Latein im Landesabitur

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 Präsentation transkript:

Latein im Landesabitur Hessischer Altphilologentag 2016 Orientierungshilfen und Perspektiven

Struktur der Aufgaben Sicherung des Textverständnisses Interpretation des Textes unter sprachästhetischen Aspekten Interpretation des Textes unter inhaltlichen Aspekten und im kontextualen Bezug Erweiterung der Thematik über den Text hinaus und Entwicklung eigener Positionen zur Thematik Hessischer Altphilologentag 2016

Grundüberlegungen Übersetzungsaufgaben sind zentrale Aufgabenstellungen im Landesabitur. Die damit geprüften Kompetenzen stellen Alleinstellungsmerkmale des altsprachlichen Unterrichts dar. Für Übersetzungsaufgaben werden Texte zentraler Autoren ausgewählt. Sie sollen inhaltlichen Bezug zu den Halbjahresthemen haben, aber nicht aus den vorausgesetzten Lektüren stammen. Sofern weiterhin Lektüren benannt werden, deren Kenntnis vorausgesetzt wird (Lektüreliste), sollen die dort genannten Texte die Themen des KCGO konkretisieren. Hessischer Altphilologentag 2016

Konsequenzen für den Unterricht Die Übersetzungskompetenzen sind wesentliche Inhalte des Unterrichts, die entwickelt und in ihrer allgemeinbildenden Bedeutung im altsprachlichen Unterricht hervorgehoben werden sollen. Im Zuge der Entwicklung von Sprachmittlungsaufgaben in den modernen Fremdsprachen ist eine Abgrenzung zwischen Sprachmittlung und Übersetzung notwendig. Hessischer Altphilologentag 2016

Grundüberlegungen Die Interpretationsaufgabe soll sich auf den Text beziehen, mit dem sich die Schüler schon beim Übersetzen auseinandergesetzt haben. Damit sind Voraussetzungen für eine vertiefte Interpretation gegeben, die bei dem Wechsel zu einem anderen Text neu erarbeitet werden müssten. Derzeit ist die Vorgabe für die Interpretationsaufgabe, dass sie in ihrem Anforderungsprofil einer Deutschklausur entspricht, nicht jedoch im Zeitrahmen und auch nicht im Kompetenzprofil, das ihr zugrundeliegt. Hessischer Altphilologentag 2016

Konsequenzen für den Unterricht Übersetzen und Interpretieren gehen in der Beschäftigung mit einem Text Hand in Hand: Die Übersetzung ist auch Ausdruck einer Interpretation des Textes. Die rhetorisch-stilistische Gestaltung eines Textes ist wesentliches Kriterium für die sprachliche Qualität eines Textes und für die Erschließung der Intentionen des Autors. In der Übersetzung kommt sie i.d.R. nicht zum Ausdruck und ist deshalb gesondert zu thematisieren. Halbjahresklausuren können im Interpretationsteil nur eingeschränkt die Anforderungen von Abiturklausuren widerspiegeln. Hessischer Altphilologentag 2016

Grundüberlegungen Die Arbeitsübersetzung ist auf möglichst genaues Textverständnis ausgerichtet, nicht darauf, dass die Prüflinge diese Formulierungen möglichst genau erreichen sollen. Erwartungshorizonte formulieren mögliche Lösungswege – auch in verschiedene Richtungen, d.h. sie müssen Alternativen berücksichtigen, unter denen sich Prüflinge aber entschieden haben können. Sie sind mitunter mehr als Maximalanforderungen. Erwartungshorizonte im Lösungsteil sind für Fachkolleg(inn)en verfasst und setzen deshalb in Teilen Kenntnisse voraus, die Schüler nicht haben. Hessischer Altphilologentag 2016

Konsequenzen für den Unterricht Die Arbeit mit Übersetzungen im Unterricht bereitet darauf vor, in einer Klausur nicht eigene Fehler im Vergleich zu suchen, sondern das Textverständnis zu präzisieren. Teile einer Interpretationsaufgabe sind ggf. auch ohne Arbeitsübersetzung zu lösen. Das Austeilen der AÜ ist im Abitur aber verbindlich, um Folgefehler aus Übersetzungsfehlern zu vermeiden. Erwartungshorizonte an Schüler weiterzugeben, ist problematisch und kann verunsichern. Hessischer Altphilologentag 2016

Kreativaufgaben Rezeption von Zeugnissen aus Kunst, Architektur, Numismatik, Epigraphik etc. Zusatzmaterialien Voraussetzungen, die in anderen Fächern erworben wurden/werden sollten Perspektivenwechsel beinhaltet formale Aspekte Gewichtung im Verhältnis zu inhaltlichen Aspekten Zeitmanagement Verhältnismäßigkeit Hessischer Altphilologentag 2016

Aufgaben nach KCGO ab 2019 Verbindlich sind die Themenfelder 1 und 2 jedes Halbjahres. Ein drittes Themenfeld wird durch Einführungserlass verbindlich gemacht. Aufgabenstellungen werden ihren Schwerpunkt nicht zwangsläufig im dritten Themenfeld haben. Die Grundstruktur der Abituraufgaben bleibt unverändert. Fächerübergreifende und kreative Aufgabenstellungen sind möglich (Abwägung zwischen fachlichen und überfachlichen Kompetenzen, die nachgewiesen werden). Überlegungen zu einer veränderten Korrektur und Bewertung Hessischer Altphilologentag 2016

Zur Arbeit der Fachkommission Warum werden Aufgabenvorschläge überarbeitet? Vergleichbarkeit in Kommentierung Vergleichbarkeit in sprachlicher Form Vergleichbarkeit in den Anforderungen Welche Texte sind für Aufgabenvorschläge ungeeignet? Texte, die als Standardtexte zu bekannt sind Texte, die in Schulausgaben (mehrfach) verarbeitet sind Texte, die schon einmal geschrieben wurden Texte, die in anderen Bundesländern geschrieben wurden Hessischer Altphilologentag 2016

Wie komme ich zu einer Aufgabenstellung? Texte nicht aus Standardausgaben nehmen. Texte nicht zusammenstückeln. Erwartungshorizonte formulieren (Stichpunkte reichen) Unterschiedliche Anforderungsniveaus und unterschiedliche Lösungsniveaus reflektieren Ideen für Interpretationsaufgaben zum Text sind wichtiger als genaue Formulierung einer ganz bestimmten Aufgabenstellung Dies gilt nicht nur für Abituraufgaben, sondern auch für jede Klausur! Hessischer Altphilologentag 2016

Hinweis auf Textausgaben Textausgaben aller wichtigen antiken lateinischen Autoren und ihrer Werke finden sie unter http://latin.packhum.org. Hinterlegt sind hier i.d.R. die Oxford-Ausgaben. Im Unterschied zu thelatinlibrary sind hier die Ausgaben angegeben. Hessischer Altphilologentag 2016