Einführung in die Phonetik und Phonologie

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 Präsentation transkript:

Einführung in die Phonetik und Phonologie Version SS 2006 Einführung in die Phonetik und Phonologie Sitzung 7 Lineare phonologische Regeln Zu lesen: Clark & Yallop, Kap. 5 (6), S. 128 ff.

Übung: Phonologische Grundlagen Folgende deutsche Wortpaare zeigen distinktiven Unterschied zwischen /p/ und /f/ in verschiedenen Positionen im Wort.   Pein / fein; Raupe / raufe; Kneipp / kneif (initial) (medial) (final) Bitte ähnliche Beispielpaare für folgende Lautoppositionen suchen. Warnung: Oppositionen sind nicht immer in allen Positionen belegt. k/g b/m S/ l/r s/z m/ j/l r/v p/b t/s

Übungsantworten Wortpaare, die einen distinktiven lautlichen Unterschied in verschiedenen Positionen im Wort haben.  Opposition (initial) (medial) (final) k/g: Kram/gram Laken/Lagen - b/m: Butter/Mutter reiben/reimen - S/: Schiene/China (?) fischte/Fichte misch/mich l/r: Lappen/Rappen spulen/Spuren kühl/Kür s/z: - reißen/reisen - m/N: - hemmen/hängen Lamm/lang j/l: junge/Lunge ? - r/v: rein/Wein Lara/Lava - p/b: Pass/Bass Raupen/rauben - t/s: - reiten/reißen laut/Laus

Übung: Phonologische Grundlagen (forts) 2. Im Koreanischen findet man [r] und [l] Laute. Folgende Wörter belegen es. Welche funktionale Beziehung haben die zwei Laute zueinander? Nach welchen Gesetzmäßigkeiten treten sie auf? rupi - "Rubin„ kiri - "Straße" saram - "Person irmi - "Name" ratio - "Radio„ mul - "Wasser" pal - "groß„ s ul - "Senoul" ilkop - "sieben ipsala - "Friseur"  = geschlossener ungerundeter Hinterzungenvokal 3. Können Sie Argumente (und Wortmaterial) finden, warum [h], [C] und [x] (a) 3 Phoneme sind, (b) keine 3 Phoneme sondern 2 Phoneme mit 2 Allophonen eines Phonems sind? Hilfestellung: In welcher Umgebung kommen die Laute vor? Gibt es Minimalpaare?

Übungsantworten (forts) 2. rupi - "Rubin„ kiri - "Straße" saram - "Person irmi - "Name" ratio - "Radio„ mul - "Wasser" pal - "groß„ s ul - "Senoul" ilkop - "sieben ipsala - "Friseur"  = geschlossener ungerundeter Hinterzungenvokal [r] kommt wortinitial und intervokalisch, [l] kommt intervokalisch und silbenfinal vor. Intervokalisch sind die Laute potentiell in Opposition (hier nur zwischen offenen Vokalen)

Übungsantworten (forts) 3. Können Sie Argumente (und Wortmaterial) finden, warum [h], [C] und [x] (a) 3 Phoneme sind, (b) keine 3 Phoneme sondern 2 Phoneme mit 2 Allophonen eines Phonems sind? Hilfestellung: In welcher Umgebung kommen die Laute vor? Gibt es Minimalpaare? In der Verteilung in Wörtern sind [C] und [x] komplementär verteilt ([x] nach Hinterzungenvokalen, [C] initial und nach Vorder- zungenvokalen und Sonoranten). Sie gelten daher als Allophone eines Phonems, es sei denn die Wörter „Tau-chen“ und „tauchen“ als ein echtes Minimalpaar akzeptiert werden. [h] kommt nur silbeninitial vor, könnte daher auch als Allophon mit [x] zusammen ein Phonem bilden. Es steht aber potentiell in Opposition zu [C] (allerdings fehlen jegliche Minimalpaare)

Hausaufgabe Z ei l e n Merkmale [ ts a I l e n ] Übung zu den SPE distinktiven Merkmalen Definieren Sie die Merkmale der Segmente im Wort „Zeilen" : Z ei l e n Merkmale [ ts a I l e n ] syllabic - + + - + - consonant + - - + - + sonorant - + + + + + continuant - + + + + - coronal + 0 0 + 0 + anterior + 0 0 + 0 + back - + - - - - high 0 - + 0 - 0 low 0 + - 0 - 0 del. rel. + 0 0 0 0 0 lateral 0 0 0 + 0 - nasal 0 0 0 - 0 +

Chomsky & Halle: Inhärente Merkmale 1 • Merkmale sind entlang vier Dimensionen definiert (im Vergleich zu den dreien bei JFH): - Major class features. - Cavity features. - Manner features. - Source features • Außer der ersten Dimension, spiegeln diese der artikulatorischen produktionsbezogene Perspektive wider (nicht der akustisc/perzeptuellen). (funktionale Definition) (artikulatorische Definition)

Vergleich inhärenter Merkmale 1

Vergleich inhärenter Merkmale 2

Merkmalanwendung (SPE) Vokale: [+syllabic, –consonantal, (+sonorant)] (Vokaltrakt bereit für Stimmhaftigkeit; ohne Behinderung im Mundraum; silbentragend) Obstruenten: [–syllabic, +consonantal, –sonorant] (Vokaltrakt nicht bereit für Stimmhaftigkeit; Behinderung im Mundraum; nicht silbentragend) Konson. Sonoranten: [–syllabic, +consonantal, +sonorant] (Vokaltrakt bereit für Stimmhaftigkeit; Behinderung im Mundraum; nicht silbentragend) „Glides“ ([h, ?]): [–syllabic, –consonantal, –sonorant] (Vokaltrakt nicht bereit für Stimmhaftigkeit; ohne Behinderung im Mundraum; nicht silbentragend)

Merkmalanwendung (SPE) Labiale Laute: [+anterior, –coronal] Alveolare Laute: [+anterior, +coronal] Postalveolare Laute: [–anterior, +coronal] Palatale Laute: [–anterior, –back, –coronal] Velare Laute: [+back, –coronal] Plosive: [–continuant, –sonorant, –del. release] Affrikate: [–continuant, –sonorant, +del. release] Frikative: [+continuant, –sonorant] Nasale: [–continuant, +sonorant] Approximanten: [+continuant, +sonorant]

Merkmalanwendung (SPE) Vokale: alle [+silbisch, –consonantal] und: i: [+high, –back, +tense, –round] y: [+high, –back, +tense, +round] u: [+high, +back, +tense, +round] E [–high, –low, –back, –tense, –round]  [–high, –low, +back, –tense, +round] a [+low, +back, –tense, –round] Hier ist die Systematik von + tense (für Langvokale) und – tense (für Kurzvokale) erkennbar. Die fehlenden deutschen Vokale sind von dieser Liste ableitbar; es braucht nur das Vorzeichen des TENSE Merkmals ausgetauscht zu werden: kurzes /I/ ist wie langes /i:/ definiert, außer dass das Merkmal +tense durch –tense ersetzt wird. (später haben Halle und Stevens das Merkmal – advanced tongue root dafür vorgeschlagen (+ adv. tongue root für /i:/). U [+high, +back, –tense, +round] O: [–high, –low, –back, +tense, +round]

Strukturveränderungen Veränderungen der Lautstruktur können als Merkmal- veränderungen formalisiert werden Z.B., für die häufig beobachtete Änderung der Stimmhaftigkeit [+stimmhaft]  [–stimmhaft] oder der Wegfall der Aspiration [+aspiriert]  [–aspiriert] oder die Änderung einer Artikulationsstelle [+coronal]  [–coronal] Die konstante Beziehung zwischen der Morphemeinheit und der lautlichen Struktur konnte dadurch aufrechterhalten werden, dass eine zugrundeliegende Merkmalstruktur angenommen wurde, die regelhaft geändert werden konnte, um zur beobachtbaren Oberflächenstruktur zu kommen. Für die Auslautverhärtung war eine Entstimmungsregel; Nach Initialsibilant wurde für /p, t, k/ eine Deaspirationsregel anwendbar. Bei unbetonten <–en> Endungen kann eine Schwatilgungsregel postuliert werden. oder der Wegfall eines Lautes (z.B. Schwa) [+silbisch]  0

Kontextbedingungen Da solche Regeln nicht immer auftreten, wenn das betreffende Merkmal auftaucht, müssen die Bedingungen spezifiziert werden, unter denen die Veränderung eintritt stimmhaft wird stimmlos am Ende eines Wortes Z.B., [+stimmhaft]  [–stimmhaft] ____# koronal wird nicht-koronal vor einem nicht-koronalen Kons. [+coronal]  [–coronal] ____ [–coronal] Um die Regeln nicht zu allgemeingültig (zu mächtig) werden zu lassen, mussten die Kontexte, in denen die Veränderungen stattfinden können genauestens angegeben werden. Schwa fällt weg zwischen einem Konsonanten und einem /n/ [+silbisch]  0 [+conson] ____ [+coronal] [–stress ] [+nasal ]

Form der Regeln Phoneme haben keinen theoretischen Status mehr Ein Sprachlaut = Merkmalmatrix In der phonologischen Regel muß daher der "Sprachlaut" bzw. die natürliche Klasse von Sprachlauten, auf die sich die Veränderung bezieht als Matrix definiert werden Die phonologische Regel in der generativen Transformations- grammatik hat folgende abstrakte Form: Ausgangs-  Merkmal- / (K1) ___ (K2) Laut(klasse) veränderung (K1) und (K2) sind Vor- und Nachkontext. Einer der Kontexte muß angegeben werden, beide können angegeben werden. Die starke Formalisierung der Phonologie fand ihren Ausdruck in einer strengen Formbestimmung der Regeln: Wenn die Form der Ausgangsklasse UND die Kontextbedingungen erfüllt waren, musste die Regel angewandt werden.,

Sinnvolle Lautgruppierungen Welche Lautgruppen können sinnvoll erfaßt werden? - Lautgruppen, die demselben Prozess unterliegen ... ... natürliche Klassen Eine Gruppierung wie /l, x, b, j/ wäre wahrscheinlich uninteressant! … weil sich keine Veränderung vorstellen lässt, die diese 4 Laute zusammen trifft. [+consonant] ist das einzige Merkmal, das sie gemeinsam haben /b, d, g, z, v/ wären als Gruppe wichtig, weil sie allesamt dem "Entstimmungsprozeß unterliegen Als stimmhafte Obstruenten sind sie mit : [+ konsonsant] [- sonorant ] [+ stimmhaft ] zu erfassen.

Sinnvolle Lautgruppierungen /b, d, g / ([–continuant] [+voiced]) sind z.B. im Spanischen wichtig, weil sie alle unter bestimmten Bedingungen der Frikativisierung unterliegen ([+continuant]) e.g., /d/ wird intervokalisch zu [D] wie in „nada“ Auch interessant sind /m, n, N, l, r/, weil sie "silbisch" werden können. Als Sonoranten sind sie mit folgenden Merkmalen zu erfassen: [+ consonsant] [+ sonorant ] [+konsonant] impliziert [–silbisch]; das Merkmal silbisch ist deshalb redundant und braucht nicht spezifiziert zu werden

Beispielregeln (i) Auslautverhärtung [+ konsonant]  [–stimmhaft] / ___ $ [–sonorant ] [+ stimmhaft] Klassendefinition Verändertes Kontext = alle Konsonanten, Merkmal (hier die die nicht Sonorant. Silben- sind aber trotzdem grenze) stimmhaft. Example: Räder – Rad; Liebe – lieb; lagen – lag

Beispielregeln (ii) Entstimmung von Sonoranten [+conson ]  [–stimmh.] # [+cons] ___ [+silb.] [+sonorant] [+asp ] [+stress] Klassendefinition Verändertes Kontext Sonoranten Merkmal (hier aspirierte Kons als Vorkontext und betonter Vokal als Nachkontext Beispiele: /l/ wird [l] in Platte; /r/ wird [] in Preis

Beispielregeln (iii) Schwa-Tilgungsregel [+silbisch]  0 [+konson] ___ [+konson] [–stress ] [–sonorant] [+sonorant] Klassendefinition Veränderung Kontext Schwa ist nach Plos. vor Nasalen der einzige und Frik. und Liquiden Vokal, der als [–stress] definiert ist Beispiele: reiten wird zu [aItn]; baden wird zu [badn]

Beispielregeln (iv) Übernahme einer silbentragenden Funktion [+konson.]  [+silbisch] [+konson.] ___$ [+sonorant] [–sonorant] Klassendefinition Veränderung Kontext Nasal und nach Obstruenten Liquiden iff silbenfinal Beispiele: reiten wird zu [aItn]; baden wird zu [badn]

Jetzt eine Regel erarbeiten (v) Ortsassimilation bei alveolarenNasalen (= /n/) (Beispiel einer variablen Regel) Klassendefinition Veränderung Kontext Beispiele: reiben wird zu [aIbm]; lagen wird zu [lagN]

Die erarbeitete Regel (v) Ortsassimilation bei alveolarenNasalen (= /n/) (Beispiel einer variablen Regel) [+nasal]  [–koronal] [+konson] ___ [+koronal] [back] [back ] [anterior] [anterior] Klassendefinition Veränderung Kontext /n/ wird zu /m/ nach einem oder /N/ labialen oder velaren Kons. Die Alpha oder Beta-Werte vor den Merkmalen back und anterior können entweder + oder – sein. Aber sie müssen immer unterschiedlich sein. D.h., dass wenn ein /n/ zu [m] wird (z.B. nach /b/), ist alpha back [- back] und beta anterior [+anterior]. Umgekehrt, wenn das /n/ nach /g/ zu [N] wird, ist alpha back [+ back] und beta anterior [- anterior].. Beispiele: reiben wird zu [aIbm]; lagen wird zu [lagN]

Übungsaufgabe 1. Welche Regel erfasst folgende konsonantische Alternationen? Rad - Räder Grab - Gräber lieblich - Liebe leidlich - leiden 2. Welche Regel erfasst folgende konsonantische Alternationen? lag /lax/ - lagen Burg /bUrC/ - Burgen liegt /liCt/ - liegen lügt /lyCt/ - lügen Flug /flux/ - Flüge 3. Mit welchen Regeln können folgende (fakultative) Assimilations prozesse erfasst werden? Das steht mir gut [das Step mi ......] Es geht ganz gut [Es gek gants ......] Ein guter Freund [aIN gut ......] Ein Bier bitte [aIm bi ......]