Ines Dudziak (M. A. ), Saskia Niproschke (M. A

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 Präsentation transkript:

Lehrerhandeln bei Mobbing: Interventionsformen und -erfolg aus Lehrer- und Schülersicht Ines Dudziak (M.A.), Saskia Niproschke (M.A.), Sebastian Wachs (Dipl.-Päd.) DGfE-Kongress 2016 „Räume für Bildung. Räume der Bildung“ 14.03.16 in Kassel

Fallbeispiel aus DFG-Studie „…diese Schülerin wurde beleidigt und das fast täglich. Dies ging eine Zeit lang so…bis sie fast überall ausgegrenzt wurde. Am Anfang bemerkte es unsere Lehrerin nicht wirklich, aber als wir sie dann darauf hingewiesen haben, fiel es ihr auch nach und nach auf. Was sie dagegen tat, weiß ich nicht…Aber am Ende war es so schlimm, dass sie die Schule wechselte“ (ID S 453)

Gliederung Forschungsstand Forschungsfragen Methode Ergebnisse 5. Fazit

1. Forschungsstand

1. Forschungsstand Bisherige Mobbing-Forschung fokussierte in erster Linie: Die Verbreitung von Mobbing (z.B. Craig et al. 2009; Melzer et al. 2012; Modecki et al. 2014) Neue Erscheinungsformen des Mobbings: Cyber-Mobbing (u.a. Riebel, 2008; Wachs et al., 2015) Mögliche Risiko- und Schutzfaktoren sowie Folgen (u.a. Gradinger, 2010; Olweus 2006; Rueger & Jenkins 2014) Prävention von Mobbing (u.a. Schultze-Krumbholz & Scheithauer, 2010; Pieschl & Porsch, 2012)

1. Forschungsstand Eher vernachlässigt wurde dabei bisher das Thema Intervention und die Untersuchung des Interventionshandelns von Lehrkräften bei Mobbing Bisher bekannt ist allerdings, dass ein Großteil der Lehrkräfte sich unsicher fühlt, bei Mobbing zu intervenieren (u.a. Blain-Arcaro et al. 2012; Rigby 2014; Sturzbecher 2012) aus Lehrersicht hohe Interventionsbereitschaft in Mobbingsituationen berichtet werden (Burger et al. 2015; Byers et al. 2011; Sairanen & Pfeffer 2011) aus Schülersicht ein hoher Anteil an Mobbingfällen von Lehrkräften nicht beachtet wird oder Lehrkräfte erst gar nicht davon erfahren (Blain-Arcaro et al. 2012; Leithäuser & Meng 2003; Rigby 2014, )

1. Forschungsstand Bisher bekannt ist allerdings, dass unmittelbare konkrete Maßnahmen und gemeinsam ausgehandelte Lösungen am effektivsten erscheinen (Crothers 2008 ; Duy 2013; Rigby 2014; Sairanen & Pfeffer 2011) Einflussfaktoren auf die Lehrerintervention: Mobbingform und Geschlecht der Lehrkraft (Baumann & Del Rio 2006; Blain-Arcaro et al. 2012; Deousis-Wallace et al. 2014) Intervention durch Lehrkräfte entscheidend für Unterbindung oder Verfestigung von Mobbing ist (Leithäuser & Meng 2003) Geringer Forschungsstand über tatsächliche Interventionen Bisherige (v.a. internationale) Forschung basiert meist auf Vignetten (Yoon & Kerber 2003)

2. Forschungsfragen

2. Forschungsfragen Wie häufig intervenieren Lehrkräfte bei Mobbing? Welche Interventionsformen nutzen Lehrkräfte? Wie wird der Interventionserfolg bewertet?

3. Methode Stichprobe Untersuchungsinstrument 2.071 Sechst- und AchtklässlerInnen (weiblich: 48,1%, X̅ = 13,6 Jahre) und 556 Lehrkräfte (79,4 % weiblich; X̅ = 50,6 Jahre) von 24 Schulen in Sachsen Befragungszeitraum: Juni – Oktober 2014 Untersuchungsinstrument Auswertung einer berichteten realen Mobbingsituation Erfassung der Interventionswahrscheinlichkeit und der wichtigsten Interventionsform Bewertung des Interventionserfolges

3. Methode Erfassung der realen Mobbingsituation Voranstellung der Mobbingdefinition nach Olweus Erfragung einer selbst erlebten Mobbingsituation, in der Lehrkräfte interveniert haben und die kurz beschrieben werden soll Einordnung der Mobbingart und Nennung der genutzten/ beobachteten Interventionsformen (Auswahlliste) Nennung und Einschätzung der Erreichung der Ziele (nur Lehrkräfte) Einschätzung, ob das Mobbing kurz- bzw. langfristig gestoppt wurde

Erfassung der Interventionsformen

4. Ergebnisse

4.1 Wie häufig intervenieren Lehrkräfte bei Mobbing? Der Lehrer/die Lehrerin hat.. Mobbingart Gesamt Verbal (n = 955) Körperlich (n = 190) Soziale Ausgrenzung (n = 343) Cyber- mobbing (n = 79) (n = 1567) ..es nicht erfahren 29.9 28.4 27.4 16.5 28.5 ..es erfahren, und dann.. (100% =..) 70.1 71.6 72.6 83.5 71.5 ..nichts unternommen, nicht beachtet 10.5 11.0 8.8 0.0 9.6 ..nichts unternommen, als nicht schlimm abgetan 6.1 2.2 5.2 4.5 5.4 ..es beobachtet 15.2 14.9 7.6 14.0 ..etwas unternommen 68.2 77.2 71.1 87.9 Anm.: Angaben in Prozent ca. 30% der Lehrkräfte haben es nicht erfahren etwa 30% derjenigen, die es erfahren, sind nicht aktiv eingeschritten Interventionswahrscheinlichkeit ist schwach abhängig von der Mobbingart(p<.05; Cramers V=.076)

4.1 Wie häufig intervenieren Lehrkräfte bei Mobbing? Auffällig auch ignorantes verhalten bei körperlichen Mobbingsituationen Anm.: n= 1567; Angaben in Prozent, p<.05 Höchste Interventionswahrscheinlichkeit bei Cybermobbing, niedrigste bei verbaler Gewalt und sozialer Ausgrenzung

4.1 Wie häufig intervenieren Lehrkräfte bei Mobbing? Anm.: n= 1120; Angaben in Prozent, p<.01, Cramers V=.113 Höchste Interventionswahrscheinlichkeit bei Cybermobbing, niedrigste bei verbaler Gewalt und sozialer Ausgrenzung

4.2 Welche Interventionsformen nutzen Lehrkräfte? verbal Soz. Ausgrenzung Anm.: Angaben in Prozent; Lehrkräfte: n=393, p<.001, Cramers V=.258; Schüler: n=1117, p<.01, Cramers V=.093) Abhängigkeit der Interventionsform von Mobbingart

4.2 Welche Interventionsformen nutzen Lehrkräfte? Lehrersicht Geschlechtsspezifische Unterschiede (p<.01, Cramers V=.153) Männliche Lehrkräfte berichteten doppelt so häufig wie weibliche Lehrkräfte, autoritär-strafend zu intervenieren (29% vs. 15%) Weibliche Lehrkräfte gaben überzufällig häufiger als männliche Lehrkräfte an, unterstützend-individuell zu intervenieren (68% vs. 52%) Schülersicht Schulartspezifische Unterschiede (p<.001, Cramers V=.097) Ober- und Förderschüler berichteten häufiger davon, dass Lehrkräfte autoritär-strafend intervenieren Oberschüler gaben häufiger an, dass Lehrkräfte unterstützend-individuell eingreifen Gymnasiasten berichteten häufiger von unterstützend-kooperierende Interventionsformen Aus beiden Perspektiven intervenieren Lehrkräfte überwiegend unterstützend-individuell Schüler nehmen jedoch häufiger autoritär-strafende Formen wahr

4.3 Wir wird der Interventionserfolg bewertet? Anm.: Angaben in Prozent, Die Werte geben jeweils den Zustimmungsgrad an; in der Situation: n=939, p<.001, Cramers V=.158; Auf lange Sicht: n=804, p<.001, Cramers V=.142) unterstützend-kooperierende Interventionsformen werden von Schülern als am effektivsten wahrgenommen; autoritär-strafende weniger

4.3 Wie wird der Interventionserfolg bewertet? Anm.: Angaben in Prozent; die Werte geben jeweils den Zustimmungsgrad an; In der Situation gestoppt: n=1184, p<.001, Cramers V=.172; Auf lange Sicht gestoppt: n=1029, p<.001, Cramers V=.201 Unterbindung des Mobbings konnte mehrheitlich aus Sicht von Unbeteiligten und Mobbingopfern erreicht werden

5. Fazit

5.1 Zusammenfassung Lehrkräfte erfahren nur in 7 von 10 Fällen vom Mobbing Wenn Lehrkräfte von der Mobbingsituation erfahren, intervenieren sie in der Mehrzahl Interventionen hängen von der jeweiligen Mobbingart ab: Zu geringe Interventionsbereitschaft bei verbalem Mobbing und sozialer Ausgrenzung Besonders sensibilisiert für Cybermobbing Insgesamt dominieren unterstützend-individuelle Interventionsformen Schüler/innen nehmen häufiger autoritär-strafende Interventionen wahr als Lehrkräfte Mobbing wird aus Schülersicht am ehesten durch unterstützend- kooperierende Maßnahmen in der Situation und nachhaltig reduziert

5.2 Bedeutung der Ergebnisse Lehrkräfte weiterhin für verschiedene Mobbingarten sensibilisieren insbesondere im adäquaten Umgang Stärkung einer auf Vertrauen basierten Lehrer-Schüler-Beziehung Förderung kooperativer Interventionsformen insbesondere bei männlichen Lehrkräften sowie an Ober- und Förderschulen stärkerer Fokus auf langfristige Unterbindung der Mobbingsituationen Berücksichtigung der Beteiligten an der Mobbingsituation vor allem Täter-Opfer und Mobbingtäter

5.3 Methodische Hinweise Stärken Erste Untersuchung von Lehrerintervention in einer selbsterlebten Mobbingsituation Erhebung der Lehrer- und Schülerperspektive Schwächen Lehrer- und Schülerangaben beziehen sich nicht auf dieselben Mobbingsituationen

Literatur Baumann, F. (2012): „Bei uns gibt es kein Mobbing!“ Welches Potential müsste ein Präventionsprogramm enthalten, um optimal gegen Mobbing im Klassenzimmer wirksam zu sein? Inaugural-Dissertation. München: Ludwig-Maximilians-Universität. Baumann, S. & Del Rio, A. (2006): Preservice Teachers' Responses to Bullying Scenarios: Comparing Physical, Verbal, and Relational Bullying. In: Journal of Educational Psychology, 98(1), 219–231. Beelmann, A. (2012): Perspektiven entwicklungsbezogener Kriminalprävention. Desiderate und zukünftige Herausforderungen. In: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, 2, 85-93. Blain-Arcaro, C., Smith, J. D., Cunnigham, C. E., Vaillancourt, T. & Rimas, H. (2012): Contextual Attributes of Indirect Bullying Situations That Influence Teachers' Decisions to Intervene. Journal of Scholl Violence, 11(3), 266-245. Burger, C., Strohmeier, D., Spröber, N., Bauman, S., & Rigby, K. 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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Homepage: www.uni-potsdam.de/lehrerintervention Prof. Dr. Wilfried Schubarth Karl-Liebknecht Str. 24-25 14476 Potsdam, OT Golm Tel: 0331 977 2176 E-Mail: wilschub@uni-potsdam.de

Wie häufig intervenieren Lehrkräfte bei Mobbing? ca. 30% der Lehrkräfte haben es nicht erfahren Anm.: Angaben in Prozent ca. zwei Drittel der Lehrkräfte hat es erfahren Anm.: Angaben in Prozent

Wie wird interveniert? Wichtigste / vorrangige Interventionsform (in Prozent) Dimensionen der Interventions-formen Interventionsform Selbstreport Lehrkräfte (N = 393) Fremdreport Schülerinnen und Schüler (N = 1117) autoritär- strafend Minimale Maßnahmen (z. B. durch strenge Blicke) 9,9 16,1 Drohung 1,3 2,8 Disziplinierung, Sanktionierung 6,6 17,8 28,8 unterstützend-individuell Beobachtung, um weitere Informationen zu sammeln 7,9 13,7 Gespräche mit beteiligten Schülern 49,6 35,5 Emotionale Unterstützung (z. B. indem ich gesagt habe, wie ich mich an der Stelle der/des Schüler/s fühlen würde). 6,9 3,8 64,6 53,0 unterstützend-kooperierend Einbezug Klasse (z. B. durch das gemeinsame Erarbeiten eines Kompromisses) 9,7 12,4 Kooperation mit anderen Personen (z. B. mit anderen Lehrkräften das weitere Vorgehen besprochen) 3,0 Langfristige Maßnahmen auf Schul- und Klassenebene (z. B. einen Handlungsplan für die ganze Schule oder Klasse entwickelt) 1,0 2,7 17,6 18,2