Musik als Intervention zur Reduktion von Angst und Schmerz

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 Präsentation transkript:

Musik als Intervention zur Reduktion von Angst und Schmerz im Rahmen von Dickdarmspiegelungen 2. Österreichischer pflegewissenschaftlicher Hochschultag 2017 Gesellschaft Pflegewissenschaft im ÖGKV Jan Daniel Kellerer, BScN Department für Pflegewissenschaft und Gerontologie UMIT-Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinsche Informatik und Technik Mein Name ist Jan Kellerer. Bedanken für die Einladung, um hier am pflegewissenschaftlichen Hochschultag meine Literaturübersichtsarbeit zum Thema ………vorstellen darf Priv.-Doz. Mag. Dr. Gerhard Müller, MSc

Jan Daniel Kellerer, BScN Diagnose und Therapie organspezifischer Erkrankungen (Classen et al., 2003) Prävention des kolorektalen Karzinoms (Davila et al., 2006 zit. aus Tam et al., 2008) Prävalenz und Inzidenz (Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie, 2015) Geringe Partizipation, geringe Akzeptanz 1. EINLEITUNG Kolonoskopien sind das Mittel der Wahl zur Diagnose und Therapie einer Vielzahl organspezifischer Erkrankungen im Dickdarm. Prävention des KRK ist die Kolonoskopie als Screeninginstrument etabliert. KRK ist jene Karzinomform mit der geschlechterübergreifend höchsten Prävalenz und Inzidenz in Österreich. Trotz Einführung dieser Untersuchung als Screeningmaßnahme im Jahr 2005 ist die Partizipationsbereitschaft der infragekommenden Personen nach wie vor sehr gering. Gründe für die Weigerung, sich einer Kolonoskopie zu unterziehen sind, wie anhand qualitativer Studien ermittelt, NÄCHSTE Seite Jan Daniel Kellerer, BScN

Angst vor dem bevorstehenden und/oder unmittelbaren Schmerz Generelles Angst- und Furchtempfinden vor den erwarteten Untersuchungsstrapazen (Jones et al., 2010) Angst, während eines kolonoskopischen Eingriffs Schmerzen zu verspüren, Angst vor dem Eingriff in die Intimsphäre (Trevisani et al., 2014) Angst vor dem bevorstehenden und/oder unmittelbaren Schmerz (Jenssen, Lucke, 2009; Green et al., 2008) Schmerzhaft, risikoreich und beschämend (Bynum et al., 2013) 1. EINLEITUNG Siehe Folie

Jan Daniel Kellerer, BScN Musik als angst- und schmerzreduzierende Komplementärmaßnahme (Weilguny, 2007) Musik im Rahmen der Pflege zur Reduktion von Angst und Schmerz, Erhöhung der allgemeinen Patientenzufriedenheit (Richards et al., 2007) Musik als komplementärpflegerische Intervention, Standardmaßnahme im Angstmanagement (Steinmayr, Reuschenbach, 2011) 1. EINLEITUNG Keine literarische Übersichtsarbeit, welche die Verwendung von Musik im Rahmen kolonoskopischer Untersuchungen unter Einbezug aktueller Studienergebnisse aufgreift In der Literatur wird Musik als eine komplementärmedizinische Möglichkeit genannt, um das Angst- und Schmerzempfinden im Rahmen der Untersuchung zu reduzieren So empfiehlt Welguny Musik…. Auf der Suche nach Möglichkeiten, die geringe Akzeptanz kolonoskopischer Untersuchungen durch das Mindern der negativen Einflussfaktoren Angst und Schmerz in eine positive Richtung zu verändern und der beschriebenen Möglichkeiten, dies durch Musik unterstützen zu können::::::::::::::, wurde für die Literaturübersichtsarbeit das Ziel NÄCHSTE SEITE Jan Daniel Kellerer, BScN

Jan Daniel Kellerer, BScN Ziel der Arbeit Darstellung der Wirksamkeit des Einsatzes von Musik im Rahmen kolonoskopischer Untersuchungen auf die Reduktion von Angst die Reduktion von Schmerzempfinden 1. EINLEITUNG Dieses Ziel wurde zur methodischen Bearbeitung folgendermaßen als Forschungsfrage formuliert: Jan Daniel Kellerer, BScN

Jan Daniel Kellerer, BScN Fragestellung Hat das Abspielen von Musik im Rahmen kolonoskopischer Untersuchungen positiven Einfluss auf die Reduktion von Angst und Schmerzempfinden der Patienten? 2. METHODIK Jan Daniel Kellerer, BScN

Jan Daniel Kellerer, BScN Literaturrecherche 2. METHODIK Jan Daniel Kellerer, BScN

Jan Daniel Kellerer, BScN Reduktion der Angst Drei Studien Zwei Studien vs 3. ERGEBNISSE Kiani et al. (2013) Ovayolu et al. (2006) Lopez-Cepero et al. (2004) Smolen et al. (2002) Martindale et al. (2014) p<0,001 bis p=0,03 p=0,22 bis p=0,441 signifikant nicht signifikant Jan Daniel Kellerer, BScN

Reduktion des subjektiven Schmerzes p<0,001 bis p=0,001 Martindale et al. (2014) Bechtold et al. (2009) Harikumar et al. (2006) Bechtold et al. (2006) Lee et al. (2002) Kiani et al. (2013) Costa et al. (2010) Ovayolu et al. (2006) p=0,128 bis p=0,8 vs Fünf Studien Drei Studien 3. ERGEBNISSE signifikant nicht signifikant

Veränderungen physiologischer Parameter Kiani et al. (2013); Costa et al. (2010); Smolen et al. (2002) Costa et al. (2010) Smolen et al. (2002) Kiani et al. (2013) p<0,001 bis p<0,05 p<0,001 p=0,039 p>0,05 Blutdruck Puls Cortisol Uedo et al. (2004) Drei Studien 3. ERGEBNISSE Zwei Studien Eine Studie Eine Studie signifikant nicht signifikant

Einfluss auf die Sedierung Smolen et al. (2002) Harikumar et al. (2006) Costa et al. (2010) Lee et al. (2002) Schiemann et al. (2002); Bechtold et al. (2006) Ovayolu et al. (2006); Bechtold et al. (2009) p<0,001 bis p=0,007 p<0,001 Midazolam Propofol Meperidine/ Pethidine Smolen et al. (2002) p=0,03 bis p<0,05 Verzicht Schiemann et al. (2002); Bechtold et al.(2006) Bechtold et al. (2009); Costa et al.(2010) Martindale et al. (2014)* p>0,05 bis p=0,87 p>0,05 bis p=0,68 p=0,02 Drei Studien Vier Studien Eine Studie 3. ERGEBNISSE Eine Studie Fünf Studien *Fentanyl Zwei Studien Schiemann et al. (2002)* Costa et al.(2010) *Erweiterung der Sedierung mit Pethidine signifikant nicht signifikant

Einfluss auf das subjektive Untersuchungserleben p<0,001 bis p=0,801 p<0,001 bis p=0,87 Zufriedenheit Eine Studie Martindale et al. (2014) Lee et al. (2002) Ovayolu et al. (2006) Costa et al. (2010) Drei Studien Erleben der Untersuchung p<0,001 bis p=0, 037 Bechtold et al. (2006) Ovayolu et al. (2006) Bechtold et al. (2009) Drei Studien 3. ERGEBNISSE Bereitschaft zur Wiederholung p=0,10 bis p=0,342 p<0,0001 bis p=0,05 Zwei Studien Lee et al. (2002); Bechtold et al. (2006) Ovayolu et al. (2006) Costa et al. (2010) Bechtold et al. (2009) Martindale et al. (2014) Drei Studien signifikant nicht signifikant p=0,001 Unbehagen Eine Studie Harikumar et al. (2006) signifikant nicht signifikant

Jan Daniel Kellerer, BScN Heterogene Ergebnisse Messinstrumente 4. DISKUSSION Eigenschaften von Musik (Beginn, Dauer, Tempo, Lautstärke, Art) Rahmenbedingungen und Settings Jan Daniel Kellerer, BScN

Limitationen der Literaturrecherche Datenbanken Beschränkung auf Kolonoskopie Publikationszeitraum 4. DISKUSSION Angst: State Trait Anxiety Inventory, aber keine Einheitliche darstellung von Trait- und State-Angst, deshalb keine direkter Rückschluss auf die Intervention möglich Schmerz: Visuelle Analogskalen und Numerische Ratingskalen nicht einheitlich in punkto Skalenniveau, keine Prüfung auf Güte Musik: keine einheitliche Musikart/Musikstücke, keine musiktherapeutische Begleitung, unterschiedliche Startpunkte der Intervention, kein Einhalten der empfohlenen Richtlinien (Lautstärke, Rhythmus, Dauer der Intervention) Jan Daniel Kellerer, BScN

Jan Daniel Kellerer, BScN Pflegepraxis Inhomogene Ergebnisse Trends Qualitative Bewertung/ Erfahrung Aufwand 5. SCHLUSSFOLGERUNGEN Pflegeforschung Pflegerisches Einflussgebiet Abbau negativer Patientenwahrnehmung Determinanten der Intervention Jan Daniel Kellerer, BScN

Jan Daniel Kellerer, BScN Kellerer J., Müller G., Deufert D. (2017): Musik: Eine effektive Maßnahme zur Reduktion von Angst und Schmerz im Rahmen von Dickdarmspiegelungen? Pflegewissenschaft Accepted for publication Jan Daniel Kellerer, BScN

Musik als Intervention zur Reduktion von Angst und Schmerz im Rahmen von Dickdarmspiegelungen 2. Österreichischer pflegewissenschaftlicher Hochschultag 2017 Gesellschaft Pflegewissenschaft im ÖGKV Jan Daniel Kellerer, BScN Universitätsassistent Department für Pflegewissenschaft und Gerontologie mail: jan.kellerer@umit.at tel: +43 50-8648-3870 Mein Name ist Jan Kellerer. Bedanken für die Einladung, um hier am pflegewissenschaftlichen Hochschultag meine Literaturübersichtsarbeit zum Thema ………vorstellen darf