DIN 14675 Aufbau und Betrieb von SAA Verantwortung und Kompetenz.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Gerne unterbreite ich Ihnen ein konkretes Angebot
Advertisements

Monitoring - Wärmepumpen im Gebäudebestand
Integration des Arbeitsschutzes in die Prozesse
BMA SAA FLA Der anlagentechnische Brandschutz SAA RWA
Controlling, Analyse und Verbesserung (Teil 1)
Dokumentationsanforderungen
Einführung von Groupware
Vorgehensmodelle: Schwergewichtige Modelle
Spezifikation von Anforderungen
Weisung für die Erstaufnahme und Nachführung der ÖREB-Daten Christian Kaul AV-Tagung vom 13. September 2013.
Workshop Termath AG Sprachalarmierung Neuerungen durch die VDE
EBAV® (Experience Based Asset Valuation)
Testaktivitäten Komponenten- / Integrationstest
Neues aus dem DVGW- Regelwerk Gas TRGI Einspruchsphase
Wasserfallmodell und Einzelbegriffe
Grundlagen des Praxismanagements Die QM- Richtlinie in der Praxis
SeCom Normen und Vorschriften
SBauVO NRW - Teil 1 - Versammlungsstätten
Dr. Ramona Eberhardt Dipl.-Ing. Matthias Mohaupt
Alarmierungstechnik GRANER+PARTNER I N G E N I E U R E
Rohrleitungsbau und Instandhaltung
Umsetzung der EED – EU Energie Effizienz Directive
Der Betrieb des GKW Landau
Präsentation Phasenmodelle.
4) Kaufmännische Realisierung
Grundlagen Normen DIN EN 179 & DIN EN 1125.
 Gegenstandsbereich der Testtheorie: Analyse der Charakteristika von Tests:  Güte von Tests.  Struktur von Tests.  Schwierigkeit von Tests.  Gruppenunterschiede.
, Jens Rettig1 Einsatz von Versionsverwaltungstools im ORACLE – Umfeld Dipl.-Inform. Jens Rettig
Willkommen zur Schulung
Brandschutzerziehung und Feuerpädagogik Über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von zwei verschiedenen Ansätzen.
Bilanzanalyse AK Wien Maga Eva Schiessl
Information betriebliche Ersthelfer
DurchführungsVerordnung 2016/1842; Vorgestellt im Rahmen der Veranstaltung der KdK am in Nürnberg.
Arbeitsschutzgesetz § 3 Grundpflichten des Arbeitgebers Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes.
Wiederholungsprüfungen Elektrischer Anlagen und Betriebsmittel
Rettungspunkte in der Gemeinde Simmerath
und Ringleitungstechnik
Die Möglichkeiten von Selfmade-Box. Unter
Lebenskompetenzen für
Übersicht aller Prozesse und ihrer Wechselwirkungen
Rechtliche Stellung LNA/ORGL Aufbauseminar LNA ORGL 23. und 24
Novellierung der BetrSichV für Aufzugsanlagen
Lernfeld 7 Überblick.
Antrags- und Genehmigungsverfahren bei Veranstaltungen
Aufgaben der Landkreise
Migration einer HA-Firewall
Elektrische Anlagen und Betriebsmittel
ISO 9001: = Einleitung 1 = Anwendungsbereich
Instandhaltung von Gebäuden im Chemiepark Marl
Schulische Förderung behinderter Kinder
JUHR ARCHITEKTURBÜRO FÜR INDUSTRIEBAU- UND GESAMTPLANUNG WUPPERTAL
IT-Spezialisten - Zertifizierung nach internationaler Norm
Normenreihe SIA 269 für die Erhaltung von Tragwerken
Optimierter Planungsprozess
Forum Familie– Elternservice des Landes
Brandsicherheitswachdienst
Unfallverhütungsvorschriften (UVV) Brandschutzmaßnahmen Dozententag 20
Fakultätsname XYZ Fachrichtung XYZ Institutsname XYZ, Professur XYZ
§ 7 Informationsermittlung und Gefährdungsermittlung
Wandhydranten und Steigleitungen
– Digitalisierung zum –
Regionalveranstaltung Grundstücksentwässerung
Vorstellung einer Projektskizze
Devops David Jaroš
Der IT-Verbund im Konzern Landeshauptstadt Schwerin IT-Strategie
VDMA-Datenbank Normen zur Maschinensicherheit | Hilmar Schmieding.
Irren ist menschlich – Fehlerkorrektur (nicht nur) im DaF-Unterricht
Von Ihren Kollegen erdacht, von uns‘rem Werk gemacht!
Staufer-Schulzentrum Annweiler
 Präsentation transkript:

DIN 14675 Aufbau und Betrieb von SAA Verantwortung und Kompetenz

Agenda Warum Alarmierung durch Sprache? Aktuelle Normensituation Einflüsse auf Planer und Errichter durch die DIN 14675 Zeit für Fragen 2

Warum Alarmierung durch Sprache? Deutsches Bauordnungsrecht fordert Alarmierungs- einrichtungen für: Verkaufsstätten (Gesamtfläche > 2.000 m²) Versammlungsstätten (mehr als 200 Besucher) Freilichttheater (mehr als 1.000 Besucher) Sportstadien (mehr als 5.000 Besucher) und ohne Einschränkung: Krankenhäuser Beherbergungsstätten Mittel- und Großgaragen Allgemein- und berufsbildende Schulen als Bestandteil der sicherheitstechnischen Einrichtung 3

Warum Alarmierung durch Sprache? Schutzziel im Bedrohungsfall: Alarmierung und Information der von Bränden, Katastrophen, oder anderen Bedrohungen betroffenen Menschen Sicherstellung der Selbstrettung Alarmierung durch Signale (Töne): Signale erzeugen Aufmerksamkeit, können aber unter Umständen keinen Informationen zugeordnet werden, besonders für ortsunkundige Besucher 4

Warum Alarmierung durch Sprache? Klare Informationen und Verhaltensanweisungen Reduzierung der Reaktionszeit der gefährdeten Personen Live-Durchsagen der Feuerwehr ermöglichen eine zielgerichtete Räumung durch eindeutige Anweisungen bzgl. der nächsten Handlungsschritte Durchsagen können auch in Fremdsprachen erfolgen Abbruch der Räumung, Entwarnung, Herstellung des Normalzustandes 5

Warum Alarmierung durch Sprache? Gegenüberstellung: Signal- und Sprach- alarmierung 6

Warum Alarmierung durch Sprache? Zusätzliche Mehrwerte für den Betreiber: Durch die Bildung von entsprechenden Rufbereichen, können Betriebsabläufe durch gezieltes Ausrufen von Besuchern oder Personal optimiert werden Für Hindergrund-Musik oder die Beschallung von Medien- und Konferenzbereichen ist keine zusätzliche Lautsprecheranlage erforderlich 7

Warum Alarmierung durch Sprache? Zusätzliche Mehrwerte für den Betreiber: Call: Wareneingang BGM: Eingangshalle Einspielung: Konferenzraum 8

Agenda Warum Alarmierung durch Sprache? Aktuelle Normensituation Einflüsse auf Planer und Errichter durch die DIN 14675 Zeit für Fragen 9

Aktuelle Normensituation VDE 0828 Elektroakustische Notfallwarnsysteme, die Norm ist noch gültig und wird erst ungültig, wenn die DIN EN 60849 zurückgezogen wird (Systemnorm) VDE 0833-4 Gefahrenmeldeanlagen für Brand, Einbruch und Überfall, Teil 4 – Sprachalarmanlagen (Anwendernorm) 10

Aktuelle Normensituation VDE 0828 / DIN EN 60849 Die Norm ist gültig seit 1998 Sie gilt für Schallverstärkungs – und Verteilsysteme, die in Notfallsituationen eingesetzt werden und die zur Notfallwarnung Tonsignale und Durchsagen anwenden Sie regelt den Aufbau eines Systems, welches insgesamt die Forderungen der Norm ganzheitlich erfüllen muss (Systemnorm) Da es sich um eine Systemnorm handelt, gibt es keine Produktzertifizierung 11

Aktuelle Normensituation VDE 0833-4 Nationale Anwendungsrichtlinie mit Gültigkeit seit September 2007 Sie beschreibt Konzept, Planung & Projektierung, Installation, Inbetriebsetzung, Abnahme, Betrieb und Instandhaltung von Sprachalarmanlagen Sprachalarmanlagen sind Alarmierungseinrichtungen, die Teil einer Brandmeldeanlage sind und von dieser ausgelöst werden 12

Aktuelle Normensituation VDE 0833-4 Eine SAA muss aus Komponenten bestehen, die gemäß den Normen der Reihe 54 (harmonisierte europäische Produktnormen) zertifiziert sind: DIN EN 54-4: Energieversorgungen DIN EN 54-16: Sprachalarmzentralen DIN EN 54-24: Lautsprecher 13

Aktuelle Normensituation VDE 0833-4 14

Aktuelle Normensituation In der DIN VDE 0833-4 erfolgt eine Einteilung in Sicherheitsstufen, in Abhängigkeit von Personenanzahl und Objektgröße. Sicherheitsstufe I Personenanzahl < 200 und Fläche < 2000 qm Durch einen Fehler im Übertragungsweg, darf nicht mehr als die Beschallung eines Alarmierungsbereichs in einem Geschoss ausfallen. Keine A/B Verkabelung erforderlich. 15

Aktuelle Normensituation Sicherheitsstufe II Personenanzahl > 200 und Fläche > 2000 qm Im Falle eines Fehlers in einem Verstärker oder Übertragungsweg darf der Schallpegel um max. 3 dB (A) absinken. Das erfordert mindestens zwei Verstärker und A/B Verkabelung. Sicherheitsstufe III Für Gebäude, die ein Höchstmaß an Ausfallsicherheit erfordern. Im Falle eines Fehlers im Gesamtsystem darf der Schallpegel um max. 3 dB (A) absinken. Das erfordert mindestens zwei Verstärker, A/B Verkabelung und Systemredundanz. 16

Aktuelle Normensituation Ansteuerung der Sprachalarmanlage durch das Brandmeldesystem Ansteuerung bei Gefahrenmeldung, nicht durch das Brandmeldesystem VDE 0833 – 4 Sprachalarmierung im Brandfall EN 60849, VDE 0828 Elektroakustische Notfallwarnsysteme Produktnormen EN54 – 16 EN54 - 24 EN54 - 4 Definition gem. DIN 14675 H.3.3 17

Agenda Warum Alarmierung durch Sprache? Aktuelle Normensituation Einflüsse auf Planer und Errichter durch die DIN 14675 Zeit für Fragen 18

Einflüsse auf Planer und Errichter durch die DIN 14675 Die DIN 14675 wurde überarbeitet und ergänzt. Diese Norm gilt zukünftig nicht ausschließlich für Brandmeldesysteme, sondern auch für Sprachalarmanlagen nach VDE 0833-4. Die DIN 14675 beschreibt nun auch die erforderlichen Kompetenzen, Prüfungen und Zertifizierungen für Planer, Errichter und Instandhalter von Sprachalarmanlagen. Die Norm ist im April 2012 mit einer Übergangsfrist von 18 Monaten in Kraft getreten. 19

Einflüsse auf Planer und Errichter durch die DIN 14675 Das bedeutet, dass eine Fachfirma nach Ablauf der Übergangsfrist zertifiziert sein muss! Die Kompetenz einer Fachfirma ist insbesondere nachgewiesen, wenn sie durch eine nach DIN EN 45011 akkreditierte Stelle zertifiziert wurde. Ferner ist von der Fachfirma ein geeignetes Qualitätsmanagementsystem nachzuweisen. 20

Einflüsse auf Planer und Errichter durch die DIN 14675 Die DIN 14675 unterscheidet die einzelnen Aufgabengebiete zum Aufbau und Betrieb einer Brandmeldeanlage/Sprachalarmanlage in Phasen: Phase 5: Konzept und Schutzziele - keine Zertifizierung erforderlich Phase 6.1: Planung - Zertifizierung nach DIN 14675 erforderlich Phase 6.2: Projektierung - Zertifizierung nach DIN 14675 erforderlich Phase 7: Montage und Installation - Zertifizierung nach DIN 14675 erforderlich Phase 8: Inbetriebsetzung - Zertifizierung nach DIN 14675 erforderlich Phase 9: Abnahme - Zertifizierung nach DIN 14675 erforderlich Phase 10: Betrieb - keine Zertifizierung erforderlich Phase 11: Instandhaltung - Zertifizierung nach DIN 14675 erforderlich 21

Einflüsse auf Planer und Errichter durch die DIN 14675 Phase 5 – Konzept und Schutzziele Übernahme der Schutzziele aus dem Brandschutzkonzept unter Berücksichtigung von Behördenauflagen, des Brandrisikos, der Brandgefährdung, der Umweltbedingungen, der baulichen und betrieblichen Gegebenheiten, der Alarmorganisation, möglicher Störgrößen. Leistung und Verantwortung z.B. durch: Berater für Sicherheit Gem. 0833-4: Auftraggeber / Betreiber und zuständige Stellen 22

Einflüsse auf Planer und Errichter durch die DIN 14675 Phase 6.1 – Planung Entwurfs- und Ausführungsplanung: Spezifikation der Anlage; Grunddatenerfassung aus der Konzeptphase, Funktionen, Bestandteile, Leistungsverzeichnis. Leistung und Verantwortung z.B. durch: Ingenieurbüro, beteiligte Fachfirmen 23

Einflüsse auf Planer und Errichter durch die DIN 14675 Phase 6.2 – Projektierung Werks- und Montageplanung, Auswahl des Systems / Produkts, Erstellung der Montagepläne. Leistung und Verantwortung z.B. durch: Ingenieurbüro, beteiligte Fachfirmen 24

Einflüsse auf Planer und Errichter durch die DIN 14675 Phase 7 – Montage und Installation Leitungsnetz, Bestandteile der SAA Leistung und Verantwortung z.B. durch: beteiligte Fachfirmen 25

Einflüsse auf Planer und Errichter durch die DIN 14675 Phase 8 – Inbetriebsetzung Installation überprüfen, System parametrieren und einschalten, Messungen und Funktionsprüfungen an der SAA durchführen. Leistung und Verantwortung z.B. durch: beteiligte Fachfirmen, Systemlieferant 26

Einflüsse auf Planer und Errichter durch die DIN 14675 Phase 9 – Abnahme Verifizierung: Bestandteile, System, Installation und Funktionen, nach Ausführungsunterlagen und Konzept der SAA; Übergabe der Anlage, Inbetriebnahme der Anlage durch den Betreiber Leistung und Verantwortung z.B. durch: Auftraggeber, vom Auftraggeber benannte Fachfirmen 27

Einflüsse auf Planer und Errichter durch die DIN 14675 Phase 10 – Betrieb Betrieb der Anlage, Fortschreibung der Alarmorganisation, Aktualisierung der Feuerwehrlaufkarten. Leistung und Verantwortung z.B. durch: Auftraggeber, Betreiber 28

Einflüsse auf Planer und Errichter durch die DIN 14675 Phase 11 – Instandhaltung Maßnahmen der periodischen Inspektion, vorbeugende Wartung, Reparatur der Anlage Leistung und Verantwortung z.B. durch: beteiligte Fachfirmen, Systemlieferant 29

Einflüsse auf Planer und Errichter durch die DIN 14675 Fazit: Die Alarmierung mit einer Sprachalarmierungsanlage nach VDE 0833-4 stellt aktuell das Maximum an Sicherheit dar: Die Vorteile einer Alarmierung mit Sprache gegenüber Tonsignalen Ein System, das komplett aus zertifizierten Komponenten besteht Klare Festlegung der Verantwortlichkeiten und Kompetenzen in allen Phasen der Umsetzung 30

Zeit für Fragen 31