Drogenmissbrauch.

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 Präsentation transkript:

Drogenmissbrauch

Betäubungsmittel Betäubungsmittel nach § 1 im Sinne des BtMG sind z.B. Heroin, andere Morphin- und Codeinabkömmlinge, LSD, Kokain, THC-haltige Cannabisprodukte, synthetische Drogen wie Crystal u. a.

BtMG Nach dem Gesetz über den Verkehr mit Betäubungsmitteln (Betäubungsmittelgesetz – BtMG) wird nach § 29 BtMG mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer z.B. Betäubungsmittel ohne die erforderliche Erlaubnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (§ 3 BtMG) anbaut, herstellt, handelt, ohne Handel zu treiben einführt, ausführt, veräußert, abgibt, sonst in den Verkehr bringt, erwirbt, sich in sonstiger Weise verschafft (§ 29 Abs. 1 Nr. 1 BtMG) oder besitzt (§ 29 Abs. 1 Nr. 3 BtMG).  

BtMG Weiterhin wird bestraft, wer einem anderen eine Gelegenheit zum unbefugten Erwerb oder zur unbefugten Abgabe von Betäubungsmitteln verschafft oder gewährt, eine solche Gelegenheit öffentlich oder eigennützig mitteilt oder einen anderen zum unbefugten Verbrauch von Betäubungsmitteln verleitet (§ 29 Abs. 1 Nr. 10 BtMG) oder ohne Erlaubnis nach § 10 a BtMG einem anderen eine Gelegenheit zum unbefugten Verbrauch von Betäubungsmitteln verschafft oder gewährt, oder wer eine außerhalb einer Einrichtung nach § 10 a BtMG bestehende Gelegenheit zu einem solchen Verbrauch eigennützig oder öffentlich mitteilt (§ 29 Abs. 1 Nr. 11 BtMG).

Exkurs: Strafmündigkeit Schüler, die das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sind schuldunfähig (vgl. §19 StGB). Kinder, die das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sind nicht strafmündig. Auch das Jugendstrafrecht (JGG) findet keine Anwendung. Nach dem Jugendgerichtsgesetz- JGG- ist bei Jugendlichen (Alter von 14 bis 18 Jahre) Jugendstrafrecht anzuwenden, bei Heranwachsenden (= Alter von 18 bis 21 Jahren) kann unter bestimmten Umständen (z.B. bei Reifeverzögerungen) statt Erwachsenenstrafrecht (= Geldstrafe, Freiheitsstrafe) gleichfalls Jugendstrafrecht angewandt werden (§ 105 JGG). Jugendstrafrecht ist in erster Linie Erziehungsstrafrecht (vgl. §2 JGG). Die Maßnahmen des Jugendstrafrechtes sind Erziehungsmaßregeln, Zuchtmittel und Jugendstrafe (siehe Bestimmungen des JGG, etwa §§ 5ff JGG). Sorgeberechtigte (Eltern), Jugendamt verständigen, ggf. auch Polizei, da auch schuldfähige Mitschüler als Drogenabnehmer oder schuldfähige  Lieferanten  involviert sei können.

Abwägung Falls sich ein Schüler einer Lehrkraft anvertraut, liegt oft noch kein Verstoß gegen die Dienstpflicht vor, wenn diese nichts dem Schulleiter, der Polizei oder Staatsanwaltschaft meldet und ihm gleichzeitig hilft, sich von der Sucht zu befreien. aber: Abwägung zwischen schutzwürdigem Interesse des Schülers und dem Schutz der übrigen Schüler! dem Schutz der Gesundheit des Schülers! (z.B. immer gegeben bei Verdacht auf Abhängigkeit)

Abwägung I.d.R. besteht keine Mitteilungspflicht gegenüber dem Schulleiter, wenn keine Gefährdung von Mitschülern, Dritten oder dem Schüler selbst zu befürchten ist. Generell gilt: Gesprächsnotizen und Eindrucksvermerke über die Unterredung erstellen und mit Datum versehen.

Gefährdung besteht Gefährdung anderer, dann überwiegt Verpflichtung zur Fürsorge- und Aufsichtspflicht gegenüber anderen Schülern Informieren der Schulleitung, Benachrichtigung der Erziehungsberechtigten Beratung über weiter Schritte: SL – LK - KL

Einschaltung Jugendamt Wenn der Eindruck besteht, dass der Schülerin oder dem Schüler durch die Schule nicht geholfen werden kann, soll die Schule die Hilfe des zuständigen Jugendamts, einer Drogenberatungsstelle oder auch des Gesundheitsamtes in Anspruch nehmen. Besteht der Verdacht, dass die Schülerin oder der Schüler drogenabhängig ist, wird – bei minderjährigen Schülerinnen oder Schülern nach ergebnisloser Unterrichtung der Erziehungsberechtigten – regelmäßig das Jugendamt zu beteiligen sein. Alle Maßnahmen der Schule sollen von dem Gedanken des notwendigen Schutzes der anderen Schülerinnen und Schüler getragen sein. Auf die Intimsphäre der oder des durch den Umgang mit Drogen gefährdeten Schülerin oder Schülers ist aber zu achten.  

Meldung Es ist darauf zu achten, dass nicht jeder Fall eines Verdachts der Polizei gemeldet wird. In den Fällen, in denen der Verdacht sich auf ein möglicherweise einmaliges „Ausprobieren" von Drogen beschränkt, erscheint ein vertrauensvolles Gespräch zwischen der Lehrkraft, insbesondere der Drogenkontaktlehrkraft, der betroffenen Schülerin oder dem betroffenen Schüler und ggf. den Erziehungsberechtigten angebracht. Wenn dadurch eine befriedigende Aufklärung der Verdachtsmomente nicht erreicht werden kann, sollte die Schulleiterin oder der Schulleiter sich an eine Suchtberatungsstelle oder das Gesundheitsamt wenden.

Anzeige Eine Anzeige bei der Polizei, die an die örtlich zuständige Dienststelle der Kriminalpolizei zu richten ist, wird regelmäßig nur dann geboten sein, wenn es der Schutz der anderen Jugendlichen erfordert. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn Erkenntnisse darüber vorliegen, dass eine Schülerin oder ein Schüler mit illegalen Drogen handelt, diese herstellt, weitergibt oder entgeltlich oder unentgeltlich erwirbt.

Ordnungsmaßnahmen Ein Entlassungsverfahren ist in der Regel einzuleiten, wenn durch die Strafverfolgungsbehörden festgestellt ist, dass eine Schülerin oder ein Schüler mit illegalen Drogen handelt oder diese unentgeltlich an Mitschülerinnen und Mitschüler weitergibt. Wenn durch die schulische Untersuchung der Verdachten erhärtet wurde, dass der Schüler Drogen an die Schule mitgebracht hat, um sie weiterzugeben/zu verkaufen Evtl. auch, dann wenn Drogen an der Schule konsumiert wurden (Einzelfallbetrachtung) Eine Androhung der Entlassung ist in der Regel einzuleiten, wenn ein Schüler/ eine Schülerin von anderen Schülerinnen oder Schülern zum Konsum von illegalen Drogen verleitet wurde und sich häufiger beteiligte. Die Schule wird im Übrigen je nach dem vorliegenden Einzelfall zu verschiedenen Ergebnissen kommen. Selbstverständlich kann in Beurteilung des Einzelfalles ein Entlassungsverfahren auch eingestellt und dem Tatbestand mit einer der anderen in der Schulordnung vorgesehenen Maßnahmen begegnet oder in besonderen Fällen von einer Ordnungsmaßnahme überhaupt abgesehen werden.

Meldung Schulaufsicht In allen Fällen, in denen über Drogenhandel oder Drogenkonsum an Schulen Kenntnis erlangt wird, muss der MB unterrichtet werden (bzw. in bes. schweren Fällen zuerst IV.4 oder IV.2).