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Umgang mit Suizidalität

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Präsentation zum Thema: "Umgang mit Suizidalität"—  Präsentation transkript:

1 Umgang mit Suizidalität

2 Suizidales Verhalten in Zahlen; Schweiz
Suizidtote, 1999 (Quelle: Bundesamt für Statistik) Frauen 367 Männer 929 Total 1296 Rate, Suizide/ Einwohner (1997) 16,3 Suizidversuche pro Jahr, die zu einer Behandlung führen, geschätzt

3 Risikofaktoren Wichtigster Risikofaktor: Psychiatrische Erkrankungen Persönliche und soziale Risikofaktoren: Männliches Geschlecht Alter über 45 Jahre Allein lebend Frühere Suizidversuche

4 Risikofaktor: Psychiatrische Erkrankungen
Über 90% der Menschen, die Suizid begehen, leiden zu dieser Zeit an einer Psychiatrischen Erkrankung. Der wichtigste klinische Risikofaktor sind Depressionen. Depressive Störungen sind mit einer 20fach erhöhten Suizidhäufigkeit verbunden

5 Risikofaktor: Psychiatrische Erkrankungen
Kurzfristig höheres Suizidrisiko bei depressiver Symptomatik mit Agitation, Angst oder Panikattacken Psychopathologische Befunde mit erhöhtem Suizidrisiko: Depressive Gedankeninhalte, Hoffnungslosigkeit, negative Einschätzung der Zukunft

6 Risikofaktor: Psychiatrische Erkrankungen
Andere psychiatrische Erkrankungen mit erhöhtem Suizidrisiko: Alkohol- und Drogenabhängigkeit Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis Persönlichkeitsstörungen

7 Risikofaktor: Psychiatrische Erkrankungen
Unspezifische Risikofaktoren: Merkmale, die mit einem erhöhten Suizidrisiko einhergehen Frühere Suizidversuche Suizidales Verhalten in der aktuellen Krankheitsphase vermehrte Wiederaufnahmen in eine Klinik Wiedereintritt kurze Zeit nach dem letzten Austritt (weniger als 3 Monate)

8 Risikofaktor: Psychiatrische Erkrankungen
Unspezifische Risikofaktoren: schleppender Behandlungsverlauf bei Patienten mit schizophrenen Psychosen Enttäuschungs- und Zurückweisungs- erlebnisse bei Patienten mit Schizophrenie Rehabilitation- Konfrontation mit den krankheitsbedingten Grenzen, Risiken des Scheiterns, der Zurückweisung, der Enttäuschung, Erwartungsdruck Klinikaustritt, Verlegung

9 Das Präsuizidale Syndrom
Einer Suizidhandlung geht eine unterschiedlich lange Phase latenter oder akuter Suizidgedanken voraus.

10 Das Präsuizidale Syndrom
Pöldinger (1968) unterscheidet 3 Phasen vor dem Suizid: Erwägung: Im Vorfeld psychodynamische und psychosoziale Faktoren, die Sinn- oder Hoffnungslosigkeit signalisieren. Suggestive Momente können eine Rolle spielen. Ambivalenz: Nicht selten direkte Suizidankündigungen im Sinne eines Hilferufes. Vermehrte Suche nach Kontakten

11 Das Präsuizidale Syndrom
Entschluss: Die letzte Phase ist durch Vorbereitungshandlungen gekennzeichnet und oft durch eine „Ruhe vor dem Sturm“. Suizidankündigungen sind eher indirekt und verhalten.

12 Das Präsuizidale Syndrom
Das präsuizidale Syndrom nach E. Ringel (1969) Einengung: situativ dynamisch der zwischenmenschlichen Beziehungen des Werterlebens Gehemmte und gegen die eigene Person gerichtete Aggression Selbsttötungs- und Todes- Phantasien

13 Erkennen der Suizidgefährdung
Suizidgefährdung erkennt man am sichersten, indem man die Patienten danach fragt. Wichtig ist deshalb die sorgfältig erhobene Anamnese: frühere und aktuelle Suizidgedanken frühere Suizidversuche Suizidereignisse in der näheren Umgebung Ressourcen (Kontakte, Vertrauenspersonen, familiäre oder berufliche Verpflichtungen, spirituelle Verwurzelung)

14 Suizid und Psychiatrische Diagnosen
Psychiatrische Diagnosen bei erfolgten Suiziden >90% Häufigkeit affektiver Störungen 40-70% Häufigkeit von Sucht 25-50% Häufigkeit von Persönlichkeitsstörungen % Lebenszeit-Risiko für Suizid bei Major Depression 15% Lebenszeit-Risiko für Suizid bei Schizophrenie % Lebenszeit-Risiko für Suizid bei Sucht % (Quelle:The International Handbook of Suicide and Attempted Suicide, K. Hawton, K. van Heeringen; 2000)

15 Die Behandlung des suizidalen Patienten
Hier müssen zwei Aufgaben bewältigt werden: Krisenintervention zur Behandlung der akuten Suizidalität Behandlung der psychiatrischen Grunderkrankung

16 Die Behandlung des suizidalen Patienten Krisenintervention
Klärung der Situation und ihrer Rahmen- bedingungen (Psychodynamik, soziales Umfeld) Abschätzung der Bedrohlichkeit der Krise sowie Beurteilung der psychischen Gesamt- situation Einleitung geeigneter Massnahmen

17 Die Behandlung des suizidalen Patienten Krisenintervention
Herstellung einer vertrauensvollen Beziehung Ermutigung, sich auszusprechen und Gefühle von Trauer, Schmerz, Schuld und Aggressivität zu zeigen Suizidgefährdung offen ansprechen ausreichend Zeit nehmen und zuhören beruhigen, trösten, Hoffnung vermitteln, d.h. Interventionen mit hohem Mass an Stützung ist zeitlich begrenzt ( 1-6 Sitzungen), danach evtl. weiterführende Psychotherapie

18 Suizide und Suizidversuche stellen Handlungen dar.
Die Behandlung des suizidalen Patienten Exkurs: Suizid als Handlung (K. Michel) Suizide und Suizidversuche stellen Handlungen dar. Im Allgemeinen können wir unsere Handlungen erklären Handlungen werden in Form einer Geschichte erklärt (narrativ) In einer National-Fond-Studie wurde festgestellt, dass Patienten nach einem Suizidversuch die Suizidhandlung im Kontext ihrer Lebensgeschichte erklären konnten

19 Die Behandlung des suizidalen Patienten Exkurs: Suizid als Handlung (K
Die Behandlung des suizidalen Patienten Exkurs: Suizid als Handlung (K. Michel) Patienten sprechen oft von psychischen Schmerzen und einem für sie unerträglichen Zustand („mental pain“, „psychache“), wenn sie ihre psychische Verfassung vor der suizidalen Handlung beschreiben das kurzfristige Ziel der Handlung ist, einen unerträg- lichen Zustand zu beenden („To end a bad story“) diese psychischen Schmerzen sind oft von einer starken inneren Erregung begleitet, manchmal kann ein dissoziativer Zustand entstehen, in dem die Patienten keinen Schmerz oder keine Angst empfinden

20 eine Suizidhandlung hat immer eine Vorgeschichte
Die Behandlung des suizidalen Patienten Exkurs: Suizid als Handlung (K. Michel) Wenn wir davon ausgehen, dass Menschen, die Hintergründe ihrer Handlungen erklären können, ist es wichtig, den Patienten zu ermutigen, die Ge -schichte zu erzählen, die dahinter steckt eine Suizidhandlung hat immer eine Vorgeschichte das Verhalten eines Menschen in einer suizidalen Krise hat eine innere Logik wichtig ist es deshalb, zunächst einmal zuhören zu können und versuchen zu verstehen das wichtigste Mittel zur Bewältigung von suizidalen Krisen ist das Gespräch

21 Die Behandlung des suizidalen Patienten Behandlung der psychiatrischen Grunderkrankung
Depressionen erkennen und behandeln- adäquate antidepressive Medikation als wichtigste Suizid -prophylaxe Sog. reaktive Depressionen wurden nicht oder weniger konsequent antidepressiv medikamentös behandelt (Fawcett 1972: „The presence of a reason for depression does not constitute a reason for ignoring ist presence“)

22 Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis:
Die Behandlung des suizidalen Patienten Behandlung der psychiatrischen Grunderkrankung Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis: medikamentöse Therapie mit Neuroleptika zur Be- handlung der akuten Symptomatik und zur Rückfall- prophylaxe, nur begrenzter Einfluss auf Negativ- symptomatik Weitere Schwerpunkte: Unterstützung bei der Lösung von Problemen und der Anpassung von Lebenszielen an die Möglichkeiten der Patienten evtl. zusätzlich Antidepressiva bei depressiven Verstimmngszuständen

23 Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhägigkeit:.
Die Behandlung des suizidalen Patienten Behandlung der psychiatrischen Grunderkrankung Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhägigkeit:. Suizidgefährdung wird bedingt durch die pychischen Begleitwirkungen der Sucht und die in der Folge auftretenden psychosozialen Probleme Suizidprophylaxe bei Suchtmittelabhängigen ist gleichzusetzen mit Rückfallprophylaxe Wichtig: Nach der Hospitalisation gute Nachsorge und Perspektive z.B. bzgl. beruflicher Situation

24 Die Behandlung des suizidalen Patienten Medikamentöse Behandlung der Suizidalität
Es gibt keine Medikamente gegen die Suizidalität, jedoch Medikamente zur Behandlung der psychiatrischen Grundkrankheit Medikamente sind sinnvoll, um quälende Symptome wie Angst, innere Unruhe oder Schlaflosigkeit zu vermindern (Benzodiazepine, Neuroleptika)

25 Suizidvertrag- sinnvolle Intervention?
Reimer (1986): Der Suizidvertrag dient möglicherweise mehr dem Therapeuten als dem Wohl des Patienten Finzen: Grosse Zurückhaltung dem Suizidvertrag gegenüber, da er für die Patienten zu einer zusätzlichen Belastung werden kann. Betont dagegen die Bedeutung der Entwicklung eines tragfähigen Arbeitsbündnisses und die Einschätzung der Situation durch den Patienten

26 Suizidvertrag- sinnvolle Intervention?
Vorgehen in der VT: bei der DBT Verpflichtung während der Psychotherapie keinen Suizidversuch zu unternehmen Suizidvertrag auch bei der ambulanten Therapie der Depression

27 Häufige Fehler im Umgang mit suizidalen Patienten (nach Reimer 1986)
Übersehen von Trennungsängsten (Ferien des Therapeuten, Abteilungswechsel, Austritt) Bereitschaft, sich auf Bagatellisierungstendenzen des Patienten einzulassen zu rasche Suche nach positiven Veränderungs- möglichkeiten mangelnde Exploration der jetzigen und früheren Umstände, die zu Suizidalität geführt haben Klassifikation von Suizidversuchen in demonstrative und ernstgemeinte Suizidalität als persönliche Provokation betrachten

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