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Hauptschulinitiative

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Präsentation zum Thema: "Hauptschulinitiative"—  Präsentation transkript:

1 Hauptschulinitiative

2 Fakten In Deutschland besteht im internationalen Vergleich das höchste Risiko, eine Klasse wiederholen zu müssen. Fehlendes systematisches Förder- und Unterstützungskonzept für lernschwächere Schüler Die Quote der Schulabbrecher an allgemein bildenden Schulen liegt bei 8 % (entspricht Jugendlichen). Ca Schüler weisen trotz eines formalen Abschlusses nicht die notwendigen Mindestkompetenzen auf, d.h. etwa 22 % eines Jahrgangs sind als Risikoschüler zu definieren, denen die Basisqualifikationen für eine berufliche Ausbildung fehlen. Für die Berufsschulen heißt das, dass zuerst die mangelnde Ausbildungsreife dieser Schüler kompensiert werden muss. 22 % der Besucher von beruflichen Schulen verlassen diese ohne Abschlusszeugnis.

3 Fakten - durch Klassenwiederholung, durch Schulabbruch sowie durch
Kosten: - durch Klassenwiederholung, durch Schulabbruch sowie durch nachträglichen Erwerb des Hauptschulabschlusses: 3,7 Milliarden Euro - durch nachschulische Qualifizierung: 3,4 Milliarden Euro

4 Wie sieht die Realität für den Hauptschüler aus?
Überbetonung eines theoretischen und häufig lebensfernen Lernens Mangelndes Selbstwertgefühl Geringe Motivation Misserfolge bei Lehrstellensuche Man hat in einer fünften Klasse festgestellt, dass in Mathematik eine Bandbreite des Könnens von der dritten bis zur fünften Klasse vorlag.

5 Was will man erreichen? Abbau von Defiziten, welche die Schüler mitbringen Profilfindung durch diagnosegelei-tetes Lernen (Finden eines zum Schüler passenden Lernfeldes) Änderung des Blickwinkels: Was muss der Schüler am Ende können und wie bringe ich ihn dorthin? Nicht: Wie bringe ich meinen Lehrplan durch? Ziele der neuen Hauptschule berufsvorbereitende Schule mit allen Aufstiegsmöglichkeiten Erhöhung der Ausbildungsreife der Schüler, nicht nur im Wissensbereich, vor allem auch im Sozialbereich deutliche Reduzierung der Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss

6 Gesundheit/Soziales/ Hauswirtschaft
Wirtschaft/Handel/ Dienstleistung Technik/Handwerk Gesundheit/Soziales/ Hauswirtschaft Jahrgangsstufe 10 AWT kaufm. Inhalte Buchführung Jahrgangsstufe 10 AWT Technik, Physik Buchführung Jahrgangsstufe 10 AWT Erziehung und Soziales Jahrgangsstufe 9 AWT- kaufmännische Inhalte Buchführung Profilfach Deutsch u. Mathematik Jahrgangsstufe 9 AWT-Technik Physik, Buchführung Profilfach Deutsch u. Mathematik Jahrgangsstufe 9 AWT-Erziehung und Soziales Profilfach Deutsch u. Mathematik Jahrgangsstufe 8 AWT- kaufmännische Inhalte Buchführung Profilfach Deutsch u. Mathematik Jahrgangsstufe 8 AWT-Technik Physik, Buchführung Profilfach Deutsch u. Mathematik Jahrgangsstufe 8 AWT-Erziehung und Soziales Profilfach Deutsch u. Mathematik Jahrgangsstufe 7: AWT(Lernfeld Arbeit, Wirtschaft, Technik), Betriebsbesichtigungen, erste Praktika, Fahrradwerkstatt, externe Fachkräfte, Wahl des Profils Jahrgangsstufe 6: AWT(Lernfeld Arbeit, Wirtschaft, Technik), Klassleiterstunde, Fortsetzung und Intensivierung der in Jgst. 5 begonnenen Maßnahmen, Betriebsbesichtigungen, Betriebserkundungen in den drei Profilbereichen Jahrgangsstufe 5: AWT(Lernfeld Arbeit, Wirtschaft, Technik), Klassleiterstunde, Lernen lernen, Patenschaften, externe Fachkräfte der Jugendhilfe, Jugendarbeit

7 Wie will man das erreichen?
1. Bedarfsorientierter Ausbau von gebundenen Ganztagsschulen 2. Sichern der Kernkompetenzen 3. Verbesserung des Arbeits- und Sozialverhaltens 4. Auf individuellen Stärken aufbauen 5. Selbstständige Schule 6. Schule zur Berufsvorbereitung 1. Bedarfsorientierter Ausbau von gebundenen Ganztagsschulen Der Erziehungs- und Unterrichtsauftrag der Hauptschule ist so weit reichend, dass sich die Aufgaben an vielen Schulen nicht am Unterrichtsvormittag bewältigen lassen. Ein bedarfsorientierter Ausbau von Ganztagsschulangeboten in gebundener Form ist daher notwendig. Jeder Schüler soll künftig die Möglichkeit haben eine Ganztagsklasse besuchen zu können. So können Unterstützungssysteme voll ausgeschöpft werden, methodische, soziale und personale Schlüsselqualifikationen vertieft erworben sowie zusätzliche Zeit für Übung und vertiefendes Lernen gewonnen werden. Damit wollen wir erreichen, dass jeder Hauptschüler einen erfolgreichen, qualifizierenden oder mittleren Abschluss erwirbt. Auch die Einbindung der Eltern in nachmittägliche Angebote und Projekte ist ein wichtiger Baustein der „Schul-Familie“. Der Ausbau von Ganztagsschulangeboten erfordert eine intensive Zusammenarbeit mit freien Trägern und Kommunen. Dazu soll es auch künftig offene Ganztagsschulangebote geben 2. Sichern der Kernkompetenzen Jeder Hauptschüler soll die grundlegenden Kulturtechniken, besonders in den Fächern Mathematik und Deutsch, beherrschen und fachlich angemessene Standards erfüllen. Mit der Modularisierung des Unterrichts kann stärker auf die individuellen Fördernotwendigkeiten eingegangen werden. Modularisierung heißt, die Unterrichtsinhalte in zeitlich und thematisch abgeschlossene, überwiegend handlungs- und kompetenzorientierte Unterrichtssequenzen aufzuteilen. Dabei können Schüler individuell auf Zeit klassen- und ggf. jahrgangsübergreifend nach Lernstand, Begabung oder Neigung unterrichtet werden, ohne das Klassleiterprinzip zu vernachlässigen. 3. Verbesserung des Arbeits- und Sozialverhaltens Jeder Absolvent der Hauptschule muss grundlegende Schlüsselqualifikationen im Sinne sozialer Kompetenzen aufweisen. Dazu sollen Angebote aus den Bereichen Lebensorientierung, Fragen der Erziehung (Erziehungskunde) etc. entwickelt werden, auch um damit die Erziehungsarbeit der Eltern zu unterstützen. Die Stärkung des Arbeits- und Sozialverhaltens erfolgt z.B. durch „Lernen lernen“, Patenschaften (mit Privatpersonen, Betrieben, sozialen Einrichtungen, Einrichtungen der Jugendarbeit, Man-datsträgern). Bei Bedarf werden externe Fachkräfte aus Jugendhilfe und Jugendarbeit usw. hinzugezogen (Kooperation Schule - Jugendhilfe, Jugendsozialarbeit an Schulen). 4. Auf individuellen Stärken aufbauen Jede Schülerin und jeder Schüler besitzt individuelle Stärken. Es ist daher die Aufgabe der Schule, diese Stärken zu erkennen und zu fördern: schulisches Lernen darf nicht defizitorientiert ausgerichtet sein, sondern muss die Stärken in den Mittelpunkt stellen. In den Zeugnissen der Hauptschule sollen die Leistungen - insbesondere in den Kernfächern - detaillierter beschrieben und das Arbeits- und Sozialver-halten abgebildet werden. Als Ergänzung zu den Zeugnissen werden Portfolios eingeführt. Diese Sammelmappen dienen dazu, beson-dere Fähigkeiten und Kenntnisse nachzuweisen (z.B. die Mehrsprachigkeit der Migrantenkinder) sowie Praktika oder auch ehrenamtliches Engagement zu belegen. Die Informationen in Portfolios sind ein wertvoller Bestandteil bei Bewerbungsunterlagen und können die Chancen auf einen Ausbildungsplatz erhöhen. Zielvereinbarungen zwischen Lehrkraft und Schüler sollen den individuellen Weg definieren, der gemeinsam in Schulleben und Unterricht gegangen wird. Auch die Erziehungsberechtigten sind hierbei unverzichtbare Partner, die einbezogen werden müssen, um möglichst erfolgreich vereinbarte Maßnahmen und Ziele umzusetzen. Gemeinsam entwickelte Diagnose- und Förderpläne helfen den Bildungsweg zu begleiten und zu optimieren. 5. Selbstständige Schule Jede Schule ist ein individueller Lernort, der von regionalen, sozialen und organisatorischen Faktoren beeinflusst wird. Durch die Flexibilisierung der Stundentafel kann die Schule vor Ort sehr spezifisch auf Besonderheiten und Fördernotwendigkeiten reagieren. Auf der Grundlage der verstärkten Eigenverantwortung kann die Schule auch externe Fachkräfte zur Mitarbeit in Schulleben und Unterricht gewinnen. Über Auswahl und Einsatz des zusätzlichen Personals für den Ganztagszweig entscheidet die Schule nach Bedarf. Es muss jede Schule selbst nach pädagogischen und organisatorischen Gesichtspunkten entscheiden, welche Maßnahmen dabei insbesondere im Rahmen der Berufsorientierung oder bei der Entwicklung spezieller Schulprogramme und -schwerpunkte, z.B. im sportlichen oder musischen Bereich, durchgeführt werden. Jede Schule soll ihr Schulprofil und Schulprogramm deutlich herausstellen. 6. Schule zur Berufsvorbereitung In der Hauptschule sollen die Schüler frühzeitig Informationen und Erfahrungen zur Berufsorientierung sammeln. Dabei kann der Schüler nach seinen Interessen und Neigungen einen Profilbereich wählen. Die Profilbereiche bilden die drei wesentlichen Berufsfelder ab: • Technik und Handwerk • Wirtschaft, Handel und Dienstleistung • Gesundheit, Soziales und Hauswirtschaft Praktische Erfahrungen und eigenständiges Arbeiten müssen durch die verstärkte Kooperation zwischen Hauptschule und Berufsschule unterstützt werden. Dabei muss die Berufsschule als „Oberstufe“ der Hauptschule gesehen werden. Kooperative Maßnahmen, bei denen Hauptschulen, Berufsschulen, Betriebe und freie Maßnahmeträger zusammenwirken, verbessern die Vermittlungschancen der Jugendlichen erheblich. Für Schüler, die nach der Vollzeitschulpflicht die Hauptschule ohne Ausbildungsreife verlassen, wird es im Bereich der beruflichen Schulen ein zusätzliches Angebot geben. 7. Ausbau des Praxisbezugs a) Erhöhung des Praxisanteils in Unterricht und Schulleben • Bei der Unterrichtsgestaltung wird verstärkt Wert auf möglichst konkret-anschauliches sowie praxisorientiertes Vorgehen gelegt. • Betriebserkundungen zur Berufsorientierung werden vermehrt durchgeführt. • Neben dem bisherigen zweiwöchigen Betriebspraktikum in Jahrgangsstufe 8 werden auch bereits in Jahrgangsstufe 7 sowie in Jahrgangsstufe 9 zusätzliche Praktika durchgeführt. • Vor allem für die Vermittlung praktischer Unterrichtsinhalte sollen verstärkt externe Experten eingesetzt werden. b) Gründung von Schüler- und Übungsfirmen Eine wichtige Aufgabe der Hauptschule ist die Hinführung zur Arbeits- und Wirtschaftswelt. Durch die Mitarbeit in Schülerfirmen können die Jugendlichen in einem Schonraum in optimaler Weise die geforderten wirtschaftlichen, sozialen und technischen Grundkenntnisse erwerben. Jede Schülerin und jeder Schüler sollte während der Schullaufbahn „Mitarbeiter“ einer Schülerfirma gewesen sein. Hierzu sind die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. c) Kooperation mit außerschulischen Bildungseinrichtungen Vorhandene außerschulische Kompetenzen, Projektideen und Bildungsträger, wie z. B. das Bildungswerk der bayerischen Wirtschaft, Kolping-Bildungswerk, VHS, katholisches Bildungswerk, LionsQuest, IHK, HWK geben neue Impulse und bieten durchdachte und strukturierte Materialien für Unterricht und Projekte an. Diese Kooperationen sind verstärkt anzustreben. d) Kooperation mit der Wirtschaft Die bestehende Kooperation zwischen Hauptschule und Wirtschaft ist ein wesentlicher Bestandteil des Hauptschulunterrichts. Diese ist weiter auszubauen. Die Schüler sollen schon während ihres Schulbesuchs in engem Kontakt mit Betrieben stehen. Strukturen und Abläufe müssen möglichst früh deutlich werden, um den Übertritt ins Berufsleben zu erleichtern und auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz erfolgreich zu sein. 8. Unterstützende Maßnahmen a) Qualifizierung der Lehrkräfte Die Hauptschule mit ihrer sehr heterogenen Schülerschaft, ihrem breiten Begabungsspektrum, der daraus resultierenden großen Differenzierung und Individualisierung, sowie vielen Schülern mit einem erhöhten pädagogischen Zuwendungsbedarf braucht dafür besonders ausgebildete und qualifizierte Lehrkräfte. Die angestrebte stärker berufs- und praxisbezogene Ausrichtung der Hauptschule bedarf einer entsprechenden Schwerpunktsetzung in der Lehrerausund -fortbildung. Fach- und Förderlehrer unterstützen und ergänzen die Lehrkräfte in ihrer Unterrichts- und Erziehungsarbeit. b) Kooperation Schule - Eltern Die Erziehung zu selbstständigen und verantwortungsbewussten Menschen und die Förderung sämtlicher Anlagen und Talente ist Aufgabe aller am Erziehungsprozess Beteiligter: Erziehungsberechtigte, Schule und Gesellschaft müssen dies als gemeinsame Verpflichtung sehen und Partnerschaften bilden. Diese Zusammenarbeit ersetzt nicht die Erziehungsverpflichtung der Eltern, sondern ergänzt und unterstützt sie im erforderlichen Maß. Schule und Eltern müssen hierzu neue Modelle der Elternarbeit finden und sich für Kooperationen öffnen. Seite 5 von 6 c) Jugendsozialarbeit an Schulen Die erschwerte Erziehungsarbeit macht die Mitarbeit der Jugendhilfe erforderlich. Jugendsozialarbeit an Schulen hat sich als erfolgreiches Instrument zur Förderung der sozialen, schulischen und beruflichen Integration junger Menschen bewährt. Die Jugendsozialarbeit an Schulen soll bedarfsgerecht ausgebaut werden. 7. Ausbau des Praxisbezugs

8 Universität Fachhochschule
Die bayerische Hauptschule – eine weiterführende Schule mit allen Aufstiegsmöglichkeiten Die Hauptschule bietet auch in Zukunft zwei Bildungsgänge (Regelbereich und Mittlere-Reife- Zug) mit drei Abschlüssen (erfolgreicher Hauptschulabschluss, Qualifizierender Hauptschul- abschluss, Mittlerer Bildungsabschluss der Hauptschule) an. Damit stehen den Absolventen viele Wege einer weiterführenden schulischen und beruflichen Ausbildung offen. Universität Fachhochschule zwei Jahre Berufsoberschule (BOS) Fachschule/Fachakademie (Meister/Techniker) Duale Ausbildung Berufsschule/Betrieb (Mittlerer Bildungsabschluss/QuaBi) Fachoberschule (FOS) Erfolgreicher Qualifizierender Mittlerer Hauptschulabschluss Hauptschulabschluss Bildungsabschluss


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