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ADHS und ADHS-Diagnostik

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ADHS und ADHS-Diagnostik

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Präsentation zum Thema: "ADHS und ADHS-Diagnostik"—  Präsentation transkript:

1 ADHS und ADHS-Diagnostik
Themenblock III: Ausgewählte Beeinträchtigungen von Entwicklungs- und Lernprozessen und Möglichkeiten ihrer Beobachtung und Dokumentation ADHS und ADHS-Diagnostik SoSe 08 D.1 Theorien über Entwicklungs- und Lernprozesse und ihre Beeinträchtigungen

2 Erscheinungsmerkmale
Störungen der Aufmerksamkeit Die Herstellung von Aufmerksamkeit ist ein aktiver psychologischer Prozess. Einfluss motivationaler Prozesse im Bereich der selektiven Aufmerksamkeit: Beeinträchtigung der Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf aufgabenrelevante Reize zu fokussieren und –irrelevante Reize zu ignorieren. im Bereich der Daueraufmerksamkeit: Beeinträchtigung der Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf eine Aufgabe über die Zeit aufrecht zu erhalten.

3 Erscheinungsmerkmale
Impulsivität manifestiert sich als Ungeduld, Schwierigkeit, abzuwarten und Bedürfnisse aufzuschieben (motivationale Impulsivität), plötzliches, unüberlegtes Handeln (kognitive Impulsivität). Impulsivität kann zu Unfällen führen, zur Beschäftigung mit potentiell gefährlichen Aktivitäten führen.

4 Erscheinungsmerkmale
Hyperaktivität bezeichnet eine desorganisierte, mangelhaft regulierte und überschießende motorische Aktivität, exzessive Ruhelosigkeit, die besonders in Situationen auftritt, die relative Ruhe verlangen. Hyperaktives Verhalten zeigt sich insbesondere in strukturierten und organisierten Situationen, die ein hohes Maß an eigener Verhaltenskontrolle erfordern.

5 Problematische Situationen in Familien mit hyperkinetischen Kindern
Klinische Population Vergleichs- stichprobe

6 Problemsituationen Erhebliche Varianz der Stärke der Problematik
Verstärkung der Symptome in Situationen, die eine längere Aufmerksamkeits-spanne oder geistige Anstrengung erfordern, Situationen, die den Reiz des Neuen verloren haben, Gruppensituationen (z.B. Spielgruppe, Klassen-zimmer). Abschwächung der Symptome in neuen Umgebungen, in 1:1-Betreuungssituationen, bei strenger Kontrolle, häufiger Belohnung, wenn die Lieblingsaktivität ausgeführt wird. Das Fehlen von Symptomen in einer Untersuchungs-/Beobachtungssituation ist kein eindeutiger Hinweis darauf, dass die Störung nicht vorliegt!!

7 Komorbidität Begleit- und Folgesymptomatik
Soziale Probleme im Kontakt mit Kindern Dominanz-/Kontrollstreben, z.T. mit erheblicher Aggressivität, Verletzung von Grenzen und Regeln, Missachtung von Aufforderungen, eher klammerndes und unreifes Sozialverhalten. Oppositionelle Verhaltensstörungen (SOT) deutlich verminderte Frustrationstoleranz, häufige Wutausbrüche, 75% aller hyperkinetischen Kinder sind auch aggressiv auffällig (Lehmkuhl & Döpfner, 2000).

8 Komorbidität Begleit- und Folgesymptomatik
Verminderte Intelligenzleistungen 7-15 IQ-Punkte geringer Grund: verminderte Aufmerksamkeitsleistungen? Taylor et al. (1991): Kinder mit ausgeprägter Hyperaktivität weisen keine verminderten Intelligenzwerte auf, wohl aber Kinder mit ausschließlicher Aufmerksamkeitsstörung! Entwicklungs- und Schulleistungsdefizite schlechtere Schulnoten  häufigeres Wiederholen einer Klasse, geringere Leistungen in Sprach-, Lese-, Rechtschreib- und Rechentests. Grund: mit zunehmendem Alter Sekundärstörungen, wie vermindertes Selbstwertgefühl, verminderte Leistungsmotivation…

9 Komorbidität Begleit- und Folgesymptomatik
Emotionale Auffälligkeiten mangelndes Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten, soziale Unsicherheiten, Ängste 20-25% aller Kinder mit hyperkinetischen Störungen, depressive Befindlichkeit 10-40% aller Kinder mit hyperkinetischen Störungen. (Döpfner et al., 2000)

10 Teufelskreis des hyperkinetischen Kindes
Psychomotorische Unruhe Außenseitertum Frustration Depressive Reaktion Aggressive Abwehr

11 Prävalenz Hyperkinetische Störungen Oppositionelles Trotzverhalten
3,5-18% Verhältnis Jungen : Mädchen: 4-9 : 1 Starke Variation der Angaben in Abhängigkeit von dem Alter der Kinder, ihrer Zugehörigkeit zu Risikogruppen, der Person, die die Kinder beurteilt (Lehrer, Erzieher, Eltern). Oppositionelles Trotzverhalten 1,7-5% der Grundschulkinder 2,6-16% der Jungen, 2-9% der Jungen stark situationsabhängig im Vorschulalter häufiger in der Familie (5,6%) als im Kindergarten (0,4%)

12 Klassifikationen (nach DSM-IV und ICD-10)
Unterschiede Definition und Benennung hyperkinetischer Störungen DSM-IV: Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-störung ICD-10: hyperkinetische Störung bzw. einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung Für das ICD-10 liegen klinisch-diagnostische Leitlinien und Forschungskriterien (= exakte Operationalisierung der Diagnose) vor.

13 Klassifikationen (nach DSM-IV und ICD-10)
Gemeinsamkeiten Anhalten der Symptome: mind. 6 Monate Auftretensalter: < 7 Jahre Beeinträchtigungen durch die Symptome in zwei oder mehr Lebensbereichen, Hinweise auf klinisch bedeutsame Beeinträchtigungen in sozialen, schulischen, beruflichen Funktionsbereichen.

14 Klassifikationen (nach DSM-IV und ICD-10)
Ausschlusskriterien tiefgreifende Entwicklungsstörung, Schizophrenie oder andere psychotische Störungen, Hyperkinetische Symptome sollten nicht durch eine andere psychische Störung besser beschrieben werden können z.B. affektive Störung Angststörung dissoziative Störung

15 Klassifikationen (nach DSM-IV und ICD-10)
Subtypen im ICD-10 Einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung (F90.0) ausgeprägte Aufmerksamkeitsstörung (6 von 9 Kriterien), Hyperaktivität (3 von 5 Kriterien), Impulsivität (1 von 4 Kriterien), in mind. 2 Lebensbereichen. Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens (F90.1) Überaktive Störung mit Intelligenzminderung und Bewegungsstereotypien (F84.4) Bei geistig behinderten Kindern mit schwerer motorischer Überaktivität und ausgeprägt repetitiven und stereotypen Verhalten.

16 Klassifikationen (nach DSM-IV und ICD-10)
Subtypen im DSM-IV Mischtyp Aufmerksamkeitsstörung (6 von 9 Kriterien) Hyperaktivität/Impulsivität (6 von 9 Kriterien) Vorherrschend unaufmerksamer Typ Kardinalsymptom: Aufmerksamkeitsstörungen Vorherrschend hyperaktiv-impulsiver Typ Kardinalsymptom: Hyperaktivität/Impulsivität Bei Jugendlichen und Erwachsenen, die Symptome zeigen, die nicht mehr alle Kriterien erfüllen, wird eine ADHS „in partieller Remission“ spezifiziert.

17 Klassifikationen (nach DSM-IV und ICD-10)
Diagnosen nach ICD-10 F90.0 Einfache Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung Aufmerksamkeits-störung Hyperaktivität Impulsivität + + situationsübergreifend + F90.1 Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens Störung des Sozialverhaltens Diagnosen nach DSM-IV Mischtyp: Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung Aufmerksamkeitsstörung Hyperaktivität/Impulsivität + situationsübergreifend Vorwiegend unaufmerksamer Typ: Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung Aufmerksamkeitsstörung Hyperaktivität/Impulsivität situationsübergreifend Vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ: Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung Hyperaktivität/Impulsivität Aufmerksamkeitsstörung situationsübergreifend

18 Förderdiagnose Bedingungsmodell als Ausgangspunkt
Ursachen Prozesse Ebenen Genetische Disposition Störungen des Neurotransmitter- Stoffwechsels (v.a. Dopamin) und andere zerebrale Störungen Biologie + Neurophysiologie Nahrungsmittelzusätze? Hirnschädigung? Neuropsychologie Störungen der Selbstregulation (mangelnde Hemmung von Impulsen) Hyperkinetische Symptome Symptome Ungünstige Bedingungen in Familie und Schule Zunahme an negativen Interaktionen mit Bezugspersonen Interaktionen komorbide Symptome Komorbidität Integratives Modell von Barkley (1989)

19 Förderdiagnose Problemanalyse mit dem Lehrer, Einholung von Informationen aus der Schule. Problemanalyse mit den Eltern zum Verhalten in der Familie Erfassung der Störungsgeschichte Begleitstörungen Leitfaden zur Verhaltensanalyse

20 Förderdiagnose Differenzialdiagnostische Einordnung anhand eines anerkannten Klassifikationssystems Checkliste „Verhaltensmerkmale der hyperkinetischen Störung“ (Lauth & Heubeck, 2006) Checkliste „Verhaltensmerkmale einer Störung mit oppositionellem Trotzverhalten“ (Lauth & Heubeck, 2006)

21 Förderdiagnose Beobachtung des Interaktionsverhaltens im Unterricht
Münchner Aufmerksamkeitsinventar (MAI, Helmke & Renkl, 1992) Beobachtungsverfahren zur Analyse von aggressionsbezogenen Interaktionen im Schulunterricht (BAVIS, Humpert & Dunn, 1988) Beobachtungsbogen für aggressives Verhalten (BAV, Petermann & Petermann, 2005)

22 Förderdiagnose Beobachtung in anderen kritischen Situationen (Hausaufgaben) Strukturierung der Situation durch die Eltern? Verstärkung positiven Verhaltens? Hilfen und deren Angemessenheit? Emotionale Qualität der Interaktion? Reaktionen der Eltern auf Fehler? Eskalierende Interaktionsverläufe?

23 Differentialdiagnostik
Altersgemäße Verhaltensweisen bei aktiven Kindern besonders in der frühen Kindheit schwierig bei schulischer Über-/Unterforderung bei Intelligenzminderung als Folge chaotischer psychosozialer Bedingungen rasche Besserung der Symptome, wenn sich das Kind längere Zeit in einem besser strukturierten Umfeld befindet. Oppositionelle Verhaltensweisen keine Aufmerksamkeitsschwäche, motorische Unruhe Psychomotorische Erregung und Konzentrations-störungen bei affektiven und Angststörungen Auftreten > 7. Lebensjahr, weniger kontinuierlicher Verlauf

24 Förderschwerpunkte Arbeits- und Aufmerksamkeitsverhalten,
Selbststeuerungsfähigkeit  Selbstinstruktionstrainings soziale Wahrnehmung, Ärger- und Impulskontrolle, sozialen Kompetenzen. Indikation einer Pharmakotherapie mit Stimulanzien abklären! Einbezug der Eltern in den Förderplan (Elterntrainings wie THOP)

25 Literatur Lauth, G.W. & Mackowiak, K. (2006). Diagnostik bei hyperkinetischen und oppositionellen Störungen. In U. Petermann & F. Petermann (Hrsg.), Diagnostik sonderpädagogischen Förderbedarfs. Tests und Trends, Band 5 (S ). Göttingen: Hogrefe. Döpfner, M., Schürmann, S., Frölich, J. (2002). Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten (THOP). Weinheim: Beltz. Daraus: Kapitel I Störungsbild und Behandlungsansätze (S. 3-54).


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