Themenbereich Evaluation

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 Präsentation transkript:

Themenbereich Evaluation Sabine Sommer BAuA Fachgruppe 1.4 „Strukturen und Strategien im Arbeitsschutz; NAK-Geschäftsstelle"

Evaluation, systematisches Vorgehen, Gefährdungsbeurteilung Alle sagen das Gleiche… …oder alle meinen das Gleiche? PASiG - BAuA Fachveranstaltung 26. Juni 2017

Gefährdungsbeurteilung Definitionen Evaluation Gefährdungsbeurteilung Lateinischer Wortstamm valere – werten, bewerten; e / ex – aus => etwas be-/auswerten Parallele Begriffsverwendungen Gutachten, Expertise, Beurteilung, Bewertung, Einschätzung,… Alltagsbedeutung Irgend etwas wird von irgend jemandem nach irgendwelchen Kriterien in irgendeiner Weise bewertet Wissenschaftliche Bedeutung Anwendung empirischer (sozialwissenschaftlicher) Forschungs-methoden zur Informationsgewinnung Einsatz systematischer Verfahren zur Informationsbewertung Bewertung anhand offen gelegter, intersubjektiv nachprüfbarer Kriterien Funktionen Bereitstellung von Informationen /Kennzahlen für Entscheidungen und Steuerung von Maßnahmen Legitimation von Entscheidungen / Maßnahmen „Enlightenment“ / Selbst-Reflexion => Verständnis über intendierte Effekte und nicht intendierte Ergebnisse von Entscheidungen / Maßnahmen Quellen: Ceval (2016): Fortbildung Einführung in wirkungsorientiertes Monitoring; Stockmann R. & Meyer W. (2016) The future of evaluation § 3 ArbSchG Grundpflichten des Arbeitgebers Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes unter Berücksichtigung der Umstände zu treffen, die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten bei der Arbeit beeinflussen. Er hat die Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen und erforderlichenfalls sich ändernden Gegebenheiten anzupassen. Dabei hat er eine Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten anzustreben. § 5 ArbSchG Beurteilung der Arbeitsbedingungen Der Arbeitgeber hat durch eine Beurteilung der für die Beschäftigten mit ihrer Arbeit verbundenen Gefährdung zu ermitteln, welche Maßnahmen des Arbeitsschutzes erforderlich sind. Österreich verwendet den Begriff Arbeitsplatzevaluierung PASiG - BAuA Fachveranstaltung 26. Juni 2017

Evaluation, systematisches Vorgehen, Gefährdungsbeurteilung Wir sagen zu häufig das Gleiche… …ohne das Gleiche zu meinen! PASiG - BAuA Fachveranstaltung 26. Juni 2017

Evaluation, Gefährdungsbeurteilung, Präventionskultur Verweist die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen oder die Evaluation von Maßnahmen darauf, dass in dem Betrieb eine Präventionskultur gelebt wird? PASiG - BAuA Fachveranstaltung 26. Juni 2017

systematisches Vorgehen /Evaluation Gefährdungsbeurteilung Wissen / Umsetzung systematisches Vorgehen /Evaluation Gefährdungsbeurteilung Ineinandergreifen von „Diagnose, Intervention und Evaluation“ ist für eine erfolgreiche Implementierung und Umsetzung von SuG-Maßnahmen entscheidend Kontextbedingungen sowohl auf der Verhaltens- als auch auf der Systemebene kommt eine zentrale Steuerungs- funktion für SuG des Einzelnen, in Organisationen und Lebenswelten zu Studienlage im Bereich SuG: Fragen / Aspekte der internen Validität von Maßnahmen stehen gegenüber externer / ökologischer Validität deutlich häufiger im Mittelpunkt Zweck/ Gebrauch von Evaluationen (allgemein): Funktion als Managementinstrument am häufigsten; Legitimationsfunktion nimmt zu; „Enlightenment“-Funktion noch am wenigsten entwickelt Quellen: Elke, G. et. al (2015): Arbeitsschutz und betriebliche Gesundheitsförderung. Vergleichende Analyse der Prädiktoren und Moderatoren guter Praxis; Stockmann R. & Meyer W. (2016) The future of evaluation 54 % aller Betriebe führen Gefährdungsbeurteilungen durch; 13 % durchlaufen alle Prozessschritte; nur etwas mehr als die Hälfte der Betriebe, die Maßnahmen ergriffen haben, über-prüfen deren Wirksamkeit Aspekte der Arbeitsabläufe und –verfahren sowie soziale Beziehungen werden mit 47 % und 35 % weit seltener in die Gefährdungsbeurteilung einbezogen als z.B. Arbeitsmittel (91 %) am häufigsten genannte Gründe für die Nichtdurchführung von Gefährdungsbeurteilungen: Mitarbeiter erkennen Sicherheits- defizite ohnehin selbst und melden oder beseitigen (86 %); keine nennenswerten Gefährdungen (83 %) 68 % der Betriebe schätzen ihr Arbeitsschutzengagement als sehr hoch / eher hoch ein; rund 30 % der Beschäftigen trifft es eher nicht / überhaupt nicht zu, dass ihr Betrieb viel für die Minimierung gesundheitlicher Belastungen tut formales Abarbeiten und Vorhalten von Dokumentationen überwiegt – viel „was ist zu tun“, wenig „wie ist es warum für wen zu tun“ (systematisches) Vorgehen zu SuG als „side-car“; Aufgabe an mittlere Führungsebene delegiert ohne ausreichende Integration in Unternehmensmanagement /-entscheidungen Quellen: GDA-Dachevaluation Betriebs- und Beschäftigtenbefragung 2011 und 2015; Frick, K. (2014) The 50/50 implementation of Swedens mandatory systematic work environment management PASiG - BAuA Fachveranstaltung 26. Juni 2017

Evaluation, Gefährdungsbeurteilung, Präventionskultur Zur Diskussion Evaluation und Gefährdungsbeurteilung sind Bestandteil einer Präventionskultur aber keine (alleinigen) Garanten dafür Die aktuell vorherrschende Praxis der Gefährdungsbeurteilung richtet den Blick auf gegebene Arbeitsbedingungen und die Abstellung von Defiziten; Präventionskultur braucht das Mitdenken von Sicherheits- und Gesundheitsaspekten regelhaft vor der Einführung von Maßnahmen / Veränderungen im Betrieb Potenziale von und gleichzeitig auch Stellschrauben für Evaluation und Gefährdungs-beurteilungen in Bezug auf nachhaltigen Arbeitsschutz / Präventionskultur sind Transparenz Gestaltungs- und Gesamtoptimierungsperspektive Beteiligung Führung PASiG - BAuA Fachveranstaltung 26. Juni 2017

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! PASiG - BAuA Fachveranstaltung 26. Juni 2017