Armin Nassehi Institut für Soziologie

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 Präsentation transkript:

Armin Nassehi Institut für Soziologie Vorlesung Einführung in die Soziologie WiSe 2017/18 Mo 1015-1145 Uhr, Auditorium Maximum 16. Oktober 2017 Einführung und Arbeitsplanung Prof. Dr. Armin Nassehi Seite 1 Oct 23rd 208 DB Akademie, Potsdam“ „Leadership Program Future Trends Armin Nassehi

Armin Nassehi Institut für Soziologie 16.10. Einführung und Arbeitsplanung 23.10. Soziologie als gesellschaftliche Selbstbeschreibung 30.10. Handeln, Handlung, Kommunikation 06.11. Lebenswelt, Sinn, Soziale Rolle 13.11. Interaktion, Netzwerk 20.11. Organisation 27.11. Gesellschaft Prof. Dr. Armin Nassehi Seite 2 Oct 23rd 208 DB Akademie, Potsdam“ „Leadership Program Future Trends Armin Nassehi

Armin Nassehi Institut für Soziologie 04.12. Individuum. Individualität, Individualisierung 11.12. Kultur 18.12. Soziale Ungleichheit, Macht und Herrschaft 08.01. Wissen/Wissenschaft 15.01. Die Lieblingsunterscheidungen unseres Faches 22.01. Präsentationen aus den Tutorien 29.01. Klausurvorbereitung 05.02. Klausur Prof. Dr. Armin Nassehi Seite 3 Oct 23rd 208 DB Akademie, Potsdam“ „Leadership Program Future Trends Armin Nassehi

Armin Nassehi Institut für Soziologie Literaturempfehlung: Armin Nassehi: Soziologie. Zehn einführende Vorlesungen, Wiesbaden: VS-Verlag 2011, 2. Aufl. (19,95 €) Prof. Dr. Armin Nassehi Seite 4 Oct 23rd 208 DB Akademie, Potsdam“ „Leadership Program Future Trends Armin Nassehi

Armin Nassehi Institut für Soziologie Aristoteles (384-322 v. Chr.) „Es ist mithin die Tugend ein Habitus des Wählens, der die nach uns bemessene Mitte hält und durch die Vernunft bestimmt wird, und zwar so, wie ein kluger Mann ihn zu be- stimmen pflegt. Die Mitte ist die zwischen ei- nem doppelten fehlerhaften Habitus, dem Feh- ler des Übermaßes und des Mangels; sie ist aber auch insofern Mitte, als sie in den Affekten und Handlungen das Mittlere findet und wählt, während die Fehler in dieser Beziehung darin bestehen, dass das rechte Maß nicht erreicht oder überschritten wird“ (Nikomachische Ethik, 1107a) Prof. Dr. Armin Nassehi Seite 5

Armin Nassehi Institut für Soziologie „Die Gerechtigkeit ist also eine Mitte, freilich nicht auf dieselbe Art wie die übrigen Tugenden, sondern weil sie die Mitte schafft. Die Ungerechtigkeit dagegen schafft die Extreme.“ (Nikomachische Ethik, 1133b) Prof. Dr. Armin Nassehi Seite 6

Armin Nassehi Institut für Soziologie Thomas Hobbes (1588-1679) „Der alleinige Weg zur Errichtung einer ... allgemeinen Gewalt, die in der Lage ist, die Menschen vor dem Angriff Fremder und vor gegenseitigen Übergriffen zu schützen und ihnen dadurch Sicherheit zu verschaffen, daß sie sich durch eigenen Fleiß und von den Früchten der Erde ernähren und zufrieden leben können, liegt in der Übertragung ihrer gesamten Macht und Stärke auf einen Menschen oder eine Versammlung von Menschen, die ihre Einzelwillen durch Stimmenmehrheit auf einen Willen reduzieren können.“ (Der Leviathan (1651), Frankfurt/M.: Suhrkamp 1984, S. 134) Prof. Dr. Armin Nassehi Seite 7 Oct 23rd 208 DB Akademie, Potsdam“ „Leadership Program Future Trends Armin Nassehi

Armin Nassehi Institut für Soziologie Jean Jacques Rousseau (1712-1778) „Der erste, der ein Stück Land eingezäunt hatte und es sich einfallen ließ zu sagen: dies ist mein und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der wahre Gründer der bürgerlichen Gesellschaft.“   (Rousseau, Jean-Jacques: Diskurs über die Ungleichheit. Kritische Ausgabe des integralen Textes von Heinrich Meier, Paderborn: Schöningh 1984, S. 172) Prof. Dr. Armin Nassehi Seite 8

Armin Nassehi Institut für Soziologie Karl Marx (1818-1883) „Die Bourgeoisie kann nicht existieren, ohne die Produktionsinstrumente, also die Produk- tionsverhältnisse, also sämtliche gesellschaft- lichen Verhältnisse fortwährend zu revolutio- nieren. Unveränderte Beibehaltung der alten Produktionsweise war dagegen die erste Exi- stenzbedingung aller früheren industriellen Klassen. Die fortwährende Umwälzung der Produktion, die unun-terbrochene Erschütterung aller gesellschaftlichen Zustände, die ewige Unsicherheit und Bewegung zeichnet die Bourgeoisepoche vor allen anderen aus. Alle festen eingerosteten Verhältnisse mit Prof. Dr. Armin Nassehi Seite 9

Armin Nassehi Institut für Soziologie ihrem Gefolge von altehrwürdigen Vorstellungen und Anschau-ungen werden aufgelöst, alle neugebildeten veralten, ehe sie ver-knöchern können. Alles Ständische und Stehende verdampft, alles Heilige wird entweiht, und die Menschen sind endlich gezwungen, ihre Lebensstellung, ihre gegenseitigen Beziehungen mit nüch-ternen Augen anzusehen.“ (Manifest der kommunistischen Partei (1848), in: MEW 4, 6. Aufl., Berlin (DDR) 1972, S. 465) Prof. Dr. Armin Nassehi Seite 10