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EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN

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Präsentation zum Thema: "EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN"—  Präsentation transkript:

1 EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
SE 2138 WS2006 Forschungsmethoden der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften I (Quantitative Sozialforschung) Dr. Regina Dittrich _____________________________________________________ PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN Mag.Wilfried Heupl Matrikel Nr.: Office: , Mobile:

2 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN INHALTSVERZEICHNIS
Untersuchungsphasen: Auswahl und Umsetzung eines Forschungsproblems (S.166 und S.167 zeigen Überblick) 2. Case Study über die Untersuchung einer Hypothese zum Energiesparverhalten 3. Prüfungsfragen

3 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN CASE STUDY ENERGIESPARVERHALTEN
Die Studie wurde von den Universitäten Bern und München im Jahre 1991 durchgeführt 1992 wurde in Bern eine erneute Erhebung als Panel realisiert 1993/1994 wurde auf Basis dieser Studien in der Schweiz eines landesweite Befragung mit einer Zufallsstichprobe von ca Personen unternommen (Schweizer Umweltsurvey) Diese Präsentation bezieht sich nur auf den Aspekt der Energiesparhypothese und im wesentlichen nur auf die Berner Stichprobe

4 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN - HAUPTPHASEN I - V HAUPT- PHASE I Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems

5 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN - HAUPTPHASEN I - V HAUPT- PHASE I HAUPT- PHASE II Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems Planung und Vorbereitung der Erhebung

6 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN - HAUPTPHASEN I - V HAUPT- PHASE I HAUPT- PHASE II HAUPT- PHASE III Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems Planung und Vorbereitung der Erhebung Daten- erhebung

7 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN - HAUPTPHASEN I - V HAUPT- PHASE I HAUPT- PHASE II HAUPT- PHASE III HAUPT- PHASE IV Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems Planung und Vorbereitung der Erhebung Daten- erhebung Daten- auswertung

8 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN - HAUPTPHASEN I - V HAUPT- PHASE I HAUPT- PHASE II HAUPT- PHASE III HAUPT- PHASE IV HAUPT- PHASE V Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems Planung und Vorbereitung der Erhebung Daten- erhebung Daten- auswertung Bericht- erstattung

9 Phase 1 Phase 2-5 Phase 6 Phase 7-8 Phase 9
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN - HAUPTPHASEN I – V / 1-9 Phase Phase Phase Phase Phase 9 HAUPT- PHASE I HAUPT- PHASE II HAUPT- PHASE III HAUPT- PHASE IV HAUPT- PHASE V Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems Planung und Vorbereitung der Erhebung Daten- erhebung Daten- auswertung Bericht- erstattung

10 PHASE 1 -> FORMULIERUNG DES FORSCHUNGSPROBLEMS
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 1 HAUPT- PHASE I PHASE 1 -> FORMULIERUNG DES FORSCHUNGSPROBLEMS Bei einer hypothesenprüfenden Untersuchung heisst “ein Forschungsproblem klar definieren”, dass die Forschungshypothese (abhängige und unabhängige Variable(n) präzise angegeben werden kann). Evaluationsstudien sind Sonderfälle der Prüfung von Hypothesen zur Wirkung von z.B. organisatorischen oder gesetzlichen Massnahmen. Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems Eine empirische Arbeit braucht eine klar definiertes Forschungsproblem (nicht „irgend etwas“ im sozialen Bereich)  WAS GENAU MÖCHTE ICH WISSEN Es mangelt häufig auch an sorgfältiger, auf das Forschungsziel abgestellter Planung, Auswahl des Forschungsdesigns, der Variablenmessung, der Stichprobe und des Erhebungsverfahrens - Ergebnis ein Datensalat _______________________________________________________________________________________________ Was muss vorliegen: Eine HYPOTHESE oder ein anderes, präzise angebbares Forschungsziel (z.B. DESKRIPTIVE FRAGESTELLUNG). Ein Forschungsproblem klar definieren heisst: BEI EINER HYPOTHESENPRÜFENDEN UNTERSUCHUNG KANN DIE FORSCHUNGSHYPOTHESE (abhängige und unabhängige Variablen) PRÄZISE ANGEGEBEN WERDEN BEI EINER DESKRIPTIVEN STUDIE MUSS KLAR SEIN, BEI WELCHER POPULATION WELCHE MERKMALE GESCHÄTZT WERDEN SOLLEN. Flexibilität ist erforderlich, da sich interessante Fragen oft erst im Verlaufe der Untersuchung ergeben, der Erfolg einer Studie ist auch nicht garantiert, wenn sie lehrbuchmässig durchgeführt wird. Die Auswahl des Forschungsproblems fällt in jene Phase des Forschungsprozesses, die in der Wissenschaft als Entdeckungszusammenhang bezeichnet wird. Werturteile spielen bei der Bestimmung des Forschungszusammenhanges eine Rolle. Gibt es einen Auftraggeber (Auftragsforschung), bestimmt der Auftraggeber das Forschungsproblem. Kollidieren eigene Ziele und Wertvorstellungen mit den Forschungsinteressen, ist zu überlegen, ob der Auftrag wirklich angenommen werden soll In der Auftragsforschung gilt es auch, klar formulierte Forschungsziele einzufordern und mit dem Auftraggeber zu präzisieren In der wissenschaftlichen Grundlagenforschung wird man die zu untersuchende Problemstellung in der Regel selbst definieren. Eine wichtige Quelle sind dabei Kontroversen in der Fachliteratur. Auf dem Fachgebiet des Forschers/Forscherin wird eine neue Theorie vorgeschlagen. Aus der Theorie folgt eine Reihe von Hypothesen, d.h. die Hypothesen sind aus der Theorie deduzierbar. Möglicherweise entdeckt man selbst auch Konsequenzen der Theorie (Hypothesen), die dem Schöpfer der Theorie verborgen geblieben sind. Dann es es von Interesse sein, die vorgeschlagene Theorie einem Test zu unterziehen. Die Gewinnung von Hypothesen aus Theorien (Deduktion) und die empirische Prüfung der Hypothesen (und damit der Theorie) ist der Normalfall in theoretisch-empirischen Wissenschaften. Die Vorgehensweise entspricht auch dem deduktiv-empirischen Wissenschaftsmodell von Popper. Replikationsstudien – werden noch immer zu selten durchgeführt, dabei kann gerade der Verzicht auf Replikationen leicht zu einer Kumulation von Irrtümern führen. Eine einmal unter speziellen Bedingungen geprüfte Hypothese ist vielleicht nur unter bestimmten Bedingungen gültig, findet aber ohne Replikation als generelle Hypothese Eingang in die Lehrbücher.

11 PHASE 1 -> FORMULIERUNG DES FORSCHUNGSPROBLEMS
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 1 HAUPT- PHASE I PHASE 1 -> FORMULIERUNG DES FORSCHUNGSPROBLEMS Von einer klaren Definition bei einer deskriptiven Studie (anderes klar angebbares Forschungsziel) sprechen wir, wenn man exakt weiss, bei genau welcher Population welche Merkmale geschätzt werden sollen. Am Anfang einer Untersuchung steht immer die Frage: -> WAS GENAU MÖCHTE ICH WISSEN Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems

12 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN CASE STUDY
PHASE 1 -> FORMULIERUNG DES FORSCHUNGSPROBLEMS Bei der Studie in Bern und München sollen folgende 2 Hypothesen einer empirischen Prüfung unterzogen werden: Hypothese 1: Je höher der Grad des Umweltbewusstseins, desto grösser sind die Bemühungen, Heizenergie zu sparen Hypothese 2: Wenn in einem Mehr-Parteien-Mietshaus die Heizkosten verbrauchsabhängig berechnet werden, dann sind die Energiesparbemühungen grösser als bei kollektiver Heizkostenabrechnung Was muss vorliegen: Eine HYPOTHESE oder ein anderes, präzise angebbares Forschungsziel (z.B. DESKRIPTIVE FRAGESTELLUNG). Ein Forschungsproblem klar definieren heisst: BEI EINER HYPOTHESENPRÜFENDEN UNTERSUCHUNG KANN DIE FORSCHUNGSHYPOTHESE (abhängige und unabhängige Variablen) PRÄZISE ANGEGEBEN WERDEN BEI EINER DESKRIPTIVEN STUDIE MUSS KLAR SEIN, BEI WELCHER POPULATION WELCHE MERKMALE GESCHÄTZT WERDEN SOLLEN. 3 Variablen: Umweltbewertung, Art der Heizkostenabrechnung, Indikator für Energiesparen Abhängige Variable: Indikator für Energiesparen Unabhängige Variablen: Umweltbewertung, Art der Heizkostenabrechnung

13 PHASE 2 -> KONSTRUKTION DES ERHEBUNGSINSTRUMENTES
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 2 HAUPT- PHASE I HAUPT- PHASE II PHASE 2 -> KONSTRUKTION DES ERHEBUNGSINSTRUMENTES Begriffe aus der Forschungshypothese werden definiert und operationalisiert (der Messung zugänglich gemacht) Handelt es sich um komplexe, mehrdimensionale Begriffe (wie z.B. Umweltbewusstsein) wird zunächst eine Konzeptspezifikation durchgeführt (einzelne Dimensionen/Variablen des Begriffs werden herausgearbeitet) Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems Planung und Vorbereitung der Erhebung In der Phase 2 werden die in den Forschungshypothesen auftretenden Begriffe – soweit bei der Problemformulierung noch nicht erfolgt – definiert und operationalisiert, d.h. einer Messung zugänglich gemacht Handelt es sich um komplexe, mehrdimensionale Begriffe (wie z.B. Umweltbewusstsein) wird zunächst eine Konzeptspezifikation erforderlich sein, bei der die einzelnen Dimensionen des Begriffs herausgearbeitet werden. Zur Messung der Einzeldimensionen oder Variablen bieten sich verschiedene Mess- und Skalierungsmethoden an Die geeignete Zusammenstellung der Messoperationen für sämtliche Variablen, die in die Datenerhebung einbezogen werden sollen, bildet das Erhebungsinstrument. Bei einer Befragung ist das z.B. der Fragebogen. Bei der Konstruktion des Erhebungsinstrumentes muss schon bekannt sein, mit welcher Methode die Daten später erhoben werden sollen.

14 PHASE 2 -> KONSTRUKTION DES ERHEBUNGSINSTRUMENTES
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 2 HAUPT- PHASE I HAUPT- PHASE II PHASE 2 -> KONSTRUKTION DES ERHEBUNGSINSTRUMENTES Zur Messung der Variablen bieten sich verschiedene Mess- und Skalierungsmethoden an. Die geeignete Zusammenstellung der Messoperationen für sämtliche Variablen bilden das Erhebungsinstrument (z.B. bei der Befragung ist dies der Fragebogen) Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems Planung und Vorbereitung der Erhebung In der Phase 2 werden die in den Forschungshypothesen auftretenden Begriffe – soweit bei der Problemformulierung noch nicht erfolgt – definiert und operationalisiert, d.h. einer Messung zugänglich gemacht Handelt es sich um komplexe, mehrdimensionale Begriffe (wie z.B. Umweltbewusstsein) wird zunächst eine Konzeptspezifikation erforderlich sein, bei der die einzelnen Dimensionen des Begriffs herausgearbeitet werden. Zur Messung der Einzeldimensionen oder Variablen bieten sich verschiedene Mess- und Skalierungsmethoden an Die geeignete Zusammenstellung der Messoperationen für sämtliche Variablen, die in die Datenerhebung einbezogen werden sollen, bildet das Erhebungsinstrument. Bei einer Befragung ist das z.B. der Fragebogen. Bei der Konstruktion des Erhebungsinstrumentes muss schon bekannt sein, mit welcher Methode die Daten später erhoben werden sollen.

15 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN CASE STUDY
PHASE 2 -> KONSTRUKTION DES ERHEBUNGSINSTRUMENTES Die Dimensionen (Variablen) von Umweltbewusstsein - Evaluative (Bewertungs)dimension = Umweltbewertung - Kognitive (Wissens)dimension = Umweltwissen - Intentionale (Handlungsbereitschafts)dimension Die Definition gibt noch keine Auskunft darüber, wie die Variablenwerte gemessen werden können (Problem der Operationalisierung) und ob die 3 Teildimensionen zu einem Index des Umweltbewusstseins zusammengefügt werden sollten (Problem der Inddexbildung).

16 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN CASE STUDY
PHASE 2 -> KONSTRUKTION DES ERHEBUNGSINSTRUMENTES Operationalisierung am Beispiel der Bewertungsdimension von Umweltbewusstsein (S 184) -Umweltbewertung (unabh. Variable) -Art der Heizkostenabrechnung (unabh. Variable) -Indikator für Energiesparen (abh.Variable ist Energiesparverhalten) Spätestens an dieser Stelle muss man sich für eine Erhebungsmethode entscheiden. In dieser Studie war der Entscheid für eine telefonische Befragung als Erhebungsinstrument Unabhängigen Variablen und die abhängige Variable können in einer einzelnen Erhebung ohne viel Aufwand erfasst werden Telefondichte in der Population sehr hoch Es ist kein Bildmaterial erforderlich

17 PHASE 3 -> FESTLEGUNG DER UNTERSUCHUNGSFORM
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 3 HAUPT- PHASE I HAUPT- PHASE II PHASE 3 -> FESTLEGUNG DER UNTERSUCHUNGSFORM Untersuchungsebene (Individual- oder Kollektivebene, Mehrebenenuntersuchung) Querschnitt-, Trend-, Panel-, Kohortendesign Experimentelles Design, Ex-post-facto-Design, quasi-experimentelles Design Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems Planung und Vorbereitung der Erhebung Im Schritt 3 ist das Forschungsdesign festzulegen Abhängig von der Hypothese bzw. dem Typ der Variablen (Individual oder Kollektivmerkmale) stellt sich zunächst die Frage nach der Untersuchungsebene Bei Aggregat- oder Kollektivhypothesen sind die Untersuchungseinheiten Kollektive, bei Kontexthypothesen Kollektive und Individuen (Mehrebenenuntersuchung) und bei Individualhypothesen – der häufigste Fall – Individuen. Eine zweite Designentscheidung bezieht sich auf den zeitlichen Aspekt der Datenerhebung. Die wichtigsten Optionen sind Querschnitt- und Längsschnitterhebung (Trendstudie oder Panelstudie) Kahortenstudie (aus der Demographie bekannt und gewinnt in der Soziologie ständig an Bedeutung) Bei der Wahl des Untersuchungsdesigns ist auch zu bedenken, ob eine Vergleichs- oder Kontrollgruppe explizit berücksichtigt werden soll. Im Gegensatz zu nicht-experimentellen Survey Studien (etwa einer repräsentativen Querschnitterhebung) zerfällt die Stichprobe bei experimentellen oder quasi-experimentellen Design in mindestens 2 Gruppen Beim einfachen Design in eine Experimental- und eine Vergleichsgruppe

18 PHASE 3 -> FESTLEGUNG DER UNTERSUCHUNGSFORM
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 3 PHASE 3 -> FESTLEGUNG DER UNTERSUCHUNGSFORM 1. Designentscheidung - Untersuchungsebene Bei Aggregat- oder Kollektivhypothesen sind die Untersuchungseinheiten Kollektive, Bei Kontexthypothesen Kollektive und Inividuen (Mehrebenenuntersuchung), Bei Individualhypothesen sind die Untersuchungseinheiten Individuen 2. Designentscheidung - Zeitliche Aspekte der Datenerhebung Querschnitt- und Längsschnitterhebung mit Varianten Trendstudie oder Panelstudie, Kahortenstudie (aus Demographie, mit zunehm. Bedeutung) 3. Designentscheidung Ist eine Vergleichs- oder Kontrollgruppe explizit zu berücksichtigen? Bei Experimentellen oder Quasi-experimentellen Designs zerfällt die Stichprobe in mindestens 2 Gruppen: beim einfachen Design in eine Experimental- und eine Vergleichsgruppe

19 PHASE 3 -> FESTLEGUNG DER UNTERSUCHUNGSFORM
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 3 PHASE 3 -> FESTLEGUNG DER UNTERSUCHUNGSFORM Die Datenerhebung bei einem Querschnittdesign bezieht sich auf einen Zeitpunkt oder eine kurze Zeitspanne, in der eine einmalige Erhebung der Eigenschaften (Variablenwerte) bei N Untersuchungseinheiten vorgenommen wird Trend- und Paneldesigns sehen dagegen wiederholte Erhebungen zu mehreren Zeitpunkten vor (Unterschied = Stichprobe) Kahortendesign (Kahorte = Bevölkerungsgruppe, die durch ein zeitlich gemeinsames, längerfristig prägendes Startereignis definiert wird wie z.B. Geburt) Gilt es Zeitströme zu erfassen, so werden Längsschnittdaten benötigt. Diese werden zur Prüfung von zeitbezogenen Hypothesen verwendet.

20 PHASE 3 -> FESTLEGUNG DER UNTERSUCHUNGSFORM
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 3 PHASE 3 -> FESTLEGUNG DER UNTERSUCHUNGSFORM Aus dem Gesichtspunkt der Varianzkontrolle braucht es die Bildung von Vergleichsgruppen = Zuweisung von Untersuchungseinheiten zu den Kategorien der unabhängigen Variable einer zu prüfenden Hypothese (ex-ante oder ex-post) Experimentelle Designs - Zuweisung vor der Erhebung Ex-post-facto-Designs - Zuweisung nach der Erhebung (Survey- und Umfragestudien) Quasi-Experimentielle Designs - Zwischentyp. Vergleichsgruppen werden im vorhinein festgelegt, aber keine zufällige Zuweisung der Untersuchungseinheiten

21 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN CASE STUDY
PHASE 3 -> FESTLEGUNG DER UNTERSUCHUNGSFORM Wird von der Annahme ausgegangen, dass das Umweltbewusstsein gemäss H1 vermutlich das Energiesparverhalten, nicht aber umgekehrt das Verhalten das Umweltbewusstsein beeinflusst, dann kann die Hypothese anhand von Querschnittdaten geprüft werden. Hier genügt eine punktuelle Querschnitterhebung. Interessiert man sich für die Veränderung oder die Stabilität des Umweltbewusstseins im Zeitablauf, dann ist ein Panelstudie mit den gleichen Befragten einzuplanen. Quasi-experimentielles Design (2 vergleichbare Gruppen, die sich im wesentlichen nur nach der Art der Heizkostenabrechnung unterscheiden). In Bern existieren beide Arten der Abrechnung in ausreichendem Ausmass.

22 PHASE 4 -> STICHPROBEN-VERFAHREN
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 4 HAUPT- PHASE I HAUPT- PHASE II PHASE 4 -> STICHPROBEN-VERFAHREN - Definition der Population - Art der Stichprobenziehung - Umfang der Stichprobe Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems Planung und Vorbereitung der Erhebung Schritt 4 bezieht sich auf die Bestimmung von Typ und Grösse der Stichprobe Haupttypen Zufallsstichprobe (mit zahlreichen Untervarianten) Quotensample „Willkürliche“ Stichproben Der weitverbreitete Glaube, sozialwissenschaftliche Untersuchungen sollten nach Möglichkeit auf repräsentative Stichproben basieren, ist schlicht ein Mythos.

23 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN CASE STUDY
PHASE 4 -> STICHPROBENVERFAHREN “Die Population ist in unserer Untersuchung die Berner Bevölkerung, genauer gesagt: “erwachsene Personen in der Region Bern, die in Haushalten mit Telephonanschluss leben” In Bern wurde ein Stichprobenumfang von 400 Befragten angestrebt Diese Zahl reicht zur Hypothesenprüfung und zur groben Schätzung deskriptiver Sachverhalte. Einige Bemerkungen: - Regel zur Gewährleistung der Zufallsauswahl einhalten (Bsp. S188) Haushaltsstichprobe vs. Personenstichprobe (wer ist am Telefon) Ist Zielperson im Haushalt anwesend? (Termin Vereibarung) Erreichbarkeit der Haushalte Ausschöpfunsquote bei erheblichen Anstrengungen 60-70% - Allgemein gilt: je grösser die Stichprobe, desto genauer die Schätzung

24 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 5 HAUPT- PHASE I HAUPT- PHASE II PHASE 5 -> PRETEST Ein neu konstruiertes Erhebungsinstrument – sei es ein Fragebogen oder ein Beobachtungsschema – muss einem Prestest unterzogen werden. Nicht selten sind zwei oder gar mehrere Pretests erforderlich, um ein zufriedenstellendes Instrument zu entwickeln. Zeigen sich Probleme, muss das Erhebungsinstrument überarbeitet werden Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems Planung und Vorbereitung der Erhebung

25 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN CASE STUDY
PHASE 5 -> PRETEST Eine Befragung von 20 bis 50 Personen mit der vorläufigen Fragebogenversion dürfte im vorliegenden Fall genügen, um Mängel des Fragebögens zu entdecken und auch die Befragungszeit abschätzen zu können. Nach dem Pretest ist eine Überarbeitung und meist wohl auch eine Kürzung des Fragebogens erforderlich. Bei einer grösseren Zahl von Mängeln und umfangreicher Überarbeitung empfiehlt sich ein zweiter und eventuell sogar dritter Pretest. Erst wenn ein ausgetestes Erhebungsinstrument vorliegt, sollte mit der Haupterhebung begonnen werden

26 Die Phase 6 umfasst die Feldarbeit (Erhebung der Daten)
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 6 HAUPT- PHASE I HAUPT- PHASE II HAUPT- PHASE III PHASE 6 -> DATENERHEBUNG Die Phase 6 umfasst die Feldarbeit (Erhebung der Daten) - Befragung (persönlich, telephonisch, schriftlich) - Beobachtung - Inhaltsanalyse - Nicht-reaktive Methoden (Verhaltensspuren) Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems Planung und Vorbereitung der Erhebung Daten- erhebung Reaktive – Nichtreaktive Methoden Reaktive Methoden Das persönliche Interview ist eine reaktive Methode. Der Messvorgang, d.h. die Interviewsituation und das Verhalten des Interviewers, wird die Antwortreaktion mehr oder minder stark beeinflussen. z.B. Man erhebt die Ernährungsgewohnheiten von Haushalten per Umfrage Nichtreaktive Methoden Dagegen sind in „natürlichen“ sozialen Situationen produzierte Daten oder Verhaltensspuren nicht reaktiv. z.B. Man erhebt die Ernährungsgewohnheiten von Haushalten über die Haushaltsabfälle

27 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN CASE STUDY
PHASE 6 -> DATENERHEBUNG Schulung des Interviewstabes (Probeinterviews) Interviewtätigkeit wurde nicht ausgelagert, jede(r) Teilnehmer(in) aus dem Forschungspraktikum hat ca. 10 Interviews übernommen Gespräche konnten vom Universitätsinstitut oder von zu Hause geführt werden Befragte Haushalte 1 Woche vor Interview anschreiben (Inhalt kann Thematik der Studie erwähnen, aber nicht genaues Forschungsziel) Ziel: Verminderung der Verweigerungsquote Feldkontrolle - Verhinderung von regelwidrigen “Arbeitserleichterungen” oder Fälschungen (z.B. Supervisor in Telephonlabors)

28 AUFBAU EINES ANALYSE-FÄHIGEN DATENFILES
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 7 HAUPT- PHASE I HAUPT- PHASE II HAUPT- PHASE III HAUPT- PHASE IV PHASE 7 -> AUFBAU EINES ANALYSE-FÄHIGEN DATENFILES - Datenerfassung - Fehlerkontrolle - Fehler- bereinigung Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems Planung und Vorbereitung der Erhebung Daten- erhebung Daten- auswertung

29 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN CASE STUDY
PHASE 7 -> AUFBAU EINES ANALYSE-FÄHIGEN DATENFILES Als Resultat der Haupterhebung in Bern erhielt man 392 Interviews, die Münchner Vergleichsstichprobe umfasste 965 Personen. Bei den geschlossenen Fragen werden die Codeziffern, bei offenen Fragen die Antworten in eine Computerdatei übertragen. Anschliessend Fehlerkontrolle und Fehlerkorrektur. Bei besonders wichtigen Informationen werden Rückrufe bei den Befragten vorgenommen. Datenschutz ist zu beachten. Werden Daten nach der Fehlerkorrektur nicht mehr benötigt, werden Daten in der Ablage anonymisiert. Bei Panelerhebungen werden Daten bis zur letzten Panelwelle archiviert. Konflikte zwischen Datenschutz und wissenschaftlichen Zielen prekär

30 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 8 PHASE 8 -> STATIST. DATEN- ANALYSE - Bildung von Indizes, Itemanalysen, Skalenwerte - Univariate Statistik*) - Zusammen- hangsanalysen HAUPT- PHASE I HAUPT- PHASE II HAUPT- PHASE III HAUPT- PHASE IV Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems Planung und Vorbereitung der Erhebung Daten- erhebung Daten- auswertung *) Univariate Statistik: Veteilungen, Mittelwerte, Streuungen

31 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN CASE STUDY
PHASE 8 -> STATIST. DATENANALYSE Das arithmetische Mittel für die 367 Befragten betrug 3,6. Die meisten Befragten neigen dazu, Umweltziele und Massnahmen positiv zu bewerten. Andererseits zeigt die rein deskriptive Schätzung der Häufigkeiten und Prozentwerte für verschiedene Umweltaktivitäten in Bern (auch in München), dass zwischen Umweltbewusstsein und Umweltverhalten eine erhebliche Distanz besteht Untersuchung Hypothese 1 Ein einfacher Test von H1 d-h., ein Vergleich der Indexwerte der Umweltbewertung von Personen, die Heizenergie sparen, mit derjenigen Personengruppe, die keine Sparbemühungen erkennen lassen, ergibt kein signifantes Ergebnis. Es ist kein Effekt des Umweltbewusstseins auf das Sparen von Heizenergie nachweisbar. H1 kann damit als falsifiziert gelten.

32 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN CASE STUDY
PHASE 8 -> STATIST. DATENANALYSE Untersuchung Hypothese 2 Untersucht man Hypothese 2 zum vermuteten Einfluss individueller Anreize auf das Sparen von Heizenergie so ist das Resultat ein deutlicher und statistisch signifikanter Effekt des individuellen Anreizfaktors auf die Bemühungen, Heizenergie zu sparen. Sind es bei der Umlageregel nur 17,5% der Mieter, die sich umweltbewusst verhalten, so sind es bei verbrauchsabhängiger Abrechnung mit 37% etwas doppelt so hoch.

33 FORSCHUNGSERGEBNISSES
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 9 HAUPT- PHASE I HAUPT- PHASE II HAUPT- PHASE III HAUPT- PHASE IV HAUPT- PHASE V Formulierung und Präzisierung des Forschungs- problems Planung und Vorbereitung der Erhebung Daten- erhebung Daten- auswertung Bericht- erstattung PHASE 9 -> UMSETZUNG DES FORSCHUNGSERGEBNISSES Die empirischen Daten werden in einem Forschungsbericht festgehalten. Der Bericht oder Teile der Arbeit sind zumeist zur Publikation in Fachzeitschriften vorgesehen Der Forschungsbericht sollte aber nicht nur die Resultate zur Diskussion stellen, sondern auch die einzelnen methodischen Schritte in nachvollziehbarer Weise dokumentieren. So wird man in der Regel das Erhebungsinstrument im Anhang des Forschungsberichtes aufführen. Auch die auf eine IT Anlage übertragenen Daten sollten in anonymisierter und gut dokumentierter Form für eventuelle Replikationen und Sekundäranalysen archiviert werden. Nur unter diesen Bedingungen ist eine Fehlerkontrolle und sachgerechte Auseinandersetzung über die zur Diskussion gestellten empirischen Befunde möglich Sind die Forschungsergebnisse auch von praktischem Interesse oder zielt die Studie von vornherein auf die Untersuchung von Vorschlägen zur Lösung praktischer Probleme, stellt sich weiterhin die Frage nach der Umsetzung der Forschungsresultate. Ansprechpartner sind Medien, Bürgerinitiativen, Politiker oder andere Entscheidungsträger

34 PHASE 9 -> UMSETZUNG DES FORSCHUNGSERGEBNISSES
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 9 PHASE 9 -> UMSETZUNG DES FORSCHUNGSERGEBNISSES Ergebnisse und deren Interpretation werden im Forschungsbericht festgehalten. Es sind auch die einzelnen methodischen Schritte genau und nachvollziehbar zu dokumentieren. Um eine wissenschaftliche Diskussion der Befunde möglich zu machen, müssen die Operationalisierung der Variablen, die Art der Stichprobenziehung und alle weiteren methodischen Entscheidungen sauber aufgezeichnet werden. Der Bericht oder Teile der Arbeit sind meist zur Publikation in Fachzeitschriften vorgesehen. Sind die Forschungsergebnisse von praktischem Interesse sind Medien, Bürgerinitiativen, politische Verantwortliche oder andere Entscheidungsträger die Ansprechpartner.

35 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN CASE STUDY
PHASE 9 -> UMSETZUNG DES FORSCHUNGSERGEBNISSES Die vorliegende Beispieluntersuchung ist kritisierbar. Würde man unterschiedliche Ergebnisse erzielen, wenn as Umweltbewusstsein auf andere Weise operationalisiert wird? Ist der gewählte Indikator für das Sparen von Heizenergie wirklich valide? Schneidet die Umlageregel nur deshalb schlechter ab, weil dieser Abrechnungsmodus ev. häufiger in Altbauten Verwendung findet, die im allgemeinen ev. weniger wärmeisoliert sind (Drittvariableneffekt)? -> WILL MAN ES WISSEN, MUSS MAN ES EMPIRISCH UNTERSUCHEN

36 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – SEKUNDÄRANALYSE Bevor eine eigene, neue Erhebung durchgeführt wird, wäre zu prüfen, ob die Forschungsfrage nicht auch mit einer Sekundäranalyse bentwortbar ist. Im Falle einer Sekundäranalyse entfallen die Schritte 4-6. Insbesondere könnte auf die äusserst aufwendige Datenanalyse verzichtet werden. Viele Datensätze abgeschlossener Projekte werden in Datenarchiven gespeichert. Archivierte Daten erhöhen die Kontrolle der Primärforschung und auch wer nicht in den Genuss von hohen Fördersummen für kostenintensive Erhebungen kommt, hat per Sekundäranalyse gute Chancen, hochwertige Forschungsresultate zu erzielen. Diese Möglichkeiten werden heute noch viel zu selten in Anspruch genommen.

37 PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN 3. PRÜFUNGSFRAGEN
Frage 1 - Beschreiben sie die 5 Hauptphasen im Ablauf einer empirischen Studie Frage 2 - Beschreiben sie kurz die 9 Phasen innerhalb der 5 Hauptphasen einer empirischen Untersuchung Frage 3 - Welche Schritte einer empirischen Untersuchung würden wegfallen und welche Vorteile könnte man erzielen, wenn die Forschungsfrage auch mit einer Sekundäranalyse beantwortbar ist? Frage 4 - Beschreiben sie die inhaltlichen Elemente eines guten Forschungsberichtes


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