Jahreskongress der SGG und der SEVAL 2017 Sarah Fässler

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 Präsentation transkript:

Jahreskongress der SGG und der SEVAL 2017 Sarah Fässler Workshop 3: Wirkungsmodelle als Arbeitsinstrumente bei der Konzeption und Evaluation von Gesetzen Jahreskongress der SGG und der SEVAL 2017 Sarah Fässler

Übersicht Kurzes illustratives Beispiel eines Wirkungsmodells Geschichte der Wirkungsmodelle in der Evaluation Einsatz von Wirkungsmodellen entlang des Policy Cycles Vergleich von drei Wirkungsmodellen Möglichkeiten und Grenzen von Wirkungsmodellen

Kurzes illustratives Beispiel Individuen Unternehmen Versicherer Einzelstaaten  Anzahl Versicherte  Anzahl Erkrankte  Anzahl Tote Strafsteuer Subventionen $

Geschichte der Wirkungsmodelle in der Evaluation Erste Wirkungsmodelle (Don Kirkpatrick 1959) Theoriegeleitete Evaluation (Huey-Tsyh Chen, Peter Rossi 1980’) Wirkungsmodelle sind State-of-the-Art in der Evaluation

Einsatz von Wirkungsmodellen entlang des Policycycle Sie möchten eine Strukturierungs-hilfe für ein Monitoring, das Ihnen erlaubt, relevante Veränderungen in Ihrem Politikfeld zu beobachten. Monitoring Sie möchten bei der Entwicklung Ihrer Aktivitäten sicherstellen, dass diese wirkungsorientiert sind. Problemdefinition Politikformulierung Politikumsetzung Politikwirkungen Sie möchten eine Regulierungsfolgenab-schätzung vornehmen. Strategie-entwicklung Evaluation Sie möchten eine Grundlage, um eine Evaluation zu planen und die Wirkungen Ihres Handelns zu belegen. Kommunikation Sie möchten in Ihrer Organisation oder mit externen Partnern ein gemeinsames Verständnis Ihrer Aktivitäten entwickeln und dieses gegen aussen kommunizieren. Sie möchten die Umsetzung mittels eines Controllings steuern und dafür Leistungs-ziele und -indikatoren festlegen. Controlling / Fortschritts-messung

W. K. Kellogg Foundation (1998) Logic Model W. K. Kellogg Foundation (1998) Logic Models sind einfach, verständlich und deskriptiv Schwächen: Zu einfach Zu wenig analytisch Zu wenig systematischer Einbezug des Kontextes Input Umsetzung Output Outcome Impact  Strafsteuer Subventionen   Anzahl Individuen mit Privat-versicherung I

Aspen Institute Roundtable on Community Change (1990’) Theory of Change Outcome  Versicherte Indikator  Einzelstaaten Bedingung Bedingung  Unternehmen  Individuen Bedingung Indikator  Alte + Kranke Bedingung  Junge + Gesunde Bedingung Indikator Subvention Bedingung Strafsteuer Bedingung Aspen Institute Roundtable on Community Change (1990’) Theory of Chance ist nicht nur grafische Darstellung einer Kausalhypothese in Form eines Flussdiagrams, sondern auch ein Planungsprozess Schwächen Wenig geeignet als Kommunikationsinstrument Eignung für ein Wirkungsmodell zu bestehenden Programmen und Gesetzte diskutierbar

Realistischer Evaluationsansatz Ray Pawson und Nick Tilley (1997) KMO-Konfiguration Kontext (K) Mechanismus (M) Outcome (O) Kein Arzt in der Nähe Steuer ohne Einfluss Keine Versicherung Realistischer Evaluationsansatz Ray Pawson und Nick Tilley (1997) KMO-Konfiguration erklären, warum und wie spezifische Elemente einer Intervention bei bestimmten Zielgruppen und in bestimmten Kontexten wirken Kritikpunkt: Nicht geeignet für komplexe Interventionen oder zur Abbildung der gesamten Programmtheorie Spital gratis im Notfall Steuer ohne Einfluss Keine Versicherung Spital ohne Gratisleistungen Steuer mit Einfluss Mit Versicherung

Vergleich der drei Typen von Wirkungsmodellen   Logic Model Theory of Chance KMO- Konfigurationen Zentrale Zielsetzung Komplexität reduzieren Komplexität verstehen Spezifische Elemente des Programms verstehen Spezifisches Merkmal Beschreibung Programm- elemente Kausalhypothese darstellen Kontext integrieren Hauptsächliches Einsatzgebiet Bestehendes Programm Neues Programm Programm- elemente Eignung Monitoring, Kommunikation, Controlling Strategie- entwicklung Stärken der drei Modelle nutzen

Grenzen Unklare Aufgabenteilung zwischen Programmverantwortlichen und Beratern bei der Erstellung des Wirkungsmodells Keine Nutzung der Wirkungsmodelle in der Umsetzung Ungenügender Einbezug von Umsetzungsverantwortlichen in die Entwicklung des Wirkungsmodells Weiterentwicklung des Programms, nicht aber des Wirkungsmodells Unklare oder widersprüchliche Zwecke des Wirkungsmodells Überkomplexe Wirkungsmodelle ohne geeignete Ziele und Indikatoren

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!