Berufsgruppen in der Frühförderung

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 Präsentation transkript:

Berufsgruppen in der Frühförderung Medizinisch-therapeutisch: Ärzte Physiotherapie Ergotherapie Logopädie Psychomotorik

Pädagogisch-psychologisch Psychologen (Diplom-) Heilpädagogen Erzieherinnen Diplom-Pädagogen Diplom-Sozialarbeiter Sonderpädagogen Diplom-Sozialpädagogen

Wer sind Frühförderkinder?

1995: Brandenburg

Ungeheure Steigerungsraten Wachsende Auffälligkeiten bei Vorschul- und Schulkindern sinkende Integrationsbemühungen fehlende Prävention

Veränderungen in der Frühförderung sich entwickelnde fachliche Grundlagen Umverteilung von finanziellen Ressourcen Steigende Nachfrage nach Frühförderung

2001: Mecklenburg-Vorpommern

Wandel der fachlichen Ausrichtung von Frühförderung Laienmodell: Experten behandeln das Kind Kotherapeutenmodell: Experten leiten Angehörige zur weiteren Therapie an Kooperationsmodell: Experten und Angehörige sprechen familienorientierete Hilfen einvernehmlich nach Bedarf ab

Wesentlicher Bestandteil von Frühförderung: Angehörigenarbeit Verschiedene Blickwinkel – nach den Erfahrungen und Bedürfnissen der Beteiligten

Eltern „Mütter wie Väter fühlen sich durch die Behinderung ihres Kindes seelisch stark belastet. Sie sind niedergeschlagen, verunsichert und zukunftsängstlich. So lange die Behinderung noch nicht feststeht, belastet sie am meisten die Ungewißheit. Durch eigene Beobachtungen, unterschiedliche Meinungen von Angehörigen und Freunden sowie widersprüchliche diagnostische Mitteilungen von fachlicher Seite werden Ängste geschürt und zugleich Hoffnungen geweckt. ... Die Endgültigkeit der Diagnose bewirkt zweierlei. Einerseits schockiert sie die Eltern und stürzt sie in Verzweiflung. ... Auf der anderen Seite schafft sie dem Zweifel ein Ende, entlastet und stützt“ (Hinze 1992)

„In dem Moment, in dem eine Diagnose definitiv mitgeteilt wird und die bestehenden Vorahnungen sozusagen „offiziell“ werden, tritt bei Eltern in der Regel eine Schockwirkung ein, soweit sie zu diesem Zeitpunkt schon in der Lage sind, die Mitteilung aufzunehmen. Häufig werden eigene (verdrängte) Lebenserfahrungen, Verletzungen, Demütigungen, Kränkungen dadurch wieder aktualisiert und verstärken Schmerz, Wut, Ohnmacht und Abwehr. Bis diese tiefe existentielle Betroffenheit, häufig verbunden mit einer abwehrenden Haltung, soweit verarbeitet ist, daß fröhliche Seiten des Familienlebens wieder ihren Platz einnehmen können, dauert es oftmals sehr lange.“ (Sohns 2000)

Familiäre Situation Kränkung und Verletzung Extreme Sensibilität Verstärkte Alltagsbelastung Veränderung des sozialen Umfeldes Hoher Hilfebedarf Hohe Hemmschwellen der Inanspruchnahme

Belastung der Familien Alltagsbelastung verteilt sich auf immer weniger Bezugspersonen Kindererziehung ist geprägt von steigenden Ansprüchen (mit Bezug zur „Normalentwicklung“) Familien sind dem offenbar zunehmend nicht mehr gewachsen 85% aller Ehen mit einem behinderten Kind werden geschieden

Coping-Phasen 1. Schock 2. Abwehr und Verdrängung 3. Frustrationen       Phasen nach der Diagnosemitteilung: 1. Schock 2. Abwehr und Verdrängung 3. Frustrationen 4. Agieren 5. depressive Rückzugstendenzen 6. „gefasste Akzeptanz“ 7. Aktivität

Wie können unsere fachlichen Ressourcen so organisiert und unsere Qualifikationen so ausgestaltet werden, dass den spezifischen Bedürfnissen von Kind und Familie individuell am effektivsten Rechnung getragen wird?

Fachlicher sozialpädagogischer Anspruch: Integration und Partizipation