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Die Entwicklung der Grammatik vom Mittelalter bis zur Neuzeit

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Präsentation zum Thema: "Die Entwicklung der Grammatik vom Mittelalter bis zur Neuzeit"—  Präsentation transkript:

1 Die Entwicklung der Grammatik vom Mittelalter bis zur Neuzeit
Referent: Frank Schaub Abriss über die historische Entwicklung der Grammatiktheorie vom 16. bis 18. Jahrhundert

2 Inhaltsübersicht 16. Jahrhundert Gebiete der Sprachwissenschaft
Unterschiede zum mittelalterlichen Denken Juan Luis Vives Erforschung von Sprachverwandtschaften

3 Inhaltsübersicht 17. Jahrhundert
Benedetto Buommattei (deskriptive Grammatik) Etienne Guichard (Hebräisch als Ursprache) Sprachwissenschaft in England (Francis Bacon) Frankreich (René Descartes, Grammatik von Port-Royal) Deutschland (Gottfried Wilhelm Leibniz)

4 Inhaltsübersicht 18. Jahrhundert Sprachvergleiche

5 Das 16. Jahrhundert Nikolaus Kopernikus (1473-1543)
1517 Martin Luthers 95 Thesen William Shakespeare ( ) 1571 Seeschlacht bei Lepanto Kolonialisierung Südamerikas 1588 Niederlage der spanischen Armada

6 Gebiete der Sprachwissenschaft des sechzehnten Jahrhunderts
die Verarbeitung der antiken und mittelalterlichen sprachwissenschaftlichen Werke die Herausbildung und Entwicklung von Nationalsprachen die Erforschung und Aneignung verschiedener Sprachen für den internationalen Verkehr

7 Unterschiede zum mittelalterlichen Denken
das Einsetzen radikaler Kritik am traditionellen Kategoriengebäude der mittelalterlichen Sprachlogik und Grammatiktheorie erste Versuche, sog. Vulgärsprachen zu beschreiben

8 Juan Luis Vives ( ) Spanier (Valencia, Paris, Brügge, Oxford, London) Humanist und Philosoph Er sieht die sich konsolidierenden Volkssprachen als dem Lateinischen gleichwertige Ausdrucksmittel mit jeweils eigenen Sprachgebrauchsnormen an. Deskriptivischer Ansatz (Grammatik, Rhetorik und Dialektik) Sprache, so wie sie faktisch gesprochen und geschrieben wird, ist ‚richtig’ und darüber hinaus im Sinne einer ‚natürlichen’ Rhetorik und Logik auch effektiv und in sich schlüssig.

9 Umrisse der vivesianischen Sprachtheorie
Sprache ist einerseits Ausdruck des ganzen menschlichen Bewusstseins, andererseits ein unabdingbares Instrument des menschlichen Zusammenlebens. Beschäftigung mit den Einzelsprachen als Ergebnis ihrer historischen Entwicklung und mit ihren strukturellen Unterschieden. Aufgabe der Grammatik besteht nicht darin, sprachliche Richtigkeit festzusetzen, sondern darin, den Sprach-gebrauch festzustellen und seine Regularitäten zu lehren.

10 Umrisse der vivesianischen Sprachtheorie
Die Einzelsprachen sind Medium und Schatzkammer der Kultur eines Volkes. Durch Sprache kann man Zugang zu Kulturgütern und Wissen eines Volkes erhalten. Manche Wörter bedeuten etwas, das sich nur im Verstand, in der Vorstellung eines Menschen befindet, was von ihm gewusst, angenommen oder sonstwie als relevant angesehen wird. Andere Wörter bedeuten etwas, das mit der „Wirklichkeit“ zusammenhängt Vives bezieht Bedeutungen nicht auf Gegenstände (klassisches und scholastisches Vorbild), für ihn gibt es keine abstrakten Bedeutungen, aber zwei Arten:

11 Anfänge der Erforschung von Sprachverwandtschaften
große geographische Entdeckungen  neue Völker, neue Sprachen  Sprachbeschreibungen & Grammatikabfassungen  Frage, inwiefern sich die Sprachen gleichen

12 Anfänge der Erforschung von Sprachverwandtschaften
1580er Filippo Sassetti (italienischer Kaufmann) schreibt Briefe aus Indien Joseph Justus Scaliger ( ) 1599: „Erörterung über die Sprachen der Europäer“ Unterscheidung in 11 Sprachgruppen, 4 größere (lateinisch deus, griechisch theós, germanisch Gott, slawisch bog), sieben kleinere Prämisse: gleiche Sprachen haben gleiche Wörter

13 Das 17. Jahrhundert Galileo Galilei (1564-1642)
Dreißigjähriger Krieg 1644 Ende der Ming-Dynastie, Beginn der Quin- Dynastie Englischer Bürgerkrieg Ludwig XIV. ( )

14 Benedetto Buommattei (1581-1647)
Deskriptive Grammatik: „Della lingua toscana“ ( ) Beschreibung der Struktur und Funktionsweise der Sprache, orientiert am Ziel des Sprachenlernens Betrachtung sowohl der Sprache der Schriftsteller (Stabilisierung der Schriftsprache) als auch der des Volkes (formt die Sprache). Es gibt keine grammatische Wohlgeformtheit an sich, sondern das Kriterium ist die Erfüllung der semantischen Funktion eines Satzes.

15 Etienne Guichard 1606 Etymological Harmony of Languages
Versuch zu zeigen, dass Syrisch, Griechisch, Latein, Französisch, Italienisch, Spanisch, Deutsch, Flämisch und Englisch auf das Hebräische zurückgeführt werden können. Äußerst problematische Methode, da er die Unterschiede zwischen Lauten und Buchstaben nicht beachtet. Er arbeitet ausschließlich an den Buchstaben und zeigt Ähnlichkeiten zwischen Wörtern auf. Sprachverwandtschaften

16 Sprachwissenschaft in Europa
England: rein empiristische Sprachwissen-schaft Frankreich: rationalistische Sprachwissen-schaft (Port-Royal), Deutschland: die zwischen beiden vermittelnde Sprachwissenschaft Leibnizens

17 Grammatikautoritäten
Italien: 1582 Academia della Crusca Frankreich: 1635 Französische Akademie (gegründet von Kardinal Richelieu) In England gab es keinen Standard Autoren ärgern sich, fordern Institut z.B. Daniel Defoe und Dryden Es gibt keine Grammatikautoren mit Autorität. (1755 Dictionary von Johnson und Grammar von Bishop Lowth) Diese Institute veröffentlichten Werke (mit Autorität) mit Regeln bzgl. Wörtern, Aussprache und Grammatikkonstruktionen

18 Francis Bacon (1561-1626) philosophische Grammatik
Methode des Empirismus (im Unterschied zur Deduktion) Quelle jeglichen Wissens ist die auf den Gegenständen der materiellen Natur beruhende sinnliche Erfahrung Sprache muss empirisch untersucht werden, alle ihre Seiten durch Versuche.

19 Francis Bacon (1561-1626) Grammatik besteht aus
grammatica literaria (Buchstabengrammatik) die gewöhnliche, die es nur mit den Wörtern und ihren Analogien untereinander zu tun hat Zweck: besseres Erschließen der Mentalitäten, Sitten und Bräuche der Völker grammatica philosophica (philosophische Grammatik) untersucht die Beziehungen zwischen den Wörtern und den Gedanken oder die Analogie zwischen Wort und Sache Locke Keine konkreten sprachwissenschaftlichen Ergebnisse

20 René Descartes (1596-1650) Rationalismus Prinzipien:
Die Einheit aller Wissenschaften ihre Herleitung aus einem Grundprinzip das Selbstbewusstsein des menschlichen Denkens als einzige und höchste Gewissheit die Vorbildlichkeit der logisch-mathematischen Methode (impliziert das Absehen von der Erfahrung und die Deduktion)

21 René Descartes (1596-1650) Ziel: Logisierung der Sprache
Descartes hatte die Idee, eine künstliche Sprache zu schaffen, die Gedanken methodisch so anordnet wie die natürliche Zahlenreihe. Diese Sprache könnte wirklich jeder Mensch lernen. Voraussetzung: Die Philosophie findet die einfachen Ideen, aus denen sich alles Denken zusammensetzt.

22 Die Grammatik von Port-Royal
berühmte und einflussreiche Abtei und Schule von Port-Royal bei Paris erschien 1660 Allgemeine, theoretisch-kritische Grammatik, enthaltend die Grundlagen der Kunst des Redens, auf klare und natürliche Weise erklärt; die logischen Grundlagen dessen, was allen Sprachen gemein ist, und ihre hauptsächlichen Verschiedenheiten sowie mehrere neue Bemerkungen über die französische Sprache Verfasser: Antoine Arnauld und Claude Lancelot (Äbte)

23 Die Grammatik von Port-Royal
in französisch geschrieben Verbreitung über ganz Europa Bis 1846 Neuauflagen und Nachdrucke

24 Die Grammatik von Port-Royal
Ziel: Untersuchung der logischen Grundlagen aller Sprachen, der allgemeinen, universellen Merkmale sowie Natur, Aufbau und Eigenschaften der Wörter dabei allgemeine Sprachprinzipien finden Prämisse: alles unterliegt einer Zweckmäßigkeit und Logik Französisch, Griechisch und Latein (Beispiele aus anderen europäischen Sprachen & althebräisch) Ergebnis ist eine allgemeine, erklärende Einführung der wesentlichen sprachlichen Erscheinungen und grammatischen Begriffe “To the modern linguist, the GGR is not really much to look at.“ (Tsiapera, Wheeler)

25 Besondere Aspekte der Grammatik von Port-Royal (1)
Sprechen bedeutet Gedanken ausdrücken Dazu bedient sich der Mensch von ihm erfundener geschriebener und gesprochener Zeichen. Die Zeichen haben zwei Seiten: die äußere Seite (das, was die Zeichen ihrer Natur nach sind) die innere Seite (die Art, in der der Mensch mit ihrer Hilfe seine Gedanken ausdrückt) Die Grammatik von Port-Royal ist ein sehr umfangreiches und ausführliches Werk, sämtliche grammatische Erscheinungen wie Genus, Numerus, Kasus, Artikel, Adverb, Verb und Verbformen werden behandelt sowie die Syntax, unter anderem verschiedene Konstruktionstypen und allgemeine syntaktische Regeln für sämtliche Sprachen. Zu Punkt 3:  Tiefen- und Oberflächenstruktur  Chomsky

26 Besondere Aspekte der Grammatik von Port-Royal (2)
Auseinandersetzung mit dem, was im Geiste passiert, als Grundlage für das Verstehen von grammatischen Grundzügen Phänomen: Mit einem begrenzten System an Zeichen können unbegrenzt viele Wörter gebildet werden. Zwei Gruppen von Wörtern Wörter, die Gegenstände des Denkens bezeichnen (Substantive, Artikel, Pronomina, Partizipien, Präpositionen und Adverbien) Wörter, die die Art und Weise bezeichnen, in der die Gedanken dargelegt werden (Verben, Konjunktionen und Interjektionen) Zu Punkt 2: kreative Natur von Sprache

27 Besondere Aspekte der Grammatik von Port-Royal (3)
In der Beschreibung der Kasus als Ausdruck der Beziehungen unter Nomen klingt an, dass die Konzepte der Beziehungen für alle Menschen gleich sind, aber ihre sprachliche Realisierung unterschiedlich ist. Interpretation nach Maria Tsiapera und Garon Wheeler

28 Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716)
Neuer Versuch über den menschlichen Verstand geht der Frage nach, wie sich Menschen verständigen und wieso sie einem Wort den gleichen Inhalt zumessen. Ergebnisse Die Bedeutung eines Wortes wird durch die einfachsten und allgemeinsten Ideen und Begriffe gebildet Die Verknüpfung der Wörter unterliegt gleichartiger und allgemeiner Regeln Leibniz stand zwischen dem Empirismus und dem Rationalismus. Er verband die Theorie und Praxis und vermittelte zwischen den großen philosophischen Strömungen seiner Zeit. Damit bereitete er eine philosophische Basis für die Sprachwissenschaft nach ihm.

29 Das 18. Jahrhundert Zeitalter der Aufklärung
J. S. Bach ( ) & G. F.Händel ( ), W. A. Mozart ( ) Katharina II., die Große ( ) 1776 Unabhängigkeitserklärung der USA James Watt ( ) James Cook ( ) Französische Revolution Beginn der industriellen Revolution Johann Wolfgang von Goethe ( )

30 Sprachvergleiche Aus den Beobachtungen am Sanskrit entwickelten sich verschiedene Theorien: Grammatik „substantially the same and accidentally different“ dass Sprachentwicklung „a process of progressive corruption“ ist Es gibt eine Ursprache (Sprachstammbaum)

31 Sprachvergleiche Erste Abfassungen von etymologischen und mehrsprachigen Wörterbüchern z. B. das „Etymologische Wörterbuch des Französischen“ von G. Ménage (1650) z. B. sechsbändiger „Katalog der Sprachen der bekannten Völker, deren Aufzählung, Einteilung und Klassen gemäß der Verschiedenheit ihrer Idiome und Dialekte“ ( ) Lorenzo Hervás y Panduro Michail Lomonossow ( ) bezieht in seinen Vergleich praktisch alle indoeuropäischen Sprachen ein. Er ermittelt Verwandtschaften über etymologische Analysen. Er stellt die slawische Sprachfamilie fest. z. B. sechsbändiger „Katalog der Sprachen der bekannten Völker, deren Aufzählung, Einteilung und Klassen gemäß der Verschiedenheit ihrer Idiome und Dialekte“ ( ) als Teil einer 21bändigen Enzyklopädie namens Idea dell Universo von Lorenzo Hervás y Panduro (spanischer Jesuit)


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