Handbuch für Beraterinnen und Berater für Demokratiepädagogik