Suizidalität Gabriel Wiesbauer.

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 Präsentation transkript:

Suizidalität Gabriel Wiesbauer

Demografische Verteilung und allgemeine Daten In Österreich gibt es jährlich rund 1.000 Suizide (1985: Rund 2.000) Jahr 2010 gab es in Österreich bereits mehr als doppelt so viele Suizide als Verkehrstote Männer verüben Suizid 3 mal häufiger als Frauen Schusswaffenverbote haben einen hohen Einfluss auf die Suizidhäufigkeit Die Medienberichterstattung hat einen Einfluss auf Suizidalität Im Europavergleich: Durchschnitt (Süd-Nord-Gefälle) Dunkelziffer: ca. 10-30% Suizidversuche ca. 5-20 mal häufiger als verübter Suizid Suizide: Männer häufiger als Frauen, Ältere häufiger als Jüngere Suizidversuche: Frauen häufiger als Männer, Jüngerer häufiger als Ältere

Risikogruppen Personen mit Depressiven, Schizophrenen und Persönlichkeitsstörungen Sucht (vor allem Alkohol) Menschen mit vorausgegangenen Suizidhandlungen Suizidankündigungen Alte und vereinsamte Menschen Menschen in Krisensituationen Chronische Schmerzpatienten Angehörige von Suizidanten bei sozialer Desintegration

Präsuizidales Syndrom 1. Einengung 2. gehemmte Aggression 3. Selbstmordfantasien

Suizidale Entwicklung Erwägung Abwägung Entschluss

Erhöhtes Suizidrisiko kann angenommen werden: Wenn Selbsttötungsabsichten gegenüber Dritten geäußert werden Wenn schon Suizidversuche in Verbindung mit offener Feindseligkeit und provozierendem Verhalten vorliegen Wenn der Patient mehr Gründe fürs Sterben als fürs Leben nennt Wenn Suizidgedanken länger andauern (über mehrere Minuten), häufig auftreten und automatischen bis zwanghaften Charakter aufweisen Bei Beginn oder Abklingen einer depressiven Phase Wenn der Patient über starke Schuld- oder Wutgefühle (→ Gefahr des „erweiterten“ Suizid) berichtet Wenn keine Hindernisse vorhanden sind (bspw. religiöse Überzeugungen, zu versorgende Familie) oder dies dem Patienten „egal“ ist Wenn die Methoden gut durchdacht und/ oder verfügbar sind, der Patient in Besitz von einer ‚Anleitung zum Selbstmord’ ist, sich in bestimmten Internet- Seiten/ Chat-Räumen aufhält Wenn Vorbereitungen getroffen sind (bspw. Tabletten gesammelt, Abschiedsbrief geschrieben, Testament aufgesetzt) Wenn eine geringe Wahrscheinlichkeit besteht, dass Sozialpartner einschreiten könnten Wenn der Patient seine Überlegungen gelassen schildert und seine Argumente einen (pseudo-) „rationalen“ Entscheidungsprozess vermuten lassen Wenn nach Angst – Depressivität - Verzweiflung sich plötzlich eine Gelassenheit oder Heiterkeit beim Patienten einstellt

Krisenintervention bei Suizidalität Suizidalität offen ansprechen! Beziehung! Verständnis für seine Situation und Gedanken Suizidalität abklären Problemanalyse Containing (Projektionen aufnehmen ohne zu agieren) von Gefühlen und Leid Hoffnung Stützen in der Konfrontation mit der Realität Umfeld mobilisieren Regression entgegenwirken Vertrag Professionelle Hilfe

Klinikeinweisung Erhebliche Selbstgefährdung Erhebliche Fremdgefährdung Nach Suizidversuchen Kein ausreichender Gesprächskontakt herstellbar Soziale Situation

Klinikeinweisung: Vorgehen Primäre ist einen freiwillige Klinikeinweisung vorzuziehen: Motivieren! Wenn keine sinnvolle Verständigung möglich ist: Einweisung ohne Stress, aber entschlossen vorbereiten. Keine Diskussion oder Überzeugen- Wollen mehr. Sich nicht provozieren lassen! Arzt und Polizei sind nötig

Literaturverzeichnis http://www.suizidforschung.at/statistik_suizide_oeste rreich.pdf. Zugriff am 1.9.2016