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Krisensymptome des deutschen dualen Systems

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Präsentation zum Thema: "Krisensymptome des deutschen dualen Systems"—  Präsentation transkript:

1 Krisensymptome des deutschen dualen Systems
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Gliederung Krisensymptome des deutschen dualen Systems Reformbedarf in der beruflichen Bildung - Gutachten des Landes Nordrhein-Westfalen Modernisierung der Beruflichen Bildung - Memorandum des Landes Berlin Diskussion und Fragen zum Thema Martin Fischer Internet: 6

2 Krisensymptome des deutschen dualen Systems (ab ca. 1990) (I)
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform Krisensymptome Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Krisensymptome des deutschen dualen Systems (ab ca. 1990) (I) Schwankende Bewerberzahlen, teilweise dramatische Rückgänge Rückgang der durchschnittlichen Eingangsvoraus-setzungen in einigen Berufen Massive Steigerung der Drop-Out-Quote Vermehrter Ausstieg der Ausgebildeten aus dem Beruf Rückgang des Lehrstellenangebots Quelle: Greinert, Wolf-Dietrich: Das duale System der Berufsausbildung in der Bundesrepublik Deutschland. Stuttgart 1995, S. 33 Martin Fischer

3 Krisensymptome des deutschen dualen Systems (ab ca. 1990) (II)
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform Krisensymptome Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Krisensymptome des deutschen dualen Systems (ab ca. 1990) (II) Erosion des Berufsprinzips Schwerfälligkeit und wenig Flexibilität auf der Normie-rungs- und Regulierungsebene der Berufsentwicklung Beschränkte berufliche Mobilität, Sackgassencharakter der Ausbildung Defizite in Selbständigkeit und individueller Initiative; Schwächen in der Berücksichtigung individueller Leistungsmerkmale im Ausbildungsprozess Abhängigkeit von einzelbetrieblichen Kostenkalkülen und konjunkturellen Schwankungen Mängel in Spitzenqualifikationen; wenig Durchlässigkeit zwischen mittlerer und Hochqualifizierten-Ebene Quelle: Baethge, M.: Zukunft der Erwerbsarbeit - Perspektiven der beruflichen Bildung und des dualen Ausbildungssystems. In: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (Hg.): Krise und Aufbruch in der beruflichen Bildung. Dokumenta-tion der GEW-Fachtagung am 3./4. Dezember Frankfurt am Main: GEW Hauptvorstand, Mai 2000, S. 28 Martin Fischer

4 Schaffung von Ausbildungsplatzverbünden
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform NRW-Gutachten:Reformbedarf Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Regionaler Berufs-bildungsdialog für die Entwicklung der „lernenden Region“ Einbindung von Repräsentanten aller Beteiligten an der Berufsbildung in der Region Schaffung von Ausbildungsplatzverbünden Weiterentwicklung der Berufsschulen zu Berufsbildungszentren (Koordinierung der Ausbildungsplatzverbünde, Verbindung von Erstausbildung und Weiterbildung) Neue Professionalität der Berufspädagogen: Human Resources Development = Weiterentwicklung der Kompetenzen der Erwerbsbevölkerung Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.): Reformbedarf in der beruflichen Bildung. Düsseldorf 1997, S. 24 Martin Fischer

5 Schaffung lernhaltiger Arbeit im Betrieb durch
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform NRW-Gutachten: Reformbedarf Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Gestaltungsorien-tierte Berufsbildung als Stütze für be-triebliche Organisa-tionsentwicklung Schaffung lernhaltiger Arbeit im Betrieb durch beteiligungsorientierte (partizipative) Organisationsentwicklung und gestaltungsorientierte Berufsbildung: Facharbeiter und Auszubildende lernen, Vorschläge für die Gestaltung von Arbeit und Technik in den betrieblichen Kontext einzubringen. Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.): Reformbedarf in der beruflichen Bildung. Düsseldorf 1997, S. 25 Martin Fischer

6 Schlüsselkompeten-zen für Innovationen im Arbeitsleben
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform NRW-Gutachten: Reformbedarf Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Schlüsselkompeten-zen für Innovationen im Arbeitsleben Kombination von Arbeitsprozesswissen mit Kompetenz im Umgang mit neuen Technologien Generalisierung der Fähigkeiten (z.B. Einbeziehen von Kommunikations-, Kritik-, Organisationsfähigkeiten) Transferierbarkeit von Spezialwissen und -fähigkeiten (z.B. bei Berufswechsel) Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.): Reformbedarf in der beruflichen Bildung. Düsseldorf 1997, S. 28 Martin Fischer

7 Kernberufe zur Steigerung der Mobilität
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform NRW-Gutachten: Reformbedarf Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Kernberufe zur Steigerung der Mobilität Offene dynamische Beruflichkeit soll die Zahl der Ausbildungsberufe reduzieren und ihre „Weite“ vergrößern. Kriterien moderner Beruflichkeit Betonung des Arbeitszusammenhanges und des Arbeitsprozesswissens Rücknahme horizontaler Spezialisierung durch die Einführung von Kernberufen Berücksichtigung des Lebenszyklusses eines Berufes Ausrichtung an offenen dynamischen Berufsbildern Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.): Reformbedarf in der beruflichen Bildung. Düsseldorf 1997, S. 28 Martin Fischer

8 Kernberufe: Arbeits-zusammenhang
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform NRW-Gutachten: Reformbedarf Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Kernberufe: Arbeits-zusammenhang Als Arbeitszusammenhang wird in Anlehnung an ein handwerkliches Berufsverständnis ein klar abgrenzbares und erkennbares Arbeitsfeld verstanden, das sich aus umfassenden und zusammenhängenden Arbeitsauf- gaben zusammensetzt und das einen im Kontext gesell- schaftlicher Arbeitsteilung klar identifizierbaren und berufliche Identität stiftenden Arbeitsgegenstand auf- weist. Zugleich kann so der Grad der horizontalen Aufgabenteilung zurückgenommen werden. Quelle: Kleiner, M. / Rauner, F. / Reinhold, M., u. a.: Curriculum-Design I. Arbeitsaufgaben für eine moderne Beruflichkeit. Konstanz, 2002 Martin Fischer

9 Kernberufe Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform
NRW-Gutachten: Reformbedarf Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Kernberufe Die Überlagerung und Rücknahme von funktionsorientierten Arbeitsteilungen durch geschäftsprozessorientierte Organisationsstrukturen legt eine deutliche Reduzierung der Anzahl der Berufe und ihr Verschmelzen zu Kernberufen nahe. Die Anzahl der Berufe kann beispielsweise im Bereich der Produktion und Instandhaltung durch die Einführung von Kernberufen deutlich reduziert werden. Kernberufe sind jedoch keine ‚Grundbildungsberufe‘ im Sinne traditioneller beruflicher Grundbildung. Der Rückzug auf abstraktes, fachsystematisch ausgerichtetes Grundlagenwissen wirkt sich eher als Barriere für die Förderung beruflicher Handlungs- und Gestaltungskompetenz aus. Ebenso wenig können Kernberufe durch kontextfreie Schlüsselqualifikationen beschrieben werden. Den Bezugspunkt für die Kernberufe bildet vielmehr der konkrete Arbeitszusammenhang und das darin enthaltene Arbeitsprozesswissen. Quelle: Kleiner, M. / Rauner, F. / Reinhold, M., u. a.: Curriculum-Design I. Arbeitsaufgaben für eine moderne Beruflichkeit. Konstanz, 2002 Martin Fischer

10 Beispiele für die Entwicklung von Kernberufen
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform NRW-Gutachten: Reformbedarf Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Beispiele für die Entwicklung von Kernberufen Martin Fischer Quelle: Kleiner, M. / Rauner, F. / Reinhold, M., u. a.: Curriculum-Design I. Arbeitsaufgaben für eine moderne Beruflichkeit. Konstanz, 2002

11 Struktur von Kernberufen
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform NRW-Gutachten: Reformbedarf Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Struktur von Kernberufen Quelle: Kleiner, M. / Rauner, F. / Reinhold, M., u. a.: Curriculum-Design I. Arbeitsaufgaben für eine moderne Beruflichkeit. Konstanz, 2002 Martin Fischer

12 Zeitlose und langlebige Berufe (z. B. Erzieher, Tischler, Arzt)
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform NRW-Gutachten: Reformbedarf Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht 4 Klassen von Berufen Zeitlose und langlebige Berufe (z. B. Erzieher, Tischler, Arzt) Technologisch induzierte Berufe (z. B. Elektro- und Chemieberufe) Technologiegebundene Berufe (z. B. Prozessleit- elektroniker) Verrichtungs- bzw. tätigkeitsorientierte Berufe (z. B. Dreher) Quelle: Kleiner, M. / Rauner, F. / Reinhold, M., u. a.: Curriculum-Design I. Arbeitsaufgaben für eine moderne Beruflichkeit. Konstanz, 2002 Martin Fischer

13 Beispiel für den Lebenszyklus eines Berufes
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform NRW-Gutachten: Reformbedarf Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Beispiel für den Lebenszyklus eines Berufes Der Beruf des Schriftsetzers ist ein Beispiel für einen verrichtungsorientierten und zugleich an die Oberfläche einer speziellen Technologie - dem Bleisatz - gebunde- nen Beruf: Die Tätigkeiten des Setzers wurden zunehmend durch die Nutzung moderner Computerprogramme verdrängt. Nicht verdrängt dagegen wurde der Arbeitszusammen- hang der Textgestaltung. Ein Berufsbild ‚Textgestalter‘ hätte zugleich die Tätigkeit des Setzens in den übergeordneten Arbeitszusammen- hang der Textgestaltung eingebunden und diesen breiter angelegten Beruf von der spezifischen Technologie des Herstellens einer Druckvorlage entkoppelt. Quelle: Kleiner, M. / Rauner, F. / Reinhold, M., u. a.: Curriculum-Design I. Arbeitsaufgaben für eine moderne Beruflichkeit. Konstanz, 2002 Martin Fischer

14 Kernberufe: Offene dynamische Berufsbilder
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform NRW-Gutachten: Reformbedarf Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Kernberufe: Offene dynamische Berufsbilder Sie müssen im Qualifizierungs- und Bildungsprozess als exemplarisch für die beruflichen Arbeitsaufgaben von Fachkräften erfahrbar werden Sie müssen sich ausweiten können im Zuge technolo- gischer und arbeitsorganisatorischer Innovationen Sie müssen neue, auch berufs- und berufsfeldüber- greifende Aufgaben aufnehmen können Quelle: Kleiner, M. / Rauner, F. / Reinhold, M., u. a.: Curriculum-Design I. Arbeitsaufgaben für eine moderne Beruflichkeit. Konstanz, 2002 Martin Fischer

15 Kernberufe: Beispiel für eine Berufs-bezeichnung
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform NRW-Gutachten: Reformbedarf Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Kernberufe: Beispiel für eine Berufs-bezeichnung Die Berufsbezeichnung ‚Elektroinstallateur‘ hat ca Jahre Bestand gehabt. Versuche, diese Bezeichnung zu modernisieren (z. B. Elektroanlagenelektroniker) haben zu keiner stabilen neuen Berufsbezeichnung geführt. Die Aufgabenbereiche des Installierens, Wartens und Instandsetzens von elektrischen Anlagen stellen einen stabilen beruflichen Arbeitszusammenhang dar, der allen Merkmalen für eine berufsförmig organisierte Arbeit genügt. Dies gilt auch für die absehbare zukünftige Entwicklung dieses beruflichen Aufgabenfeldes. Quelle: Kleiner, M. / Rauner, F. / Reinhold, M., u. a.: Curriculum-Design I. Arbeitsaufgaben für eine moderne Beruflichkeit. Konstanz, 2002 Martin Fischer

16 Kernberufe: Kriterien für die Bezeichnung von Berufen
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform NRW-Gutachten: Reformbedarf Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Kernberufe: Kriterien für die Bezeichnung von Berufen Inhaltliche Validität Vollständige Arbeitshandlungen Allgemeinverständlichkeit Attraktivität und berufliche Identität Quelle: Kleiner, M. / Rauner, F. / Reinhold, M., u. a.: Curriculum-Design I. Arbeitsaufgaben für eine moderne Beruflichkeit. Konstanz, 2002 Martin Fischer

17 Weiterbildungsbau-steine und Fort-bildungsberufe
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform NRW-Gutachten: Reformbedarf Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Weiterbildungsbau-steine und Fort-bildungsberufe Stärkere staatliche Regulierung der Weiterbildung durch: ein geordnetes System von Weiterbildungsbausteinen ein allgemein anerkanntes Zertifizierungssystem (überbetrieblich akzeptierter Weiterbildungspass) Ziele Klarere Arbeitsmarktstrukturen: für Arbeitsnehmer besser abgesicherte Karrierewege, für Arbeitgeber bessere Möglichkeiten der Personalrekrutierung Leichter durchschaubare Karriereperspektiven: für die Beschäftigten selbständig steuerbarer Zusammenhang von Weiterbildungsanstrengungen und Gratifikationen Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.): Reformbedarf in der beruflichen Bildung. Düsseldorf 1997, S. 32 Martin Fischer

18 Doppelqualifikatio-nen: Durchlässigkeit zwischen Bildungs-wegen
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform NRW-Gutachten: Reformbedarf Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Doppelqualifikatio-nen: Durchlässigkeit zwischen Bildungs-wegen Attraktivität des dualen Systems für leistungsstärkere Jugendliche erhöhen durch Doppelqualifikation: Berufsabschluss nach BBiG + Fachhochschulreife oder Berufsabschluss nach BBiG + fachgebundene Reife für wissenschaftliche Hochschulen Anschließend Alternativen schaffen zum Hochschulstudi- um durch duale Fortbildungsberufe (Kooperation von Betrieben mit Berufsakademien und Fachhochschulen) Maßnahmen Integration von beruflicher und allgemeiner Bildung, keine bloße Addition Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.): Reformbedarf in der beruflichen Bildung. Düsseldorf 1997, S. 34 Martin Fischer

19 Differenzierung der Lernwege: Ausbildung für alle
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform NRW-Gutachten: Reformbedarf Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Differenzierung der Lernwege: Ausbildung für alle Ausgangslage: Heterogenität der Eingangsvoraussetzun- gen der Azubis: vom Benachteiligten bis zum Abiturienten Ziele Einheitliches Niveau der Ausbildungsberufe beibehalten durch vorberufliche Bildung; Differenzierung nur da, wo nötig: Maßnahmen Binnendifferenzierung: bessere Förderung lernschwa- cher Schüler innerhalb der Ausbildung; ggf. Verlänge- rung der Ausbildungszeit; Außendifferenzierung (Ausbildungsberufe für besondere Zielgruppen) eng begrenzen: Z.B. für Benachteiligte auf der einen Seite, für Abiturienten (z.B. Studienabbrecher) auf der anderen Seite. Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.): Reformbedarf in der beruflichen Bildung. Düsseldorf 1997, S. 35/36. Martin Fischer

20 Leitlinie 1: Das Duale System ausbauen und modernisieren
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform Berliner Memorandum: Modernisierung Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Leitlinie 1: Das Duale System ausbauen und modernisieren Attraktivität des Dualen Systems für die Unternehmen erhöhen durch Entdifferenzierung des Berufsspektrums Konzentration der Ausbildungsinhalte Prozessorientierung der Ausbildung. Maßnahmen Offene dynamische Kernberufe, auch im Dienstleistungssektor sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. Entsprechende Änderung des BBiG. Quelle: Senatsverwaltung für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen des Landes Berlin (Hg.): Berliner Memorandum zur Modernisierung der Beruflichen Bildung. Berlin, 1999, S. 45 f. Martin Fischer

21 Ausbau beruflicher Schulen zu Kompetenzzentren:
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform Berliner Memorandum: Modernisierung Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Leitlinie 2: Die Lernorte der beruf-lichen Bildung struk-turell umbauen und die Akteure pro-fessionalisieren Ausbau beruflicher Schulen zu Kompetenzzentren: Plattformen, wo zusammen mit Herstellern und Anwen- dern neue Produkte und Dienstleistungen beraten und weiterentwickelt werden: Standortfaktor in der Region. Enge Verbindungen zu Fachhochschulen und Universitä- ten, um Übergänge durch Doppelqualifizierungen zu ver- bessern: Universalisierung der dualen Qualifikationsform. Ausbildung von Berufspädagogen soll auf vielfältige Art möglich sein. Dabei soll auf Funktionen, nicht auf Institutionen geachtet werden: Bildungsmanagement, Steuerung von Lernprozessen, Personalentwicklung: Diplom-Berufspädagogik anstelle von Lehramts- Studiengängen. Quelle: Senatsverwaltung für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen des Landes Berlin (Hg.): Berliner Memorandum zur Modernisierung der Beruflichen Bildung. Berlin, 1999, S. 50 ff. Martin Fischer

22 Moderate Modularisierung bei Beibehaltung des Berufskonzepts:
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform Berliner Memorandum: Modernisierung Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Leitlinie 3: Beruf-liche Bildungswege der Aus- und Wei-terbildung mithilfe modularer Kompo-nenten stärker mit-einander verbinden und durchlässiger gestalten Moderate Modularisierung bei Beibehaltung des Berufskonzepts: Eine Berufsqualifikation besteht aus einer Kombination von Teilkompetenzen (=Modulen), die zur Gesamtfunkti- on (=berufl. Handlungskompetenz) unerlässlich sind. Mo- dul heißt also: Teil eines ganzheitlichen Berufskonzepts. Module sind das angestrebte Ergebnis von Qualifikati- onsprozessen, d.h. eine Kompetenz mit Outcome- Kategorie. Module sind ohne betriebs- und trägerübergreifende (möglichst bundesweit geltende) Standards (z.B. entsprechende Berufsbildungspositionen einer Ausbildungsordnung), die Transparenz und Vergleichbarkeit ermöglichen, nicht akzeptierbar. Quelle: Senatsverwaltung für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen des Landes Berlin (Hg.): Berliner Memorandum zur Modernisierung der Beruflichen Bildung. Berlin, 1999, S. 50 ff. Martin Fischer

23 Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform
Berliner Memorandum: Modernisierung Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Leitlinie 4: Allen Ju-gendlichen den Weg in die Erwerbsarbeit ermöglichen und sie dafür in ihren per-sönlichen, fachli-chen und sozialen Kompetenzen fördern Mittlere Qualifizierungsebene ermöglichen, Bildungsarmut wirksam bekämpfen: Nur die Ausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen leistet eine dauerhafte berufliche und soziale Integration von Jugendlichen in die Gesellschaft. Deshalb müssen staatlich eingerichtete und verantwortete Ausbildungsmöglichkeiten immer dann vorgesehen werden, wenn die Zahl der angebotenen betrieblichen Ausbildungsplätze nicht ausreichend ist. Der Berufsausbildung vorgeschaltete Trainingsmaßnah- men, Hilfen zum Erreichen eines Schul- und Ausbil- dungsabschlusses und Brücken in Beschäftigung nach Abschluss der Berufsausbildung (Programm „Jump“) weisen in die richtige Richtung, müssen aber weiter aus- gebaut werden (Anspruch auf Leistungen gesetzlich verankern). Quelle: Senatsverwaltung für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen des Landes Berlin (Hg.): Berliner Memo-randum zur Modernisierung der Beruflichen Bildung. Berlin, 1999, S. 55 ff. Martin Fischer

24 Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform
Berliner Memorandum: Modernisierung Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Leitlinie 5: Lebensbegleitendes Lernen nachhaltig unterstützen und be-rufliche Weiterbil-dung strukturierter als bislang in Erwerbsverläufe integrieren Weiterbildungsbereich ist mittlerweile (nach Teilnehmerzahl und finanziellen Ressourcen der größte Bildungsbereich insgesamt. Aber keine Transparenz hinsichtlich der Qualität der Angebote und Verwendbarkeit der Zertifikate. Nationaler Dialog zur Festschreibung von Rahmenbedingungen: Aufbau und Gliederung von Ausbildungsabschnitten bei Fortbildungsberufen, Zertifizierung, Qualitätssicherung, europäische Anerkennung und europäischer Qualifikationspass, Anerkennung von Kompetenzen etc. Quelle: Senatsverwaltung für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen des Landes Berlin (Hg.): Berliner Memorandum zur Modernisierung der Beruflichen Bildung. Berlin, 1999, S. 59 ff. Martin Fischer

25 Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform
Berliner Memorandum: Modernisierung Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Leitlinie 6: Arbeitsmarkt- und bildungspolitische Maßnahmen zur Unterstützung des Modernisierungsprozesses in der beruflichen Bildung Job-Rotation als praktischer Schritt zur systematischen Förderung lebensbegleitenden Lernens: Beispiel Dänemark - Halbierung der Arbeitslosigkeit: Seit rechtlicher Anspruch auf Weiterbildung bis zu einem Jahr bei vollem Arbeitslosengeld. Stellt die Firma während dieser Zeit einen Arbeitslosen ein, erhält sie staatlichen Lohnkosten-Zuschuss (wird von ca. 60% der Firmen genutzt). Gibt es auch bei Kindererziehung: 60% des Arbeitslosengeldes pro Elternteil für mindestens ein halbes Jahr (nicht übertragbar zwischen Männern und Frauen). Führt zu stärkerer Beteiligung der Männer an der Kinderziehung; 70% aller Firmen stellen während dieser Zeit Stellvertreter ein. Quelle: Senatsverwaltung für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen des Landes Berlin (Hg.): Berliner Memorandum zur Modernisierung der Beruflichen Bildung. Berlin, 1999, S. 59 ff. Martin Fischer

26 Leitlinie 6: Vorschlag für BRD
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform Berliner Memorandum: Modernisierung Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Leitlinie 6: Vorschlag für BRD Weiterbildungsteilnehmer erhalten während der Weiterbildung ein Unterhaltsgeld vom Betrieb in Höhe des Arbeitslosengeldes. Einkommensverlust wird entweder individuelle getragen oder durch tarifliche/betriebliche Vereinbarungen ausgeglichen. Stellvertretende Arbeitslose erhalten sozialversiche- rungspflichtigen befristeten Arbeitsvertrag. Entgelt entspricht dem tatsächlichen Arbeitseinsatz, nicht notwendigerweise dem ersetzten Arbeitsplatz. Arbeitslose sind durch Qualifizierungsmaßnahmen des Arbeitsamts oder der Kommune vorbereitet worden. Bundesagentur für Arbeit/Kommune übernimmt Qualifizierungskosten für Stellvertreter und Weiterbildungskosten für Freigestellte. Beteiligung der Betriebe an den Kosten möglich. Quelle: Senatsverwaltung für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen des Landes Berlin (Hg.): Berliner Memorandum zur Modernisierung der Beruflichen Bildung. Berlin, 1999, S. 65 ff. Martin Fischer

27 Privates Bildungssparen staatlicherseits fördern.
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform Berliner Memorandum: Modernisierung Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Leitlinie 7: Die Marktmacht der Bildungsnachfrager stärken und die Finanzierung der beruflichen Bildung unter dem Anspruch von Chancengleich-heit und Effizienz langfristig absichern - „realistische“ Variante Bei unzureichendem Ausbildungsplatzangebot sollten Länder und Gemeinden nicht in schulische Bildungsgän- ge investieren, sondern Mittel zur Förderung betrieblicher Ausbildung bereitstellen. Dient mittel- und langfristig der betrieblichen Ausbildungskultur anstelle ihrer externen Sicherstellung. Kostenentlastung der Betriebe durch Verzicht auf Sozial- abgaben möglich (Azubis wie Studierende behandeln) oder durch Abschreibungsmöglichkeiten auf „Humankapital“. Teilnehmer an vollzeitschulischer Berufsbildung sind durch hohe Schulgebühren benachteiligt: Entweder Befreiung oder Schul- bzw. Studiengebühren für alle. Quelle: Senatsverwaltung für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen des Landes Berlin (Hg.): Berliner Memorandum zur Modernisierung der Beruflichen Bildung. Berlin, 1999, S. 73 ff. Privates Bildungssparen staatlicherseits fördern. Phasen der Nichtarbeit und berufliches Weiterlernen koppeln: Beispiel Dänemark. Martin Fischer

28 Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform
Berliner Memorandum: Modernisierung Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Leitlinie 7: Die Marktmacht der Bildungsnachfrager stärken und die Finanzierung der beruflichen Bildung unter dem Anspruch von Chancengleich-heit und Effizienz langfristig absichern - „unrealistische“ Variante Einrichtung eines Qualifizierungsfonds, in den alle priva- ten/öffentlichen Institutionen und ihre Beschäftigten ein- zahlen (z.B. Prozentsatz der Lohn- und Gehaltssumme). Ebenso zahlen Bund, Länder und Gemeinden einen Prozentsatz ihres Budgets. Privates Bildungssparen wird staatlicherseits einkommensunabhängig gefördert. Berufliche Aus- und Weiterbildung wird von akkreditier- ten privaten/staatlichen Institutionen im Wettbewerb angeboten. Nach der Pflichtschulzeit ein Gutscheinkonto für jeden zur freien Verfügung. Quelle: Senatsverwaltung für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen des Landes Berlin (Hg.): Berliner Memorandum zur Modernisierung der Beruflichen Bildung. Berlin, 1999, S. 73 ff. Gutscheine bestehen aus Subventions- und Darlehens- komponente (einkommensabängig, ebenso die Tilgung). Für finanziell Leistungsschwache gibt es einen Satz vollständig subventionierter Gutscheine. Martin Fischer

29 Was versteht man unter offenen und dynamischen Kernberufen? (15)
Berufsentwicklung und Berufsbildungsreform Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Fragen zum Thema Was versteht man unter offenen und dynamischen Kernberufen? (15) Was ist der „Lebenszyklus“ eines Berufs und wie lässt er sich verlängern? (6) Was versteht man unter „Durchlässigkeit zwischen Bil- dungswegen“ und wie lässt sich diese nach dem NRW- Gutachten zum Reformbedarf in der beruflichen Bildung erhöhen? (5) Weshalb schlägt das Berliner Memorandum zur Modernisierung der beruflichen Bildung „Job Rotation“ zur Förderung lebensbegleitenden Lernens vor? (7) Nennen Sie Krisensymptome des deutschen dualen Systems und diskutieren Sie die aus Ihrer Sicht wichtigsten Reformvorschläge. (20) Martin Fischer


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