Herausforderung Patient 2010

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
MS und Sport in HH 2016 Was will sich die AG vornehmen?
Advertisements

Psychosoziale Aspekte in der Palliativmedizin Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin am Klinikum der Ludwig Maximilians Universität München -
FB Sozialpolitik Zur aktuellen Debatte um den Gesundheitsfonds Einschätzung der IG Metall, Stand
® © Dr. Anne Katrin Matyssek 2012 Wie Sie Führungskräfte für das Thema Gesundheit gewinnen – ein Impuls für BGM-Akteure Wie.
Leitbild 2015 des Sozial- und Gesundheitssprengels Mieminger Plateau Leitbild 2015 des Sozial- und Gesundheitssprengels Mieminger Plateau.
Bestes Girokonto jetzt eröffnen Die EU forderte schon vor vielen Jahren, dass allen EU-Bürgern der Weg freigemacht werden sollte für die Eröffnung eines.
Landespsychiatrieplan Niedersachsen 2 1 AUFTRAG, ZIELE UND RAHMENSETZUNG 1.1 Niedersachsen: Bevölkerungsstruktur und Entwicklung 1.2 Entwicklung psychischer.
Außerordentlicher Landessportverbandstag am „Der Sport in Schleswig-Holstein: Gut für die Menschen – ein Gewinn für das Land“
Leitperspektive Medienbildung Mediencurriculum Software-empfehlung
© 2011 Wolters Kluwer Deutschland / Seite 2
Übersicht über die Pflegereform 2015
Individuelle Förderung und gesunde Schule
Wegweiser Selbsthilfegruppen
Pflegestärkungsgesetz II
Zukunftsausblicke
Kinder- und Jugendpartizipation
Welche Rechte habe ich als Patient im Krankenhaus?
Modul 4 – Pflegebedürftigkeit und Pflegeversicherung
„Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (BIWAQ)“ des BMUB
E. Das Gespräch mit einem depressiven Menschen
Bedeutung und Aufgabe des Sports
Qualität in der Lehrausbildung aus Sicht des ÖGB Alexander Prischl 23
Wo kann ich mich beschweren?
Welche Farbe wählen Sie?
Informationsveranstaltung in Gladenbach 25. und 26. November 2009
2. Öffentliche Sitzung der Wiener Monitoringstelle
Ehrenamt und Arbeitsmarkt ? Zur Struktur einer guten Partnerschaft
und begrüßt Sie recht herzlich zur heutigen Veranstaltung
Hubert Plepla Koordinationsstelle für das
Wohnen im Alter - Wohnberatung in Bayern
Weiterer Verlauf des Studiums
Yoga und Persönlichkeit
So gelingt der digitale Wandel in einem Landwirtschaftsbetrieb
Transkulturelle Psychoonkologie
BÜRGER(INNEN)RAT Mirijam Mock.
Hilfe und Schutz für geflüchtete Frauen und ihre Kinder „Heimat schaffen. Familie schützen. Zukunft schenken“ Einrichtung von „Zentralen Frühe Hilfen“
Herzlich willkommen, Begrüssung, Vorstellung
Caring Community aus der Sicht des Kantons Bern
Startertag für Kirchenvorstände im Ev.-luth. Kirchenkreis Lüneburg
Wir sind eine QUIMS-Schule
Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt Fachtagung „Berufswegeplanung“ Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte e.V. Hannover
Innovationsprozesse gestalten und begleiten
von Angelika Widhalm Präsidentin
Basiskurs Betreuung
Informationen zur Kurswahl in der gymnasialen Oberstufe
Wie kommt man zu „richtigen“ Entscheidungen?

Was tun nach der Matura?.
Herzlich willkommen, Begrüssung, Vorstellung
...eine Win-win-Situation
Die Rolle der Ergotherapie in Home Treatment und StäB
Von der Scham zur Menschlichkeit
Quartiersmanagement – im Fokus der Generationen
Die Alumniarbeit des DAAD
Peter Kopf | ifs Schuldenberatung Schulden und Gesundheit Peter Kopf | ifs Schuldenberatung Schulden verringern – Gesundheit erhalten! ©Isabel Baldreich.
Jugendsozialarbeit an der Elsbethenschule
WIR SCHÜLER GESTALTEN UNSERE SCHULE MIT!
Inklusion – Eine Schule für alle?
Organisationsfähigkeit Ausgewählte Folien für Lehreinheit C2
Wissenschaftliches Projekt
Integrationsmanagement im Landkreis Ludwigsburg
Partizipation in Krippeneinrichtungen
Was wir erreichen möchten …
Wünsche an den stationären Sektor aus Perspektive der fachärztlichen ambulanten Versorgung Alicia Navarro Ureña | FÄ Psychiatrie & Psychotherapie | Itzehoe.
Hessisches Netzwerk für Nachhaltige Modellfirmen
Prof. Dr. Norbert Frieters-Reermann KatHO NRW - Aachen
- Teil III - Bündnis Krankenhaus statt Fabrik
…und Info über Klinikleitfaden
„Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule“
Schon gehört?? Es gibt ein neues- und anderes- GÄDH!
 Präsentation transkript:

Herausforderung Patient 2010 Dr. Susanne Angerhausen PatientInnen-Netzwerk NRW Paritätischer Krankenhaustag 2005

Veränderungen in der Patientenrolle durch .... Emanzipationsprozess / Gesundheitsbewegung Selbstbeteiligung und Eigenverantwortung Trend zu Selbsthilfe und Selbstorganisation Stärkung von Demokratie und Partizipation kann man die Veränderungen, die Patientinnen und Patienten lange erkämpft haben, z.B. Anerkennung der Selbsthilfe, Veränderungen in der Arzt-Patienten-Beziehung, erste Beteiligungsrechte, etc. Rückgängig machen? Unseres Erachtens nein, denn es geht nicht nur darum , was Patienten sich wünschen, sondern auch welche Vorstellungen man davon entwickelt, wie ein Expertensystem und darum handelt es sich im Gesundheitswesen in einer modernen Gesellschaft und angesichts der gegenwärtigen Probleme im Gesundheitswesen gesteuert werden kann.

Patientenagenda 2010: Anforderungen an ein modernes Gesundheitswesen eine starke Patientenbank Patientensouveränität Information und Beratung Transparenz über Leistungen und Qualität Ergebnisqualität Integrierte Versorgung als Strukturprinzip

Qualifizierte Patientenbeteiligung ... statt fürsorgliche Patientenbeauftragte steuerungspolitische Notwendigkeit Beteiligung an konkreten Versorgungsentscheidungen Förderung einer Arbeits- und Infrastruktur (z.B. Krankenhaus-planung, Verträge zu integrierter Versorgung) Francke und Hart weisen in ihrem Gutachten aus dem Jahr 2001 darauf hin, dass sich abstrakt-generelle Interessen, also z.B. die der BürgerInnen, der Versicherten oder der PatientInnen im Gesundheitswesen – im Unterschied zu konkret individuellen Interessen etwa von chronisch Kranken – schlecht organisieren lassen (Francke/Hart 2001: 72). Zur Stärkung der abstrakt-generellen Interessen im Gesundheitswesen, die etwa in den Entscheidungen zur Versorgung von Versicherten zum Tragen kommen müssen, ist daher eine finanzielle Unterstützung der Beteiligung erforderlich. Francke und Hart schlagen hierzu einen privatrechtlichen „Fonds Bürgerbeteiligung“ auf Bundesebene vor, in den alle Akteure des Medizin- und Gesundheitssystems einzahlen sollen.

Kompetent agierende Subjekte ... statt "paternalistisch betreute Objekte" in der Behandlung bei der Wahl der Behandlers bei der Wahl von Zusatzversicherungen "Damit eines klar ist. Die Entscheidungen treffe ich!"

Unabhängige Patientenberatung .... statt Informationen ohne Ende Ergänzung zu Diagnose und Behandlung Beratung als Empowerment face-to-face Beratung unabhängige Beratung z.B. sortis, vioxx, Knieoperationen etc. neutrale Informationen vorhandenes Engagement nutzen Akutphase: Kompetenzzuwachs durch Beratung, Dialogfähigkeit und Kommunikationskompetenz gegenüber Verhandlungspartnern stärken, Selbstbetimmungsrechte selbstbewußt ausüben und Selbstmanagement der Gesundheit ermögliuchen (Bakarinow). Krise: Lebensbewältigung "Mit der Ausrichtung des Gesundheitswesens auf Krankheit und medizinische Behandlung werden Patienten mit allen Fragen allein gelassen, die über die medizinische Diagnose und die Behandlung hinausgehen." Diese Fragen können aber entscheidend sein für einen mittel- und langfristigen Behandlungserfolg.!!! " In der Patientenberatung ist Unabhängigkeit und Neutralität eine wichtige voraussetzung, damit Patienten ihr Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung wahrnehmen können. Patienten benötigen Unterstützung und Lobbyarbeit, wenn sie zu mitentscheidenden im Gesundheitswesen werden sollen" "Zur Zeit stehen Patienten zwischen den Behandlugnsvorshclägen von Ärzten, den Bescheiden ihrer Krankenkasse und der Sorge um ihre Gesundheit." Glaeske: Verteilungs- und Zugangsgerechtigkeit finden noch nicht genügend Berücksichtigung, Abhängigkeit der Versorgung auch von der sozialen Schicht

Gläsernes Gesundheitswesen ... statt gläserner Patient Leistungstransparenz Forschungstransparenz Behandlungstransparenz Dr. Brockmann Degam: Wo wissen wir (noch) zu wenig?

Ergebnisqualität ... statt schmucke Zertifikate Diskussion über "gute" Behandlung Ergebnisqualität im Fokus Diskussion über Standards Patientensicherheit Mindestmengen, Fehlerkultur, Leitlinien Patientensicherheit: Wer arbeitet macht Fehler? Weg von der Diskussion über Behandlungsfehler als Haftungsfall hin zu einer Fehlerkultur, Risikomangement, Nicht: Wer hat Schuld, sondern wie kam es zu dem Fehler und wie können wir ihn künftig veremeiden Hygieneproblematik, Medikamentierungsfehler

Integrierte Versorgungslandschaft ... statt Insellösungen systematische Integration der Versorgungs-segmente Regionalisierung der Versorgungsplanung Bürger- und Patientenbeteiligung Was macht ein Diabetiker, der eine HüftOP benötigt, wenn seine Krankenkassen zwar ein gutes DMP anbietet, aber kein integriertes Versorgungskonzept für Endoprothetik Kassenwettbewerb absurd? Mulitmoribidität wird nicht berücksichtigt Standardsituationen werden nicht ausreichend berücksichtigt Verkürzung der Liegezeiten durch DRG kann nur durch systematische Integration der stationären und ambulanten Versorgung aufgefangen werden.

Paritätisches Netzwerk Pflegedienste Krankenhäuser Betreuungsvereine Selbsthilfeorganisationen Patientenberatung Selbsthilfekontaktstellen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! www.nrwpatienten.de