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N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

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Präsentation zum Thema: "N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS"—  Präsentation transkript:

1 N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS
Häufige Fehlvorstellungen zum Säure-Base-Begriff und deren Korrektur durch einen darauf abgestimmten Unterricht Bildquellen: Arnold, Dr. K., Dietrich, Prof. Dr. V.: Fokus Chemie - Gymnasium 9, Cornelsen Verlag, Berlin, 2009 N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

2 Fehlvorstellungen zum Säure-Base-Begriff
Einleitung Die Säure-Base-Begriffe Reine Säure und Säure-Lösung pH-Wert Neutralisation Starke und schwache Säuren Fazit Generell: häufige Fehlvorstellungen der einzelnen Themen werden aufgezeigt und Unterrichtsvorschläge erläutert, um diesen vorzubeugen/sie zu beheben N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

3 N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS
Einleitung Grundlage des Vortrags: Hans-Dieter Barke: „Chemiedidaktik – Diagnose und Korrektur von Schülervorstellungen“ SuS bringen eigene Vorstellungen und Kenntnisse zu naturwissenschaftlichen Sachverhalten mit ursprüngliche Präkonzepte vs. „hausgemachte“ Fehlvorstellungen Vorschlag von Barke: Orientierung des Chemieunterrichts an den Schülervorstellungen Vorgehen: 1.) Diagnose 2.) Korrektur durch auf die individuellen Fehlvorstellungen abgestimmte Unterrichtsreihen mit passenden Experimenten Barke geht davon aus, dass SuS eigene (z.T. falsche) Vorstellungen und Kenntnisse zu naturwissenschaftlichen Sachverhalten in den Unterricht mit einbringen, die z.T. von vorneherein mitgebracht werden (ursprüngliche Präkonzepte) oder durch die Schule falsch entstehen (sg. Hausgemachte Fehlvorstellungen) Experimente: (die einen kognitiven Konflikt erzeugen und zum Konzeptwechsel anregen) N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

4 N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS
Einleitung Ihr seid gefragt!!! Mit welchen Fehlvorstellungen der SuS zum Thema „Säure-Base“ kamt ihr schon in Kontakt bzw. welche Fehlvorstellungen erwartet ihr? N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

5 N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS
Einleitung Viele Fehlvorstellungen findet man im Denken früherer Wissenschaftler wieder. Der historische Gang der Entwicklung von Vorstellungen kann auch für den Chemie-Unterricht interessant sein. (historisch-genetisches Unterrichtsverfahren) Beispiel: Der Weg der Geschichte zum Säure-Base-Begriff N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

6 Historische Säure-Base-Konzepte
Boyle (17. Jhd): Säuren sind Stoffe, die bestimmte Pflanzenfarbstoffe rot färben und Kalkstein lösen Glauber (1650): Säuren und Basen sind feindlich und entgegengesetzt. Wenn aber beide zusammengebracht werden, bilden sich Salze Lavoisier (1778): Nichtmetalloxide bilden in wässrigen Lösungen Säuren Davy (1816): Säuren sind Wasserstoffverbindungen Liebig (1838): Salze bilden sich, wenn in Säuren der Wasserstoff durch Metalle ersetzt wird. 17. Jhd: Boyle interpretiert den Säure-Begriff phänomenologisch. Zunächst wird der Säure-Begriff nur auf Substanzen bezogen! N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

7 Historische Säure-Base-Konzepte
Arrhenius (1884): Säuren zerfallen in wässriger Lösung in positiv geladene Wasserstoff-Ionen und in negativ geladene Säurerest-Ionen. Basen bilden positiv geladene Baserest-Ionen und negativ geladene Hydroxid-Ionen. - Bis hierhin beziehen sich alle Konzepte auf Säuren/Basen als Substanzen! Brönsted (1923): Säuren sind Protonendonatoren, sie geben Protonen ab. Basen sind Protonenakzeptoren, sie nehmen Protonen auf. - Brönsted: erstes Konzept, das sich auf die Funktion von kleinsten Teilchen bezieht! Problematik: sachliche Ungenauigkeiten/sprachliche Interferenzen, wenn beide Konzepte parallel gebraucht werden! N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

8 Fehlvorstellungen zum Säure-Base-Begriff
Auffällig: Nur Säuren wird eine aggressive Wirkung zugeschrieben, Laugen nicht (Säuren ätzen, zerstören, lösen auf… ) Es wird zwischen der Wirkung von Säuren im alltäglichen Gebrauch und von solchen in der Chemie unterschieden. SuS beschreiben nur die Wirkung, verknüpfen Säuren/Basen nicht mit Teilchenvorstellungen Basis: chemiedid. Literatur, S. Musli (empirische Erhebung hausgemachter Fehlvorstellungen bei ca. 100 Lernenden der Sek II) Gefährliche Wirkung: Essigsäure ist in der Chemie eine ätzende und gefährliche Substanz, im alltäglichen Gebrauch nicht N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

9 Fehlvorstellungen zum Säure-Base-Begriff
Was verstehst du unter einer Säure, einer Base? Viele Antworten beziehen sich nur auf Säuren. - Basen werden weggelassen - Säuren sind ätzend, gefährlich, gelb, rot, sauer. Säuren haben einen kleinen pH-Wert. Säuren enthalten H+-Ionen (Arrhenius-Konzept) (15%) Säuren geben Protonen ab (Brönsted-Konzept) (30%)  Brönsted-Konzept wird zwar erlernt, kann aber kaum in einem anderen Kontext angewendet werden!  Wissen ist nicht tief verankert. Gelb, rot sauer: SuS verknüpfen S-B mit Phänomenen! Kleiner pH  SuS verknüpfen S-B mit dem pH-Wert, Beispiele für saure und basische Atome/Ionen/Moleküle: SuS geben Formeln für Salzsäure, Schwefelsäure, Essigsäure, NaOH ab. Nur 15% OH-Ion(H3O+-Ion (Brönsted-Konzept) N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

10 Unterrichtsvorschläge zum Säure-Base-Begriff
Einstieg mit Phänomenen zur Reaktion von Säuren und Laugen als Substanzen (z.B. aggressive Wirkung) Versuche: Konz. Schwefelsäure + Zucker (V1) Säure-Lösung mit unedlen Metallen (V2) Saure Haushaltsreiniger: Kalkentferner (V3) Abflussfrei: Aggressivität von Metallhydroxiden (V4) Achtung: Vernichtungsvorstellung thematisieren: Stoffe lösen sich nicht auf, sondern reagieren zu anderen Stoffen Versuch 1: Alufolie ausbreiten, Becherglas daraufstellen, Zur Hälfte mit Zucker füllen, mit Wasser anfeuchten, mit dem halben Volumen an konz. Schwefelsäure überschichten und kurz und kräftig umrühren  schwarze Masse, brodelt, Wasserdampf, poröse schwarze Wurst steigt auf Versuch 2: unedle Metalle werden von verdünnten Säuren unter Wasserstoffentwicklung aufgelöst (z,B. Magnesium)  Knallgasprobe, ABER: keine Deutung, da Redoxreaktionen! Versuch 3: Calciumcarbonat mit verd. Salzsäure überschichten, nach kurzer Zeit brennende Kerze reinhalten -> Gasentwicklung, Kerze erlischt (CO2) Säure-Base-Reaktion  darauf kann später zurückgegriffen werden! Versuch 4: Rohrfrei in Becherglas geben, Wollfäden/Haare/Papierreste dazu, Wasser dazu  mit Thermometer messen (Wärmeentwicklung, alles löst sich auf) N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

11 Unterrichtsvorschläge zum Säure-Base-Begriff
Einführung der Säure-Base-Indikatoren als Farbstoffe, die von Säuren in anderer Weise gefärbt werden als von Laugen Versuche: Reaktionen einiger Säure-Base-Farbindikatoren und Einführung der Begriffe sauer, neutral, alkalisch (V5) pH-Werte einiger Lösungen aus Küche und Bad (V6) Universalindikator besonders geeignet, da er durch grün die neutrale Reaktion anzeigt und durch verschiedene Rot- und Blautöne die Konzentrationen bzw. pH-Werte der Säure-Lösungen bzw. Laugen angibt. Als zweiten Indikator: Phenolphthalein-Lösung (Schütt-Experiment: Leitungswasser  Becherglas mit natronlauge  Becherglas mit Schwefelsäure Rotkohlindikator: Alltagsbezug (Blaukraut vs. Rotkraut!) Evtl. SuS die Lösungen ordnen lassen, durch sauer/neutral/alkalisch: neues Ordnungskriterium! Lösungen aus Küche und Bad mit pH-Papier testen  es können direkt pH-Werte aufgeschrieben werden („dunkelgrün“ o.ä. ist nicht genau genug  es gibt Zahlen dafür) N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

12 Unterrichtsvorschläge zum Säure-Base-Begriff
Welche Säure-Base-Konzepte sollen unterrichtet werden? Arrhenius-Konzept Brönsted-Konzept Genetische Entwicklung beider Konzepte in Form des historisch orientierten Unterrichts Lehrplan: Festlegung auf das Brönsted-Konzept! N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

13 Unterrichtsvorschläge zum Säure-Base-Begriff
Zunächst werden Modellvorstellungen aufgebaut, die für beide Konzepte zutreffen: Versuch: Elektrische Leitfähigkeiten von Säuren und Laugen (V7)  saure, wässrige Lösungen enthalten H+ (aq)-Ionen  alkalische Lösungen enthalten OH-(aq)-Ionen Leitfähigkeitsüberprüfungen sind wichtig, da man dadurch der Vorstellung von Molekülen in der Lösung vorbeugen kann  Anwesenheit von Ionen!!! Vergleich mit Kochsalzlösung: größere Leitfähigkeiten, dest. Wasser leitet nicht N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

14 Unterrichtsvorschläge zum Säure-Base-Begriff
Experimenteller Einstieg ins Brönsted-Konzept: Herstellung von gasförmigem Chlorwasserstoff aus reiner Schwefelsäure und Kochsalz (V8) Reaktion des Gases mit Wasser zu Salzsäure (V9) Reaktionsgleichungen: H2SO4 + Cl-(aq)  HCl + HSO4-(aq) HCl + H2O  H3O+(aq) + Cl- (aq)  Einführung von Säuren als Donator-Teilchen und Basen als Akzeptor-Teilchen Ausgangsfrage: Was hat Salzsäure mit Salz zu tun? Historisch wurde sie erstmals wie im Versuch gewonnen! Dazu: Abzug, im Gasentwickler Schwefelsäure auf Natriumchlorid tropfen, Gas am Seitenrohr ableiten, durch Luftverdrängung in den Standzylinder füllen, mit feuchtem pH-Papier prüfen, dan in wenig Wasser lösen und erneut testen Wichtig: Unterscheidung Gas HCl und Salzsäure (Lösung) Versuch 9: HCl reagiert heftig mit Wasser (Springbrunnenversuch!): Rundkolben mit HCl-Gas füllen, mit Glasrohr kopfüber in Wasser stellen  Wasser wird hochgesogen, rosa Springbrunnen! Auch prüfung der Leitfähigkeit beim Lösevorgang möglich!  Wasser + Indikator in Glasschale, Leitfähigkeitsprüfer reinhalten, darüber Kolbenprober mit HCl-Gas gefüllt  auf die Oberfläche Chlorwasserstoff geben, Leitfähigkeit und Indikatorfarbe beobachten (exotherme Reaktion!) N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

15 Comic zum Donator-Akzeptor-Prinzip:
Gietz, P., Jung, U.: Prisma Chemie. Ausgabe A – differenzierende Ausgabe, Klett Schulbuchverlage, Stuttgart 2014 N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

16 Unterrichtsvorschläge zum Säure-Base-Begriff
Üben von Fachsprache und Schreibweise der Reaktionssymbole an weiteren Beispielen! Versuche: Verdünnung von reiner Schwefelsäure (V10) H2SO4 + 2 H2O  SO42- (aq)+ 2 H3O+(aq) Reaktion von Calciumoxid mit Wasser (V11) O2- + H2O  2 OH-(aq)  Einführung von Wassermolekülen als Ampholyt-Teilchen z.B. Kalkstein lösen (s.v.!) Versuch 10: stark exotherme Reaktion! Temperatur steigt.. Erst das Wasser dann die Säure sonst geschieht das ungeheure… Versuch 11: „Löschen von Branntkalk“ CaO zu Löschkalk Ca(OH)2  historisch bedeutsam zur Gewinnung von Kalkmörtel Im Erlenmeyerkolben Kalciumoxid-Stücke mit wenig Wasser versetzen N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

17 N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS
Falls vorher das Arrhenius-Konzept eingeführt wurde… Concept Cartoons, um kognitive Konflikte aufzuzeigen! Bsp: Demuth, Prof. Dr. R., Schöttle, M.: Säuren und Laugen – nicht nur ätzend. Aus: Chemie im Kontext Sek I, Cornelsen Verlag, Berlin 2010 N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

18 Fehlvorstellungen zu reiner Säure und Säure-Lösung
Aufgabe: SuS sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede einer reinen Schwefelsäure und der 0,1 molaren Lösung angeben und kleinste Teilchen schematisch zeichnen. N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

19 Fehlvorstellungen zu reiner Säure und Säure-Lösung
45% der SuS geben lediglich Verdünnungseffekt an  zeichnen größere Abstände (a), Kugelmodelle (b) 30% geben gar keine Antwort 10% geben richtige Antwort (Hydronium-Ionen, Sulfat-Ionen in der Lösung) mit passender Zeichnung Restliche Antworten: pH-Wert der reinen Säure kleiner, unterschiedliche Dichten, reine Säure ätzender/reaktionsfreudiger etc.  Die Dissoziation ist oft unverstanden! Auch SuS, die verbal korrekt mit der Dissoziation argumentieren, können dies nicht mit der richtigen Modellvorstellung zeichnerisch darstellen! N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

20 Unterrichtsvorschläge zu reiner Säure und Säure-Lösung
Schon zu Beginn festes Natriumhydroxid von der Lösung Natronlauge unterscheiden Reaktionen von Säuren/Laugen im Alltag sind auch erwünscht: Alltagsbezug z.B. durch Magensäure, Würzmittel in der Küche, Coca Cola, Rohrreiniger Durch Verdunstung des Wassers können auch verdünnte Lösungen eine aggressive Wirkung entfalten Leitfähigkeitsüberprüfungen: Modellvorstellungen von Ionen in Lösung von den SuS selbst zeichnen lassen! („aq“: Vollständige Trennung der Ionen!) Reine Schwefelsäure/Salpetersäure: Mit Molekülen beschreiben! Konzentrierte Salzsäure: Mit Ionen beschreiben! Aggressive Wirkung: Löcher im Kittel Reine Substanzen/Lösung unterscheidne!!! Modellvorstellungen von den SuS selbst zeichnen lassen! („aq“: Vollständige Trennung der Ionen!) Reine Schwefelsäure/Salpetersäure: HCl-Gas wird mit Molekülen beschrieben! N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

21 Fehlvorstellungen zum pH-Wert
Aufgabe: Erläuterung des pH-Wertes Viele SuS geben richtig den „negativen dekadischen Logarithmus der H+-Ionen-Konzentration“ an. Einige haben die Definition sinnlos verändert Einige rein phänomenologische Antworten: „pH7 ist hautneutral, hat was mit Hautverträglichkeit zu tun.“ N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

22 Fehlvorstellungen zum pH-Wert
Aufgabe: Lösungen benennen, die den pH-Wert 1 besitzen 15%: 0,1 molare Lösung von Salzsäure (richtig) 30% Säurelösungen ohne Konzentrationsangabe 45% keine Antwort  reines Merkwissen, überwiegendes Unverständnis, keine Anwendung des pH-Wertes N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

23 Unterrichtsvorschläge zum pH-Wert
Einstieg zum pH-Wert phänomenologisch: Farbindikatoren, Testen versch. Lösungen aus Küche und Bad Einstieg siehe vorne: Farbindikatoren testen, bekannte Lösungen untersuchen und zuordnen (auch gut: Laugenbrezel) N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

24 Unterrichtsvorschläge zum pH-Wert
Quantitative Bedeutung des pH-Wertes ist schwieriger, weil… Mol-Begriff unbekannt/unverstanden Logarithmus wird im Matheunterricht erst später unterrichtet pH-Wert mit Konzentration der Hydronium-Ionen verknüpfen: Konzentration in Form von Zehnerpotenzen schreiben (potenta hydrogenii) pH-Wert als Hochzahl mit anderem Vorzeichen festlegen 10-2-molare Salzsäure-Lösung  pH-Wert 2 10-3 -molare Lösung besitzt  pH-Wert 3 1 Mol mit einer Menge an Teilchen verknüpfen (18 g Wasser enthält 1 Mol Wasser-Moleküle) Mol/Liter  Teilchen pro Liter N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

25 Unterrichtsvorschläge zum pH-Wert
Versuch: Verdünnungsreihe (V12) SuS sollen verstehen, dass eine Verdünnung einer Säure-Lösung um den Faktor 1:10 die Vergrößerung des pH-Werts um eine Einheit nach sich zieht: Demuth, Prof. Dr. R., Schöttle, M.: Säuren und Laugen – nicht nur ätzend. Aus: Chemie im Kontext Sek I, Cornelsen Verlag, Berlin 2010 1:10  0,1 mol H3O+-Ionen 1:100  0,01 mol H3O+-Ionen Abb. Aus Buch o.ä.  Becherglas  Fass Umweltproblematik: Regenwasser, saurer See etc. (Schülerlabor-Skript!) N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

26 Unterrichtsvorschläge zum pH-Wert
Zusammenhang von Konzentrationen der Hydronium-Ionen und der Hydroxid-Ionen in wässrigen Lösungen durch das Ionenprodukt des Wassers pH 2: mol H3O+-Ionen pro Liter 10-12 mol OH-- Ionen pro Liter N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

27 Fehlvorstellungen zur Neutralisation
Aufgabe a) Salzsäure und Natronlauge reagieren miteinander. Wie lautet die Reaktionsgleichung? Antworten zu a): 80% korrekt: HCl + NaOH → NaCl + H2O Davon die Hälfte (40%) sogar mit Ionensymbolen. Vorhandene Fehlvorstellungen: „Als Reaktionsprodukt entsteht NaCl“ (Ohne Ionensymbole) Es entsteht „festes NaCl“ N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

28 Fehlvorstellungen zur Neutralisation
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29 Fehlvorstellungen zur Neutralisation
Aufgabe b) Salzsäure und Natronlauge reagieren miteinander. Welche Teilchenarten reagieren? Antworten zu b): 40% korrekt Fehlvorstellungen: „alle Teilchen“ reagieren miteinander „die positiven und negativen Ladungen reagieren miteinander“ Es entstehen „NaCl-Moleküle“ Aufgabe c) Benenne die Reaktion. Antwort zu c): 35% korrekt (Neutralisation) Beispiele für falsche Antworten: Redoxreaktion, Chlorierung, Titration N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

30 Unterrichtsvorschläge zur Neutralisation
Vermeidung von Bruttogleichungen Gefahr durch Bruttogleichungen: beteiligte Ionen werden nicht erkannt Salze werden als „Salzmoleküle“ aufgefasst Empfohlenes Vorgehen: Etablierung der Vorstellung der beteiligten Ionen und deren Verhalten in Lösung und als Feststoff. Erst danach Nachweis der Neutralisation als Reaktion von OH- und H3O+ zu H2O N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

31 Unterrichtsvorschläge zur Neutralisation
Vermeidung der Vermischung von S.-B.-Neutralität und Elektroneutralität (Fehlvorstellungen: „Ladungen neutralisieren sich“; Ionen schließen sich zu „Salzmolekülen“ zusammen) Lösungsvorschläge: „Neutralität“ ausschließlich bei Säure-Base-Thematik verwenden. Elektroneutralität als „Kräftegleichgewicht der Anionen und Kationen“ oder als „Ausgeglichenheit der Ladungen“ bezeichnen. N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

32 Unterrichtsvorschläge zur Neutralisation
Leitfähigkeitsmessung bei der Titration von HCl mit Natronlauge V 16 Messung der freiwerdenden Wärmeenergie Modellvorstellungen zur Neutralisation starker Säuren und Basen sollen diskutiert und gezeichnet werden. Erst mit der Modellzeichnung werden angemessene Interpretationen von den Schülern übernommen. N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

33 Fehlvorstellungen zu starken & schwachen Säuren
Aufgabe 1a) Stelle Unterschiede & Gemeinsamkeiten von 0,1 molaren Lösungen von Salzsäure und Essigsäure dar. Antworten: 50% keine Antwort 20% Unterschied: Säurestärke (zum Teil mit falscher Zuordnung) 10% Unterschied: pH-Wert N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

34 Fehlvorstellungen zu starken & schwachen Säuren
Aufgabe 1b) Fertige eine Modellzeichnung der vorliegenden Atome/Ionen/Moleküle in den schematisierten Bechergläsern an. Antworten: 50% Zeichnung verweigert bzw. unfähig die Modellvorstellung zu skizzieren. 15% Moleküle und Ionen 15% ausschließlich Moleküle 15% ausschließlich Ionen Zum Teil fehlerhafte Modellvorstellung zu den beteiligten Ionen Zum Teil undeutbare Kugelmodelle N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

35 Fehlvorstellungen zu starken & schwachen Säuren
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37 Fehlvorstellungen zu starken & schwachen Säuren
Aufgabe 2) Antworten: 55% Dissoziationsgrad (nur bei wenigen mit Angabe der Begründung) 40% pH-Wert Fast die Hälfte der Befragten hat die Fehlvorstellung, dass die Stärke einer Säure vom pH-Wert abhängt. N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

38 Unterrichtsvorschläge zu schwachen Säuren
Fehlvorstellung: „schwache Säure “=„schwach konzentriert“ Verbal besprochene Protolysegleichgewichte,… führen nur bei wenigen zu angemessenen Vorstellungen. Experimente sollen den Protolysegrad und damit die Lage des Protolysegleichgewichts veranschaulichen! Anschließend sollen Modellvorstellungen erstellt und diskutiert werden N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

39 Unterrichtsvorschlag zu schwachen Säuren
pH-Messung von HCl-Lösungen und Essigsäure-Lösungen mit 1 mol/l und 0,1 mol/l. V 18: pH-Messung bei einer HCl-Lösung und einer H2S-Lösung mit 0,1 mol/l (Erweiterbar auf dynamische Gleichgewichte durch Metallsulfidfällung) N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

40 Unterrichtsvorschläge zu schwachen Säuren
Leitfähigkeitsmessung bei einer Titration von Essigsäure-Lösung mit Natronlauge (Vergleich mit einer Titration von Salzsäure) N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

41 Fazit: Zusammenfassung der Fehlvorstellungen
Säuren haben die Eigenschaft, „etwas zu zerstören/zu verätzen“ (Laugen & Hydroxide werden nicht genannt) Oft keine Unterschiede zwischen reinen Säuren (aus Molekülen) und verd. Säurelösungen (aus Ionen) Vermischung der Konzepte von Arrhenius und Brönsted Fehlvorstellungen zu ionischen Vorgängen (Bruttogleichungen bei Neutralisationen; „Entladung“ von Ionen bei der Salzbildung; Entstehung von „Salzmolekülen“) Verwendung des pH-Werts als Maß für Säurestärke Fazit: Modellvostellungen sind auf unverstandene Reaktionssymbole gegründet und nicht als Modellzeichnung veranschaulicht worden.  Modellzeichnungen rücken ins Zentrum der Unterrichtsvorschläge N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

42 Fazit: Zusammenfassung der Unterrichtsvorschläge
Entwicklung angemessener Vorstellungen durch: Vermittlung von Zusammenhängen anhand der beteiligten Ionen und deren Konzentrationen (nicht auf Summenformeln reduzieren) Entwicklung eines nachhaltigen Verständnisses durch: Festhalten und Diskutieren der experimentellen Erfahrungen in Modellzeichnungen N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS

43 Danke für eure Aufmerksamkeit !
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Quelle: N. Dennemärker/C. Schmitt; Fachdidaktik Chemie; 2. HS


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